“DLV-Maut”: Wir sind das (Läufer-)”Volk”!

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Der Widerstand gegen die „Lauf-Maut“ wächst weiter – Kritik kommt auch von Organisatoren des Krooger Waldlaufs – Neue Verbandsgründung geplant – Karin Jordt in der KIELER ZEITUNG

„Unsere, zugegeben teilweise boomenden Veranstaltungen sollen geschröpft werden. Warum boomen die vom DLV veranstalteten Laufwettkämpfe nicht?“ Kroog. Die geplante „Lauf-Maut“, eine Gebührenerhöhung von 300 Prozent für jeden Athleten, der bei Volksläufen die Ziellinie überquert, sorgt weiter für Empörung und Diskussionen.

Auch Thorsten Schmidt-Didlaukies, Organisator des Krooger Waldlaufs, kritisiert die Regelung des Deutschen Leichtathletik-Verbands (DLV) scharf.

Ab 2016 soll jeder Veranstalter,egal ob beim Marathon, Stadt- oder Waldlauf, für erwachsene Teilnehmer jeweils einen Euro überweisen – wir berichteten.

„Wir Volkslaufveranstalter aus Kiel und dem Umland haben über diesen Konflikt erkannt, dass wir den Deutschen Leichtathletikverband (DLV) im Kern für die Durchführung unserer Veranstaltungen nicht mehr brauchen. Wir können ohne Kostensteigerung ohne weiteres einen neuen Volkslaufverband bilden“, stellt Schmidt-Didlaukies fest.

Dieser Meinung haben sich mittlerweile bundesweit zahlreiche Veranstalter von Volksläufen angeschlossen und planen die Gründung eines eigenen Verbandes. „Wir werden unseren Lauf im nächsten Jahr nicht beim DLV anmelden“, kündigt auch Jens Meier vom Lauftreffverein Kiel-Ost, Organisator des Ostufer Fischhallen-Laufs, an.

Der Verein sei wegen der Gründung eines neuen Verbandes bereits mit vielen anderen Lauf-Veranstaltern im Gespräch.

Bislang waren jeweils drei Cent pro Teilnehmer für den Härtefonds fällig, der eingerichtet wurde, um soziale Notstände als Folge von Unfällen beim Lauf zu überbrücken.

Außerdem zahlten die Veranstalter „25 Cent für jeden Finisher an den Leichtathletikverband“, erläutert Schmidt-Didlaukies, der eng mit dem Lauftreffverein Kiel-Ost und den Organisatoren des Fischhallenlaufs kooperiert. „Wir im Orga-Team wussten bislang nicht, wohin dieses Geld geht, aber es war soweit in Ordnung.“

Eine Vervierfachung der Gebühr lehnt der Leiter des Krooger Jugendtreffs aber mit Nachdruck ab, wie er an unsere Zeitung schreibt: „Wir Volkslaufveranstalter wollen Volkssport wortwörtlich fördern, jeder soll mitmachen dürfen ohne große Leistungsfähigkeit oder Vereinszugehörigkeit.

Uns als Volkslaufveranstalter interessieren auch wenig die Fortbildungen von Kampfrichtern (die brauchen wir nicht) und Übungsleitern (die haben wir nicht), Ausrichtung von DLV-Kongressen (die kennen wir nicht), wir möchten mit unserer Bewegung als Volkssport nur bedingt Spitzensportler in Trainingslagern fördern, sind denen aber sehr freundschaftlich verbunden, erst recht wenn sie bei uns starten.“

Der Krooger Waldlauf, der in diesem Jahr am Sonntag, 31. Mai, stattfindet, ist eine integrative Veranstaltung mit Volksfestcharakter: Teilnehmer haben die Wahl haben zwischen Laufstrecken von zehn Meilen, zehn Kilometern und fünf Kilometern, ebenfalls fünf Kilometer können Schüler, Walker und Nordic-Walker absolvieren, für Kinder sind 1,5 Kilometer oder 800 Meter zu bewältigen.

Es gibt keinen Leistungsdruck und keine Zeitvorgaben – auch Menschen mit Behinderungen machen beim Walken mit. Um das Fest zu organisieren, haben sich zehn Vereine und Institutionen mit ihren ehrenamtlichen Helfern unter Federführung des Jugendtreffs „Lug ins Land“ zusammen geschlossen.

„Der DLV fordert auch zukünftig keine Finishergebühr bei Bahnlaufveranstaltungen, wo die Leute bei Wettkämpfen im Kreis laufen: Wo ist da die Systematik?“, fragt Schmidt-Didlaukies. Allein diese Tatsache lasse das Anliegen des DLV unglaubwürdig erscheinen:

„Unsere, zugegeben teilweise boomenden Veranstaltungen sollen geschröpft werden. Warum boomen die vom DLV veranstalteten Laufwettkämpfe nicht?“

Die Volkslaufveranstalter wollten aber durchaus auch konstruktiv sein und hätten einer moderaten Erhöhung der Gebühren auf 50 Cent pro Zieleinläufer zugestimmt. Aber die Veranstalter seien gar nicht gefragt, sondern vor vollendete Tatsachen gestellt worden.

Dennoch sei man für eine konstruktive Lösung offen – „aber nicht bei 300 Prozent Kostensteigerung.“

Karin Jordt in der KIELER ZEITUNG 1864 · KIELER NEUESTE NACHRICHTEN, Mittwoch, dem 11. März 2015 

Los Angeles ASICS Marathon: Was treibt Ryan Hall?

la-marathon-logo-2015Die im Vorfeld angekündigte Hitze kam, deshalb wurde auch der Start um eine Stunde vorverschoben, auf kurz vor 7 Uhr. Da die Hitze in Kalifornien aber in der Regel mit geringer Luftfeuchte einhergeht (der Pazifik ist kalt), lässt sich das noch halbwegs ausstehen. So ganz war die Wärme um die 20°C bereits beim Start natürlich nicht weg zu diskutieren und die Elite agierte etwas vorsichtiger (vor allem die Frauen). Am Ende gab es bei den Männern keine guten, aber passable Zeiten. An eine Tempojagd im Bereich der Fabelzeit durch Markos Geneti von unter 2:07 bei sintflutartigen Regenfällen war nicht zu denken.

