23. Lauf durch den Volkspark Friedrichshain: Die Galavorstellung des Paul Schmidt

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Mit einer großartigen Leistung überraschte der deutsche Spitzenläufer Paul Schmidt am Pfingstsonntag beim Lauf durch den Volkspark Friedrichshain, den die Mitglieder des LC Ron Hill wieder mit großem Engagement organisierten. Kernstück der Laufstrecke ist die mehrfache Überquerung des sog. „Bunkerbergs“ mit erheblichen Anstiegen und Abwärtspassagen. Der Lauf zu Pfingsten hat Breitensportcharakter, wobei sich immer wieder engagierte Freizeitsportler mit guten Leistungen auszeichnen. So stand der Streckenrekord für die 10 km, bei der es viermal den Berg zu überwinden gilt, durch Carsten Krüger vom LTC Berlin auf für das Streckenprofil ausgezeichneten 33:11 Minuten.

Was allerdings an diesem Pfingst-Sonntag der Gewinner des 10 km Laufs auf der durchgehend asphaltierten Strecke durch den Park zeigte, war in allen Belangen leistungssportlich hochklassig. Dass mit der überraschenden Teilnahme von Paul Schmidt aus Dresden, der beruflich in der Sportmedizin der Charité in Berlin tätig ist, der Kursrekord in Gefahr war, konnte man erwarten. Denn neben seinen Zeiten bei Berliner Halbmarathon Ende März in 1:04:58 und 29:58,53 bei den deutschen Meisterschaften über 10000 m (7. Platz) in Ohrdruf am 2. Mai ist vor allem seine Vorstellung bei den BIG25 Berlin über 25 km erwähnenswert, wo er bei schwierigen Bedingungen als bester Deutscher gute 1:18:48 erreichte.

Dass der 30jährige bei einer Veranstaltung des Breitensports aber ein derartiges Tempo anschlug und bis ins Ziel durchhielt, musste schon überraschen. Neben dem Radfahrer „vor“ dem Führenden, der in den Bergauf-Passagen diesem kaum folgen konnte, realisierten nur wenige Experten am Streckenrand, was sich auf der Strecke abspielte. Von den Verfolgern war schon lange nichts mehr zu sehen, als Schmidt die Hälfte der Distanz nach etwa 15:20 Minuten zurückgelegt hatte. Damit ging es in Dimensionen, die auf einer flachen Strecke einer Zeit um 30 Minuten entsprechen würde. Und das bei einem Volkslauf!

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Paul Schmidt im Ziel bei den BIG25 am 10. Mai 2015.  (c) H. Winter

Über welches Leistungsniveau der Mann an der Spitze verfügte, demonstrierte er im zweiten Teil, wo er keine Schwächen zeigte und mit dem gleich hohen Tempo in großartigen 30:37 das Ziel am Eingang des Volksparks erreichte. Nicht nur die Veranstalter waren von dieser Leistung völlig überrascht und mussten fast genau 4 Minuten warten, bevor Friedrich Horn vom HSV Weimar in 34:58 einlief. Dritter wurde Raik Drescher von Tria Schramberg nach 34:54. Um über 2 ½ Minuten wurde der schon ausgezeichnete Kursrekord auf der allerdings nicht exakt vermessenen Strecke durch den Park gesteigert. Trägt man dann noch dem Überrunden der meisten Mitläufer Rechnung, die Schmidt nach eigener Aussage zu „Fahrtspiel-Einlagen“ nutzte, kann man über eine solche Demonstration von Leistungsstärke nur anerkennend staunen.

b-hm-2015-schmidtPaul Schmidt zusammen mit Julian Flügel und dem Tempomacher Dickson Kirui beim Berliner Halbmarathon am 29. März 2015.  (c) H. Winter

Für den Sieger steht in der nächsten Zeit ein umfangreiches Programm an, das bereits am kommenden Wochenende mit den Berlin-Brandenburgischen Meisterschaften auf der Bahn des Berlin-Lichterfelder Stadions fortgesetzt werden wird. Mitte Juni soll dann bei einem Sportfest im niederländischen Leiden die 10000 m Bestzeit möglichst auf eine Zeit unter 29:30 gedrückt werden. Nach den Eindrücken im Friedrichshain erscheint dieses Unterfangen sehr realistisch. Und zum Herbst soll dann auch das Debut im Marathon erfolgen, an das er allerdings recht entspannt herangehen möchte. Auch diesbezüglich gibt es schon sehr konkrete Pläne.

ron-hill-2015-siegerDie Erstplatzierten beim 23. Volkslauf durch den Friedrichshain am 24. Mai 2015. Von links: Friedrich Horn, Paul Schmidt und Raik Drescher, dazu die Organisatoren vom LC Ron Hill.  (c) F. Brietze

Bleibt noch anzumerken, dass Emily Preston vom SCC Berlin die 5 km bei den Frauen in 20:47 und Volker Goineau (LG Buchsbaum) den Lauf in 17:15 gewann. Kathrin Schichtl von den ASICS Frontrunner siegte über die 10 km bei den Frauen in 39:37 vor Antonia Maecker (PSB24 Berlin) in 40:22. 245 Teilnehmer wurden im Ziel registriert, dies war eine weiterer Rekord einer in allen Belangen gelungenen Veranstaltung, der Paul Schmidt die (Leistungs-) Krone aufsetzte.

Hier ein Video mit den Stimmen (und Gesichtern) der Sieger.

Ottawa Marathon: Jagd auf die Streckenrekorde scheiterten

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Die hohen Erwartungen konnten die Elitefelder beim Scotiabank Marathon in der kanadischen Hauptstadt Ottawa nicht ganz erfüllen. Sowohl bei den Männern als auch Frauen lag man lange auf Kurs zu neuen Kursrekorden, aber Ende reichte es in beiden Fällen durch deutlich schwächere Hälften nicht zu den angestrebten Höchstleistungen. So blieb der neue Streckenrekord vom Vortag über die 10 km der Frauen das Highlight des Laufweekends in Ottawa, wo Gladys Cherono glänzende 30:56 Minuten lief. So schnell lief in der Saison 2015 noch keine Frau und auch im ganzen letzten Jahr war nur eine Frau schneller gewesen.

ottawa-marathon-2015-results-winnerDer Sieger der Ottawa Marathon 2015: Girmay Birhanu (ETH) in 2:08:14.  (c) Veranstalter

 Das Renngeschehen der Männer entwickelte sich zunächst wie erhofft. Vom Tempomacher Langat bestens geführt, lagen 10 Männer bis 15 km in glatten 45 Minuten nach 5 km in 15:00 und 10 km nach 29:54 noch zusammen. Damit lag man mit 2:06:35 auf Kurs zu einer Zeit unter dem Steckenrekord von Yeman Tsegay, der letztes Jahr in Ottawa 2:06:54 erreichte. Dies änderte sich auch nicht bis zum Halbmarathon, den man in 1:03:16 nach 59:56 bei 20 km erreichte.

Hier brach dann die Spitzengruppe auseinander und nur noch Peter Kirui, Philip Kangogo (beide KEN) sowie der Favorit Girmay Birhanu (ETH) lagen mit dem Tempomacher an der Spitze. Bei 25 km wurde mit 1:14:25 vermutlich falsche Zwischenzeit gemeldet, realistischer war da 1:14:45. In jedem Fall lag man nun auf Kurs von einer Zeit von unter 2:06 Stunden., was auch noch bei 30 km nach 1:29:49 fast unverändert Gültigkeit hatte.

