Mit einem eindrucksvollen Finale gewann der bereits 41jährige Kenianer Kenneth Mungara den Marathon an der australischen Gold Coast in der Zeit von 2:08:42. Damit blieb er deutlich unter der bisher besten auf australischem Boden erzielten Marathonzeit von 2:09:14, die sein Landsmann Silah Limo im letzten Jahr an gleicher Stelle aufstellte. Diesmal reichte es für Limo in 2:08:54 nur zu Platz 2, aber auch er sowie der Drittplatzierte Evans Ruto in 2:08:55 blieben unter 2:09 Stunden.
In dem Lauf schaffte der Sieger Mungara aber nicht nur den Streckenrekord und den australischen „All-Comers“ Rekord, sondern er verbesserte auch seine Zeit vom Mailand Marathon im April dieses Jahres, wo er mit 2:08:44 den Masters-Weltrekord (40+) bei den Männern des Mexikaners Andres Espinoza von 2:08:46 (Berlin 2003) schon einmal unterbot.
Und obendrein bedeutet seine Zeit auch noch neuen „Juli-Weltrekord“, den sich der Gold Coast Marathon bisher mit dem Grünau-Marathon in Berlin vom 21. Juli 1984 teilen musste, wo der Dresdner Jörg Peter 2:09:14 erzielte. Niemals lief in der Geschichte des Marathons ein Läufer im Monat Juli schneller als nun Mungara.
Das Rennen mit der vermeintlich besten Besetzung in seiner Geschichte begann ausgesprochen schnell, nach 5 km in 14:49 lag man auf Kurs von 2:05 Stunden. Nur der Japaner Yuki Kawauchi war neben neun Afrikanern dabei, wie sich aber zeigte, war das für Kawauchi in der aktuellen Form zu schnell. Er fiel bald aus der Spitzengruppe heraus und der Sieger von 2013 wurde in 2:16:23 nur Achter.
Auch nach 10 km in 29:48 und 15 km in 45:05 blieb man auf Kurs von knapp unter 2:07 Stunden, bevor das Tempo nach 20 km in 1:00:25 und 1:03:48 bei 25 km in 1:15:56 etwas langsamer wurde. Hier lagen noch acht Läufer an der Spitze, die zunächst unverändert zusammen blieben.
Bei 30 km fiel die Spitzengruppe auseinander, 5 Läufer wurden mit 1:31:17 gestoppt (Kurs von 2:08:24), dahinter verloren Kenneth Mungara, Alphonce Simbu und Dominic Kimwetich den Anschluss. Nach 35 km erschien ein neuer Streckenrekord eine sichere Sache. Die wieder sieben Athleten umfassende Spitze zog sich nach 1:46:37 auseinander, um den Sieg kämpften Silah Limo, Evans Ruto, Kenneth Mungara, Robert Kipchumba, Twelde Hidru und Tempomacher Isias Beyn.
Ruto und Limo konnten sich kurz vom Rest der Spitze lösen, doch kurz vor 40 km schaffte Mungara noch einmal den Anschluss. Bei 40 km nach 2:02:01 hatte sich Kenneth Mungara (KEN) dann etwas absetzen können, dahinter folgten Ruto und Limo 3 Sekunden später, 10 Sekunden lag Kipchumba zurück. Der neue Streckenrekord war so gut wie sicher.
Kenneth Mungara lief den Schlusspart ins Ziel in 6:41 und stellte damit in 2:08:42 einen neuen Streckenrekord auf. Dies ist gleichzeitig die schnellste Zeit für einen Marathon auf australischem Boden und neuer “Juli-Weltrekord”.
Kenneth Mungara lief 2:08:42, ist damit der schnellste Master (40+) aller Zeiten und der schnellste Marathonläufer auf australischem Boden. (c) Veranstalter
Auch die weiteren Platzierten auf dem Podium blieben unter 2:09 Stunden. Silah Limo lief 2:08:54, Evans Ruto 2:08:55.
Und ein Drama gab es noch um den Fünftplatzierten Isias Beyn, der als Tempomacher durchlief, kurz vor dem Ziel kollabierte und von übereifrigen Helfern ins Ziel geleitet wurde. Dies führte dann zu seiner Disqualifikation und dem Verlust des Preisgeldes.
Das Rennen der Frauen war fest in japanischer Hand. Neben der Siegerin Risa Takenaka in 2:28:25 gingen auch die nächsten Plätze an japanische Läuferinnen.
Die Splits der Spitze (Männer):
5 km | 14:49 | |
10 km | 29:48 | 14:59 |
15 km | 45:05 | 15:17 |
20 km | 1:00:25 | 15:20 |
HM | 1:03:48 | |
25 km | 1:16:56 | 15:31 |
30 km | 1:31:17 | 15:21 |
35 km | 1:46:37 | 15:20 |
40 km | 2:02:01 | 15:24 |
Ziel | 2:08:42 | 6:41 |