Obwohl die Männer loslegten, als wolle man diese Zeit angreifen. Mit einer ersten Meile in 4:42 (entspricht 2:55 pro km) lief vor allem der US-Amerikaner Ryan Hall los, wie er es in dem legendären Rennen von Boston im Jahr 2011 tat und am Ende mit (leider nicht Bestenlisten tauglichen) 2:04:58 belohnt wurde.

Dabei haben die Kurse in Boston und Los Angeles einige Gemeinsamkeiten. Wie in Boston ist in Los Angles mit dem Stadium-down-to-Sea das Gefälle zu hoch. In Boston geht es von 459 feet in der Gemeinde Hopinkton auf 17 feet, in LA von 505 feet auf 110 feet, d.h. ein Gefälle von 442 feet (134 m) bzw. 395 feet (120 m). Regelkonform wären nur 42,2 m. Dabei sind beide Kurse durch das sehr wellige Profil nicht einfach zu laufen. Das “Boston des Westens” für den Kurs von LA trifft die Dinge recht gut.

An diesen Aspekt wird der gute Ryan weniger gedacht haben, als er sich durch sein ungestümes Tempo schnell von seinen amerikanischen Mitstreitern verabschiedete, der Lauf in LA war gleichzeitig als USATF-Meisterschaften angesetzt worden. Durch diese Tempoarbeit erreichte die Spitze des Feldes, Hall und 8 Afrikaner, die 5 km mit Kurs zu einer Zeit um 2:06:30, d.h. Streckenrekord. Danach wurde es etwa ruhiger, aber noch vor der 10 km Marke, die man nach immer noch schnellen 30:22 passierte, war Hall schon zurück gefallen und verabschiedete sich nach einem Alleinlauf bis zur Halbmarathonmarke aus dem Rennen und der US-Meisterschaft.

Die afrikanischen Athleten ließen es bei 70°F (21°C) nun etwas ruhiger angehen, beim Halbmarathon in 1:05:10 lagen nach einem Zwischenspurt nur noch die Kenianer Daniel Limo und Edwin Koech vorne. Limo setzte sich von Koech ab und gewann in 2:10:35. Auf Platz 2 kam Lani Rutto (KEN) in 2:12:42 ein, und den dritten Platz für das Podium schaffte nach 2:12:56 Jared Ward (USA), der mit dieser Leistung US-Meister wurde. Und nicht Ryan Hall. Was der jetzt machen will, ist noch nicht klar. Da er aber zeitig (genug) aus dem Rennen ausstieg, könnten wir ihn noch bei einem der etablierten Frühjahrsmarathons sehen, vielleicht sogar wieder in Boston. Nur muss der gute Mann irgendwann mal wieder eine akzeptable Leistung abliefern.

Nur unwesentlich besser erging es Halls Ehefrau Sara, die gleichfalls in indiskutablen 2:48 enttäuschte, aber immerhin die Piers in Santa Monica erreichte. Das sehr vorsichtig geführte Rennen bei den Frauen war lange Zeit offen, bis sich in der Schlußphase die Kenianerin Ogla Kimaiyo in 2:34:10 absetzen konnte. Dabei schaute sie im Finale immer wieder sorgsam nach hinten, denn dort kam ihr die Russin Natalya Puchkova immer näher, doch nach 2:34:33 endete für sie die erfolglose Aufholjagd. Platz 3 ging wie bei den Männern an die USA. Meisterin des Landes wurde Blake Russell in 2:34:57.  Alles Zeiten, die auch angesichts der äußeren Bedingungen nicht berauschend waren.

Los Angeles hat damit mit den US-Athleten noch nicht abgeschlossen, denn schon in knapp einem Jahr werden sich die Marathonläufer und -innen an gleicher Stelle zu den Olympic Trials einfinden. Dann wird Ryan Hall durchlaufen müssen, wenn er noch einmal bei Olympischen Spielen dabei sein möchte. Vor allem wird die interne Konkurrenz noch um einiges stärker sein als am letzten Sonntag. Die Fahrkarte nach Rio wird kein einfaches Unterfangen sein, nicht nur für Ryan Hall.

Ergebnis Marathon – Männer

1. DANIEL KIPROP LIMO KEN 2:10:34.49
2. LANI RUTTO KEN 2:12:41.99
3. JARED WARD USA 2:12:55.21
4. EDWIN KIBET KOECH KEN 2:13:34.65
5. DAVID KEMBOI KIYENG KEN 2:15:33.28
6. MATT LLANO USA 2:16:12.29
7. MIKE MORGAN USA 2:16:55.28
8. DANIEL TAPIA USA 2:17:13.04

 

 Ergebnis Marathon – Frauen

1. OGLA JERONO KIMAIYO KEN 2:34:09.41
2. NATALYA PUCHKOVA RUS 2:34:32.34
3. BLAKE RUSSELL USA 2:34:56.68
4. MAO KURODA  JPN 2:35:03.43
5. HEATHER LIEBERG USA 2:35:31.25
6. BRIANNE NELSON USA :36:06.43
7. JODIE ROBERTSON USA 2:36:17.77
8. REBECCA (BECKY) WADE USA 2:37:29.94

 

“Lauf der Sympathie” des VfV Spandau und TSV Falkensee

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Der Lauf im Nordwesten Berlins von der Stadhalle in Falkensee außerhalb der Stadtgrenzen bis zum Rathaus Spandau hat gewissermaßen Kultstatus und erlebte am 15. März 2015 bereits die 26. Ausgabe. Der 10 km lange Punkt-zu-Punkt Kurs hat sich über die Jahre als ausgesprochen schnell erwiesen, er ist aber leider damit nicht Bestlisten tauglich. Insgesamt sind jedes Jahr ca. 2500 Teilnehmer auf den Beinen, der Lauf ist also in der Community bestens angenommen.

Und der Nachweis einer schnellen Strecke wurde auch in diesem Jahr bei recht wechselhaftem Wetter erbracht. Dabei ist es immer wieder faszinierend, welche Leistungsdichte der 10 km Lauf vor allem bei den Männern zeigt. Internationale Eliteathleten – die würden dann fast ausschließlich aus Ostafrika kommen – sowie die nationale “Spitze” fehlen bei dieser Veranstaltung. Es sind somit weitgehend ambitionierte Freizeitläufer aus dem Raum Berlin, die sich auf dem Kurs messen und Leistungen zeigen, die man bei anderen Veranstaltungen dieser Kategorie kaum findet.