Nach etlichen taktischen Tempoeinlagen kam die rennentscheidende Entwicklung dann nach 35 km in 1:44:58, wo man immer noch deutlich unter dem Streckenrekord lag. Hier konnte sich der Favorit Birhanu absetzten, der in Ottawa bereits seinen vierten Marathon in 7 Monaten lief (alle deutlich unter 2:10 Stunden) und durch seine sehr späte Anreise gehandicapt war. Aber obwohl Birhanu schnell einen großen Vorsprung herauslief, wurde das Tempo zusehens langsamer. Ein aufkommender Wind (so später der Sieger) und nachlassende Kräft durch eine schnelle erste Hälfte forderten ihren Tribut.

Die belegt der Split bei 40 km in 2:00:54, Birhanu brauchte also für diese 5 km fast 16 Minuten (eine ganze Minute langsamer als für den Rekord notwendig gewesen wäre). Noch schlimmer erging es seinen Mitstreitern, die erst nach 2:01:45 (Kangogo) und 2:02:25 (Kirui) diese Marke (genauer Fahne) passierten. Die “Jungs” waren sprichwörtlich “platt”. Birhanu mühte sich sich noch das Drama in Grenzen zu halten und quälte sich sichtbar in 2:08:13 ins Ziel, allein der Schlusspart von 40 km in 7:19 besagt eigentlich alles. Dann folgte Philip Kangogo in 2:09:56 und von hinten kam Chele Dechasa in 2:09:59 herangestürmt, der die Tempojagd im ersten Teil nicht mitgemacht hatte. Gleiches galt für den Marokkaner Rachid Kisri, der in 2:10:18 sogar noch Peter Kirui in 2:10:23 abfing.

Mit 1:03:16 und 1:05:01 lief der Sieger zwei sehr unterschiedliche Hälften, ein wenig beeindruckender “positiver Split”.

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Auch bei den Frauen erfüllte sich der Traum vom Steckenrekord nicht. Nach perfektem Timing im ersten Part über 33:31 nach 10 km, 50:40 nach 15 km und 1:11:53 bei der Halbdistanz war der Steckenrekord aus dem Vorjahr von 2:24:30 in Reichweite. Aber auch hier ließ das Tempo anschließend deultich nach. Jenseits der 35 km nach 2:00:09 musste überraschend die Topläuferin Meselech Melkamu eine Dreiergruppe ziehen lassen, aus der sich 1 km vor dem Ziel Aberu Zennebe (ETH) lösen und den Lauf nach 2:25:30 gewinnen konnte. Das war genau eine Minute langsamer als der bestehende Steckenrekord.

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Mattoni Karlovy Vary Halbmarathon: Streckenrekorde bei Männern sowie Frauen

Mit einem hochkarätigen Elitefeld war man beim Halbmarathon im tschechischen Karlovy Vary (Karlsbad) am frühen Samstagabend (23.5.) an den Start gegangen und konnte auch mit Streckenrekorden bei Männer und Frauen die Erwartungen erfüllen. Bei den Männern war am Ende Elijah Serem (KEN) in 1:01:01 vorne, bei den Frauen siegte Mulu Seboka (ETH) in 1:09:11.

karlovy-vary-hm-2015-winnerDie Erstplatzierten in Karlsbad: Kipkemboi, Serem und Kiplagat.  (c) czech.tv

Bei idealen Bedingungen mit Temperaturen um 15°C und 49% relative Luftfeuchte waren die Männer sofort auf Kurs unter dem bestehenden Streckenrekord, den Teshome Mekonen (ETH) mit 61:21 aufstellte. Eine Vierergruppe passierte 5 km nach 14:18 und war damit auf Kurs von knapp über einer Stunde. Über 28:43 bei 10 km ging es nach 15 km in 43:09, wo das Tempo etwas langsamer wurde, mit einer Projektion von 60:41 aber immer noch deutlich im Soll lag.  Aus der Spitzengruppe fiel nur Edwin Kiptoo zurück, der am Ende in 1:01:31 Vierter wurde. Kurz danach konnte sich der spätere Sieger Elijah Serem absetzen und passierte 20 km nach 57:52. Doch eine Zeit unter 61 Minuten verpasste er ganz knapp, da vor dem Ziel noch ein kurzer Hügel zu überwinden war.

Mit neuem Streckenrekord gewann Serem in 1:01:01 das Rennen sehr deutlch, 12 Sekunden danach wurde sein Landsmann Nicholas Kipkemboi Zweiter, Platz 3 ging in 1:01:22 an Be(r?)nard Kiplagat. Ganz überraschend kam der Sieg von Serem nicht, denn er hatte erst Ende April in Nizza als Zweiter den Halbmarathon in 1:00:55 als Elijah Tirop beendet. Neben den moderaten Prämien für Sieg und Rekord gab es vom Sponsor einen großen Schlüssel (und das Automobil gleich dazu).

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Bei den Frauen lag zunächst die für Bahrein startende Kenianerin Eunice Chumba vorne, in schnellen 16:16 wurden 5 km und 10 km nach 32:43 passiert. Nach gut der Hälfte setzte sich Seboka von ihren Mitstreiterinnen ab und hätte fast noch den zweiten tschechischen Mann im Rennen eingeholt. Mit 1:09:11 lief auch sie einen Kursrekord, Zweite wurde in 1:10:22 Linah Cheruto (KEN) und erst auf Platz 3 kam dann Chumba nach 1:10:59 ins Ziel. Ihre Bestzeit verpasste Seboka (1:09:04) denkbar knapp, ihr Leistungsniveau belegt auch Platz 6 beim Dubai Marathon im Januar 2015, wo sie tolle 2:21:56 lief.

karlovy-vary-hm-2015-sebokaMulu Seboka (ETH) siegte beim Halbmarathon in Karlsbad.  (c) czech.tv

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Auch in Riga (Lettland) dominieren die Äthiopier

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Der Streckenrekord durch den Äthiopier Haile Tolossa in 2:12:29 war das Highlight des Lattelecom Riga Marathon am letzten Sonntag (17.5.2015) in der lettischen Hauptstadt. Bei den Frauen gewann seine Landsfrau Meseret Eshetu in 2:37:04, so dass erstmals in der 25jährigen Geschichte der Veranstaltung beide Sieger aus Äthiopien stammten.
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Die Sieger beim Riga Marathon 2015.  (c) Veranstalter

Schon in der frühen Phase des Laufs nach 15:41 für 5 km und 31:16 für 10 km war klar, dass der Steckenrekord in Riga von 2:13:44 durch Yu Chiba (JPN) in Gefahr war. Über 47:06 bei 15 km erreichte eine Gruppe mit Tolossa, Mariko Kipchumba (KEN), Abraraw Tegene, Beyene Effa (beide ETH) and Duncan Koech (KEN) den Halbmarathon in 1:05:50. Währende Kipchumba nach 30 km aus dieser Gruppe fiel, suchte Tolassa nach 40 km die Entscheidung und konnte sich sich absetzen.

Im Ziel lag Tolossa in 2:12:29 deutlich vor seinen Verfolgern. Neben einem neuen Streckenrekord bedeutete die Zeit des Siegers auch die schnellste jemals in Lettland gelaufene Marathonzeit. Effa wurde Zweiter in 2:12:52 vor Duncan Koech in 2:13:43.

