Xiamen International Marathon (China) am 2. Januar 2016: Weltjahres-Bestzeiten sind garantiert

xiamen-logo-2016Nur gut 24 Stunden nachdem in Zürich bei traditionellen Neujahrs-Marathon der Schweizer David Jeker in 2:42:48 eine erste globale Weltbestmarke im Marathon setzen konnte, wird diese Zeit morgen früh beim Xiamen International Marathon in der ostchinesischen Hafenstadt in ganz andere Dimensionen gedrückt werden. Beim ersten IAAF Gold Label Road Race des Jahres 2016 geht eine Gruppe von Eliteathleten an den Start, die wie in den letzten Jahren stets bemerkenswerte Zeiten erzielen konnten. Im Vorjahr waren die Zeiten von solcher Qualität, dass sie auch am Ende einer langen Saison ganz vorne in den Bestenlisten zu finden waren. Die Zeit bei den Frauen von Mare Dibaba mt 2:19:52 wurde 2015 nur von Gladys Cherono Ende September in Berlin unterboten und blieb im globalen Jahresranking auf Platz 2. Und auch die Siegerzeit von Moses Mosop mit 2:06:19 schaffte die Top20 des letzten Jahres.

Ganz so stark ist die Besetzung in diesem Jahr nicht, aber für Topzeiten reicht die Ansammlung von Eliteläufern und -innen allemal. Mit Mariko Kipchumba kehrt der Sieger von 2014 nach Xiamen zurück, damals gewann er in 2:08:03. Kipchumba ist mit 41 Jahren zwar “in die Jahre gekommen”, aber er konnte den letzten Beijing Marathon mit 2:11:00 gewinnen und könnte ein Aspirant auf einen neuen Weltrekord sein. Den Masters-Weltrekord im Marathon wohlgemerkt, den Kenneth Mungara im letzten Jahr zweimal auf nun 2:08:42 steigern konnte. Kipchumbas Bestmarke sind seine 2:06:05 aus dem Jahr 2012, wo er in Reims gewann, aber Zeiten in die Dimensionen des Kursrekords von Moses Mosop sind wenig realistisch.

Vicent Kipruto (KEN) war 2010 in Rotterdam mit 2:05:13 schon schneller, aber nach dem Gewinn der Silbermedaille bei der WM 2011 konnte er in den letzten Jahren kaum überzeugen. Eine Zeit unter 2:10 Stunden wäre für ihn schon ein Comeback. Für Furore könnte der 19jährige Äthiopier Shura Kitata sorgen, der bei seinem Debüt beim Shanghai Marathon in diesem Jahr als Dritter 2:08:50 lief. In seinem zweiten Marathon will er diese Zeit deutlich steigern. John Kemboi Cheruiyot (KEN) hat eine Bestzeit von 2:08:56 vom Frankfurt Marathon des letzten Jahres und die Äthiopier Abdela Godana und Alemu Gemechu liefen bisher 2:11:37 sowie 2:14:01. Wer immer bei der IAAF die Labels vergibt, für ein “Goldenes Rennen” ist die Decke an männlichen Eliteathleten ganz schön dünn.

Bei den Frauen wird sich die Ausnahmeleistung aus dem Vorjahr durch Mare Dibaba kaum wiederholen lassen. Hier ist ihre Landsfrau Meseret Legese die aussichtsreiche Läuferin auf den Sieg. Sie war in den letzten beiden Jahren in Xiamen dabei und lief  2:26:36 und 2:27:38. Ihre Bestzeit von 2:26:15 erreichte sie ebenfalls auf chinesischem Boden beim Hengshui Marathon im Jahr 2013. In diesem Jahr wurde sie Siebte eim Paris Marathon in 2:27:28. Schnellste im Feld ist die Türkin Sultan Haydar mit 2:24:44 vom letzten  Dubai Marathon. Meskerem Assefa (ETH) lief in Chicago 2:25:11 und Marta Lema (ETH) 2:25:59 als Zweite beim diesjährigen Hengshui Marathon. Mirriam Wangari (KEN) wurde in Xiamen im letzten Jahr Dritte in Xiamen mit 2:27:53. Weitere Topläuferinnen in Xiamen sind Fantu Eticha (ETH, PB 2:26:14), Lishan Dula (BHR, PB 2:26:56) und Olena Burkovska (UKR, 2:27:07).

Zusammen mit einem Halbmarathon sowie 5 km und 10 km Läufen erwarten die Veranstalter in Xiamen wieder etwa 50.000 Teilnehmer auf den diversen Strecken in unmittelbarer Nähe der Küste des Ost-Chinesischen Meeres.

Quelle:  Veranstalter, IAAF

 

   Die Sieger beim Xiamen Marathon (Quelle: Wikipedia)
2015  Moses Mosop (KEN) 2:06:19  Mare Dibaba (ETH) 2:19:52
2014  Mariko Kipchumba (KEN) 2:08:03  Mare Dibaba (ETH) 2:21:37
2013  Negari Terfa (ETH) 2:07:32  Fatuma Sado (ETH) 2:27:35
2012  Peter Kamais (KEN) 2:07:37  Ashu Kasim (ETH) 2:23:09
2011  Robert Kipchumba (KEN) 2:08:00  Amane Gobena (ETH) 2:31:49
2010  Feyisa Lilesa (ETH) 2:08:47  Atsede Baysa (ETH) 2:28:53
2009  Samuel Mugo (KEN) 2:08:51  Chen Rong (CHN) 2:29:52
2008  Kiprotich Kenei (KEN) 2:09:49  Zhang Yingying (CHN) 2:22:38
2007  Li Zhuhong (CHN) 2:13:17  Zhu Xiaolin (CHN) 2:26:08
2006  Stephen Kamar (KEN) 2:10:46  Sun Weiwei (CHN) 2:26:32
2005  Raymond Kipkoech (KEN) 2:09:49  Zhou Chunxiu (CHN) 2:29:58
2004  James Moiben (KEN) 2:10:54  Zhou Chunxiu (CHN) 2:23:28
2003  Hailu Negussie (ETH) 2:09:03  Zhou Chunxiu (CHN) 2:34:16

BOclassic in Bozen (ITA) am 31. Dezember 2015: Schnelle Männer über 10 km

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Auch  bei den BOclassic im italienischen Bozen gab es bei der seit 1984 ausgetragenen Veranstaltung überraschende Sieger. Die 10 km der Männer gewann 24jährige Tamirat Tola in 28:29 vor seinen Landsleuten Muktar Edris in 28:45 und Imane Merga in 28:57. Hinter Jairus Birech (KEN) in 28:58 landete der Neuseeländer Zane Robertson in 29:00 einen Achtungserfolg gegen die afrikanische Konkurrenz. Bei den Frauen war Netsanet Gudeta (ETH) in 15:58 vorne, die weiteren Plätze auf dem Podium belegten die kenianische Konkurrenz Janet Kisa in 16:03 und Viola Kibiwot in 16:09.

Bei den Frauen war man auf der ersten von 4 1250 m Runden in 4:17 recht vorsichtig angegangen, so dass noch etwas 15 Läuferinnen die Spitze bildeten. Erst dann zog das Rennen wegen einer Attacke der späteren Siegerin Gudeta gewaltig an, die zweite Runde wurde schon in 3:53 zurückgelegt. Als sich dann mit einer noch schnelleren dritten Runde in 3:47 Gudeta und Kisa schon deutlich abgesetzt hatten, kam es zu enem kuriosen Zwischenfall. Kisa zog kurz vor Ende der 3. Runde das Tempo an und passierte die Ziellinie (für die nächste Runde) mit einer halben Sekunde Vorsprung. Da hatten die beiden Damen aber erst 3750 m zurückgelegt. Freundliche Helfer bedeuteten vor allem der bereits abgestoppten Kisa, dass noch eine Runde zu laufen war. Die beiden nahmen das Tempo wieder auf, absolvierten noch eine Runde, in der sich dann aber Gudeta als die schnellere Läuferin erwies und gewann.

Von deutscher Seite waren die Sujew Zwillinge am Start, die nach der Tempoverschärfung durch Gudeta in der zweiten Runde zurückfielen und am Ende die Plätze 8 und 12 belegten: Diana Sujew 16:54, Elina Sujew 17:03

Auch bei den Männern war die Ouvertüre verhalten in zwei 3:38er Runden, dann zog das Tempo an und bereits nach der Hälfte des Rennens in 14:27 setzte sich Tamirat Tola problemlos ab und baute seinen Vorsprung kontinuierlich aus. Im Ziel lag er 16 Sekunden vor dem Zweitplatzierten Edris. Tola hatte sich in diesem Jahr im Halbmarathon in Yangzhou auf 60:08 im Halbmarathon verbessert, im September lief er beim Berlin Marathon bis 25 km 1:13:29 (gab dann aber nach 35 km auf) und gewann kürzlich den “Great Ethiopian Run” über 10 km in Adiis Abeba. Auch im Marathon ist Tola durch seine 2:06:14 in Dubai vor zwei Jahren ausgewiesen. Das Duell um Platz 3 gewann einer der Favoriten Imane Merga (ETH) , der den Lauf bereits 2010, 2012 und 2013 gewinnen konnte, gegen den Kenianer Jairus Birech knapp mit 28:57 zu 28:58, genauer waren das 1,4 Sekunden.

boclassic-winnerTamirat Tola (ETH) gewann in Bozen die 10 km in 28:29.  (c) Veranstalter

 Ergebnis 10 km der Männer:
1. Tamirat Tola ETH 28:29
2. Muktar Edris ETH 28:45
3. Imane Merga ETH 28:57
4. Jairus Birech KEN 28:58
5. Zane Robertson NZL 29:00
6. Ross Millington GBR 29:23
7. Thomas Longosiwa KEN 29:26
8. Tadesse Abraham SUI 29:51
Ergebnis 5 km der Frauen:
1. Netsanet Gudeta ETH 15:58
2. Janet Kisa KEN 16:03
3. Viola Kibiwot KEN 16:09
4. Elinor Kirk GBR 16:33
5. Margherita Magnani ITA 16:37
6. Sonja Roman SLO 16:47
7. Jamie van Lieshout NED 16:52
8. Diana Sujew GER 16:54
12. Elina Sujew GER 17:03
  Siegerliste der BOclassic über 10 km (M) und 5 km (F):
Muktar Edris (ETH) 29:07 2014 Janet Kisa (KEN) 15:49
Imane Merga (ETH) 28:43 2013 Maryam Jamal (BRN) 16:00
Imane Merga (ETH) 29:12 2012 Sylvia Kibet (KEN) 16:21
Edwin Soi (KEN) 28:16 2011 Viv. Cheruiyot (KEN) 16:03
Imane Merga (ETH) 28:32 2010 Viv. Cheruiyot (KEN) 15:52
Edwin Soi (KEN) 28:44 2009 Gedo S. Utura (ETH) 16:11
Edwin Soi (KEN) 28:55 2008 Guln. Samitova (RUS) 15:59
Edwin Soi (KEN) 28:50 2007  Sylvia Kibet (KEN)

16:01

Abd. Goumri (MAR)

28:34

2006

Aniko Kalovics (HUN)

15:44

Abebe Dinkesa (ETH)

28:38

2005

Isab. Ochichi (KEN)

15:53

Sergey Lebid (UKR)

28:23

2004

Birhane Adere (ETH)

16:14

Sergey Lebid (UKR)

28:36

2003

Birhane Adere (ETH)

15:49

Sergey Lebid UKR)

29:02

2002

Birhane Adere (ETH)

15:50

Sergey Lebid (UKR)

28:41

2001

S. Chepkemei (KEN)

16:26

John Cher. Korir (KEN)

28:27

2000

Mer. Denboba (ETH)

16:08

Sergey Lebid (UKR)

28:24

1999

Gete Wami (ETH)

15:50

Paul Kosgei (KEN)

28:10

1998

Mer. Denboba (ETH)

15:44

Bern. Barmasai (KEN)

28:08

1997

Birhane Adere (ETH)

16:02

Daniel Komen (KEN)

28:37

1996

Tegla Loroupe (KEN)

16:14

Shem Kororia (KEN)

28:19

1995

Tegla Loroupe (KEN)

15:49

Shem Kororia (KEN)

28:33

1994

Tegla Loroupe (KEN)

15:49

Addis Abebe (ETH)

28:43

1993

Lyud. Borisova (RUS)

16:01

Jonah Koech (KEN)

28:25

1992

Lyud. Borisova (RUS)

16:05

Phillim. Hanneck (ZIM)

 28:02

1991

K. Ullrich-W. (GER)

 15:34

Steph. Nyamu (KEN)

28:38

1990

Uta Pippig (GER)

16:04

Ezequiel Canario (POR)

28:27

1989

Elly vanHulst (NED)

16:11

Salvatore Antibo (ITA)

28:34

1988

Maria Curatolo (ITA)

15:54

Fethi Baccouche (TUN)

28:46

1987

Elly vanHulst (NED)

16:02

Pierre Deleze (SUI)

29:25

1986

Vera Michallek (GER)

14:53

Alberto Cova (ITA)

29:31

1985

Chr. Tomasini (ITA)

14:54

Alex Hagelsteens (BEL)