Sieger war einer der besten Läufer in der Berliner Szene Hannes Liebach, der denkbar knapp in 31:25 vor Nils Gerber mit einer Sekunde Vorsprung gewann. Insgesamt blieben 8 Läufer unter 32:00 Minuten, ein sehr erstaunliches Ergebnis. In Spandau scheint eine tolle Leistungsdichte von Hobbyläufer noch zu existieren. Den Läufern und auch dem Veranstalter kann man dazu nur nachhaltig gratulieren.

Und auch die Zeiten der Frauen sind unter diesen Randbedingungen erstklassig. Es siegte am letzten Sonntag Luisa Borschan vom SCC Berlin in 35:17 vor Cornelia Schindler in 35:47. Hier war somit der Ausgang des Rennens deutlich klarer als bei den Männern. Ein nahezu unglaubliches Ereignis bei den Frauen ist aber die Tatsache, dass in den Top10 ACHT(!) Läuferinnen vom SCC Berlin zu finden sind. Eine solche Dominanz eines Vereins auf diesem Leistungsniveau findet man sonstwo kaum.

Ergebnisse 10 km – Männer

1. Hannes Liebach SCC Berlin 31:25
2. Nils Gerber VfL Fortuna Marzahn 31:26
3. Matthias Müller ASICS Frontrunner 31:31
4. Sebastian Schenk VfV Spandau 31:35
5. Tom Thurley Caputher SV 31:36
6. Nico Matysik Neuköllner SF 31:37
7. Christoph Malik TSV Bayer Leverkusen 31:48
8. Christian Krannich Neuköllner SF 31:56
9. Solomon Böhme OSC Berlin 32:54
10. Philipp Hoffmann OSC Berlin 33:05

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2014-05-RunForAfrika-kj-(165)Karsta Parsiegla (hier bei ihrem Start im Mai 2014 bei der “Nacht im Grünauer Forst”) war eine von ACHT (!) SCC-Frauen in den Top10 beim Lauf der Sympathie 2015.  (c) T. Jung

Ergebnisse 10 km – Frauen

1. Luisa Borschan SCC Berlin 35:17
2. Cornelia Schindler SCC Berlin 35:45
3. Mares-Elaine Strempler SCC Berlin 35:58
4. Victoria Brandt SCC Berlin 36:22
5. Julia Pahnke SCC Berlin 37:16
6. Nadia Dagher SCC Berlin 37:34
7. Mariam Kostanian Turngemeinde Berlin 37:34
8. Julia Kind SCC Berlin 37:36
9. Karsta Parsiegla SCC Berlin 38:23
10. Sarah Hoffmann BSV Friesen 38:30

 

New York City Halbmarathon

nychalf15_racehead_4Dies war im Vorfeld kaum zu erwarten: Eine “weiße” Läuferin zeigt der ostafrikanischen Konkurrenz Ihre Grenzen auf. Und das war unter anderen immerhin Joyce Chepkurui, die im letzten Jahr beim Prager Halbmarathon glänzende 66:17 lief. Molly Huddle, die US-Meisterin über 5000m, rannte im Stil einer Paula Radcliffe und dezimierte die Konkurrenz nach Verlassen des Central Parks nach etwa 10 km eindrucksvoll. Als es zwei km vor dem Ziel durch den Tunnel unter dem Battery Park ging war nur noch Chepkurui bei ihr, auch die Vorjahressiegerin Sally Kipyeyo hatte da schon den Anschluss verloren. Aber letztere war da nicht allein.

Etwas enttäuschend gehörte auch Sabrina Mockenhaupt dazu, die am Sonntag nie ins Rennen fand. Schon nach 5 km lag “Mocki” mit 16:50 15 Sekunden hinter einer großen Frauengruppe (die Frauen waren fast 10 Minuten vor der Männerelite gestartet), bei 10 km war ihr Rückstand auf 1:17 angewachsen und auch danach lief für die nichts mehr. 1:13:07 und Platz 14 waren für eine Läuferin mit einer Bestzeit im Bereich der Siegerzeit indiskutabel. Kaum besser erging es der zweiten deutschen Läuferin im Feld. Mona Stockhecke lief mit 1:18:56 auf Platz 35, berauschend war das nicht.

Da war die Galashow von Molly Huddle von anderer Dimension. Als die gute Molly aus dem langen Tunnel herauskam, war auch die Gegenwehr von Chepkurui erlahmt und sie strebte dem ersten Sieg einer US-Läuferin bei diesem Event entgegen. Aber auch ein eindruckvoller Spurt half ihr nicht zum Kursrekord, den sie mit  1:08:31 aber einstellen konnte. Deutlich dahinter lief Joyce Chepkirui 1:08:42, Sally Kipyego wurde mit über eine Minute Rückstand diesmal nur Dritte in 1:09:39.

Die Bedingungen in New York City waren in diesem Jahr etwas besser als im Vorjahr, wo die Temperaturen um dem Gefrierpunkt lagen. Diesmal war es mit 42°F (5°C) etwas “wärmer”, auch der strenge Winter an der Ostküste ist überstanden, letzte Schneehaufen am Streckenrand erinnerten noch an harte Zeiten in den letzten Monaten. Dafür frischte der Wind mit Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h immer wieder auf.

Bei den Männern war man auf den erneuten Auftritt von Arne Gabius gespanbt, der in der Anfangsphase im Central Park auf eine gute Rolle spielte und sich immer wieder vorne zeigte. Doch als es nach 14:31 für 5 km und 29:14 für 10 km aus dem Central Park heraus ging, verlor er dann schnell den Anschluss. Bei 15 km hatte sich eine Vierergruppe abgesetzt – Sambu, April, Leonard Korir und Barrios – , da lag Gabius in guter Begleitung wie Keflezighi, Ritzenhein, etc. schon eine halbe Minute zurück und mit der Entscheidung nichts mehr zu tun. Im Ziel wurde Arne  immerhin Neunter in der Zeit von 1:02:34, die Bestzeit aus dem Vorjahr von 1:02:09 verfehlte er allerdings deutlich. In bereits 14 Tagen will er nun beim Berliner Halbmarathon deutlich schneller laufen.

Den Sieg machten dann Stephen Sambu und Leonard Korir unter sich aus, die sich im Tunnel von den beiden Konkurrenten lössen konnten. Sambu sah schon wie der sichere Sieger aus, doch mit einem gewaltigen Spurt kam Korir immer näher und stürzte auf der Ziellinie nach 1:01:06 an seinem Landsmann vorbei, dem eine Zeit von einer Sekunde mehr zuerkannt wurde.