  Ergebnisse der Männer:

1. Haile Tolossa (ETH) 2:12:29
2..Beyene Effa (ETH) 2:12:52
3. Duncan Koech (KEN) 2:12:53
4 .Abraraw Tegene (ETH) 2:13:51
5. Mariko Kipchumba (KEN) 2:14:38

Ergebnisse der Frauen:

1. Meseret Eshetu (ETH) 2:37:04
2. Workenesh Tola (ETH) 2:42:07
3. Ruth Wanjiru (KEN) 2:42:29
4. Natalia Volgina (RUS) 2:45:26
5. Vicoty Chepkemoi (KEN) 2:46:56

E.ON Kassel Marathon: Beachtliche Leistungen deutscher Läufer(innen)

kassel_marathon_160_2015Mit einem deutschen Sieg bei den Frauen ging der Kassel Marathon am letzten Sonntag über die Bühne. Unter der Leitung von Ex-Bundestrainer für den Straßenlauf, Winfried Aufenanger, stellte man in Kassel wieder eine Veranstaltung auf die Beine, die mittlerweile von den Teilnehmerzahlen in das Regime der Sättigung angekommen ist, vor allem aber für deutsche Teilnehmer recht erfreulich über die Bühne ging. Dabei war es vor allem Simret Restle-Apel, die weniger von der Zeit aber von der Platzierung für Furore sorgte. Mit einem perfekt eingeteilten Lauf konnte sie die enteilte Konkurrenz nach 35 km wieder einholen und den Lauf mit 2:37:48 gewinnen. Ein schöner Erfolg für die 30jährige, die kürzlich erst deutsche Meisterin über die halbe Distanz wurde, aber auch eine nicht so rühmliche Vergangenheit in Sachen Doping aufzuweisen hat. Erst Platz 2 ging an Kenia durch Edinah Kwambai, die im Ziel schon über zwei Minuten zurücklag.

Simret Restle-Apel: Der Lauf meines Lebens

Ottawa Marathon 2015 mit großartiger Besetzung der Elitefelder

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Eigentlich macht die globale Marathonszene kaum noch Pause, denn auch nach den großartigen Läufen in Xiamen, Dubai, Rotterdam oder London gibt es bereits am kommenden Wochenende beim Scotiabank Ottawa Marathon in der kanadischen Hauptstadt wieder ein Rennen mit absoluter Topbesetzung. Und wenn man ein wenig abergläubig ist, dann könnten am Ende sehr schnelle Zeiten herausspringen, denn auch im letzten Jahr ging der Sieger vom Daegu Marathon 2014 Yemane Tsegaye anschließend in Ottawa an den Start und lief mit tollen 2:06:54 die schnellste jemals auf kanadischem Boden erzielte Zeit.

Diesmal sind es sogar Sieger und Siegerin von Daegu, die in Ottowa verplichtet werden konnten. Girmay Birhanu (ETH) wurde Ende Januar in Dubai Achter in 2:08:56 und gewann danach Anfang April in 2:07:26 den Marathon in Daegu. Auch Meselech Melkamu gewann in Daegu in 2:27:24, das wird aber in Ottawa kaum für den Sieg reichen.

birhanu-dubai-2015Girmay Birhanu ist einer der Topstars in Ottawa.  (c) H. Winter

Im letzten Jahr war Birhanu auch schon in Dubai dabei und lief dort seine Bestzeit von 2:05:49. Noch schneller lief 2012 gleichfalls in Dubai sein Landsmann Dadi Yami mit 2:05:41. Ihr Landsmann Deribe Merga hat in Ottawa zweimal die 10 km gewonnen, diesmal läuft der Boston Sieger von 2009 erstmals einen Marathon auf kanadischem Boden. Mergas Hausrekord stammt vom London Marathon 2008, wo er 2:06:38 erzielte. Das ist aber mittlerweile lange her.

Wie großartig der Lauf besetzt ist, zeigt auch das kenianische Trio Peter Kirui (2:06:31), Alfers Lagat (2:07:11) sowie Philip Kangogo (2:08:16), wobei Lagat und Kangogo erst ihren zweiten Marathon in Angriff nehmen und Steigerungspotential besitzen dürften.

Bei den Frauen ist Melkamu mit ihrer Zeit vom tollem Debut 2012 in 2:21:01 beim Frankfurt Marathon die schnellste Läuferin im Feld, wobei sie aber in den letzen beiden Jahren deutlich hinter ihrem Leistungsniveau zurückblieb. Harte Konkurrenz wird sie von Abebech Afework (ETH) bekommen, die sich im Januar in Dubai auf 2:23:33 steigern konnte, nachdem sie im Jahr zuvor den Houston und Rotterdam Marathon gewinnen konnte.

Zum fünften Mal in Ottawa ist Yeshi Esayias (ETH) dabei, die den Lauf zweimal gewinnen konnte. Ihre Bestzeit liegt bei 2:24:06 und ist damit besser als der aktuelle Kursrekord in Ottawa, den übrigens die London Siegerin dieses Jahres Tigist Tufa (ETH) hält. Von kenianischer Seite sind Rebecca Chesire (PB 2:25:22) und Agnes Kiprop (PB 2:23:54) zu beachten

Nachdem in Ottawa die Kursrekorde in den letzten Jahren fast jedesmal gesteigert wurden, rechnen die Organisatoren auch in diesem Jahr mit schnellen Zeiten. Das Potential dazu hat das Elitefeld allemal.

Gifu Seiryu Halbmarathon: Kenianische Dominanz und Kawauchi läuft (wieder) hinterher

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Mit großer Beteiligung (insg. 16000 Teilnehmer) ging heute der Halbmarathon im japanischen Gifu über die Bühne. Die Veranstaltung ist schon insofern landesweit bekannt, als ein Teil der Strecke das Trainingsterrain der legendären Naoko Takahashi war, die als erste Frau beim Berlin Marathon 2001 die 2:20 Stunden Barriere unterbot.In diesem Jahr war es vor allem der Kenianer James Rungaru, der für Furore sorgte. Seinem sehr schnellen Beginn wollte und konnte keiner der Konkurrenten folgen, selbst der Mitfavorit, der kleine Äthiopier Tsegaye Kebede, verlor den Anschluss und stieg entmutigt aus dem Rennen.

Bei 5 km in guten 14:17 hatte Rungaru einen Vorsprung auf seine Verfolger und Landsleute Martin Mathathi, Michael Githae, Patrick Mwaka sowie Cyrus Njui von 10 Sekunden. Dieser Vorsprung wurde nicht kleiner als der Führende zur 10 km Marke in 28:55 das hohe Tempo nicht mehr halten konnte.Es war vor allem Githae, der sich mühte Rungaru zu stellen, doch auch bei 20 km in 59:04 – die letzten 10 km in 30:09 – war ein kaum näher herangekommen. Rungaru rettete sich in 1:02:21 mit 6 Sekunden Vorspung vor Githae ins Ziel. Angesichts seiner Zeit von 1:00:12 bei seinem Sieg in Nizza vor einem Monat, eine eher schwache Vorstellung.

Eine erneut schwache Vorstellung bot Japans Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der in 1:06:16 nur 24. wurde und damit erneut seinen hohen Ansprüchen nicht genügen konnte. Man muss dabei aber anmerken, dass der gute Yuki die Vielstarterei aktuell mehr als übertreibt. Am Wochenende zuvor wurde er am 10. Mai beim Sendai Halbmarathon in noch schwächeren 1:08:36 nur auf Platz 30 registriert. Ein Grund für diesen Leistungseinbruch mögen seine Aktionen am Wochenende davor gewesen sein, wo er drei Halbmarathons an hintereinander folgenden Tagen absolvierte, die er alle gewann: Am 3. Mai in Ehime in 1:07:23, am 4. Mai in seiner Heimatstadt Saitama in 1:07:03 und der Hokaido Halbmarathon am 5. Mai in 1:09:23. Das war vielleicht auch für den guten Yuki etwas zu viel.