29:10

1984

Birgit Schmidt (GER)

17:03

26. Bitburger Silvesterlauf Trier am 31. Dezember 2015: Unerwartete Sieger

trier-2015-logoÜberraschende Namen auf den vorderen Plätzen fanden sich heute in den Siegerlisten bei der 26. Ausgabe des Bitburger Silvesterlaufs in der Altstadt von Trier. Die Zusatzbezeichnung “Das deutsche Sao Paulo” erscheint angesichts der tollen Stimmung, angeheizt vor allem auch durch den Moderator Wolf-Dieter Poschmann, durch angebracht. Im Elitelauf der Männer belegte erst auf Platz 3 mit dem Kenianer Micah Kogo einer der Favoriten im Vorfeld zu finden. Auch der Japaner Yuki Kawauchi konnte am Ende nicht in die Entscheidung eingreifen, wobei er noch in der sechsten von acht Runden stürzte und somit auf Platz 21 24:24 Minuten für die 8 km benötigte. Das Rennen gewann der 20jährige Äthiopier Haymanot Alew in 23:00 vor Zakaria Boudad (MAR) in 23:02. Auf Platz 3 folgte mit der gleichen Zeit Micah Kogo (KEN) vor Teklit Tesfaghabr (ERI) in 23:04. Die deutschen Läufer Simon Stützel und Julian Flügel wurden in 23:34 und 23:38 Siebter bzw. Neunter.

trier-2015-winner-menHaymanot Alew (ETH) war in 23:00 der (etwas) überraschende Sieger über 8 km in Trier. (c) Veranstalter

Auch bei den Frauen gab es eine Überraschung. Hier siegte die erst 18jährige Äthiopierin Amare Meskerem in 15:35 mit großen Vorsprung auf die Niederländerin Maureen Koster in 15:57. Erst auf Platz 4 lief dann Anna Holm Baumeister vom Post Sport-Verein Trier in 16:10 ein, dahinter Gesa Krause aus Frankfurt in 16:13 und Katharina Heinig in 16:27.

Insgesamt waren gut 2000 Teilnehmer auf diversen Strecken dabei, die von ca. 15000 Zuschauern bei toller Stimmung angefeuert wurden.

       8 km-Lauf der Männer:
1. Haymanot Alew ETH 23:00
2. Zakaria Boudad MAR 23:02
3. Micah Kogo KEN 23:02
4. Teklit Tesfaghabr 23:04
5. Patrick Ereng KEN 23:21
6. Yannick Michiels BEL 23:24
7. Simon Stützel GER 23:34
8. Krystian Zalewski POL 23:35
9. Julian Flügel GER 23:38
10. Tarik Moukrime BEL 23:47
21. Yuki Kawauchi JAP 24:24
    5 km-Lauf der Frauen:
1. Amare Meskerem ETH 15:35
2. Maureen Koster NED 15:57
3. Deratu Debel Delesa ETH 16:09
4. Anna Holm Baumeister GER 16:10
5. Gesa Krause GER 16:13
6. Katharina Heinig GER 16:27

Bitburger Silvesterlauf 2015: Yuki Kawauchi fordert Micah Kogo

trier-2015-logoMit den Topathleten Yuki Kawauchi (JPN), Gesa Krause (GER) und Micah Kogo (KEN) (1., 2. und 4. von links) ging heute die Pressekonferenz zum 26. Internationalen Silvesterlauf in Trier über die Bühne. Dabei konnten die Veranstalter unter der Regie von Christoph Güntzer diesmal nur ein gegenüber den Vorjahren abgespecktes Elitefeld präsentieren, dass allerdings trotzem sehr interessante Rennen verspricht. Bei den Frauen musste die Vorjahressiegerin Nazret Weidu (ERI) kurzfristig absagen, so dass es nun zu einem Duell zwischen der Bronzemedaillien-Gewinnerin Krause und der Niederländerin Maureen Koster kommen wird. Dabei wird Koster mit einer Bestzeit von 15:07,73 über 5000 m der Frankfurterin das Siegen nicht leicht machen. In diesem Jahr ist Koster die zweitbeste Europäerin über 5000m, was auch die Wettkampfdistanz in Trier für die Frauen sein wird (5 Runden durch die Altstadt).

Auch bei den Männern ist das Feld dezimiert, so startet z.B. Arne Gabius nicht wie den Vorjahr unweit der Porta Nigra sondern im heimischen Backnang. Topanwärter dürfte Micah Kogo, der von der Papierform ungefochten die Favoritenrolle einnimmt. 27:01 ist Kogo einmal auf der Straße gelaufen, das war seinerzeit Weltrekord über diese Distanz. Dass Kogo nach wie vor zur erweiterten Weltklasse zu zählen ist, zeigte er z.B. im März 2015 beim Halbmarathon in Lissabon, wo er in 59:33 um eine Sekunden durch Mo Farah geschlagen wurde.

Zum ersten Mal ist in Trier ein japanischer Eliteläufer vor Ort. Das Lauf-Unikum Yuki Kawauchi will einen japanischen 8 km-Rekord aufstellen, wobei sich in den Unterlagen keine Angaben über einen 8 km Rekord für Japan zu finden sind. Den deutschen Rekord über diese Distanz hält Christoph Herle mit 22:38 vom Silvesterlauf in Zürich im Jahr 1980. Kawauchi hat in den letzten Wochen für ihn typisch zwei Marathonläufe in Fukuoka und Hofu mit jeweils 2:12 Zeiten beendet. Beim Fukuoka Marathon lief er die ersten 10 km in knapp üner 30 Minuten. Halbwegs regeneriert und fit sollte er dicht an 23 Minten oder sogar darunter einlaufen können. Micah Kogo dürfte er bei einem normalen Rennverlauf aber kaum gefährden können.

trier-2015-pkDie Topathleten bei der Pressekonferenz im Mercure Hotel in Trier: Yuki Kawauchi (links), Gesa Krause (2. von links), Micah Kogo (rechts).  (c) H. Winter

Eliud Kipchoge (KEN) will 2016 die Marathonläufe in London und Rio de Janeiro gewinnen.

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Das Jahr 2015 ist noch nicht (ganz) zu Ende, da wirft 2016 schon die Schatten in der internationalen Laufszene voraus. Eliud Kipchoge, aktuell der wohl beste Marathonläufer auf dem Globus, gab der kenianischen Zeitung “The Star” ein Interview und schilderte seine sportlichen Pläne für das Neue Jahr. Nach einem für ihn sehr erfolgreichen Jahr mit Siegen bei den bedeutenden Marathonläufen in London im Frühjahr sowie Berlin im Herbst richtet er nun seinen Fokus wieder auf London und dann auf Rio de Janeiro.

Dazu Kipchoge: “I must say that I enjoyed 2015. The milestones I achieved were very great. This is really amazing because I didn’t expect any award apart from the two victories from the world marathon majors’ series. It is a motivation on my side as I start a new year with new plans. I hope that I will extend the form I enjoyed in this outgoing year. London is where I will kick off my season confident of a better performance, after that I will start my preparations for the Rio Olympics. That will be my focus in the new year because the only Olympic medals I have won are silver and bronze and I will be looking for a marathon gold if all goes well.”
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Nach bescheidenen Zeiten als Milchverkäufer in der ländlichen Gemeinde Kapsisiywa ist Kipchoge spätestens seit diesem Jahr einer der Superstars der Straßenlaufszene mit einer beeindruckenden Bilanz im Marathon. Dabei durchlief er den “klassischen” Weg einer Bahnkarriere, bevor er seine Erfolge (und die Preisgelder) auf der Straße errang. Nur in seinem zweiten Marathon wurde er von Wilson Kipsang geschlagen, der 2013 Weltrekord laufen musste und Kipchoge zu besiegen. Und das berühmt gewordene Problem mit seinen Innensohlen beim Berlin Marathon 2015 verhinderte, dass seine Bestzeit bei “nur” 2:04:00 steht.
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b-mar-2015-kipchoge-portrait-pkEliud Kipchoge schaut zuversichtlich ins Jahr 2016 mit Starts beim London Marathon und im Marathon in Rio de Janeiro bei den Olympischen Spielen.  (c) H. Winter

Die bisherigen Marathonläufe von Eliud Kipchoge:

Platz 1 2:05:30 Hamburg 21. April 2013
Platz 2 2:04:05 Berlin 29. September 2013
Platz 1 2:05:00 Rotterdam 13. April 2014
Platz 1 2:04:11 Chicago 12. October 2014
Platz 1 2:04:42 London 26. April 2015
Platz 1 2:04:00  Berlin 27. September 2015

Silvesterlauf BOclassic in Bozen am 31. Dezember 2015: Die Vorjahressieger sind wieder am Start

 

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Mit Muktar Edris (ETH) und Janet Kisa (KEN) sind die Vorjahressieger bei den Bo-Classic im süditalienischen Bozen wieder vor Ort und werden über die 10 km bzw. 5 km Distanz an den Start gehen. Im letzten Jahr war es ein Kampf auf Biegen und Brechen den Edris mit Sekundenvorsprun vor Imane Merga (ETH) gewann. Mit dem Neuseeländer Zane Robertson und Thomas Longosiwa (KEN) sind die ersten Vier des Vorjahres  dabei. Dazu kommen noch der 3000m-Hindernisläufer Jairus Birech (KEN), der Gewinner des diesjährigen Great Ethiopian Runs Tamirat Tola sowie der Tadesse Abraham aus der Schweiz.

Bei den Frauen trifft Kisa auf Viola Kibiwot, die bei der WM in BEijing Vierte über 5000 m wurde, und auf Netsanet Gudeta, die Bronze bei der letzten Cross-WM errang.

Beim Bitburger Silvesterlauf in Trier trifft Micah Kogo (KEN) auf das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi. Bei den Frauen ist von deutscher Gesa Felicitas Krause am Start, die nach dem Gewinn von Bronze über 3000 m Hindernis bei der WM im August in Beijing wieder einenWettkampf bestreitet.

Und bei der Mutter aller Silvesterläufe im brasilianischen Sao Paulo wird Stanley Biwott (KEN) an den Start gehen, der in diesem Jahr den Yew York City Marathon gewinnen konnte. Er wird den äthiopischen Titelverteidiger Dawit Admasu fordern und ihm einen erneuten Sieg sehr schwer machen. Weiterhin zu nennen sind Edwin Rotich (KEN),  der Sieger von 2012 und 2013, Joseph Aperumoi und William Dickson Cheruyiot Kibor (beide KEN). Weitere Anwärter auf Podiumplätze sind die Äthiopier Dawit Admasu, Sieger des Halbmarathon von Rio de Janeiro im Jahr 2014, Leul Aleme, Feyisa Lilesa, Dritter beim Berlin-Marathon im Jahr 2015, Getu Mideksa und Hailu Dibaba.

Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2016: Der Streckenrekordler kehrt zurück

dubai-mar-2016-logoIn kleinen Häppchen geben die Organisatoren des Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2016 ihr Elitefeld bekannt. Nach Tsegaye Kebede (ETH) bei den Männern und Tirfi Tsegaye (ETH) bei den Frauen wurde nun mit dem Streckenrekordler Ayele Abshero ein weiterer Läufer internationaler Klasse benannt. Abshero gewann den Lauf im Vereinigten Emirat im Jahr 2012, als das Ziel am Fuße des höchsten Gebäudes der Welt, dem Burj Khalifa, lag. Bei seinem Debüt lief der Äthiopier mit 2:04:23 nicht nur einen großartigen Streckenrekord sondern auch das zweitbeste Debüt in der Geschichte des Marathon. Damals war das sogar die viertschnellste Marathonzeit in der Geschichte.

dubai-2012-spitze-men-14km-smallDie Spitzengruppe beim Standard Chartered Dubai Marathon im Januar 2012 nach 14 km. Am Ende gab es eine Flut von internationalen Topzeiten.  (c) H. Winter

Dazu der Event Director Peter Connerton: “Ayele’s victory and course record was a highlight in what was an amazing year for the Dubai Marathon in 2012. Never before in marathon history had more than three men broken 2:05 on a legal course yet that year four men broke that mark here in Dubai. We bettered that in 2013 when five men ran sub-2:05 but Ayele’s race – and the fastest marathon debut ever – are certainly among the race’s historical highlights.”

Abshero kam nach seinem Debüt in Dubai allerdings nie mehr annähernd an seine Bestzeit heran. Im Oktober 2015 gewann er den Marathon im südkoreanischen Gyeongju in 2:08:53.

Am 22. Januar 2016 wird Abshero einen völlig anderen Kurs laufen als bei seinem Rekordlauf im Jahr 2012. Nach aktuellen Informationen wird der Kurs  der letzten beiden Jahr wieder geändert werden, wobei die Strecke allerdings fast unverändert bleibt. Jährliche Modifikationen sind aber in Dubai nicht ungewöhnlich. Der Kurs mit Start und Ziel unweit der Dubai Police Academy hat nun nur noch eine Links- und eine Rechtsskurve zu Beginn und am Ende der Strecke, dazu noch zwei Wenden an den Enden der langen Geraden, wobei es zunächst in Richtung Media City geht und dann in Richtung Jumeirah (in den letzten beiden Jahren war das noch umgekehrt). Ein solch Kurven freier Kurs ist nach wie vor weltweit einmalig. Dazu kommt noch ein für den Straßenlauf perfekter Straßenbelag.