Das Ergebnis der Männer:

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Der Zurich Barcelona Marathon ist gestartet

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Kurz nach 8:30 Uhr wurde der Marathon in Barcelona gestartet. Etwa 20000 Läufer werden in mehreren Wellen nun die Startlinie passieren.

Eine etwa fünfzehnköpfige Gruppe passiert die 5 km nach (inoffiziellen) 15:08. Man ist auf Kurs zu einer Zeit um 2:08 Stunden. 9 km sind soeben nach 27:19 passiert.

10 km wurden in 30:20 von etwa 12 Läufern passiert, das Tempo ist also sehr gleichmäßig mit etwas 3:02 für die km-Abschnitte. 12 km in 36:22. Der spanische Topläufer Ignacio Canceres ist soeben aus dem Rennen ausgestiegen.

Auch die Frauen haben mittlerweile 10 km passiert. Die Zwischenzeit der drei Frauen an der Spitze ist allerdings nicht berauschend: 35:37. Das geht in Richtung von etwas über 2:30 Stunden. 14 km erreichen die Männer nach 42:22. Das Tempo hat leicht angezogen, man läuft jetzt die km-Abschnitte um 3 Minuten.

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Die Spitze nach 14 km.  (c) Bran can der Leij

Die äußeren Bedingungen sind nach wie vor sehr gut: 8°C, 68 Luftfeuchte, schwacher Wind um 1 m/sec. Etwa 10 Läufer passieren die Halbmarathonmarke nach 1:04:05. Das ist für einen neuen Kursrekord (2:07:30) etwas zu langsam.

barcelona-2015-split-hmZwischenstand nach der Hälfte des Rennens.  (c) TV3

Bei 24 km nach 1:12:46 hat das Tempo angezogen. Man liegt nun erstmals auf einer Endzeit knapp unter 2:08 Stunden. Nach 25 km in 1:15:47 haben Philip Kangogo und Stanley Koech das Tempo sichtbar erhöht und liegen nun allein in Front. Die drei Frauen haben zuvor die Hälfte nach 1:14:25 erreicht, man liegt auf Kurs von 2:29 Stunden.

Nach 28 km liegen nun drei Läufer vorne. Split 1:24:34, es wird jetzt richtig schnell. Die Projektion ins Ziel ist nun 2:07:26, das wäre Streckenrekord! An der Spitze setzt sich der Äthiopier Bekana Tolesa ab.

barcelona-2015-30kmZwischenstand nach 30 km  (c) TV3

Tolesa erreicht 30 km nach 1:30:17 und hat die letzten 5 km in 14:30 zurückgelegt. Er liegt jetzt auf Kurs von ganz knapp unter 2:07! Unveränderte Situation nach 35 km, Tolesa hat den Vorsprung ausgebaut und sein Split ist 1:45:45, damit war auf den letzten 5 km 1 Minute langsamer als davor. Damit dürfte es mit einer 2:06er Zeit nichts mehr. werden. Die Bedingungen sind immer noch bestens, bei blauem Himmel 9°C.

barcelona-2015-35kmZwischenstand nach 35 km  (c) TV3

Der Mann an der Spitze lässt nun sichtbar nach. 38 km nach 1:54:47. Jetzt ist sogar der Kursrekord kaum noch zu schaffen. Nach 39 km wird der wackre Äthiopier, der 2011 als Sieger in Houston 2:07:04 erzielte, von Kangogo überholt, der sich schnell absetzt. Split bei 40 km ist 2:01:09, es könnte noch soeben unter 2:08 Stunden gehen.

Philip Kangogo gewinnt, die offizielle Siegerzeit ist 2:08:16. Die letzten 2195 m lief er in 7:07, das zeigt, dass er am Anschlag lief. Bermerkenswert ist allerdings die enorme Steigerung von Kangogo, der zuvor nur 2:22:06 gelaufen war, wie er überglücklich im Siegerinterview anmerkte. Daba wird in 2:09:41 sichtbar gezeichnet Zweiter, Platz 3 geht an Abdela Godana (ETH) in 2:11:38.

Bei den Frauen konnte sich Aynalem Kassahun (ETH) absetzen und gewinnt in inoffiziellen 2:28:20.

Ergebnis der Männer:

1. Philip Cheruiyot Kangogo KEN 02:08:16
2. Bekana Daba Tolesa ETH 02:09:41
3. Abdela Godana ETH 02:11:38
4. Moses Too KEN 02:12:00
5. Carles Castillejo Salvador ESP 02:12:04
6. Samuel Rutto KEN 02:13:14
7. Lawrence Kimayo KEN 02:14:28

 

FLASH: Wilson Loyanae (KEN) gewinnt in Seoul

Wilson Loyanae (KEN) gewann heute morgen überlegen in 2:06:11 den Seoul Dong-A International Marathon in der südkoreanischen Hauptstadt. Nach schnellem Beginn (5 km: 14:59, 10 km: 29:51, 15 km: 44:45. 20 km: 59:30 ) lag man bei der halben Distanz in 1:02:59 auf Kurs zu einer 2:05er Zeit. Gut 10 Läufer befanden sich hier noch in der Spitzengruppe, die nach 30 km (1:30:32) schnell ausdünnte. Schon bei 35 km (1:44:52) waren nach flotten 14:22 für die letzten 5 km nur noch der Sieger von 2012 und Dopingsünder Loyanae, Felix Kemboi (KEN) und Dadi Yami (ETH) in Front. Aus dieser Gruppe konnte sich dann Loyanae lösen und den zweiten Sieg in Seoul sichern. Er verfehlte den offiziellen Kursrekord von 2:06:03 durch James Kwambai denkbar knapp. Eine schnellere Zeit wurde zwischen 20 km und 30 km versäumt, wo man mit 31 Minuten etwa eine Minute verlor. Kemboi wurde Zweiter in 2:06:59 vor Jacob Kibet (KEN) in 2:07:47. Dadi Yami verlor am Ende deutlich an Boden und wurde in 2:08:04 Vierter.

loyanae-seoul-2015Wilson Loyanae gewann den Seoul Dong-A International Marathon in 2:06:11.  (c) Yung Jeon-Je

Der Sieger des Vorjahres Jacob Jarso (KEN) hatte nach 30 km mit dem Ausgang des Laufs nichts mehr zu tun, er fiel deutlich zurück und wurde im Ziel in 2:09:38 diesmal nur Sechster.