Wie dem auch sei, Yuki scheint sein Wahnsinnsprogramm weiter durchziehen zu wollen, nach drei weiteren Halbmarathons und einem Ultramarathon über 50 km will er am 7. Juli an der australischen Gold Coast wieder einen Marathon auf hohem Niveau bestreiten.

Eine recht gute Zeit gab es mit 1:09:37 bei den Frauen, wo die für Bahrein startende Kenianerin Eunice Kirwa vor der Marathon-Weltklasseläuferin Atsede Baysa (ETH) in 1:10:37 gewann.
  

Ergebnisse Männer:

1. James Rungaru (KEN) 1:02:21
2. Michael Githae (KEN) 1:02:27
3. Martin Mathathi (KEN) 1:02:40
4. Cyrus Njui (KEN) 1:02:50
5. Patrick Mwaka (KEN) 1:03:31
6. Yusei Nakao (JPN) 1:03:34
7. Kenta Matsumoto (JPN) 1:03:38
8. Ben St Lawrence (AUS) 1:03:41
9. Taiga Ito (JPN) 1:03:52
10. Ryota Matsushima (JPN) 1:04:08

   Ergebnisse Frauen:

1. Eunice Kirwa (BRN) 1:09:37
2. Atsede Baysa (ETH) 1:10:37
3. Brianne Nelson (USA) 1:12:43
4. Paskalia Kipkoech (KEN) 1:12:51
5. Yuko Mizuguchi (JPN) 1:13:47
6. Kaori Yoshida (JPN) 1:14:28
7. Marta Tegabea (ETH) 1:15:18
8. Hiroko Shoi (JPN) 1:15:27
9. Marina Seki (JPN) 1:15:55
10. Shoko Shimizu (JPN) 1:16:57

Virgin Money London Marathon: Fast 250000 Anmeldungen für die Teilnahme im Jahr 2016

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Der London Marathon ist nur wenige Wochen vorbei, da schreibt eine der spektakulärsten Laufveranstaltungen bereits die nächsten Schlagzeilen. In der Zeit von 4. bis 8. Mai 2015 bestand die Möglichkeit, sich für einen Start im April 2016 anzumelden, genauer: zu einer Lotterie. Erst Im Oktober 2015 wird dann über die Startplätze entschieden. 20.000 Startplätze stehen diesbezüglich für Bewohner der britischen Insel zur Verfügung, das Loskontingent für Ausländer beträgt noch einmal 5500 zusätzliche Plätze. Dabei sind die Gebühren recht moderat, 39 GBP müssen Einheimische, 80 GBP (ca.110 Euro) müssen Ausländer aufbringen.

In der bereits beendeten Anmeldungsperiode gingen beim Veranstalter sage und schreibe 247.069 Anmeldungen ein, man liegt damit in London schon fast in den Regionen des japanischen World Marathon Majors Partner, dem Tokyo Marathon, wo die Zahlen noch um etwa 100.000 höher liegen. Der Run auf die großen Laufevents bleibt damit ungebrochen. Durch die Innenstädte zu laufen und dabei viele touristische Attraktionen zu passieren, verbunden mit perfekter Logistik, Betreuung und lückenlosem Merchandising, liegt im Trend der Zeit. Dabei tritt die sportliche Leistung immer mehr in den Hintergrund, der Eventcharakter zählt, was beim Marathon durchaus mit einer bitteren Erfahrung der Überforderung beleitet sein kann.

Dass dies zu einem hohen Grad die Teilnahme von “Ersttätern” fördert, zeigen auch die Zahlen aus London. Mehr als die Hälfte der Anmeldungen, nämlich gut 135.000 stammen von Interessierten, die zum ersten Mal einen Marathon in Angriff nehmen wollen (mit einem Frauenanteil von 42 %). Zu Recht weist der Race Director Hugh Brasher auf die inspirierende Wirkung des tollen 35. Jubiläums in diesem Jahr hin, das in vielen Belangen in der Tat einmalig war.

londom-mar-2015-sieger-trophyEliud Kipchoge (KEN) und Tigist Tufa (ETH) waren die Sieger beim London Marathon 2015. Vielleicht sind sie auch im kommenden Jahr dabei. Den Weg über die Lotterie werden diese beiden Aktiven sicher nicht nehmen müssen.  (c) H. Winter

Doch neben der Lotterie werden fast noch einmal soviele Starts durch andere Kanäle möglich. Dazu gehört einmal das Kontingent für internationale Reiseveranstalter, da kostet die Startgebühr schon fast 300 Euro, und dann vor allem die Charity-Variante. Letztere ist ein wesentlicher Bestandteil des London Marathon und eröffnet 20.000 weiteren Interessierten die Teilnahme. Dieses Kontingent hat auf der Insel eine große Tradition und ist recht kostenträchtig; ca. 500 Euro und mehr kann dann ein Startplatz schon einmal kosten. Dafür wird dann erwartet, dass die so geförderten Läufer diese Kosten durch eifriges Sammeln wieder “hereinbringen”. Die großartigen Summen, die auf diese Weise für vielfältige Wohltätigkeitsorganisationen gesammelt werden, belegen, dass dieses Konzept in London bestens funktioniert.

5. “Nacht im Grünauer Forst”: Startschuss in genau 2 Wochen

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Ein Spendenlauf des Eichwalder Kulturvereins Kind&Kegel e.V. für die „Kenyan Kids Foundation“ im Grünauer Forst mit Start und Ziel in Berlin-Karolienhof am 30. Mai 2015.

Der kenianische Weltklasse-Marathonläufer Wesley Korir, der im Jahr 2012 die Hitzeschlacht beim Boston-Marathon gewann, ist auch in diesem Jahr einer der Schirmherren der „Nacht im Grünauer Forst“, bei der unter dem Motto „Run for Kenya“ Spenden für die „Kenyan Kids Foundation“ zum Unterhalt eines Krankenhauses und für Stipendien für Schüler zum Besuch einer High School in Kenia gesammelt werden sollen.

korir-2014-chicago-pk  Wesley Korir ist auch 2015 unser Schirmherr.  (c) H. Winter

Bei der „Nacht im Grünauer Forst“ konnten in den letzten Jahren jeweils 1000 US$ für diese Projekte gesammelt und an die „Kenyan Kids Foundation“ übergeben werden. Der veranstaltende Verein Kind&Kegel möchte diese Aktivitäten weiter fördern und bittet im Rahmen des Laufs am 30. Mai 2015 wieder um Spenden. Wesley wünscht allen Teilnehmern viel Erfolg auf den angebotenen Strecken, die von einem Kinderlauf über 500 m, der „Grünauer Meile“ für Grundschüler bis zu Läufen über 5 km und 10 km im Grüner Forst mit Start und Ziel im Ortsteil Karolinenhof reichen. Die Strecken sind genau vermessen und jeder Kilometer ausgeschildert, die Zeiterfassung erfolgt elektronisch. Über 400 Teilnehmer konnten wir im letzten Jahr bei unserem Lauf begrüßen.

nacht-2014-start-meileDer Start zur “Grünauer Meile” 2014.  (c) M. Köh

Neben der Spendenaktion für Kenia ist es ein Anliegen der Veranstaltung, junge Menschen für das Laufen zu begeistern, so dass die „Grünauer Meile“ für Grundschüler auch in diesem Jahr durch einen Teamwettbewerb besonderes Gewicht erhält. Preise von 150, 100 und 50 Euro können Schülerteams für die Klassenkasse gewinnen, wenn sie die meisten Teilnehmer ins Ziel bringen. Dieser Wettbewerb war schon bei den ersten Auflagen ein großer Erfolg und sah die Teams der Klassen 6a des Humboldt-Gymnasiums Eichwalde und der „Inselschule Schmöckwitz“ vorne. Für diesen Wettbewerb ist eine gesonderte Voranmeldung über die Schulen erforderlich.