Londra 13/04/2014 Virgin London Marathon 2014-Maratona di Londra 2014,nella foto: Tsegaye Kebede - foto di ColomboA.G.Giancarlo ColomboAyelo Abshreo (links) und Tsegaye Kebede sind die bisher benannten Eliteathleten beim Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2016.  (c) Veranstalter

Die besten Marathonläufe von Abshero in den Jahren 2012-2015:

2015 2:08:53 Gyeongju 11. Oktober
2014 2:06:31 London 13. April
2013 2:06:57 London 21. April
2012 2:04:23 Dubai 27. Januar


  Die schnellsten Debüts im Marathon  der Männer:

30. Backnanger Silvesterlauf am 31. Dezember 2015: Arne Gabius und “Mocki” am Start

backnang-silvesterlauf-2015Die Veranstalter des Silvesterlaufs in Backnang konnten zwei Zugpferde als Teilnehmer gewinnen: Arne Gabius und Sabrina Mockenhaupt freuen sich auf die zehn Kilometer im letzten Rennen des Jahres.

Unterschiedlicher hätte das Jahr für die Topstars des Backnanger Silvesterlaufs nicht sein können. Arne Gabius hat zwei deutsche Rekorde verbessert – erst die Zeit über 5000 Meter in der Halle, dann legte er beim Frankfurt-Marathons noch eine deutsche Bestmarke von 2:08:33 Stunden hin und löste das Olympia-Ticket für Rio. Sabrina Mockenhaupt hingegen hat nach einer Sprunggelenks-Arthroskopie im Mai als Fünfte beim Marathon im November in Valencia die geforderte Norm um zwei Minuten verpasst. „Arne kommt aus einer Hochphase, ich aus einem eher durchwachsenen Jahr, aber ich will den Lauf genießen“, sagt Sabrina Mockenhaupt.

Beide gehen für das Team Riva an den Start und sind der Stolz um das Veranstalterteam von Rolf Hettich. „Arne ist derzeit in aller Munde, Sabrina ist eine Sympathieträgerin, die sehr natürlich rüberkommt“, sagt Hettich. Er hofft bei der Jubiläumsauflage auf viele Zuschauer. Die Teilnehmerzahl beim Hauptlauf soll nicht aufgebläht werden – 700 werden über zehn Kilometer zugelassen. „Wir wollen auch Bietigheim nichts wegnehmen, sondern einfach mit einem prominenten Starterfeld überregional ein bisschen bekannter werden“, sagt der Silvesterlauf-Macher. Ganz kampflos werden die beiden Titelverteidiger Heiko Beier und Christopher Hettich dem Favoriten Gabius das Feld aber nicht überlassen.Arne Gabius hat den knackigen Anstieg schon gestestet.

Arne Gabius der für LT Haspa Marathon Hamburg startet, aber in Stuttgart lebt, hat den Kurs mit dem knackigen Anstieg in der Marktstraße mit 80 Läufern schon getestet und freut sich in der Nähe seiner Wahlheimat Stammheim zu starten. „ Der Lauf in Backnang ist für mich der Startschuss in die neue Saison und gleichzeitig ein schöner Jahresausklang“, sagt Gabius. Nur nach dem Triumph von Frankfurt gönnte er sich zwei Wochen Auszeit, flog nach Hawaii, um zu entspannen und zu heiraten. Am 4. Januar geht es ins Höhentrainingslager nach Kenia zur Vorbereitung auf einen Frühjahrsmarathon. Es sind noch neun Monate bis zu seinem großen Auftritt am 21. August beim Olympia-Marathon. „Durch die vorzeitige Qualifikation kann ich den langen Weg bis Rio relativ entspannt gehen“, sagt Gabius.

frankfurt-marathon-2015-lisa-arneArne Gabius läuft zu Silvester in Backnang, Lisa Hahner nicht (die ist aktuell mit Schwester Anna in Neuseeland)

Sabrina Mockenhaupt (LG Sieg) hingegen muss noch um ein Ticket kämpfen, hat damit aber kein Problem. Die 40-malige deutsche Meisterin, die in Metzingen lebt, kann kämpfen und ihr hilft auch ihr forsches, rheinisches Gemüt. „Für mich ist es mental eher gut, dass ich die Olympianorm noch brauche, weil ich manchmal schon dazu neige mich auf meinen Lorbeeren auszuruhen“, sagt die 35-Jährige. Die Strecke in Backnang hat sie noch nicht getestet, lässt sich lieber überraschen, wenn sie sich an Silvester um 15 Uhr mit der Startnummer 101 auf den Weg macht. Sie freut sich darauf, im Hotel des Nationalstürmers Mario Gomez zu übernachten, der wie sie von Ferber-Marketing betreut wird.

Am Dienstag kam sie vom Leistungscheck in der Berliner Charité zurück, der sie derzeit bei 70 Prozent sieht. Kein schlechter Wert, da sie ja erst seit zwei Wochen wieder intensiv im Grundlagenbereich trainiert, in der Kraft und Ausdauer im Mittelpunkt stehen. Am 10. Januar geht es ins Trainingslager nach Portugal. In Backnang zählt sie Hanna Klein (SG Schorndorf), die deutsche Meisterin über 1500 m, und Hanna Philippin, 30. der Triathlon-Weltrangliste, zu den größten Konkurrentinnen. Ein Sieg beim Silvesterlauf wäre schön, aber noch wichtiger ist der Traum von den vierten Olympischen Spielen. Der nur 1,56 Meter große Lauf-Floh ist breit aufgestellt, die Palette reicht von 3000, 5000 und 10000 Meter bis zum Marathon. Die Distanz ist ihr letztlich egal. Die Botschaft ist klar: „Ich will auf jeden Fall nach Rio.“

Text: Veranstalter

Chevron Houston Marathon am 17. Januar 2016: Weltklasse am Start

houston-mar-logoEin Feld internationaler Klasse konnte Race Director Brant Kotch für den Chevron Houston Marathon am 17. Januar 2016 bekannt geben. Warum diese Veranstaltung immer noch nur das IAAF Bronze Label Road Race weiß vermutlich auch der in massive Skandale verstrickte internationale Verband nicht. Wie dem auch sei, die Sieger der letzten Jahre sowie die besten Frauen des letzten Jahres sind in Houston wieder am Start und garantieren dadurch schon früh in der Saison hochwertige Leistungen.

Dazu Koech: “The group that our elite athlete committee has assembled, including a two-time men’s marathon winner and the second and third-place finishers from the 2015 women’s marathon, are undoubtedly capable of high-level performances and we can only hope for optimal conditions. We are also particularly eager to see what the international stars can do on our half marathon course: we have Boston Marathon and World Championships marathon winners on display in those races. All of the races have the potential to be lightning-fast.”

Diesen Worten des Race Directors ist eigentlich wenig hinzuzufügen, gerade auch der Halbmarathon wird in Houston mit einer hochklassigen Besetzung für Furore sorgen. Die Klase beginnt schon mit Mare Dibaba (ETH), die neben einer Zeit von unter 2:20 Stunden in diesem Jahr in Xiamen auch Weltmeisterin im Marathon im Sommer in Beijing wurde. Dibaba hat im Halbmarathon eine Bestzeit von 1:07:13 und ist damit deutlich schneller als der aktuelle Kursrekord von 1:08:26 aus dem Jahr 2012 durch Belaynesh Oljira. Dazu kommt die Zweite der Halbmarathon-Weltmeisterschaften Mary Wacera. Schnellste im Feld ist Cynthia Limo (KEN) mit 1:07:02. Mit Buzunesh Deba (ETH) kommt die Zweite des Boston Marathon 2014, die auch Zweite in Houston im Jahr 2013 war.

Genauso stark ist der Halbmarathon bei den Männern durch Lelisa Desisa (ETH) besetzt, der 2015 den Boston Marathon gewann und die halbe Distanz 2012 schon in 59:30 gelaufen war. Noch schneller war sein Landamann Mosinet Geremew mit einer BEstzeit von 59:11. Von den USA Athleten wird Diego Estrada wieder nach Houston kommen, der dort im leztten Jahr US-Meister in 1:00:51 wurde.

Im Marathon wird Bazu Worku (ETH) wieder am Start sein, der dort schon 2013 und 2014 gewann. Birhanu Gedefa (ETH) ist der Titelverteidiger in Houston und der Sieger von Daegu 2015 Girmay Birhanu (ETH) mit einer Bestzeit von 2:05:49 wurde 2014 in Dubai Dritter. Dominic Ondoro (KEN) könnte die Dominanz der Äthiopier in Houston brechen, im letzten Jahr verpasst er nur kanpp in 2:08:00 das Podium.

Guteni Shone (ETH) war Zweite bei den Frauen im letzten Jahre mit neuer Bestzeit von 2:23:32. Sie kommt nach Houston nach einem Sieg beim Seoul Marathon.  Biruktayit Eshetu Degefa und Sechale Dalasa belegten im letzten Jahr die Plätze 3 und 4 in Houston. Aus Australien kommt Lisa Weightman mit einer Bestzeit von 2:26:05 beim 2013 Melbourne Marathon.
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Elitefeld Marathon der Männer:
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Bazu Worku (ETH) 2:05:25
Girmay Birhanu (ETH) 2:05:49
Dominic Ondoro (KEN) 2:08:00
Birhanu Gedefa (ETH) 2:08:03
Artur Kozlowski (POL) 2:10:58
Mario Macias (USA) 2:15:55
Sage Canaday (USA) 2:16:52
Pardon Ndhlovu (ZIM) 2:16:52
Yitayal Atnafu (ETH) Debüt
Jovanny Godinez (USA) Debüt
Duncan Kwemboi (KEN) Debüt
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Elitefeld Marathon der Frauen
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Guteni Shone (ETH) 2:23:32
Biruktayit Eshetu Degefa (ETH) 2:23:51
Lisa Weightman (AUS) 2:26:05
Sechale Dalasa (ETH) 2:26:27
Emily Samoei (KEN) 2:26:52
Rachel Hannah (CAN) 2:33:30
Ayantu Dakebo (ETH) 2:33:59
Jovana De La Cruz (PER) 2:35:03
Ariana Hilborn (USA) 2:35:21.
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Elitefeld Halbmarathon der Männer:
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SANYO Ladies Road Race in Okayama (Japan) am 23. Dezember 2015: Sally Chepyego läuft Topzeit im Halbmarathon

okayama-hm-2015-logoAuch einen Tag vor Heiligabend werden in der internationalen Straßenlaufszene immer noch Klassezeiten erzielt. Beim SANYO Ladies Road Race mit Distanzen von den 5 km bis zum Halbmarathon gab es in Okayama auf der längsten Strecke ein wahrlich herausragendes Ergebnis, denn die Kenianerin Sally Chepyego lief mit 1:08:17 die 15. schnellste Zeit des Jahres 2015. Bis zu den 5 km nach 16:38 war eine 15köpfige Gruppe auf Kurs zu einer Zeit von 1:10 Stunden. Dann erhöhte Chepyego das Tempo enorm und  10 km wurden nach 32:39 passiert. Danach setzte sich schnell auch von der letzten Mitstreiterin Rei Ohara ab und lief die Abschnitte nach 15 km und 20 km in 15:55 sowie 16:14. Am Ende blieb sie 7 Sekunden unter dem Streckenrekord aus dem Jahr 2010. Genau eine Minute später erreichte Rei Ohara (JPN) in 1:09:17 und neuer Bestzeit das Ziel.

Sally Chepyego wird nun am 31. Januar 2016 beim Osaka Ladies Marathon starten, bei dem auch Kayoko Fukushi und Atsede Habtamu (ETH) gemeldet haben.

Damit sind die Laufaktivitäten um die Jahreswende mitnichten zu Ende. Nach diversen Ekiden-Staffelläufen wird am 2. und 3. Januar 2016 mit dem Hakone Ekiden von Tokyo zum Kurort Hakone und zurück das Highlight in der japanischen Straßenlaufszene über die Bühne gehen.

Ergebnisse SANYO Ladies Road Race – HM
1. Sally Chepyego KEN 1:08:17
2. Rei Ohara JPN 1:09:17
3. Pauline Kamulu KEN 1:09:44
4. Yuka Ando JPN 1:09:51
5. Eloise Wellings AUS 1:09:56
6. Mirai Waku JPN 1:09:56
7. Misaki Kato JPN 1:10:17
8. Hiroko Miyauchi JPN 1:10:27
9. Michi Numato JPN 1:10:30
10. Reia Iwade JPN 1:11:18

Taipei Marathon (Taiwan) am 20. Dezember 2015: 27.000 Teilnehmer, kenianische Siege

taipei-mar-2015-logo
Mit kenianschen Siegen ging auf der Insel Taiwan einer der letzten Marathonläufe des Jahres 2015 über die Bühne. Jeweils 25.000 USD Preisgeld verdienten sich die Sieger William Chebon Chebor in 2:16:15 und Nancy Joan Rotich in 2:36:42 und stellten damit auch neue Kursrekorde auf. Zweiter wurde Elias Kemboi in 2:16:33 und auch die nächsten Plätze belegten kenianische Läufer.