Nichts wurde es mit einer schnellen Zeit für das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der sofort den Kontakt zur Spitze verlor und nach gut 1:06 für die erste Hälfte nach 2:13:33 ins Ziel kam. Ein Resultat, dass man nach seinen Verletzungen und dem reduzierten Training erwarten musste.

Das weniger hochklassig besetzte Rennen der Frauen gewann die Äthiopierin Guteni Shone nach 2:26:32 vor Kim Seongeun (KOR) in 2:28:20.

1. Wilson Eurupe Loyanae KEN 2:06:11
2. Felix Kemboi KEN 2:06:59
3. Jacob Kibet KEN 2:07:47
4. Dadi Yami ETH 2:08:05
5. Abraham Cherkos ETH 2:08:14
6. Jacob Jarso KEN 2:09:38

5. Jerusalem Winner Marathon mit 25000 Teilnehmern

LOGO 2015 2Keine Frage, die Strecke des Jerusalem Marathon gehört zu den spektakulärsten Kursen auf dem Globus. Während es auf der Rennstrecke in Dubai so gut wie nur geradeaus geht, ist die Anzahl der Kurven und kleinen Anstiege in Jerusalem in allen Belangen rekordverdächtig. Aber der Kurs ist eine Stadtrundfahrt der Extraklasse und bietet nach 22 km als Höhepunkt nach Durchlaufen des lengendären Jaffa-Gates sogar eine kurze Passage durch die Altstadt. Dass diese Veranstaltung vor allem Lauftouristen anzieht, versteht sich somit von selbst.

Für Eliteläufer ist der Kurs weniger geeignet, gute Zeiten zu erzielen, die in der globalen Hatz nach Topzeiten konkurrenzfähig sind. So liegt der Streckenrekord aus dem letzten Jahr durch Ronald Kimeli (KEN) bei “nur” 2:16:09.

Diese Marke war trotz guter Bedingungen, am Start für den Marathon um 7 Uhr herrschten noch angenehme 8°C, nicht in Gefahr. Schnellster Mann auf der Marathondistanz war der Äthiopier Tadesse Dabi in 2:18:20 Stunden, der im letzten Oktober seine Bestzeit mit 2:11:50 im französichen Rennes aufstellte und der erst vor fast genau einem Monat im indischen Ahmedabad 2:14:15 lief. Zweiter wurde der Kenianer Raymond Kimutai Bett in 2:18:27 vor John Mutai in 2:18:31.

Bei den Frauen gab es zwar wieder einen neuen Streckenrekord, trotzdem liegen die Zeiten fast im breitensportlichen Breich. Es siegte Joan Kigen (KEN) in 2:45:55 Stunden vor Tigist Neri (ETH) in 2:46:52 und Gelane Senbet (ETH) in 2:49:09.

United Airlines New York City Halbmarathon am Sonntag

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Die Präsidentin und CEO der New York Road Runners, Mary Wittenberg, ist keine Freundin bescheidener Statements, und so ist das, was am Sonntagmorgen um 7:30 Uhr früh an der Startlinie steht, wieder “the the best of our professional men’s field ever”. Das muss man kaum übersetzen, zumal der guten Mary langsam die Standards der internationalen (Halb-)Marathonszene abhanden gekommen sein scheinen. Dazu kommt dann noch eine Strecke mit Start und den ersten knapp 10 km im Central Park, die allein durch das Profil kaum hochklassige Zeiten zulässt. Wenn im Dezember 2014 fünf Läufer in der indischen Hauptstadt Delhi unter 59:30 blieben, sagt ein Blick auf die Liste der Starter und deren Bstzeiten eingentlich alles: Kein Teilnehmer am Sonntag hat jemals die Schallmauer von einer Stunde unterboten.

Trotz dieses Defizits ist das Elitefeld natürlich schon beachtlich, aber mehr eben auch nicht. Für das Mitglied der World Marathon Majors eigentlich aber ein bisschen wenig. Doch damit dürfte die Konkurrenz genau richtig für den deutschen Spitzenläufer Arne Gabius sein, der sich beim Debüt vor einem Jahr an gleicher Stelle in 1:02:09 beachtlich schlug und nach dem tollen Marathondebüt in Frankfurt im Oktober 2014 nun Steigerungspotential vor allem hinsichtlich einer Platzierung erhoffen lässt.

In New York City hat man dieses Jahr sich stark auf die US-Elite fokusiert, die recht geschlossen am Start ist und nur sehr eingeschränkte Konkurrenz von den ausländischen Eliteathleten bekommen dürfte. Dathan Ritzenhain (“Ritz”), der im Januar sogar einen Crosslauf in Italien gewann, ist mit der Vorleistung von 1:00:00 der schnellste Mann im Feld. Er wird begleitet von seinen Landsleuten Abdi Abdirahman (PB 1:00:29), Meb Keflezughi (PB 1:01:00), Fernanda Cabado (PB 1:02:06) und Matt Tegenkamp (PB 1:02:04). Gespannt sein darf man auf das Debut des sub27-Minuten-10000m-Läufers Chris Solinski.

Stephen Sambu (KEN) lief seine Bestzeit 2013 in Boston mit 1:00:41, wo er auch 2014 27:25 über die 10 km lief. Gute Aussichten auf vordere Plätzen haben ferner Juan Barrios (MEX, PB 1:00:46), Lusapho April (RSA, PB 1:01:15) sowie Leonard und Wesley Korir, die beide auch noch die gleiche Bestzeit von 1:01:19 haben.

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“Mocki” startet am Sonntag wieder in New York City.  (c) H. Winter

Die große Favoritin bei den Frauen ist Joyce Chepkirui (KEN), die vor einem Jahr den Prag Halbmarathon in glänzenden 1:06:19 gewann. Damit dürfte es der Vorjahressiegerin Sally Kipyego (KEN) sehr schwer fallen, ihren Vorjahressieg in 1:08:31 zu wiederholen. Diese Zeit ist der aktuelle Kursrekord in New York City und liegt gar nicht soweit von den 1:08:46, die Sabriana Mockenhaupt seinzeit in Berlin erzielte. “Mocki” könnte also durchaus weit vorne erwartet werden.

course-nyc-hm-2015Die ersten 10 km der Strecke beim NYC Halbmarathon verlaufen im Central Park.

