Gifu Seiryu Halbmarathon: Kenianische Dominanz und Kawauchi läuft (wieder) hinterher

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Mit großer Beteiligung (insg. 16000 Teilnehmer) ging heute der Halbmarathon im japanischen Gifu über die Bühne. Die Veranstaltung ist schon insofern landesweit bekannt, als ein Teil der Strecke das Trainingsterrain der legendären Naoko Takahashi war, die als erste Frau beim Berlin Marathon 2001 die 2:20 Stunden Barriere unterbot.In diesem Jahr war es vor allem der Kenianer James Rungaru, der für Furore sorgte. Seinem sehr schnellen Beginn wollte und konnte keiner der Konkurrenten folgen, selbst der Mitfavorit, der kleine Äthiopier Tsegaye Kebede, verlor den Anschluss und stieg entmutigt aus dem Rennen.

Bei 5 km in guten 14:17 hatte Rungaru einen Vorsprung auf seine Verfolger und Landsleute Martin Mathathi, Michael Githae, Patrick Mwaka sowie Cyrus Njui von 10 Sekunden. Dieser Vorsprung wurde nicht kleiner als der Führende zur 10 km Marke in 28:55 das hohe Tempo nicht mehr halten konnte.Es war vor allem Githae, der sich mühte Rungaru zu stellen, doch auch bei 20 km in 59:04 – die letzten 10 km in 30:09 – war ein kaum näher herangekommen. Rungaru rettete sich in 1:02:21 mit 6 Sekunden Vorspung vor Githae ins Ziel. Angesichts seiner Zeit von 1:00:12 bei seinem Sieg in Nizza vor einem Monat, eine eher schwache Vorstellung.

Eine erneut schwache Vorstellung bot Japans Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der in 1:06:16 nur 24. wurde und damit erneut seinen hohen Ansprüchen nicht genügen konnte. Man muss dabei aber anmerken, dass der gute Yuki die Vielstarterei aktuell mehr als übertreibt. Am Wochenende zuvor wurde er am 10. Mai beim Sendai Halbmarathon in noch schwächeren 1:08:36 nur auf Platz 30 registriert. Ein Grund für diesen Leistungseinbruch mögen seine Aktionen am Wochenende davor gewesen sein, wo er drei Halbmarathons an hintereinander folgenden Tagen absolvierte, die er alle gewann: Am 3. Mai in Ehime in 1:07:23, am 4. Mai in seiner Heimatstadt Saitama in 1:07:03 und der Hokaido Halbmarathon am 5. Mai in 1:09:23. Das war vielleicht auch für den guten Yuki etwas zu viel.

Wie dem auch sei, Yuki scheint sein Wahnsinnsprogramm weiter durchziehen zu wollen, nach drei weiteren Halbmarathons und einem Ultramarathon über 50 km will er am 7. Juli an der australischen Gold Coast wieder einen Marathon auf hohem Niveau bestreiten.

Eine recht gute Zeit gab es mit 1:09:37 bei den Frauen, wo die für Bahrein startende Kenianerin Eunice Kirwa vor der Marathon-Weltklasseläuferin Atsede Baysa (ETH) in 1:10:37 gewann.
  

Ergebnisse Männer:

1. James Rungaru (KEN) 1:02:21
2. Michael Githae (KEN) 1:02:27
3. Martin Mathathi (KEN) 1:02:40
4. Cyrus Njui (KEN) 1:02:50
5. Patrick Mwaka (KEN) 1:03:31
6. Yusei Nakao (JPN) 1:03:34
7. Kenta Matsumoto (JPN) 1:03:38
8. Ben St Lawrence (AUS) 1:03:41
9. Taiga Ito (JPN) 1:03:52
10. Ryota Matsushima (JPN) 1:04:08

   Ergebnisse Frauen:

1. Eunice Kirwa (BRN) 1:09:37
2. Atsede Baysa (ETH) 1:10:37
3. Brianne Nelson (USA) 1:12:43
4. Paskalia Kipkoech (KEN) 1:12:51
5. Yuko Mizuguchi (JPN) 1:13:47
6. Kaori Yoshida (JPN) 1:14:28
7. Marta Tegabea (ETH) 1:15:18
8. Hiroko Shoi (JPN) 1:15:27
9. Marina Seki (JPN) 1:15:55
10. Shoko Shimizu (JPN) 1:16:57