Insgesamt gingen 27.000 Teilnehmer im Marathon sowie 10 km und Halbmarathon an den Start, wobei von den einheimischen Läufern Ho Chin-ping (何盡平) in 2:31:15 vorne lag. Ho hatte sich bereits für den Olympischen Marathon in Rio qualifiziert und absolvierte nach eigenen Aussagen einen Trainingslauf. Bei den einheimischen Frauen gab es einen Erfolg durch Fu Shu-ping (傅淑萍) in 2:51:56, die erstmals einen Marathon lief.

Die Sieger William Chebon Chebor, Ho Chin-ping (何盡平), Fu Shu-ping (傅淑萍) und Nancy Joan Rotich (von links)  (c) Taipei City Sports Department

    Ergebnisse Taipei Marathon:

1. William Chebon Chebor  KEN 02:16:15
2. Elias Chelimo Kemboi  KEN 02:16:33
3. Josphat Kamzee Jepkopol  KEN 02:17:58
4. Eliud Kapchanga Cheptei  KEN 02:22:23
5. Nelson Kirwa Rotich  KEN 02:22:27

Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2015: Tirfi Tsegaye (ETH) wieder am Start

dubai-2015-logoNachdem bereits der äthiopische Topläufer Tsegaye Kebede als erster Topläufer beim Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2016 angekündigt wurde, machten die Organisatoren heute den Start seiner Landsfrau Tirfi Tsegaye Beyene bekannt, die neben dem Dubai Marathon im Jahr 2013 auch den Berlin Marathon ein Jahr später gewann. Die 31 jährige Läuferin aus der Läuferhochburg Arsi gewann 2013 vor Ort bei schwierigen Bedingungen in 2:23:23 und bei ihrem Sieg in Berlin im letzten Jahr lief sie ihre Bestzeit mit 2:20:18.

Dazu Race Director Peter Connerton: ““The demand to compete in Dubai remains as high as ever but it is always pleasing to welcome back former winners of the event. The course is always flat and fast, which is a major factor in an Olympic year as the athletes target Rio 2016. Since winning in Dubai, Tsegaye has enjoyed a very successful spell, including back-to-back marathon wins in Tokyo and Berlin in the space of seven months so we expect her to be a key figure in next month’s race.” 

Zu einer Veranstaltung, in der bereits 5 Männer im gleichen Lauf 2:05 Stunden und 3 Frauen 2:20 Stunden unterboten – dies ist nach wie vor weltweit unerreicht – . merkt der Co-Race Director, IAAF Council Member sowie UAE Athletics Federation President Ahmed Al Kamali an: “The records over the past five years are there for all to see and underline the incredible strength in depth and overall quality throughout the elite field at the Standard Chartered Dubai Marathon. But while we are focused on providing a world-class event for the elites, we are equally determined to provide the best marathon experience for amateur runners as well as those who simply like to get outdoors and join us for the Fun Run. The whole day embraces sport and the UAE community, while delivering a world-class event for athletics’ finest long distance runners.”

dubai-mar-2013-tirfi-tsegayeTirfi Tsegaye (ETH) geht am 22. Januar 2016 wieder in Dubai an den Start.  (c) Standard Chartered Dubai Marathon

Die Marathonläufe von Tirfi Tsegaye:

2:23:41   London  3.Platz  26. April 2015
2:20:18   Berlin  1. Platz  28 Sept 2014
2:36:23   Mailand  4.Platz  6 Apr 2014
2:22:23   Tokyo  1.Platz  23 Feb 2014
2:26:57   Frankfurt  7.Platz  27 Oct 2013
2:28:09   Boston  5.Platz  15 Apr 2013
2:23:23   Dubai  1.Platz 25  Jan 2013
2:21:19   Berlin  2.Platz  30 Sept 2012
2:21:40   Paris  1.Platz  10 Apr 2012
2:24:11   Shanghai  2.Platz  4 Dec 2011
2:27:29   Boston  11.Platz  18 Apr 2011
2:29:11   Shanghai  2.Platz  5 Dec 2010
2:22:44   Toronto  2.Platz  26 Sept 2010
2:24:51   Paris  3.Platz  11 Apr 2010
2:28:16   Shanghai  2.Platz  29 Nov 2009
2:35:31   Porto  1.Platz  26 Oct 2008

Hofu Yomiuri Marathon (Japan) am 20. Dezember 2015: Arata Fujiwara gewinnt vor Yuki Kawauchi

hofu-2015-logoMit einem Sieg von Arata Fujiwara in 2:11:50 ging heute morgen im japanischen Hofu die 46. Auflage des Hofu Yomiuri Marahon über die Bühne. Dabei kam es am Ende in der Tat zum nicht ganz zu erwartendem Duell zwischen Fujiwara und Vorjahressieger Yuki Kawauchi, das Fujiwara mit einem Vorsprung von 34 Sekunden auf den Vielstarter gewann.

Dabei ist es schon fast eine kleine Sensation, dass der gute Yuki 2 Wochen (!) nach der völligen Verausgabung beim Fukuoka Marathon mit 2:12:24  seine zweitbeste Marathonzeit des Jahres 2015 erzielte. Der Mann ist und bleibt ein Phänomen. Dazu gehört auch die Information, die Brett Larner von den JRN soeben mitteilte: 28mal lief Yuki damit unter 2:13 Stunden und egalisierte auch Kjell-Eriks Stahls einmaligen Rekord von 53 Marathonläufen unter 2:19 Stunden!

Mit einer großen Gruppe von 23 Läufern war man die 5 km in 15:39 für die Leistungsstärke des Feldes sehr angemessen auf 2:12 Stunden angegangen. Bei 10 km in 31:11 waren immer noch 18 Läufer vorne. Bei 15 km in 46:59 und 20 km in 1:02:29 war die Situation unverändert. Den Halbmarathon absolvierte man in 1:05:52 und war somit auf Kurs von 2:11:44. Als (perfekter) Tempomacher fungierte der in Japan lebende Mongole Bat-Ochir, der wie Kawauchi vor 14 Tagen beim Fukuoka Marathon dabei war und dort am Ende in 2:14:19 gewaltig einbrach.

Erst dann schmolz die Spitzengruppe etwas zusammen, bei 25 km nach 1:17:52 lagen 14 Athleten vorne, bei 30 km in 1:33:34 (Tempo auf 2:11:30) waren das noch 10. Dann konnte sich Fujiwara absetzen, passierte 35 km in 1:49:23 mit sieben Sekunden Vorsprung  auf eine Fünfergruppe mit Yuki Kawauchi, die anschließend auseinanderfiel. Über 2:05:00 bei 40 km siegte Arata Fujiwara unangefochten in beachtlichen 2:11:50, Yuki Kawauchi hatte sich aus der Verfolgergruppe lösen können und wurde in 2:12:24 Zweiter. Platz 3 ging an Tadashi Suzuki in 2:13:10.

Ergebnis des Hofu Marathon vom 20.12.2015:

選手氏名  Name  Zeit
 1. 藤原 新 Arata Fujiwara 2:11:50
2. 川内 優輝 Yuki Kawauchi 2:12:24
3. 鈴木 忠 Tadashi Suzuki 2:13:10
4. 吉村 大輝 Doshimura Daiki 2:13:12
5. 中村 泰之 Nakamura Yasuyuki 2:13:48
6. タンザニア Fabiano Joseph 2:13:57
7. タンザニア Alphonse Simbu 2:14:15
8. 五十嵐 真悟 Igarashi Shingo 2:14:24

 

Die Splits des Siegers Arata Fujiwara (JPN):

 5 km 15:39 15:39 2:12:04
10 km 31:11 15:32 2:11:35
15 km 46:59 15:48 2:12:10
20 km 1:02:30 15:31 2:11:52
 HM 1:05:52 2:11:44
25 km 1:17:53 15:23 2:11:27
30 km 1:33:36 15:43 2:11:39
35 km 1:49:23 15:47 2:11:52
40 km 2:05:00 15:37 2:11:52
 Ziel 2:11:50   6:50

Hofu Yomiuri Marathon am 20. Dezember 2015: Und noch einmal Yuki Kawauchi in Marathon Nr. 14

Nach einem langen (Lauf-)Jahr wird am Sonntag beim 46. Hofu Yamaguchi Marathon (Japan) die internationale Marathonszene die Schlussgerade erreicht haben. Dieser Marathon ist traditonsgemäß der letzte im Jahr auf internationalem Niveau, d.h. mit Siegerzeiten unter 2:13 Stunden. Dabei wird vor allem das Duell zweier Kontrahenten im Mittelpunkt stehen, die stets im Wettkampf gegeneinander die letzten Ressourcen mobilisieren und bis am Limit kämpfen. Die Rede ist von Yuki Kawauchi und Arata Fujiwara, die zum siebten Mal aufeinandertreffen und deren direktes Marathonduell aktuell unentschieden 3:3 steht. kawauchi-tokyo-pk-2012Arata Fujiwara (links) und Yuki Kawauchi (Mitte) treffen in Hofu am kommenden Sonntag aufeinander.  (c) H. Winter

Yuki Kawauchi war erst vor 14 Tagen (!) in Fukuoka am Start, ging dort – obwohl er vom New York City Marathon eigentlich noch gar nicht erholt sein konnte – mit hohem Risko und zu schnell (10 km: 30:01) an und brach anschließend dramatisch ein, um im letzten Viertel doch wieder auf Platz 8 in 2:12:48 nach vorne zu laufen. Aber Fukuoka offenbarte auch sehr deutlich, dass der gute Yuki die Häufigkeit seiner Marathonauftritte reduzieren muss, um in erholtem Zustand wieder Zeiten unter 2:10 Stunden angehen zu können.

Hier folgt eine Liste seiner diesjährigen (!) Marathonläufe, die von den Endzeiten nicht mehr ganz die Qualität früherer Jahre haben (Dank an Brett Larner von den JRN). Aber wie dem auch sei, Yuki wird in Hofu seinen 14. Marathon des Jahres 2015 in Angriff nehmen. Eigentlich ist dies ein erheblicher Unsinn und scheint ihn auch nicht weiter zu bringen. Übrigens wird Yuki zu Silvester in Trier beim Bitburger Silvesterlauf dabei sein. Und auch einen Frühjahrmarathon wird er in Europa laufen (Ort wir in Kürze bekannt gegeben), wobei ihm im Vertrag untersagt wird, in den Monaten zuvor einen Marathon zu laufen! Ob dies ihm vielleicht hilft?

Yuki Kawauchis Marathonläufe (incl. 50 km) im Jahr 2015:

Jan. 11: Ibusuki Nanohana Marathon, Kagoshima: 2:24:10 – 1st
Feb. 8: Nobeoka Nishi Nippon Marathon, Miyazaki: 2:15:16 – 8th
Feb. 15: Kochi Ryoma Marathon, Kochi: 2:15:06 – 1st
Mar. 15: Seoul International Marathon, South Korea: 2:13:33 – 16th
Apr. 19: Zurich Marathon, Switzerland: 2:12:13 – 2nd
May 24: Kurobe Meisui Marathon, Toyama: 2:17:58 – 1st – CR
June 21: Okinoshima Ultramarathon 50 km, Shimane: 2:48:23 – 1st
July 5: Gold Coast Airport Marathon, Australia: 2:16:23 – 8th
Aug. 30: Perth City to Surf Marathon, Australia: 2:16:23 – 1st
Sept. 20: Sanlam Cape Town Marathon, South Africa: 2:16:33 – 9th
Oct. 11: Kitakami Marathon, Iwate: 2:13:21 – 1st – CR
Nov. 1: TCS New York City Marathon, U.S.A.: 2:13:29 – 6th
Dec. 6: Fukuoka International Marathon, Fukuoka: 2:12:48 – 8th

Sein ärgster Widersacher könnte Arata Fujiwara werden, der nach langer Verletzungspause zwei kleinere Marathonläufe gewann. Fujiwara peilt eine Zeit von 2:10 bis 2:11 Stunden an, um sich dann Ende Februar 2016 in Tokyo für das japanische Olympiateam zu qualifizieren. Fujiwara hat eine Bestzeit von 2:07:48 vom Tokyo Marathon 2012.

Ein interessanter Gegner ist Saeki Makino, der in Seoul Anfang November 2:15:22 lief. Letzte Woche (!) lief der Trainingspartner von Yuki Kawauchi die erste Hälfte beim Honolulu Marathon in 64:27, bevor er das Tempo für den Lauf in Hofu herausnahm. Er will in Hofu seine Bestzeit in den Bereich von 2:12 steigern. In den Vorjahren hatte Makino auf Hawaii für Furore gesorgt, als er lange vor dem Feld des Honolulu Marathon her lief, im Schlusspart aber stets noch eingeholt wurde.