Top American Professional Men

Name   PB
Dathan Ritzenhein 1:00:00
Abdi Abdirahman 1:00:29
Meb Keflezighi 1:01:00
Fernando Cabada 1:02:00
Matt Tegenkamp 1:02:04
Brett Gotcher 1:02:09
Jeffrey Eggleston 1:02:41
Andrew Bumbalough Debut
Chris Solinsky Debut

Top International Professional Men

Name   PB
Stephen Sambu, KEN 1:00:41
Juan Luis Barrios, MEX 1:00:46
Lusapho April, RSA 1:01:15
Leonard Korir, KEN 1:01:19
Wesley Korir, KEN 1:01:19
Kevin Chelimo, KEN 1:01:21
Koki Takada, JPN 1:02:02
Takashi Ichida, JPN 1:02:03
Arne Gabius, GER 1:02:09
Marcin Chabowski, POL 1:02:26

 

Top American Professional Women

Name PB
Molly Huddle 1:09:04
Annie Bersagel 1:10:10
Desiree Linden 1:10:34
Adriana Nelson 1:11:09
Kristen Zaitz 1:12:57

 Top International Professional Women

Name   PB
Joyce Chepkirui, KEN 1:06:19
Sally Kipyego, KEN 1:08:31
Sabrina Mockenhapt, GER 1:08:45
Caroline Rotich, KEN 1:08:52
Buzunesh Deba, ETH 1:08:59
Hanae Tanaka, JPN 1:09:18
Rkia El Moukim, MAR 1:10:03
René Kalmer, RSA 1:10:37
Lanni Marchant, CAN 1:10:47
Iwona Lewandowska, POL 1:12:40
Jip Vastenberg, NED 1:13:15
Natasha Wodak, CAN 1:14:06
Mona Stockhecke, GER 1:14:57

Seoul International Marathon am Sonntag mit großartiger Besetzung

dongamarathonBei der Inflation an hochkarätigen Marathonläufen in diesem Frühjahr ist es in der Tat erstaunlich, welche Klassefelder die Organisatoren angesichts der großen Konkurrenz an vielen Orten zusammenbringen. Und da macht der Seoul Dong-A International Marathon am Sonntag, benannt nach einer Zeitung als Titelsponsor, keine Ausnahme (nicht zu verwechseln mit dem Joong-An Marathon an gleicher Stelle im Herbst) . 6 Läufer mit Bestzeiten von unter 2:06 und sogar 12 unter 2:07 sind schon überaus beachtlich. Wie hoch dieses Jahr die Leistungsbreite in der südkoreanischen Hauptstadt ist, belegt aber auch die Tatsache, dass das Lauf-Unikum Yuki Kawauchi aus Japan mit Startnummer “20” in diesem Jahr nur auf Platz 20 der Vorleistungen rangiert. Vor zwei Jahren lief Yuki in Seoul mit 2:08:14 seine Bestzeit. Aber in diesem Jahr wird er im großen Starterfeld auf nicht weniger als 19 Eliteathleten treffen, die seine Marke bereits unterboten.

shiferaw-dubai-2013Berhanu Shiferaw (ETH) hat mit 2:04:48 die beste Vorleistung in Seoul.  (c) H. Winter

Die Startnummer “1” trägt der Vorjahressieger Yakob Jarso (KEN), der den Lauf in 2:06:17 gewann. Damit ist er aber mitnichten der schnellste Läufer am Start. Acht Läufer im Feld sind schon schneller gelaufen als Jarso. Dazu gehört vor allem der Äthiopier Berhanu Shiferaw, der im Januar 2013 im denkwürdigen Rennen im Nebel von Dubai auf Platz 2 in 2:04:48 einlief. Und danach ist die Liste an Topathleten mit hervorragenden Zeiten lang. Levy Matebo (KEN) lief 2011 in Franfurt als Zweiter 2:05:16 und Wilson Loyanae Erupe (KEN) siegte 2012 in 2:05:37  Seoul. Das wäre eigentlich der Streckenrekord in Seoul, wenn Loyanae nicht des Dopings überführt worden wäre. Nach einer Sperre tritt er nun wieder an, als Streckenrekord müsste eigentlich die Zeit von Jarso aus dem letzten Jahr gelten.

Dass diese Marke bei guten Bedingungen durchaus fallen könnte, lassen ferner Eliud Kiptanui (KEN), der seine Glanzleistung vom Prag Marathon 2010 mit 2:05:39 in den letzten Jahren nie mehr bestätigen konnte, Dadi Yami (ETH, PB 2:05:41), Shami Abdulahi Dawud (ETH, PB 2:05:42), Philip Kimutai (KEN, PB 2:06:07), Abreham Cherkos (ETH, PB 2:06:13), Gebretsadik Abraha (ETH, PB 2:06:21), Bentayehu Assefa (ETH, PB 2:06:22) oder Feyisa Bekele (ETH, PB 2:06:26) erhoffen. Aus der Flut von insgesamt 24 Athleten mit Zeiten unter 2:10 Stunden sei noch der “Schweizer” Tadese Abraham erwähnt, der seine Bestzeit von 2:07:45 beim Sieg 2013 in Zürich nach seinem überzeugenden Sieg beim Halbmarathon in Barcelona weiter steigern möchte. Der Landesrekord von Viktor Röthlin (2:07:23) ist ein mehr als realistisches Ziel.

Das Frauenfeld in Seoul ist in diesem Jahr nicht so stark ausgewiesen wie bei den Männern. Hier sind Firehiwot Dadi (ETH) mit 2:23:15 beim Sieg in New York City 2011 und Helena Kirop (KEN) mit 2:23:37 im gleichen Jahr in Venedig die Favoritinnen. Ein “Wieder”sehen gibt es mit Zivile Balciunaite (LIT), die in Tokyo 2005 2:25:15 lief und 2010 sich wegen eines Dopingvergehens nur kurz über den EM-Titel im Marathon freuen konnte.