Die Läufe beginnen am Samstag, 30.5.2015 ab 17 Uhr, die Hauptläufe über 5 km und 10 km starten um 18 Uhr. Die Teilnahme an allen Läufen ist kostenlos. Ein Anmeldungsportal und weitere Informationen zum Lauf finden sich unter der Internetadresse: www.hwrun.de .

huebi-havellauf-2011Bernd Hübner ist 2015 der Ehrengast der Veranstaltung.  (c) H. Winter

Als Ehrengast konnten wir in diesem Jahr für den Startschuss und die Siegerehrung die Berliner Lauflegende Bernd Hübner gewinnen, der vor kurzem auf Grund seiner Verdienste um den Breitensport mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet wurde.
In der Auftaktveranstaltung am 24. April referierte Horst Milde über „Berliner Laufgeschichte(n)“. Wir danken dem Begründer des Berlin-Marathons für seine großzügige Spende an die „Kenyan Kids Foundation“.

Kind&Kegel Eichwalde e.V.
Homepage der Veranstaltung: www.hwrun.de

Gutenberg Mainz Marathon 2015: Äthiopische Siege am Main

mainz-mar-2015-logoGanz beachtliche Zeiten gabe es auch beim Marathon in Mainz, wo zwei Athleten unter einer Zeit von 2:12 Stunden ins Ziel kamen. Tola Bana aus Äthiopien konnte sich nach 40 km aus einem Trio absetzen, das lange das Renngeschehen bestimmte. Zwar konnte er nach einer starken ersten Hälfte in 1:04:26 den Streckenrekord von 2:11:01 aus dem Jahr 2010 (Ikoki, TAN) nicht ganz unterbieten, lief aber mit 2:11:26 ein für die Klasse der verpflichteten Athleten eine gute Zeit.

Als Zweiter finishte Francis Ngare (KEN) in starken 2.11:54, Melaku Bizuneh (ETH) folgte auf Rang 3 mit 2.13:07 h. Oleksandr Matviychuk (UKR) kam in enttäuschenden 2.25:49 h als Vierter ein, Julius Kangethe Mbugua (KEN) folgte auf Rang 5 mit 2.27:44. Als schnellster Deutscher kam Jan Rittgen (Gesamt-6.) in 2.35:24 ins Ziel. Damit war er zugleich Gewinner der Mainzer Marathon-Meisterschaft.

Ein einsames Rennen lief bei den Frauen die zierliche 23-jährige Äthiopierin Tizita Dida, die sich schnell von allen Konkurrentinnen absetzte und mit fast 10 Minuten Vorsprung in 2:33:23 gewann.

Den Halbmarathon der Männer gewann Iva Babaryka (UKR) in 1:06:46, auf Platz 2 wurde Niels Bubel aus Berlin mit 1:08:24 gleichzeitig Deutscher Hochschulmeister im Halbmarathon.

10052015-Foto-Sieger-2015-Tola-BaneDer Sieger des Mainz-Marathons 2015: Tola Bane (ETH).  (c) Veranstalter

    Ergebnisse Marathon Männer:

1. Tola Bane (ETH) 01:04:26 02:11:26
2. Francis Maina (KEN) 01:04:26 02:11:54
3. Melaku Belachew (ETH) 01:04:26 02:13:07
4. Olaksandr Matviychuk (UKR) 01:07:08 02:25:49
5. Julius Kangethe (KEN) 01:06:57 02:27:44

 

   Ergebnisse Marathon Frauen:

1. Tizita Terecha (ETH) 01:15:34 02:33:23
2. Chelangat (KEN) 01:19:57 02:43:53
3. Jemeli Kiprono (KEN) 01:19:57 02:47:10
4. Agnieszka Janasiak  (POL) 01:21:46 02:53:15

 

Prag Marathon: Gelingt Geoffrey Ronoh der Durchbruch über die Marathondistanz?

prag-marathon-logoMit sechs Läufer mit Bestzeiten von unter 2:08 Stunden verspricht die 21. Ausgabe des Prag Marathons am Sonntag (3.5.2015) wieder hochkarätige Leistungen im Männerfeld. Dabei ist ein ganz heisser Anwärter auf den Sieg, der junge Kenianer Geoffrey Ronoh, mit seiner Vorleistung von 2:15 Stunden noch gar nicht erfasst. Aber insb. seine Vorleistungen auf den Unterdistanzen sind einfach so gut, dass man von ihm eine gewaltige Steigerung seines Hausrekords erwarten kann. Auch das Frauenfeld ist ähnlich star besetzt und bietet vier Läuferinnen mit Bestzeiten von unter 2:24 Stunden auf. Ronoh hatte im letzten Jahr die beiden Topstars der Szene, Wilson Kipsang und Dennis Kimetto (die beiden belegten soeben in London die Plätze 2 und 3), beim Mattoni Olomouc-Halbmarathon hinter sich gelassen. Ferner gewann er eine 10 km Lauf in Prag in schnellen 27:28.

volare-athletes-2014Geoffrey Rohnoh (Pace Men) war beim Halbmarathon im böhmischen Olmütz schneller als Kimetto, Kipsang und Wilfred Kirwa Kigen. In der Mitte ihr Manager Gerard van de Veen (Volare Sports).  (c) Veranstalter

Viel schneller als Ronoh hat der Äthiopier Deribe Robi einen Marathon absolviert. Im Januar lief er im Arabischen Emirat Dubai2:06:06 und hat den Streckenrekord auf dem nicht einfachen Kurs von 2:05:39 im Visier, den sehr überraschend 2010 der damals noch unbekannte Eliud Kiptanui aufstellte.

dubai2015-robiDeribe Robi hat in Prag mit 2:06:06 die beste Vorleistung der Elite.  (c) H. Winter

Gilbert Yegon ist der zweite Läufer im Feld, der bereits unter 2:07 gelaufen ist. Auch er hat schnelle Zeiten im Kopf: „Ich möchte eine persönliche Bestzeit und den Streckenrekord erreichen“, sagte der Kenianer, der 2009 eine Zeit von 2:06:18 erreicht hatte. Im vergangenen Jahr zeigte er, dass er wieder in Bestform ist. Zunächst gewann er im Dauerregen den Düsseldorf-Marathon mit 2:08:07, dann wurde er beim hochklassigen Frankfurt-Marathon Dritter in 2:07:08. Vor drei Wochen startete Yegon in Rotterdam. „Aber ich bekam ein Rückenproblem und musste nach 17 km aufgeben. Ich hatte gute Behandlungen in Kenia, jetzt bin ich wieder fit und konnte auch normal trainieren“, sagte Yegon.

Die Äthiopier Kebede Teferi und Hailu Mekonnen, die beide Bestzeiten von 2:07:35 aufweisen, sowie die Kenianer Nicholas Chelimo (2:07:38) und Evans Chebet (2:07:46) sind weitere Siegkandidaten – ebenso wie Nicholas Kemboi (Katar/2:08:01), der in Prag vor zwei Jahren triumphierte. Und dann gibt es natürlich noch Geoffrey Ronoh, obwohl er auf der Startliste lediglich die Nummer 18 ist was die Bestzeiten angeht.