46th Hofu Yomiuri Marathon Elite Field (Quelle: Brett Larner, JRN)
(gelistet sind die besten Zeiten in den Jahren 2013-2015)

Yuki Kawauchi (Saitama Pref. Gov’t) – 2:08:14 (Seoul Int’l 2013)
Alphonce Simbu (Tanzania) – 2:12:01 (Gold Coast 2015)
Sho Matsumoto (Nikkei Business Service) – 2:13:38 (Nobeoka 2013)
Atsushi Hasegawa (Kawasaki T&F Assoc.) – 2:14:20 (Kasumigaura 2014)
Kazuyoshi Tokumoto (Monteroza) – 2:14:36 (Berlin 2014)
Yasuyuki Nakamura (Suzuki Hamamatsu AC) – 2:14:41 (Tokyo 2013)
Fabiano Joseph (Tanzania) – 2:15:21 (Glasgow 2014)
Saeki Makino (DNPL Ekiden Team) – 2:15:22 (Seoul 2015)
Arata Fujiwara (Miki House) – 2:16:49 (Hokkaido 2015)
Takeshi Makabe (Kurosaki Harima) – 2:18:32 (Tokyo 2013)

Rückblick auf die internationale Straßenlaufszene im Jahr 2015: Ereignisreich in allen Belangen

dubai2015-siegerin-mergia-zweiteSicherlich eines der Bilder des Jahres 2015: Gleich im Januar glänzte der Dubai Marathon mit einer einmaligen Leistungsdichte bei den Frauen. Am Ende hatte Aselefech Mergia in tollen 2:20:02 den besseren Spurt und gewann mit einer Sekunde Vorsprung vor Gladys Cherono, eine Sekunde die 120.000 USD Preisgeld ausmachten. Und wie man sieht, liegen Glück und Leid eng beeinander.  (c) H. Winter

Nach den stetigen Verbesserungen im Marathonlauf der Weltelite in den letzten Jahren ist insbesondere bei den Männern im Jahr 2015 ein gewisse Stagnation bis Rückschritt im Leistungsniveau zu verkennen. Während 2014 Dennis Kimetto (KEN) als Sieger des Berlin Marathons in 2:02:57 einen Weltrekord erzielen konnte, wurde die schnellste Zeit dieses Jahr an gleicher Stelle von Eliud Kipchoge (KEN) mit 2:04:00 erzielt; also eine gute Minute langsamer. Auch in der Leistungsbreite ließ das Niveau nach: Nur 3 Athleten blieben 2015 unter einer Zeit von 2:05 Stunden, im Vorjahr waren das noch 8 Läufer; 10 Läufer blieben unter 2:06 Stunden, 2014 schafften dies 17.

Bei den Frauen fällt der Vergleich mit dem Vorjahr deutlich besser aus. Nachdem 2014 keine Läuferin unter der Schallmauer von 2:20 Stunden blieb, waren das in diesem Jahr mit Gladys Cherono (KEN) in Berlin mit 2:19:25 und Mare Dibaba (ETH) in Xiamen mit 2:19:52 gleich zwei Athletinnen. Sieben Läuferinnen liefen 2015 unter 2:21 Stunden gegenüber fünf im Vorjahr. Und eine Zeit unter 2:24 Stunden schafften in diesem Jahr 31 Läuferinnen, 2014 waren das nur 19.

Keine Frage, die internationale Straßenlaufszene bleibt in Bewegung, da macht auch das Jahr 2015 keine Ausnahme. In vielfältiger Hinsicht setzte sich die Flut an herausragenden Leistungen und außergewöhnlichen Ereignissen aus den Vorjahren fort. Der Lauf auf den Straßen durch die Städte dieser Welt kennt keine Pause mehr, auf globaler Skala wird zu jeder Jahreszeit auf höchstem Niveau agiert. Es wurden wieder viele Bestzeiten aufgestellt, gekrönt von einigen Weltrekorden. Aber auch der Schatten des Dopings lässt die Laufszene nicht los, wobei allerdings wenig fundierte Hinweise auch in die Hochburgen der Laufeliten Ostafrikas führten.

Dabei sorgte ein (selbst ernannter) Doping-Experte (Wie wird man so etwas eigentlich?) einer öffentlich-rechtlichen Funk-Anstalt für Aufsehen. Im Rund-um-Schlag setzte er sich in dürftig recherchierten Beiträgen in Szene und schadete damit einer Sportart, über die seine Funkhäuser in sportlichen Belangen so gut wie nie berichten. Dass dann auch noch der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) diese “journalistischen Leistungen” prämiert, reiht sich in die Serie von Fehleinschätzungen ein, die diesem Verband auch im Jahr 2015 zuhauf unterliefen. Dabei knickte man aber immerhin ob des Tsunami gleichen Protests bei der “Läufer-Maut” halbherzig ein. Die Begründung eines dem Straßenlauf angemessenen Verbandes scheint nach den Entwicklungen im Jahr 2015 dringlicher denn je zuvor.

grr-maut-stopDas Logo des Jahres: Stop der “Lauf-Maut”. 1 Euro ist in der Tat zu viel. Vor allem für was eigentlich?  (c) GRR

Von sportlicher Seite waren die Böller zu Silvester kaum verklungen, da gab es schon beim Neujahr-Marathon im Schnee von Zürich durch den Franzosen Ruberti in 2:48:47 die erste Jahres-Weltbestzeit, über die sich der wackere Freizeitsportler traditionell nur wenige Tage freuen konnte. Bereits am 3. Januar ging es dann in der chinesischen Hafenstadt Xiamen in andere Dimensionen mit großartigen Bestmarken bei den Männern durch den Kenianer Moses Mosop im Duell mit Tilahun Regassa (ETH) in 2:06:19. Bei den Frauen lief die Äthiopierin Mare Dibaba in einem einsamen Rennen einen neuen Streckenrekord von 2:19:52. Diese Zeit unter der Schallmauer bei den Frauen von 2:20 Stunden, wurde im Jahr 2015 nur von Gladys Cherono (KEN) beim Berlin Marathon unterboten werden.

Dieser Grenze zur absoluten Weltklasse kamen die Läuferinnen beim Dubai-Marathon Ende Januar sehr nahe, mit einer einmaligen Leistungsdichte mit sechs Läuferinnen unter 2:22 Stunden. In einem ganz knappen Finale gewann Aselefech Mergia (ETH) in 2:20:02 vor der amtierenden Weltmeisterin im Halbmarathon Gladys Cherono (KEN), die bei ihrem Debüt eine Sekunde länger brauchte. Bei den hohen Preisgeldern in Dubai kostete diese Sekunde allerdings 120.000 USD.

Dabei stellten die Frauen mit diesen Zeiten die Leistungen der Männer in den Schatten. Denn einer der Superstars der Laufszene, der Äthiopier Kenenisa Bekele, konnte den schnellen Kurs im Vereinigten Arabischen Emirat nicht für eine flotte Zeit. Immer noch durch Verletzungen beeinträchtigt musste Bekele vor 30 km das Rennen beenden, dabei war man beim Halbmarathon in 1:02:19 noch auf Kurs zu einer sehr schnellen Zeit und dem Streckenrekord (2:04:23). Sichtlich irritiert durch Bekeles Aufgabe begann ein Taktieren um Sieg und Preisgelder, das der noch wenig bekannte Lemi Berhanu (ETH) in 2:05:28 deutlich vor seinem Landsmann und Boston-Sieger Lelisa Desisa in 2:05:52 gewann. Für die mittlerweile hohen Ansprüche im Emirat war das schon fast Mittelmaß.

dubai2015-ca36kmLemi Hayle Berhanu and Lelisa Desisa (beide ETH) kämpfen nach dem Ausscheiden des Favoriten Kenenisa Bekele beim Dubai Marathon im Januar 2015 um den Sieg.  (c) H. Winter

Bereits am Wochenende zuvor gab es beim Chevron Houston Marathon (USA) sowie beim Standard Chartered Mumbai Marathon (Indien) ausschließlich äthiopische Sieger. In einem spannenden Schlusspart holte in Houston Birhanu Gedefa seinen enteilten Landsmann Gebo Burka auf dem letzten km noch ein und siegte in 2:08:03, wobei er von der 40 km-Marke bis ins Ziel eindrucksvolle 6:16 brauchte. Bei den Frauen siegte Yebrgual Arage (ETH) in guten 2:23:23. In der indischen Metropole Mumbai verhinderte die zunehmende Hitze einen neuen Streckenrekord (2:09:32), der bei Halbzeit in 1:04:47 noch in Reichweite lag. Es siegte Tesfaye Abera in 2:09:46 vor seinem Landsmann Dereje Debele in 2:10:31. Der beste Kenianer landete mit Ex-Weltmeister Luke Kibet in 2:10:57 nur auf Platz 3.

Am 25. Januar gewann die Ukrainerin Tatjana Shmyrko den Frauen-Marathon im japanischen Osaka mit neuem Landesrekord von ausgezeichneten 2:22:09 und lag damit weit vor der (rein japanischen) Konkurrenz. Sehr lange konnte sie sich aber über diese Errungenschaften nicht freuen, denn der Verband sperte sie wegen der “Einnahme verbotener Substanzen”. Am 1. Februar begann in Beppu-Oita die Serie der drei japanischen Elite-Marathons im Frühjahr, den Twelde Estifanos (ERI) in 2:10:18 gewann.

Ein erster Höhepunkt des Jahres war – nach dem Sieg von Mary Keitany (KEN) beim Halbmarathon im Emirat Ras Al Khaimah am 13. Februar in sehr guten 1:06:02 – der neue Weltrekord ihrer Landsfrau Florence Kiplagat in Barcelona. Beim Mitja Marato de Barcelona steigerte Kiplagat ihren Weltrekord aus dem Vorjahr an gleicher Stelle um 3 Sekunden auf phänomenale 1:05:09. Letztlich kam diese Steigerung fast so überraschend wie der Rekord im Vorjahr, denn sie war wegen des Marathontrainings für London nicht optimal vorbereitet. In einem kuriosen Rennen holte sie sich zunächst sehr deutlich den Weltrekord über 15 km in 46:13, reduzierte zwar das Tempo, aber sowohl für 20 km (1:01:54) und vor allem für den Halbmarathon „reichte“ es dann auch noch für globale Rekorde. Danach lief für sie die Saison 2015 eher durchwachsen, aber in einem kürzlichen Interview nach ihrem Ausscheiden beim Halbmarathon im indischen  Delhi möchte sie beim dritten Start 2016 in Barcelona als erste Frau den halben Marathon unter 65 Minuten laufen

kiplagat-barcelona-2015Florence Kiplagat verbesserte in Barcelona ihren eigenen Weltrekord über die Halbmarathon-Distanz auf 1:05:09.  (c) Veranstalter

Auf der Marathondistanz sorgte der Tokyo-Marathon am 22. Februar vor allem durch eine Neuregelung zur World-Marathon-Majors(WMM)-Serie für Aufsehen, die diesen Wettbewerb mit 500.000 USD Preisgeld nun auf ein volles Jahr beschränkt. Sportlich holte man im Vergleich zu den anderen fünf WMM-Partnern weiter auf, die Siegerzeit von Endeshaw Negesse (ETH) mit 2:06:00 rangiert in der Jahresbestenliste im Vorderfeld. „Sieger der Herzen“ wurde allerdings Olympiasieger und Weltmeister Stephen Kiprotich (UGA), der kurz zuvor seine Tochter verlor und im Spurt um Platz 2 mit persönlicher Bestzeit von 2:06:33 Dickson Chumba (KEN) abfangen konnte. Bei den Frauen lag Birhane Dibaba in 2:23:15 vorne.

tokyo-2015-spitze-20kmDie Spitzengruppe beim Tokyo Marathon passiert die 20 km Marke. Die späteren Erstplatzierten laufen hier noch in dritter und vierter Reihe. Ganz rechts Wilfred Kirwa, der vier Monate zuvor Kimetto zum Weltrekord zog.  (c) H. Winter

Am 22. Februar verpasste in der zweiten Hälfte Lawrence Cherono (KEN) mit 2:09:39 den Streckenrekord im spanischen Sevilla nur knapp und am 27. Februar reichten 2:10:30 für William Yegon (KEN) zum Sieg beim Marathon in Tel Aviv.
Im Monat März gewann am Lake Biwa im japanischen Otsu der Kenianer Samuel Ndungu den dortigen Traditions-Marathon (Gold Label der IAAF) in 2:09:08 mit großem Vorsprung. Eine Woche später wurde im nur unweit gelegenen Nagoya die Russin Mariya Konovalova zwar nur Zweite hinter Eunice Kirwa (KEN, 2:22:08), ihre Zeit von 2:22:27 bedeutete für die im August 1974 geborene Russin jedoch einen neuen Masters-Weltrekord im Marathon der Frauen. Bei den Männern fiel dieser Rekord sogar gleich zweimal, im April sowie Juli jeweils durch den Kenianer Kenneth Mungara. Dieser Weltrekord besteht auch heute noch, während Konovalova sprichwörtlich im russischen Doping-Sumpf versackte und ihren Rekord verlor. Irina Mikitenko bekam noch vor Weihnachten den Masters-Weltrekord für Marathonfrauen zurück.

konovalova-chicago-2013 Mariya Konovalova (RUS) wurde “erwischt” und verlor Platzierungen sowie den Masters-Weltrekord der Marathonfrauen.  (c) H. Winter

Einen Europarekord lief nach einem kuriosen Rennverlauf der Brite Mo Farah beim Lissaboner Halbmarathon in 59:32. Dabei lag der Topstar der Langstreckenszene auf der Bahn schon scheinbar abgeschlagen zurück, bevor er im Spurt an einer weiteren Größe der Bahnleichtathletik, dem Kenianer Micah Kogo, vorbeizog. Den Halbmarathon in Prag gewannen Daniel Wanjiru (KEN) in 59:51 und Worknesh Degefa (ETH) in 1:07:14, und der Weltrekordversuch über die gleiche Distanz in Berlin durch den Schnellsten des Vorjahres, Abraham Cheroben (KEN), war durch starken Wind schon früh zum Scheitern verurteilt. Am Ende war hier Birhane Legese (ETH) in 59:45 vorne, Cheroben wurde Dritter. Die Jagd des neuen Stars der deutschen Straßenlaufszene Arne Gabius auf den deutschen Rekord von Carsten Eich (1:00:30) scheiterte an Magenkrämpfen nach 11 km.

b-hm-2015-spitze-menHart umkämpft war der Sieg beim Berliner Halbmarathon, den Birhane Legese (ETH, rechts) für sich entschied.  (c) H. Winter

Eine noch schnellere Zeit über die Halbmarathon-Distanz lief am 8. März der Kenianer Stanley Biwott beim City-Pier-City Loop in der niederländischen Hauptstadt Den Haag mit 59:20. Und eine Woche später gab es durch die Siege von Wilson Loyanae Erupe (KEN) in 2:06:11 beim Seoul International Marathon und von William Yegon (KEN) in Barcelona mit 2:08:16 sehr beachtliche Leistungen. Beim mittlerweile hochkarätigen Rom-Marathon war diesmal bei strömendem Regen nur eine Zeit von 2:12:23 durch Abebe Negefa (ETH) möglich.