Liste der Topathleten (bis 2:09:00):

Yakob Jarso KEN 2:06:17 Seoul 2014
Berhanu Shiferaw ETH 2:04:48 Dubai 2013
Levy Matebo KEN 2:05:16 Frankfurt 2011
Wilson Loyanae Erupe KEN 2:05:37 Seoul 2012
Eliud Kiptanui KEN 2:05:39 Prag 2010
Dadi Yama Gemeda ETH 2:05:41 Dubai 2012
Shami Abdulahi Dawud ETH 2:05:42 Dubai 2012
Philip Kimutai Sanga KEN 2:06:07 Frankfurt 2011
Abreham Cherkos ETH 2:06:13 Boston 2011
Gebretsadik Abraha ETH 2:06:21 Amsterdam 2012
Bentayehu Assefa ETH 2:06:22 Amsterdam 2012
Feyisa Bekele Woldem. ETH 2:06:26 Amsterdam 2012
Nickson Kurgat KEN 2:07:11 Chucheon 2014
Tadesse Abraham SUI 2:07:45 Zürich 2013
Jacob Kendagor KEN 2:07:53 Daegu 2014
Essa Ismail Rashed QAT 2:07:54 Amsterdam 2014
Sammy Kigen Korir KEN 2:08:05 Eindhoven 2014
Felix Kiprotich KEN 2:08:05 Rennes 2014
Gideon Kipketer KEN 2:08:14 Amsterdam 2012
Yuki Kawauchi JPN 2:08:14 Beppu Oita 2013
Abere Belay ETH 2:08:18 Dubai 2014
Robert Kwambai KEN 2:08:18 Xiamen 2015
Ishhimael Chemtan KEN 2:08:25 Ljubljana 2014
Samwel Maswai KEN 2:08:52 Berlin 2013

 

Liste der Topathletinnen:

Firehiwot Dado Tufa ETH 2:23:15 New York City 2011
Helena Kirop KEN 2:23:37 Venedig 2011
Zivile Balciunaite LIT 2:25:15 Tokyo 2005

 

Zurich Barcelona Marathon mit starker Männerelite

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Mit dem Weltrekord im Halbmarathon der Frauen durch Florence Kiplagt hat der Kurs in Barcelona für weltweites Aufsehen gesorgt. Einen Monat später geht es nun an gleicher Stelle über die volle Distanz. Und insbesondere bei den Männern konnten Athleten verpflichtet werden, die eine Steigerung des Streckenrekords aus dem Jahr 2010 von 2:07:30 durch Jackson Kotut erwarten lassen. Allein vier Männer mit 2:07er Zeiten stehen am kommenden Sonntag (15. März 2015) an der Startlinie. Dies sind die Kenianer Lawrence Kimayo und  Abraham Too sowie die Äthiopier Bekana Daba und  Teferi Balche. Das Feld der Frauen ist deutlich schwächer besetzt, hier ist die Vorjahressiegerin Frashiah Waithaka aus Kenia, die im letzten Jahr in Barcelona ihre Bestzeit von 2:32:26 aufstellte.

kimaiyo-kosice-2014Nach dem Sieg in Kosice 2012 ist Lawrence Kimayo (KEN) der Favorit.  (c) Veranstalter

Lawrence Kimayo lief seine Bestzeit von beachtlichen 2:07:01 bei seinem Sieg beim Kosice Marathon im Jahr 2012, im letzten Jahr schaffte er in Mumbai 2:09:45 und wurde Zweiter. Nur eine Sekunde langsamer lief bisher Abraham Too als Sieger beim Marathon durch den Serengeti Nationalpark Anfang Dezember 2014. Und wiederum nur weitere 2 Sekunden langsamer war der Äthiopier Bekana Daba Tolesa, der 2011 in Houston gewann.

Am Sonntag werden um 8:30 Uhr etwa 19000 Läuferinnen und Läufer an den Start gehen. In Deutschland wird man den Lauf im Livestream von TV3 verfolgen können.

Liste der Eliteathleten:

Lawrence Kimayo KEN 2:07:01 Kosice 2012
Abraham Too KEN 2:07:02 Serengeti 2014
Bekana Daba Tolesa ETH 2:07:04 Houston 2011
Teferi Balcha ETH 2:07:35 Tiberias 2012
Samuel Rutto KEN 2:10:00 Turin 2014
Carles Castillejo ESP 2.10.09 Castellón 2011
Teferi Bacha Regasa ETH 2:10:54 Chongqing 2013
Dejene Kelkilew ETH 2:11:21 Reims 2014
Birhanu Niguse Melese ETH 2:12:29 Sevilla 2014
Moses Too KEN 2:12:59 Istanbul 2014
Fikre Workneh ERI 2:13:10 Porto 2014
Abdela Godana ETH 2:13:28 Beirut 2014


Liste der Eliteathletinnen:

Frashiah Waithaka KEN 2:32:26 Barcelona 2014
Taemo Shumye Weldegebriel ETH  2:35:00 Beijing 2012
Belaynesh Shifera ETH  2:37:07 Danzhou  2013
Mula Diro ETH  2:37:48 Kapstadt 2014

LA Marathon am Sonntag wird eine “heiße Sache”

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Beim Los Angeles Marathon am kommenden Sonntag  (15. Maärz 2015) werden in den Mittagsstunden Temperaturen um 30°C erwartet. Deshalb haben sich die Organisatoren entschlossen die schon frühe Startzeit von 7:25 um eine halbe Stunde auf 6:55 vorzuverlegen. Für die Eliteläufer sollten damit die Temperaturen unter 20°C während des Rennens bleiben.

Von der leistungssportlichen Seite ist zu erwähnen, dass mit dem 30. Jubiliäum in LA die US-Meisterschaften der USATF ausgetragen werden. Entspechend ungewöhnlich ist dieses Jahr das Feld der US-Elite. Leider werde die Zeiten wieder keinen Eingang in die Bestenlisten finden, denn der Punkt-zu-Punkt Kurs vom “(Dodgers) Stadium-To-Sea” nach Santa Monica hat mit über 60 m auf ein zu großes Gefälle. Im nächsten Jahr wird auch die Olympiaqulifikation der Amerikaner in LA stattfinden, vermutlich aber auf einem anderen Kurs.

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Ryan Hall  ist der schnellste Läufer im Feld, wobei seine Bestzeit von 2:04:58 beim legendären Boston Marathon  2011 nicht regulär waren. In den letzten Jahren plagten den US-Topstar immer wieder Verletzungen und sein Training lief nie optimal. Somit dürfte der Sieg in LA keine einfache Sache werden, zumal die Konkurrenz in diesem Jahr stärker als je zuvor ist. Lani Rutto (KEN) wurde hier letztes Jahr Zweiter und lag mit Bestzeit von 2:10:48 nur 11 Sekunden hinter dem Sieger. Allan Kiprono (KEN) wurde im letzten Oktober in 2:09:38 Zehnter in Frankfurt. Simon Njoroge gewann LA im Jahr 2012 und lief dabei seine Bestzeit von 2:12:12 und David Kiyeng (KEN) ist mit seinen 2:06:26 von Paris im Jahr 2009 neben Hall der Läufer mit der schnellsten Vorleistung.