Abgesehen von Boston hat in diesem Jahr bisher keine Kenianerin einen großen Marathon gewonnen. Es sieht so aus als ob sich daran auch in Prag am Sonntag nichts ändern wird. Äthiopierinnen haben zuletzt die Rennen in London, Paris und Hamburg sowie zuvor in Dubai und Tokio für sich entschieden. Und sie sind auch in Prag die Favoritinnen.

Während Koren Jelela mit ihrer vier Jahre alten Bestzeit von 2:22:43 Stunden die schnellste auf der Startliste ist, haben vier äthiopische Landsfrauen im Januar exzellente Form gezeigt: Tadelech Bekele und Ashete Bekere verbesserten sich in Dubai auf 2:22:51 beziehungsweise 2:23:43, Yebrgual Melese lief einen persönlichen Rekord von 2:23:23 in Houston. Betelhem Moges erreichte mit 2:24:24 in Dubai ebenfalls eine persönliche Bestzeit.

Eine Europäerin könnte in Prag auch eine sehr gute Rolle spielen: Sara Moreira lief ein herausragendes Marathondebüt in New York im vergangenen November. Die Portugiesin wurde damals Dritte mit 2:26:00. Sie könnte am Sonntag für eine Überraschung sorgen, wenn sie in ähnlicher Form ist.

Die Favoriten mit Bestzeiten

Männer:
Deribe Robi ETH 2:06:06
Gilbert Yegon KEN 2:06:18
Kebede Teferi ETH 2:07:35
Hailu Mekonnen ETH 2:07:35
Nicholas Chelimo KEN 2:07:38
Evans Chebet KEN 2:07:46
Nicholas Kemboi QAT 2:08:01
Dereje Tesfaye ETH 2:08:15
Afewerk Mesfin ETH 2:09:48
Assefa Fikre ETH 2:10:23
Paulo Roberto Paula BRA 2:10:30
Hillary Kipchumba KEN 2:10:30
Felix Kandie KEN 2:10:37
Geoffrey Ronoh KEN 2:15:51

Frauen:
Koren Jelela ETH 2:22:43
Tadelech Bekele ETH 2:22:51
Yebrgual Melese ETH 2:23:23
Ashete Bekere ETH 2:23:43
Betelhem Moges ETH 2:24:24
Sara Moreira POR 2:26:00
Janet Rono KEN 2:26:03
Margarita Plaskina RUS 2:27:07
Olga Dubovskaya BLR 2:28:08
Iulia Andreeva KRG 2:30:58
Afera Godfay ETH Debut

Genf Marathon 2015 für UNICEF: Kenianische Erfolge und Teilnehmerrekord

geneve-maathon-2015-logo

Am 3. Mai gab es beim Harmony Geneve Marathon recht beachtliche Ergebnisse, wobei bei diversen Wettbewerben des Wochenendes insgesamt über 16000 Läufer auf den Beinen waren. Im Marathon gingen 2200 Einzelstarter und 2000 Staffelteilnehmer auf die Strecke, wobei bei den Männern bei einem engen Einlauf immerhin 3 Läufer unter einer Zeit von 2:12 Stunden blieben. Allen voran der Sieger des Laufs, der Kenianer Peter Kiplagat, der 2:11:18 brauchte. Kurz darauf folgten die beiden Äthiopier Shume Hailu nach 2:11:27 sowie Alemu Gemechu nach 2:11:47. Das Statement des Siegers: « Je suis très content d’avoir gagné, surtout après avoir fini deuxième l’année passée. Je me suis senti bien tout au long de ce parcours que je connaissais bien. »

Bei den Frauen waren die Zeiten eher bescheiden, auch hier ging der Sieg durch Jane Kiptoo in 2:35:44 nach Kenia. Un wie bei den Männern standen ansonsten äthiopische Sportlerinnen auf dem Podium:  Gidey Tinbit (2:36:42) und Abera Ayantu (2:37:24). Der Kommentar der Siegerin: « C’était difficile mais je suis ravie d’avoir gagné. J’ai eu du mal à garder le rythme mais j’y suis arrivée. La pluie a rendue ma course un peu compliquée mais je suis contente de la manière dont j’ai couru ».

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Die Ehrung der Sieger beim Genf Marathon 2015.  (c) Veranstalter

Ergebnisse Männer:
1  Peter KIPLAGAT                KEN  2:11:18
2  Shume HAILU                   ETH  2:11:27
3  Alemu GEMECHU                 ETH  2:11:47
4  Victor KIPCHIRCHIR            KEN  2:13:14
5  Barnabas KIPTUM               KEN  2:13:36
6  Bellor YATOR                  KEN  2:14:50
7  Tufa Jimma SHAMBEL            ETH  2:16:56
8  Didier CRETIN                 SUI  2:26:06
9  Nicholas MEUNIER              SUI  2:39:12
10 Tal SELA                      SUI  2:40:41
 
Ergebnisse Frauen:

1  Jane KIPTOO                   KEN  2:35:44
2  Tinbit Gidey WELDEGEBRIEL     ETH  2:36:42
3  Abera AYANTU                  ETH  2:37:24
4  Emily ROTICH                  KEN  2:40:22
5  Vanessa GARLICK               SUI  2:59:00
6  Yusheng NI                    SUI  3:02:58

Lilac Bloomsday Run (3.5.2015): Diesmal waren 47000 Aktive am Start

bloomsady-2015-logoDer Lauf gehört sicherlich zu den größten Veranstaltungen auf dem Globus und findet in Spokane im Bundesstaat Washington statt. Dieser Staat liegt an der nördlichen Pazifikküste der USA, Spokane erreicht man aber von Seattle aus erst nach einer 500 km langen Reise und Passieren der Sierra. Zu einem Jubiläumslauf vor 20 Jahren waren gut 60000 Starter auf die 12 km lange Strecke gegangen, in diesem Jahr waren es immerhin noch fast 47000. Dies würde einer Finisherdichte im Ziel eines Marathons von gut 150000 Läufern entsprechen, somit sind die Anforderungen an die Logistik schon extrem, wenn sich nach gut 1 Stunde das Gros der Teilnehmer dem Ziel in der Innenstadt nähert.

Der Kurs geht parallel auf mehreren Straßen heraus aus der Stadt, umrundet einen ca. 50 Höhenmeter tiefer liegenden See und kommt dann mit dem entsprechenden Anstieg zurück in die Stadt. Und beim Zusammenführen der separaten Starts nach gut 3 km wird es auf der Stecke richtig voll. Staus in dieser Dimension gibt es wohl bei kaum einem anderen Lauf. Die meisten Teilnehmer sehen dies aber sehr entspannt und sind weniger auf eine gute Zeit fokusiert.

Die Elite und engagierten Freizeitläufer starten in einem speziellen Bereich vor der Masse und hat mit solchen Problemen kaum zu schaffen. Man hat den neuralgischen Punkt lange passiert, bevor der Läuferpulk eintrifft. In diesem Jahr gab es bereits die 39. Ausgabe des Klassikers und der Kenianer Allan Kiprono wollte den Lauf zum dritten Mal gewinnen. Dass ihm dies nicht gelang, lag an seime Trainingspartner Lani Rutto, der den Lauf schon früh entscheiden konnte.