Im April häuften sich innerhalb von zwei Wochen die hochklassigen Läufe des Frühjahrs. Zuvor siegte bereits am 5. April im (süd-)koreanischen Daegu der Äthiopier Girmay Birhanu in beachtlichen 2:07:26, und eine Woche später gab es beim Mailand Marathon ein kaum erwartetes Highlight, wo Kenneth Mungara (KEN) in 2:08:44 einen Masters-Weltrekord erzielte. Lauflegende Haile Gebrselassie hatte dort den Startschuss gegeben und gab einen Monat später nach dem Great Manchester Run seinen (endgültigen) Rücktritt vom Leistungssport bekannt. Haile hatte in letzter Zeit noch den Marathon-Masters-Weltrekord (40+) im Visier, den Andres Espinoza (MEX) 2003 mit 2:08:46 in Berlin aufstellte. Nun unterbot in Mailand ausgerechnet der am 7. September 2013 geborene Mungara diese Marke um 2 Sekunden.

Am gleichen Tag siegten in Paris Mark Korir (KEN) in 2:05:49 und Meseret Mengistu (ETH) in 2:23:24. In Rotterdam lagen 15 Läufer zur Hälfte in 1:02:05 nahe am Weltrekordkurs. Kräftiger Wind und schwindende Kräfte forderten ihren Tribut, Abera Kuma war am Ende in 2:06:46 noch der Beste. Und noch schlimmer erwischte es die Spitze beim Wien Marathon, wo der Äthiopier Sisay Lemma Kasaye in 2:07:31 die Leistungsbilanz eines Golden Label Events rettete, danach gab es mit Duncan Koech in 2:12:14 und der Siegerin Maria Neuenschwander (SUI) nur Mittelmaß. Auch die Vorjahressiegerin Anna Hahner auf Platz 5 in 2:30:50 konnte die Bilanz nicht aufbessern.

wien-mar-2015-lemmaSiasay Lemma Kasaye (ETH) gewann in diesem Jahr die Marathonläufe in Wien und Frankfurt.  (c) Veranstalter

Am 19. April konnten die Läufe in Enschede und Hannover mit Siegen von Evans Cheriuyot (KEN) in 2:09:40 und Jacob Ceshari (KEN) in 2:09:32 ihre Serie schneller Zeiten nicht fortsetzen, dafür meldete man aus San Antonio (Italien) mit dem Sieg von Robert Kipkemboi in gleichfalls 2:09:32 eine beachtliche Zeit. Auch in Zürich war mit 2:11:35 durch Edwin Kemboi der Höhenflug erst einmal vorbei, wobei sich das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi in bekannter Manier auf Platz 2 in 2:12:13 kämpfte. Das blieb dann auch die beste Zeit des Jahres für den eigenwilligen Japaner, der nach seiner Verletzung zu Silvester in Barcelona und unverminderten Startaktivitäten so langsam seinem Raubbau der Ressourcen Tribut zu zollen scheint.

fukuoka-mar-2015-yuki-18kmDas japanische Lauf-Unikum und Vielstarter Yuki Kawauchi scheint seinen Raubbau der Ressourcen so langsam Tribut zu zahlen. Im Jahr 2015 lief er erstmals wieder keine Zeit von unter 2:12 Stunden.  (c) H. Winter

Beim traditionellen Boston Marathon hielten sich die afrikanischen Topathleten merklich zurück, so dass heimische Läufer die Tempogestaltung übernahmen. Am Ende lagen aber doch die Afrikaner vorne. Lelisa Desisa (ETH) siegte in 2:09:17 nach Platz 2 im Januar in Dubai und Caroline Rotich gewann die Frauenkonkurrenz in 2:24:55. Der Sensationssieger des Vorjahres Meb Keflezighi (USA) landete diesmal nur auf Platz 8 in 2:12:42.

dubai-2015-desisa-40kmLelisa Desisa (ETH) gewann nach Platz 2 in Dubai den Boston Marathon 2015.  (c) H. Winter

Eine Woche später setzte man in Hamburg durch Lucas Rotich (KEN) in 2:07:17 das Niveau guter Siegerzeiten fort, während in Düsseldorf der (unfreiwillige) Verzicht auf ostafrikanische Topläufer Wirkung zeigte. Marius Ionescu (ROM) siegte in 2:13:19, da war man in den Vorjahren wesentlich schneller. Dafür schaffte man in Warschau durch die Verpflichtung des Siegers des Dubai Marathons Hayle Berhanu Lemi (ETH) in 2:07:57 eine beachtliche Zeit.

Der Höhepunkt des Frühjahrs war wieder der London Marathon, wo man bei Frauen sowie Männern die absolute Weltklasse an den Start brachte. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die sich aber bei den Frauen nicht in Ansätzen erfüllten. Hatte man im Vorfeld einen Angriff auf Zeiten in den Regionen einer Paula Radcliffe erwartet – die lief dort einen beeindruckenden „Abschieds-Marathon“ – , wurden diese Hoffnungen bereits beim Halbmarathon nach 1:11:43 enttäuscht.

llondon-2015-paula-finish“Goodbye and thank you, Paula!” Ihre Abschiedsvorstellung in London war grandios, ihr Marathon Weltrekord ist vermutlich für die Ewigkeit bestimmt.  (c) H. Winter

Am Ende profitierte mit Tigist Tufa (ETH) eine Läuferin von dem moderaten Tempo, die keiner auf der Rechnung hatte. Dabei sorgte Tufa mit einer Bestzeit von immerhin 2:21:52 (Shanghai 2014) im Januar beim Dubai Marathon bis 35 km für Furore, wo sie als kurzfristige Nachmeldung lange auf Kurs von 2:18 Stunden vor dem Feld herlief, dann aber aufgab. In London konnte ihrem Antritt 7 km vor dem Ziel keine Kontrahentin mehr folgen, sie gewann deutlich in allerdings angesichts des Starterfeldes enttäuschenden 2:23:22. Paula schaffte zum Abschied recht locker gelaufene 2:36 Stunden.

londom-mar-2015-tufa-40kmTigist Tufa gewann etwas überraschend den London Marathon gegen das vermeintlich stärkste Marathonfeld der Geschichte.  (c) H. Winter

Bei den Männern entwickelte sich nach der Hälfte in 1:02:19 ein beeindruckendes Ausscheidungsrennen im Showdown der (kenianischen) Topstars der Szene Wilson Kipsang (Vorjahresssieger, Ex-Weltrekordler, 2:03:23), Dennis Kimetto (Weltrekordler, 2:02:57) und Eliud Kipchoge (Chicago-Sieger 2014, 2:04:05). Eliud Kipchoge gewann in sehr guten 2:04:42, wobei er den letzten km in phänomenalen 2:41 lief und nach seinem Sieg beim Berlin Marathon Ende September der aktuell wohl stärkste Marathon-Läufer der globalen Szene sein dürfte. In der Bestenliste des Jahres 2015 belegt der Kenianer, der erst eine klassische Bahn-Karriere hinter sich brachte, die Plätze 1 und 2. Das besagt eigentlich alles.

london-2015-kipchoge-finish-42kMit einem Lächeln im Gesicht eilt Eliud Kipchoge (KEN) auch in London zum Sieg. Aktuell dürfte er der stärkste Läufer im globalen Ranking sein.  (c) H. Winter

Am 3. Mai siegten in Prag Felix Kandie (KEN) in 2:08:32 und Yebrgual Melese (ETH) in 2:23:49, Ende Mai schafften im kanadischen Ottawa die äthiopischen Sieger Girmay Birhanu in 2:08:14 und Abebech Afework 2:23:53 ähnlich gute Zeiten. Zwischendrin gab es am 10. Mai bei den BIG25 über die selten gelaufene Distanz von 25 km einen Weltrekordangriff von Abraham Cheroben (KEN), der aber mit guten 1:12:31 im kräftigen (Gegen-)Wind im zweiten Teil scheiterte. Beachtlich war zudem die Zeit der Siegerin von 1:21:55 durch Sutume Kebede (ETH).big25-2015-cheroben-winnerAbraham Cheroben siegte über 25 km bei den BIG25 in Berlin in 1:12:31. Im Jahr 2015 war niemand auf dem Globus schneller als er.  (c) H. Winter

Am 13. Juni lief Abayuch Woldegiorgis (ETH) im chinesischen Langzhou am Ufer des Gelben Flusses mit 2:10:10 einen Streckenrekord, und einen Monat später am 5. Juli blieben an der australischen Gold Coast gleich 3 Läufer unter dem Streckenrekord von 2:09:14. Kenneth Mungara gewann in 2:08:42 und steigerte seinen Masters-Weltrekord vom April um weitere 2 Sekunden. Weiterhin ist die Siegerzeit die schnellste jemals im Monat Juli gelaufene Zeit, die man sich zuvor mit Jörg Peter und dem Marathon in Berlin Grünau teilte.

gold-coast-2015-mungara-zielKenneth Mungara (KEN) lief an der australischen Gold Coast einen neuen Masters-Weltrekord im Marathon der Männer und ist nun der schnellste Läufer im Monat Juli.  (c) Veranstalter

Die Marathonszene im (Hoch-)Sommer bestimmten dann die Marathonläufe im Rahmen der WM in der chinesischen Hauptstadt Beijing, wo besonders der Lauf der Männer (wieder) unter weitgehend irregulären äußeren Bedingungen stattfand. Warum die IAAF seine Athleten immer wieder derart extremen Bedingungen aussetzt, bleibt ein Rätsel. Irgendwann sollten die Herren auch einmal an die Gesundheit ihrer Schützlinge denken als an die Einschaltquoten in relevanten Zeitzonen auf dem Globus. In einem Rennen unter dem Motto „survival of the fittest“ stiegen etliche Favoriten aus, so auch Kenias Topstars Dennis Kimetto und Wilson Kipsang, und am Ende sorgte der erst 19jährige Ghirmay Gebreslassie aus Eriträa mit seinem Titelgewinn in 2:12:27 für eine große Überraschung. Für die Laufnation Kenia gerieten die Titelkämpfe zum Desaster, Mike Kigen endete in indiskutablen 2:21 Stunden auf Platz 22.

wm-2015-gebreslassieGhirmay Ghebreslassie (ERI) wurde überraschend neuer Marathon Weltmeister bei der WM in Beijing.  (c) ZDF – Screenshot

Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Mare Dibaba ein Sprintfinale gegen drei Konkurrentinnen in 2:27:35, eine Sekunde später rettete Helah Kiprop die Ehre Kenias mit der Silbermedaille. Bei den Langstrecken auf der Bahn glänzte der Brite Mo Farah ein weiteres Mal bei internationalen Meisterschaften und gewann nahezu problemlos sowohl die 5000 m und 10000 m gegen die verbissene Gegenwehr der kenianischen Konkurrenz.

Die Rennen der Herbstsaison begannen mit einem schnellen Halbmarathon beim Great North Run im englischen Newcastle, wo Mo Farah sich in 59:23 knapp gegen Stanley Biwott durchsetzte. Als neuer Europarekord kann die Zeit aber wegen der Punkt-zu-Punkt-Strecke keine Anerkennung finden. Ein Jahr nach der WM in Kopenhagen lief dort der in Japan lebende Kenianer Bedan Karoki mit 59:14 eine Jahres-Weltbestzeit, die dann im Oktober Abrahm Cheroben (KEN) auf 59:10 verbesserte. Somit unterbot im Jahr 2015 kein Läufer die 59 Minuten über die halbe Marathondistanz.

great-nirth-2015-moDer Brite Mo Farah hatte wieder eine sehr erfolgreiche Saison mit einem Doppelsieg über 5000 m und 10000 m auf der Bahn und Siegen im Halbmarathon.  

Leistungssportlicher Höhepunkt des Jahres war einmal mehr der Berlin Marathon, wo es zwar keinen neuen Weltrekord gab, Gladys Cherono (KEN) mit 2:19:25 als auch Eliud Kipchoge (KEN) mit 2:04:00 liefen jedoch globale Jahresbestmarken. Unvergessen wird dabei das Problem der weit herausgerutschten Innensohlen bei den Schuhen Kipchoges bleiben, das dem Kenianer bei seiner Tempojagd am Ende wertvolle Zeit gekostet haben mag.

b-marathon-2015-cherono-41kmGladys Chreono (KEN) war die schnellste Läuferin des Jahres 2015.  (c) H. Winter

Am gleichen Tag lief im chinesischen Hengshui Ernest Ngeno (KEN) beachtliche 2:07:57, noch schneller war eine Woche zuvor in Kosice ein wieder erstarkter Samuel Kosgei (KEN) in 2:07:07. Für die Posse des Jahre sorgte diesmal sicher der Chicago Marathon, der sich nach den überaus erfolgreichen Tempojagden der letzten Jahre recht unvermittelt entschloss, auf die Tempomacher („rabbits“) zu verzichten. Die ganze Sache endete fast in einem Desaster, die Männer verschleppten das Tempo im ersten Teil mit über 65 Minuten für die erste Hälfte, so dass auch mit einer erheblichen Temposteigerung der Sieger Dickson Chumba (KEN) nur noch eine Zeit von 2:09:25 erzielen konnte.

2015Chicago-0421sEin weiteres Bild des Jahres: In Chicago gab es keine “Rabbits” mehr. Das Tempo in der ersten Hälfte war sehr moderat, so dass auch Läufer vorne agierten, die man ansonsten dort nicht findet. Am Ende blieb man über 5 Minuten hinter den Zeiten der Vorjahre zurück und das Rennen war auch nicht spannender als zuvor. Enttäuschend!  (c) S. Harnett

Auch die groß angekündigte Tempojagd der Weltrekordlerin über die halbe Distanz fand nicht statt, Florence Kiplagat (KEN) gewann in kaum zufriedenstellenden 2:23:23. Da machten es die Läufer in Eindhoven und koreanischen Gyeongju weit besser, wo Stephen Chebogut (KEN) in 2:05:52 den Streckenrekord knapp verpasste bzw. Wilson Loyanae (KEN) 2:07:11 schaffte. Am gleichen Tag lief bei den GRAND10 in Berlin die Kenianerin Gladys Chesire die 10 km in 30:41, so schnell war in diesem Jahr keine Frau zuvor.

Die Vorboten des Winters verhinderten am 18. Oktober im kanadischen Toronto bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bessere Zeiten, Ishimael Chemtan (KEN) gewann nach 2:09:00. Und auch in Amsterdam verhinderte das Wetter beim Sieg von Bernard Kipyego (KEN) in 2:06:19 noch bessere Zeiten. Auf deutschem Boden gab es beim Frankfurt Marathon am 25. Oktober ein Highlight durch die Verbesserung des 27 Jahre alten deutschen Marathon-Rekords durch Arne Gabius auf 2:08:33, der sich damit in die europäische Elite lief. Dabei wurde es für Arne am Ende noch richtig knapp, weil er nach einer schnellen ersten Hälfte in 1:03:17 nach 25 km erhebliche Problem bekam und das Tempo zurücknehmen musste. Auf dem letzten km mobilisierte er noch einmal letzte Reserven und mit 2:59 für den Abschnitt von 41 km nach 42 km vor der Festhalle vollendete er einen großartigen Auftritt beim Lauf ohne Titelsponsor. Der Gewinner von Wien Sisay Lemma Kasaye (ETH) gewann in guten 2:06:26 auch am Main, wobei er eine sogar noch bessere Zeit durch einen aberwitzigen Zwischenspurt jenseits der 25 km, der am Ende viel Substanz kostete, verspielte.

frankf-marathon-2015-gabius-42kmArne Gabius sorgte beim Frankfurt Marathon Ende Oktober für eines der Glanzlicher. Mit 2:08:33 löschte er nach gut 27 1/2 Jahren den deutschen Rekord des Dresdners Jörg Peter (2:08:47) aus.  (c) H. Winter

Am gleichen Tag wie Frankfurt lief Julius Chepkwony (KEN) über die vielen Brücken Venedigs beachtliche 2:11:08, im chinesischen Heifei lief der Sieger Marius Kipserem (KEN) sogar 2:09:23 und noch schneller lief mit 2:08:19 Limena Gatachew (ETH) beim Ljubljana Marathon, den ein deutscher, Abgaswerte manipulierender Automobilkonzern sponsorte.

Am 1. November kamen beim TCS New New City Marathon mit 49828 Finisher wieder die meisten Läufer ins Ziel, zur Marke vom Vorjahr fehlten aber fast 1000 Aktive. Übrigens schoben sich bei diesen Zahlen Paris mit 40259 Absolventen und London mit 37644 auf die Plätz 2 und 3, Chicago fiel mit 37420 Finishern auf den vierten Platz zurück. Sportlich hatte der Lauf in NYC zwei sehr unterschiedliche Hälften, die durch sehr moderates Tempo in den ersten Parts bei Männern und Frauen (ohne Tempomacher) charakterisiert war. Dann “explodierte” das Rennen regelrecht, bei den Frauen lief Mary Keitany (KEN) unangefochten wie im Vorjahr in 2:24:25 zum Sieg, bei den Männern setzte sich ihr Landsmann Stanley Biwott in bescheidenen 2:10:34 durch. Dabei lief Biwott allerdings die letzten 10 km von der 20 Meilen-Marke bis ins Ziel in phänomenalen 28:35 auf dem nicht einfachen Kurs an der Peripherie des Central Parks.

Damit waren die Siegerzeiten in allen World Marathon Majors Rennen in den USA recht bescheiden: Boston (2:09:17), Chicago (2:09:25), New York City (2:10:34). “Majors” und die damit implizierte “Elite” liegen sicherlich in einem anderen Zeitregime, das mittlerweile an vielen Stellen auf dem Globus auch 2015 erreicht wurde. Nur eben in der Eliteliga der Majors nicht. Berlin und London halten diesbezüglich die Standards hoch, Tokyo liegt im Mittelfeld; im Leistungsniveau wohl gemerkt.

nyc-mar-2015-women-winnersDie Erstplatzierten beim New York City Marathon am 1. November 2015: Tufa, Keitany und Mergia mit Tochter (von links).  (c) Veranstalter

Auf einem ganz anderem (Leistungs-)Niveau ging der Marathon im spanischen Valencia über die Bühne, in dem von Anfang an ein hohes Tempo angeschlagen wurde. Als Lohn gab es eine Flut von Topzeiten, mit denen selbst der Fünfte in Valencia die Rennen in Boston, Chicago oder New York City gewonnen hätte. Am Ende war John Mwangangi (KEN) in tollen 2:06:13 der Schnellste, womit er nicht nur den Streckenrekord um eine Minute verbesserte, sondern auch die beste Zeit auf spanischem Boden erzielte. Fünf Läufer im Marathon unter 2:09 Stunden und einige Wochen zuvor die schnellste Zeit des Jahres 2015 im Halbmarathon belegen, dass die Veranstaltung in der Weltspitze angekommen ist.

valencia-mar-winner John Mwangangi (KEN) lief in Valencia einen hochkarätigen Streckenrekord.  (c) Veranstalter

Doch nicht nur in Valencia wurde am Ende einer langen Saison sehr schnell gelaufen. In Shanghai unterbot Paul Lonyangata (KEN) in 2:07:14 den Streckenrekord, beim JoongAn Seoul Marathon lief der Äthiopier Tabalu Zawude 2:08:46, in Nizza-Cannes siegte Barnabas Kiptum in 2:10:44 und in einer Krisen geschüttelten Region gewann Jackson Limo (KEN) den Beirut Marathon mit Streckenrekord von 2:11:04.

Beim “Great Ethiopian Run” in Addias Abeba nahm die Lauflegende Haile Gebrselassie barfuß laufend seinen (endgültigen?) Abschied vom Laufsport. Am gleichen Tag gewann der Tempomacher Norbert Kigen (KEN) den La Rochelle Marathon in 2:09:24 und auch in Florenz blieb der Sieger Megersa Beyu in 2:09:54 unter 2:10 Stunden. Und der Halbmarathon im Smog der indischen Hauptstadt Delhi brachte wie im Vorjahr wieder eine Flut von Topleistungen. Wieder liefen fünf Läufer unter 59:30 und belegen damit Plätze in den Top10 des weltweiten Rankings des Jahres 2015. Es siegte Birhanu Legese (ETH) in 59:20, nachdem man lange auf Kurs von einer Zeit unter 59 Minuten lag. Dritter wurde übrigens ein wieder erstarkter Weltrekordler über diese Distanz Zersenay Tadese in 59:24. Bei den Frauen gewann Cynthia Limo (KEN) in 1:08:35, die hoch eingeschätzte Weltrekordlerin Florence Kiplagat stieg nach gut 5 km aus dem Rennen aus.

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Birhanu Legese gewann den Halbmarathon am 29. November 2015 in der indischen Hauptstadt Delhi in 59:20.  (c) Veranstalter

Anfang Dezember machte dann der Marathon im chinesischen Guangzhou von sich reden, denn mit dem Streckenrekord von 2:09:57 lief der Äthiopier Sentayehu Ejigu eine beachtliche Zeit. Eine weit bessere Zeit sollte es am gleichen Tag bei den mit Traditonen beladenen “Fukuoka Marathon International Championchips” geben, wo die Veranstalter im Vorfeld vieles getan haben, um den Streckenrekord und den japanischen All-Comers-Rekord von 2:05:18 (Tsegaye Kebede 2009) zu steigern. Den Weltrekordler Dennis Kimetto sowie Ex-Weltrekordler Patrick Makau (beide KEN) hatte man eingeladen, um endlich bei einem der ehemals bedeutendsten Marathon Topzeiten internatoinaler Klasse zu erzielen.

Dabei wich man sogar vom sturen Konzept (ausbremsender) Tempomacher ab, genutzt haben die ganzen Aktionen allerdings nichts. Topstar Kimetto, in bester Form angereist, zerrte sich schon nach 2 km den Oberschenkel und stieg bald darauf aus. Die geplanten Abläufe kamen völlig durcheinander und das Tempo brach immer mehr ein. Patrick Makau (dessen überaus sympathischer Manager Zane Branson Mitte 2015 unerwartet verstarb) tat nur noch was nötig war, als Erster ins Stadion zu kommen, und gewann deutlich in 2:08:18, gerade einmal 4 Sekunden schneller als bei seinem Sieg an gleicher Stelle im Jahr zuvor. Für Lauf-Unikum Yuki Kawauchi erfüllten sich die Träume einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio nicht. Noch nicht völlig regeneriert vom Substanzverlust beim New York City Marathon ging er mit 30 Minuten für die ersten 10 km in der Spitzengruppe für seine Verhältnisse viel zu schnell an, um im Mittelteil gewaltig einzubrechen. Rio ade!

fukuoka-mar-2015-makau-ceremony Patrick Makau gewann in 2:08:18 zum zweiten Mal in Fukuoka.  (c) H. Winter

Eine Woche nach dem Fukuoka Marathon hätte es beim Honolulu Marathon auf Hawaii durch kenianische Athleten fast neue Streckenrekorde gegeben. Felix Kiprotich siegte bei den Männern in 2:11:47 und bei den Frauen lag Joyce Chepkirui in 2:28:34 als Gesamtsiebte(r) vorn. Und beim letzten bedeutenden Marathon des Jahres im japanischen Hofu feierte der japanische Topläufer Arata Fujiwara ein beachtliches Comeback in 2:11:50. Aber fast noch beachtlicher war die Zeit, die Yuki Kawauchi zwei Wochen nach der völligen Erschöpfung in Fukuoka mit 2:12:24 aufs Pflaster legte. Das war in seinem 14. (!) Marathon des Jahres immerhin seine zweitbeste Zeit. Schneller als beim Fukuoka Marathon!

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass auch das Jahr 2015 in der globalen Straßenlaufszene in allen Belangen ereignisreich war. Die angestrebten Weltrekorde beschränkten sich dieses Jahr auf den Halbmarathon der Frauen sowie auf das Masters-Segment. Im Marathon zeigte sich, dass nun auch bei den Männern die Bestmarke von solcher Qualität ist, dass es in naher Zukunft keine weitere Verbesserung geben dürfte. Die zum Teil wenig fundiert geführte Diskussion um den “2-Stunden-Marathon” war 2015 eher akademischer Natur; man wird vermutlich noch lange auf eine männliche “Paula” warten müssen.