Bei idealen Bedingungen gingen am 3. Mai 2015 über 20 Männer die erste Meile in 4:37 an. Schon bei drei Meilen (knapp 5 km) zog Rutto an und hatte bei 4 Meilen einen Vorsprung von ca. 50 Metern.

bloomsady-2015-elite-menDie Spitzengruppe in einer frühen Phase des Rennens.  (c) Veranstalter

Kiprono versuchte Rono einzuholen und kam dem Ausreißer bis auf 20 m nahe, Rono zog wieder an und lag am Ende einer langen Steigung nach 10 km wieder 50 m vorne. 800 m vor dem Ziel kam Kiprono nochmals auf 10 m heran, doch dann begann Rutto einen extrem harten Spurt bis ins Ziel, der ihm einen Vorsprung von ca. 80 m und den Sieg in sehr guten 34:22 ein. In den beiden Jahren zuvor war er jeweils nur Fünfter geworden.

bloomsady-2015-winnerSiegte in Spokane (WA): Lani Rutto (KEN).  (c) Veranstalter

Bei den Frauen gab es einen knappen Einlauf, den Cynthia Limo nach 39:27 gewann. Dann folgten Aga Ruti (ETH) in 39:28 und Jane Kibii (KEN) in 39:29. Die drei Läuferinnen konnten sich beim Anstieg nach 10 km aus einer mehrköpfigen Gruppe absetzen.

This is it: Haile beendet (endgültig) seine Karriere als Läufer

haile-portrait-ziel-dubai2009Haile Gebrselassie, einer der größten (Langstrecken-)Läufer aller Zeiten.  (c) H. Winter

 Eher als Randnotiz wurde im Umfeld des Great Manchester Run am Sonntag (10.5.2015) bekannt, dass die äthiopische Lauflegende Haile Gebrselassie eine lange und einmalige Karriere nun endgültig beendet hat. Der Ausnahmeläufer war selbst außerhalb der Laufszene derart bekannt, dass eigentlich nur sein Vorname “Haile” Verwendung fand. Aber auch seine Leistungen jenseits der Laufstrecken können sich sehen lassen, als sehr erfolgreicher Geschäftsmann und einflußreiche Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in seinem Heimatland. Inweit er seine außergewöhnliche Popularität nun auch in politische Ambitionen umsetzt, wird die nahe Zukunft zeigen. Wünschenswert für sein Heimatland wäre es allemal.

Nach bescheidenen Jahren als Kind und der nicht unüblichen Basis seiner Laufkarriere eines langen Schulweges, der laufend zurückzulegen war, war der kleine Äthiopier schon im Juniorenbereich eine Ausnahmeerscheinung, der zu einer Zeit als die Langstrecken der Bahnleichtathletik noch im Fokus des Interesses standen, schnell in die Weltspitze aufstieg. Am 4. Juni 1994 – also vor über 20 Jahren – lief der damals 21jährige im niederländischen Hengelo mit 12:56,96 über 5000 m auf der Bahn seinen ersten Weltrekord, dem (etwa) 26 weitere globale Bestmarken folgen sollten. Unvergessen sind seine Duelle mit einer weiteren Lauflegende, dem Kenianer Paul Tergat, die im Jahr 2000 in dem denkwürdigen Finale über 10000 m bei den Olympischen Spielen im australischen Sidney gipfelten, wo Haile in einem Wimpernschlagfinish am Ende vorne lag und die Goldmedaille gewann. Vier Jaher zuvor hatte er schon in Atlanta in der gleichen Disziplin auch schon Gold gewonnen.

Seine mit großen Erwartungen verbundene Karriere als Marathonläufer verlief zunächst allerdings weniger reibungslos. Die Jagd nach dem Weltrekord seines Kontrahenten Paul Tergat, der im September 2003 mit 2:04:55 als erster Mensch unter 2:05 Stunden lief, erfuhr zunächst etliche Rückschläge. Sein Debut beim Amsterdam Marathon im Herbst 2005 ging er zu ungestüm an und wurde bei seinen 2:06:20 durch kräftigen Wind gebremst.

Im Januar 2006 dann sein erster Paukenschlag auf der Straße. Vermittelt durch den lengendären Mike Long (Elite Racing, San Diego) demonstrierte Haile erstmals die Rekordtauglichkeit der Wüstenregionen (im Winter) und lief in Tempe, Arizona (USA) mit 58:55 einen Weltrekord im Halbmarathon. Zwei Monate später sollte der nächste Rekord über 25 km folgen, doch die Zeit im Lauf im niederländischen Alphen aan Rijn von 1:11:37 konnte vor allem wegen diverser Randbedingungen des eigentlich auf 20 km angelegten Rennens keine Anerkennung finden. Mehr als eine Minute schneller als der damalige Weltrekord war die Zeit aber allemal.

Sein Auftritt im April beim London Marathon 2006 geriet im Regen mit 2:09:05 zu einer Enttäuschung, besser aber noch nicht in Rekordnähe verliefen dann sein erster Sieg in Berlin in 2:05:56 und zwei Monate später im eiskalten Fukuoka in 2:06:52. Das Jahr 2007 brachte dann zunächst den Ausstieg beim London Marathon, bevor er im September im zweiten Anlauf in Berlin mit 2:04:27 seinen ersten Marathon-Weltrekord lief.

Diesem sollte dann im Januar 2008 in Dubai der nächste folgen, doch nach einem (zu) schnellen Beginn mit 1:01:27 für die erste Hälfte, ging Haile in der aufkommenden Hitze am Ende etwas die Puste aus. Trotzdem schaffte er noch 2:04:53 und war damit der maßgebliche Initiator der einmaligen Erfolgsgeschichte des Marathons im Vereinigten Arabischen Emirat.

Dubai08-091 2008 lag Haile mit seinen Tempomachern bis kurz vor Schluss auf Weltrekordkurs beim Dubai Marathon. Dopppel-Weltmeister Abel Kirui (verdeckt hinter Haile) machte ihm bis 30 km das Tempo.  (c) H. Winter

 Nach seiner Absage des Olmypischen Marathons 2008, den Sammy Wanjiru sehr eindrucksvoll gewann, war Haile dann im September 2008 in Berlin bestens gerüstet und lief in einem perfekten Rennen in 2:03:59 als erster Mensch einen Marathon unter 2:04 Stunden. Die nächsten drei Auftritte waren dann nicht in Rekordnähe: Im Regen von Dubai 2009 (2:05:29), im Wind von Berlin 2009 (2:06:08) und nochmals in Dubai 2010 (2:06:09).

bm-2008-haile-20kmHaile und “Hasen” nach 20 km beim Berlin Marathon 2008. 22 km später hat der Meister als erster Mensch einen Marathon unter 2:04 Stunden absolviert.  (c) H. Winter

Danach setzte in der Rückschau sein leistungsmäßiger Abstieg ein, der bereits nach seinem Ausstieg beim New York Marathon 2010 zu einem vorschnellen Rücktritt führte. Haile revidierte kurz danach seine Entscheidung, die ganz großen Erfolge (und Siege) sollten sich aber nicht mehr einstellen. Die Veränderungen zeigten sich spektakulär beim Berlin Marathon 2011, wo Haile das direkte Duell mit Patrick Makau durch seinen Ausstieg nach gut 30 km verlor. Der Kenianer lief durch, gewann und nahm Haile mit 2:03:23 seinen Weltrekord ab. Die Wachablösung des Ausnahmeläufers war damit vollzogen, die nächsten Rekorde liefen seine Erben Kipsang und Kimetto, die mittlerweile eine Minute schneller waren als der Ähiopier.

running-spitze-14kmHaile, Patrick Makau und Tempomacher nach 15 km beim Berlin Marathon 2011. Haile stieg aus, Makau nahm ihm seinen Weltrekord.  (c) H. Winter

Im Februar 2012 wollte sich Haile etwas unverständlich bei Eiseskälte in Tokyo noch für das äthiopische Olympiateam empfehlen. Bis 35 km sah das Unterfangen gut aus, dann ließen auf dem trostlosen Streckenstück im Schlusspart seine Kräfte nach, Platz 4 in 2:08:17 ersparten ihm die Reise im Sommer nach London. Sein Traum von einer olympische Medaille im Marathon konnte er sich somit nicht mehr erfüllen.

Im Herbst 2013 kam noch einmal Hoffnung auf, Haile hielt in dem denkwürdigen Finale mit Mo Farah und Kenenisa Bekele beim Halbmarathon des Great North Run lange mit und wurde erst in einem denkwürdigen Finale von den beiden wesentlich jüngeren Kontrahenten abgehängt. Im Dezember lief er dann seinen letzten Marathon im japanischen Fukuoka, den er aber nach der Wende bei 33 km aufgab. Er ging dann zwar nochmals an den Start eines Marathons, diesmal aber als (Edel-)”Hase” beim London Marathon 2014. Wer immer diesen Einfall hatte, gebracht hatte dies – abgesehen von erheblichem Interesse der Öffentlichkeit – eigentlich niemanden etwas. Durch ein viel zu hohes Tempo auf den ersten 5 km (der Marathon hat immerhin 42) brachte der Meister seine Jünger gewaltig als Limit und stieg schon kurz danach viel zu früh aus. Seine Klientel musste für das Höllentempo im zweiten Teil arg büßen.

Mit dieser Aktion, bei der er sich leicht verletzte, verpasste er vor allem seinen geplanten Angriff auf den Masters-Weltrekord beim Hamburg Marathon im April 2014. Es ist schon eine Ironie des Schicksals, dass dann ein Jahr später Haile als Ehrengast beim Turin Marathon miterleben musste, wie der der kenianische Senior Kenneth Mugara den Masters-Weltrekord über die Marathondistanz auf 2:08:44 steigerte.

Und gleiches ereignete sich nun auch beim Great Manchester Run, wo ihm im gleichen Rennen der US-amerikanische Senior Bernard Lagat in phenomänalen 27:48 seinen Weltrekord von 28:00 entriss. Haile wurde am Ende 16ter in30:05, seinen Anschied hatte er sich aber sicher etwas anders vorgestellt,

dubai2015-haile-und-siegerHaile als Ehrengast beim Dubai Marathon im Januar 2015 mit den äthiopischen Spitzenläufern, die die ersten drei Plätze errangen.  (c) H. Winter

Somit verliefen die letzten Jahre seiner einmaligen Karriere nicht sehr glücklich. Dabei bleibt aber zu berücksichtigen, dass es bisher kaum einen Läufer gab, der ununterbrochen über mehr als 20 Jahre in der Weltspitze agierte. Aber es waren nicht nur die unglaublichen läuferischen Fähigkeiten, die Haile so einmalig machten. Seine Fröhlichkeit, sein immerwährendes Lächeln waren nicht aufgesetzt, jeder der ihn etwas näher kennenlernen konnte, hat das schnell feststellen können. Dazu kam eine soziale Verantwortung für sein Heimatland, mit der er als Geschäftsmann viele seiner Landsleute in Arbeit und Brot brachte.

Vermissen wird man auch sein bemerkenswerten Auftritte in den Pressekonferenzen, in denen er sehr schlagfertig auf alle Anmerkungen und Fragen einging. Sein Mentor und Manager Joes Hermens hatte sich frühzeitig bemüht, dem Superstar neben dem Training auch fundierte Kenntnisse der englischen Sprache zu vermitteln. Haile war auch hier ein Phänomen.

Beim Dubai Marathon vor einigen Jahren auf die Bankenkrise und seine Geschäfte angesprochen, antwortete Haile sehr schlagfertig: Wenn er läuft ist er “happy”. Die Bankmanager sollten mit dem Laufen anfangen, dann werden sie bestimmt auch bald “happy” sein …

Haile, laufe weiter (wenn auch nicht mehr im Wettstreit), sei “happy” und habe Erfolg an allen Fronten deiner Engagements, geschäftlich aber vielleicht auch bald politisch. Und nochmals Dank für unvergessliche Jahre auf den Bahnen und Straßen dieser Welt. Du warst (und bist) in der Tat EINMALIG!

Great Manchester Run: Haile hört auf und Bernard Lagat läuft neuen Masters-Weltrekord

manchester-run-2015-logo

Der gut 40jähriger Bernard Lagat (USA, * 12.12.1974) sorgte als Dritter in 27:48 für den Paukenschlag beim Great Manchester Run heute mittag (10.5.2015) in der englischen Industriemetropole vergangener Zeiten. Damit verbesserte er den Masters-Weltrekord über diese Distanz von Haile Gebrselassie, der vor zwei Jahren an gleicher Stelle 28:00 gelaufen war. Haile gleichfalls im Rennen, musste sich aber als 16. mit einer Zeit von 30:05 begnügen. Sieger in dem sehr schnellen Rennen wurde der Kenianer Stephen Sambu in 27:30.

2015-05-10-top3greatmanchesterrun2105Die 3 Erstplatzierten beim Great Manchester Run am 10. Mai 2015. Von links: Mokoka (Platz 2), Sambu (Sieger) und Lagat (3. mit Masters-WR in 27:48).  (c) Veranstalter

 Im geschlagenen Feld landeten die schnellen Kenianer Wilson Kipsang in 27:53 und Weltrekordler Leonard Komon in 28:19. Dass Haile mit 42 Jahren seine lange Karriere demnächst beenden würde war klar, seine Ankündigung – die mittlerweile auch von seinem Manager Joes Hermens bestzätigt wurde – kam aber doch etwas überraschend. Seine Entscheidung wird sicher auch durch ein nicht ganz zufriedenstellendes Resultat in Manchester motiviert sein. Ein weiterer Rücktritt vom Rücktritt dürfte sehr unwahrscheinlich sein. Ein Rückblick auf eine einmalige Karriere gibt es hier an gesonderter Stelle.

Sehr flott in Spitze und Breite war die Konkurrenz der Frauen, die Betsy Saina in guten 31:49 gewann. Erstaunlich die Leistung der immer stärker werdenden Britin Gemma Steel, die Zweite in 31:55 wurde und dabei die große Edna Kiplagat in 31:57 auf Platz 3 verweisen konnte.

 

       Ergebnisse der Männer:

1. STEPHEN SAMBU KEN 00:27:30
2. STEPHEN MOKOKA KEN 00:27:38
3. BERNARD LAGAT USA 00:27:48
4. WILSON KIPSANG KEN 00:27:53
5. LEONARD KOMON KEN 00:28:19
6. TESFAALEM MEHARI MAR 00:28:23
7. ANDREW BUTCHART GBR 00:29:09
8. ROSS MILLINGTON GBR 00:29:11
9. JONATHAN TAYLOR GBR 00:29:19
10. MARK CHRISTIE GBR 00:29:20

 

   Ergebnisse der Frauen:

1. BETSY SAINA KEN 00:31:49
2. GEMMA STEEL GBR 00:31:55
3. EDNA KIPLAGAT KEN 00:31:57
4. CAROLINE KILEL KEN 00:32:18
5. DIANE NUKURI KEN 00:32:27
6. JELENA PROKOPCUKA LAT 00:32:33
7. FIONNUALA BRITTON GBR 00:32:56
8. TIKI GELANA ETH 00:33:12
9. JESS COULSON USA 00:33:15
10. JO PAVEY GBR 00:33:21