Viel dringlicher wird es schon 2016 sein, sich den aktuellen und sehr akuten Problemen der Straßenlaufszene zu stellen. Da ist zum einen natürlich die Problematik des Dopings, die leider von den Medien mit übermäßiger Sensationslust aufgegriffen wurde und dem Sport nachdrücklich schadet. Profunder Journalismus sieht jedenfalls anders aus.

Doch es gibt noch viele weitere Baustellen, von denen die überzogenen DLV-Normen für Olympia im kommenden Jahr fast noch ein Nebenschauplatz sind. Denn die Bedeutung Olympischer Marathonläufe wird schlichtweg überschätzt.

Ein gravierendes Problem für den leistungsorientierten Straßenlauf der Zukunft dürften die Entwicklungen sein, die auch 2015 unvermindert ihren Vormarsch fortgesetzt haben und die Bedeutung von Eliteathleten für eine Veranstaltung in Frage stellen. Immer mehr Veranstalter verzichten bewußt oder äußeren Zwängen folgend zunehmend auf die Verpflichtung meist ostafrikanischer Eliteläufer/innen. Ein Blick in die Szene deutet an, dass diese Entwicklungen bedrohlich voranschreiten. Man darf sehr gespannt sein, wie sich diese Problematik – verbunden mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze für Topathleten – 2016 entwickeln wird. Einer der größten globalen Veranstalter, die Competitor Group in den USA mit ihren Rock´n´Roll Marathonserien nahm auch 2015 sehr sichtbar immer mehr Abschied von alten Prinzipien. So gewann z.B. in San Diego ein Freizeitläufer eine halbe Stunde über dem Streckenrekord den ehemals prestigeträchtigen Marathon.

Die im folgenden aufgelisteten Bestlisten des Jahres 2015 im Marathon und Halbmarathon der Männer sowie Frauen zeigen allerdings noch ein erfreuliches Leistungsniveau höchster Qualität.

Auszüge dieses Beitrags sind im aktuellen Heft der Zeitschrift “RUNNING – Das Laufmagazin” 1/2016 (Nr. 171) auf den Seiten 94 – 102 publiziert.

Weltjahres-Bestenliste – Marathon Männer  (unter 2:07:00)
1. 2:04:00 Eliud Kipchoge KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
2. 2:04:42 Eliud Kipchoge KEN KEN London 26 APR 2015
3. 2:04:47 Wilson Kipsang Kiprotich KEN KEN London 26 APR 2015
4. 2:05:21 Eliud Kiptanui KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
5. 2:05:28 Berhanu Lemi ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
6. 2:05:49 Mark Korir KEN KEN Paris 12 APR 2015
7. 2:05:50 Dennis Kipruto Kimetto KEN KEN London 26 APR 2015
8. 2:05:52 Lelisa Desisa ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
9. 2:05:52 Stephen Kibiwott Chebogut KEN KEN Eindhoven 11 OCT 2015
10. 2:05:58 Deribe Robi ETH ETH Eindhoven 11 OCT 2015
11. 2:06:00 Endeshaw Negesse ETH ETH Tokyo 22 FEB 2015
12. 2:06:00 Mark Kosgei Kiptoo KEN KEN Eindhoven 11 OCT 2015
13. 2:06:06 Deribe Robi ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
14. 2:06:11 Wilson Loyanae Erupe KEN KEN Seoul 15 MAR 2015
15. 2:06:13 John Nzau Mwangangi KEN KEN Valencia, ESP 15 NOV 2015
16. 2:06:19 Moses Cheruiyot Mosop KEN KEN Xiamen 03 JAN 2015
17. 2:06:19 Bernard Kiprop Kipyego KEN KEN Amsterdam 18 OCT 2015
18. 2:06:26 Sisay Lemma ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
19. 2:06:33 Stephen Kiprotich UGA UGA Tokyo 22 FEB 2015
20. 2:06:33 Mathew Kipkoech Kisorio KEN KEN Valencia, ESP 15 NOV 2015
21. 2:06:34 Dickson Kiptolo Chumba KEN KEN Tokyo 22 FEB 2015
22. 2:06:34 Lani Kiplagat Rutto KEN KEN Frankfurt 25 OCT 2015
23. 2:06:35 Feyisa Lilesa ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
24. 2:06:41 Stanley Kipleting Biwott KEN KEN London 26 APR 2015
25. 2:06:47 Abera Kuma ETH ETH Rotterdam 12 APR 2015
26. 2:06:48 Alfers Lagat KEN KEN Frankfurt 25 OCT 2015
27. 2:06:54 Tilahun Regassa ETH ETH Xiamen 03 JAN 2015
28. 2:06:57 Feyisa Lilesa ETH ETH Berlin 27 SEP 2015
29. 2:06:59 Filex Kipchirchir Kiprotich KEN KEN Seoul 15 MAR 2015

 

Weltjahres-Bestenliste – Marathon Frauen  (unter 2:24:00)
1. 2:19:25 Gladys Cherono Kiprono KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
2. 2:19:52 Mare Dibaba ETH ETH Xiamen 03 JAN 2015
3. 2:20:02 Aselefech Mergia ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
4. 2:20:03 Gladys Cherono Kiprono KEN KEN Dubai 23 JAN 2015
5. 2:20:21 Lucy Wangui Kabuu KEN KEN Dubai 23 JAN 2015
6. 2:20:48 Aberu Kebede ETH ETH Berlin 27 SEP 2015
7 2:20:59 Shure Demise ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
8. 2:21:17 Aberu Kebede ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
9. 2:21:56 Mulu Seboka ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
10. 2:22:08 Eunice Jepkirui Kirwa BRN BRN Nagoya 08 MAR 2015
11. 2:22:09 Tetiana Shmyrko UKR UKR Osaka 25 JAN 2015
12. 2:22:48 Sairi Maeda JPN JPN Nagoya 08 MAR 2015
13. 2:22:51 Tadelech Bekele ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
14. 2:23:06 Aliaksandra Duliba BLR BLR Dubai 23 JAN 2015
15. 2:23:12 Gulume Tollesa ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
16. 2:23:12 Dinkinesh Mekash ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
17. 2:23:15 Berhane Dibaba ETH ETH Tokyo 22 FEB 2015
18. 2:23:22 Tigist Tufa ETH ETH London 26 APR 2015
19. 2:23:23 Yebrgual Melese ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
20. 2:23:26 Meseret Mengistu ETH ETH Paris 12 APR 2015
21. 2:23:30 Amane Gobena ETH ETH Paris 12 APR 2015
22. 2:23:32 Guteni Shone ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
23. 2:23:33 Abebech Afework ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
24. 2:23:33 Florence Jebet Kiplagat KEN KEN Chicago, IL 11 OCT 2015
25. 2:23:37 Shure Demise ETH ETH Toronto 18 OCT 2015
26. 2:23:40 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN London 26 APR 2015
27. 2:23:41 Tirfi Tsegaye ETH ETH London 26 APR 2015
28 2:23:43 Ashete Bekele ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
29. 2:23:43 Yebrgual Melese ETH ETH Chicago, IL 11 OCT 2015
30. 2:23:49 Yebrgual Melese ETH ETH Praha 03 MAY 2015
31. 2:23:51 Biruktayit Eshetu ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
32. 2:23:52 Koren Jelela ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
33. 2:23:53 Aselefech Mergia ETH ETH London 26 APR 2015

 

 

 Weltjahres-Bestenliste – Halbmarathon Männer (unter 1:00:00)
1. 59:10 Abraham Naibei Cheroben KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
2. 59:14 Bedan Karoki Muchiri KEN KEN København 13 SEP 2015
3. 59:20 Stanley Kipleting Biwott KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
3. 59:20 Birhanu Legese ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
5. 59:21 Mosinet Geremew ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
6. 59:24 Zersenay Tadese ERI ERI New Delhi 29 NOV 2015
7. 59:26 Edwin Kiprop Kiptoo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
7. 59:26 Jonathan Kiplimo Maiyo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
9. 59:28 Cyprian Kimurgor Kotut KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
9. 59:28 Alex Oloitiptip Korio KEN KEN København 13 SEP 2015
11. 59:30 Edwin Kipyego KEN KEN København 13 SEP 2015
12. 59:32 Mohamed Farah GBR GBR Lisboa 22 MAR 2015
12. 59:32 Simon Cheprot KEN KEN København 13 SEP 2015
14. 59:33 Micah Kipkemboi Kogo KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
15. 59:35 Edwin Kiprop Kiptoo KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
16. 59:37 Robert Kwemoi Chemosin KEN KEN Ostia Lido 01 MAR 2015
17. 59:38 Geoffrey Kipkorir Kirui KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
18. 59:39 Simon Cheprot KEN KEN Ostia Lido 01 MAR 2015
19. 59:43 Geofrey Kusuro UGA UGA Ostia Lido 01 MAR 2015
20. 59:45 Birhanu Legese ETH ETH Berlin 29 MAR 2015
21. 59:46 David Kipketer Kogei KEN KEN Berlin 29 MAR 2015
22. 59:47 Paul Mutero Kuira KEN KEN Marugame 01 FEB 2015
23. 59:47 Zane Robertson NZL NZL Marugame 01 FEB 2015
24. 59:49 Abraham Naibei Cheroben KEN KEN Berlin 29 MAR 2015
25. 59:51 Daniel Kinyua Wanjiru KEN KEN Praha 28 MAR 2015
26. 59:52 Mosinet Geremew ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
27. 59:52 Mathew Kipkoech Kisorio KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
28. 59:54 Edwin Kibet Koech KEN KEN Sarnen 06 SEP 2015
29. 59:55 Geoffrey Kipkorir Kirui KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
30. 59:55 Nguse Amlosom ERI ERI Yangzhou 19 APR 2015
31. 59:55 Vincent Kipsegechi Yator KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
32. 59:57 Wilfred Kipkosgei Murgor KEN KEN Praha 28 MAR 2015
33. 59:57 Leonard Patrick Komon KEN KEN Praha 28 MAR 2015
34. 59:58 Stephen Kosgei Kibet KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
35. 59:59 Richard Kiprop Mengich KEN KEN Berlin 29 MAR 2015

 

Weltjahres-Bestenliste – Halbmarathon Frauen (unter 1:09:00)
1. 1:05:09 Florence Jebet Kiplagat KEN KEN Barcelona 15 FEB 2015
2. 1:06:02 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
3. 1:06:28 Mamitu Daska ETH ETH Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
4. 1:06:38 Gladys Cherono Kipr. KEN KEN Istanbul 26 APR 2015
5. 1:06:38 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
6. 1:07:02 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
7. 1:07:14 Worknesh Degefa ETH ETH Praha 28 MAR 2015
8. 1:07:17 Peris Chepchirchir KEN KEN Ústí nad Labem 12 SEP 2015
9. 1:07:31 Netsanet Gudeta ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
10. 1:07:51 Worknesh Degefa ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
11. 1:08:08 A Georgina J. Rono KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
12. 1:08:12 Genet Yalew ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
13. 1:08:13 A Mercy Jerotich Kibarus KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
14. 1:08:13 Worknesh Degefa ETH ETH Göteborg 23 MAY 2015
15. 1:08:18 Flomena Cheyech Pkiach KEN KEN Luanda 06 SEP 2015
16. 1:08:21 Yebrgual Melese ETH ETH Praha 28 MAR 2015
17. 1:08:21 Rebecca Kangogo Chesir KEN KEN Milano 29 MAR 2015
18. 1:08:21 Edna Ngeringwony Kiplagat KEN KEN Glasgow 04 OCT 2015
19. 1:08:22 Rose Chelimo KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
20. 1:08:23 A Caroline Cheptanui Kilel KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
21. 1:08:23 Helah Jelagat Kiprop KEN KEN Istanbul 26 APR 2015
22. 1:08:23 Sutume Asefa ETH ETH Berlin 10 MAY 2015
23. 1:08:29 Purity Cherotich Rionoripo KEN KEN København 13 SEP 2015
24. 1:08:31 Molly Huddle USA USA New York City
15 MAR 2015
25. 1:08:33 Rose Chelimo KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
26. 1:08:35 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
27. 1:08:35 Helah Jelagat Kiprop KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
28. 1:08:36 Flomena Cheyech Pkiach KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
29. 1:08:36 Gladys Chesire Kiptag. KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
30. 1:08:37 Worknesh Degefa ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
31. 1:08:41 Angela Jemesunde Tanui KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
32. 1:08:42 A Mercy Jemutai Tanui KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
33. 1:08:42 Joyce Chepkirui KEN KEN New York City
15 MAR 2015
34. 1:08:43 Amane Beriso ETH ETH Ostia Lido 01 MAR 2015
35. 1:08:46 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN Luanda 06 SEP 2015
36. 1:08:46 Genet Yalew ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
37. 1:08:47 Sutume Asefa ETH ETH København 13 SEP 2015
38. 1:08:51 Lucy Wangui Kabuu KEN KEN København 13 SEP 2015
39. 1:08:52 Tadelech Bekele ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
40. 1:08:53 Rose Chelimo KEN KEN Adana 04 JAN 2015
41. 1:08:53 Netsanet Gudeta ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
42. 1:08:54 Rose Chelimo KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
43. 1:08:56 Peninah Jerop Arusei KEN KEN Lille 05 SEP 2015

Quelle der Weltjahres-Bestenlisten: IAAF