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Allan Kiprono ist einer der Favoriten in LA. Er wird in dem Foto soeben in Frankfurt im Oktober 2014 kurz vor dem Ziel von Arne Gabius passiert.  (c) H. Winter

Das starke Elitefeld wird komplettiert durch Gezahagn Beyene (ETH) mit 2:07:41 in Marrakech 2013, Sahle Betona (ETH) mit 2:08:19 in Paris 2013, Daniel Limo (KEN) mit 2:08:39 und Milton Kiplagat (KEN) mit 2:08:55 in Casablanca 2013. Nach einer längeren Verletzungspause ist Kiplagat wieder genesen und lief in Algier im November 2014 2:09:04.

Das japanische Marathon Team für die WM 2015: Selektion mit Kompromissen

Da behaupte noch jemand janpanische Funktionäre wären nicht fähig zu weitreichenden Kompromissen. (Anmerkung: Da können die Herren vom DLV sogar noch einiges lernen.) Nachdem die “Selektion” der japanischen Marathon-Teams für die WM im Sommer in Beijing mit völlig überzogenen Normen zu einer Posse geriet, hatte man nun – auch angesichts der ernüchternden Fakten – ein Einsehen und benannte mit Ansätzen von Augenmaß die Vertreter Japans auf der längsten Wettkampfstrecke. In landestypischer Höflichkeit hat man dabei Abstand genommen von Qualifikationsstandards, die bei Männern sowie Frauen mit 2:06:30 bzw. 2:22:30 jenseits aller (japanischen) Realitäten lagen. So hatte in der langen Historie bisher nur ein Japaner diese Norm überhaupt erfüllen können. Das ist immer noch der japanische Rekord und liegt gut 10 Jahre zurück.

tokyo-2015-race-41km-imaiMasato Imai qualifizierte sich beim Tokyo Marathon für die WM 2015.  (c) H. Winter

Um es kurz zu machen: Die ersten Positionen wurden mit einem Mann und einer Frau besetzt, die in der Tat hochklassige Qualifikationsleistungen erbrigen konnten. Bei den anderen jeweils zwei Positionen zeigten die japanischen ein unerwartet großes Herz. Sairi Maeda, die soeben beim Nagoya Marathon nach einem dramatischen Sturz als Dritte im Ziel 2:22:48 erreichte, sowie Masato Imai, der beim Tokyo Marathon im Februar mit 2:07:39 als Siebter Bestzeit lief, waren bei der Auswahl unstrittig und sicher so zu erwarten.

Imai, der übrigens von Coach Morishita trainiert wird wie damals Sammy Wanjiru, verbesserte seine Hausrekord um fast zwei Minuten und wäre damit bei einem Meisterschaftsrennen sicher Anwärter auf eine vordere Platzierung, zumal die übermächtigen Ostafrikaner nur limitierte Kontigente an den Start bringen dürfen. Gleiches gilt für Sairi Maeda, die nach ihrem Marathondebut im Januar 2014 mit 2:26:46 als Vierte in Osaka nun in Nagoya trotz eines Sturzes sehr gut 2:22:48 lief. So schnell war seit etlichen Jahren keine japanische Frau mehr.

Weniger offensichtlich erscheint die Nominierung der anderen Kandidaten. Bei den Frauen sind das Mai Ito (2:24:42 als Vierte in Nagoya 2015) sowie Risa Shigetomo (2:26:39 als Dritte in Osaka 2015). Bei den Männern sind das der Vierte von Fukuoka 2014 Masakazu Fujiwara in 2:09:06 und Kazuhiro Maeda, der sogar mit einer Zeit von 2:11:46 als Vierter beim Lake Biwa Marathon 2015 in Otsu Berücksichtigung fand. Im letzten Fall dürfte aber die Bestzeit von 2:08:00 (Tokyo 2013) bei der Nominierung geholfen haben.

Josphat Chobei (KEN): Drei Marathons in vier Monaten

too-athen-dritter-2014Josphat Chobei gewann den Kaohsiung International Marathon.  (c) Pacific Press

Der Kenianer Josphat Kiptanui Chobei gewann am 8. März den 6. Kaohsiung International Marathon auf der Insel Taiwan in 2:15:19 und absolvierte damit seit dem Athen Marathon im November 2014 seinen dritten Marathon. In Athen war er in einer vergleichbaren Zeit von 2:15:38 noch Dritter geworden (Foto) und erst Ende Januar belegte er in Hong Kong in Bestzeit von 2:13:37 Platz 9. Sein Sieg war überlegen, erst nach 2:19:50 kam Charles Kigen (KEN) als Zweitplatzierter ins Ziel.

Berliner Halbmarathon mit Topbesetzung am 29. März

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Mit einer Topbesetzung an Eliteathleten waret der 35. Vattenfall Berliner Halbmarathon am 29. März 2015 auf. Mit dem Vorjahreszweiten Abraham Cheroben sowie Kenneth Kipkemoi (beide KEN) sind die beiden schnellsten Läufer des Vorjahres am Start. Im letzten Jahr war Cheoben noch ein “Nobody”, der für Lenard Komon das Tempo bei dessen Weltrekordversuch machen sollte. Am Ende war Cheroben fast stärker als der Meister und finishte mit gleicher Zeit unmittelbar hinter Komon. 2015 sieht die Sache anders aus, diesmal ist Cheroben nach seinen 58:48 in Valencia der Topläufer in Berlin, der sich als Ziel den Streckenrekord von Patrick Makau (58:56) gesetzt hat, auch der aktuelle Weltrekord von Zersenay Tadese (ERI) mit 58:23 ist nicht völig außer Reichweite. Dass ihm Berlins Straßen liegen, zeigte Cheroben auch im Mai 2014 über 25 km, wo er bei den BIG25 in 1:11:47 die drittschnellste Zeit über diese Distanz lief.

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Kenneth Kipkemoi (KEN) ist einer der Favoriten in Berlin.  (c) H. Winter

Ein weiterer Läufer in Berlin mit einer Vorleistung von unter einer Stunde ist der Äthiopier Hunegnaw Mesfin, der 2014 Zweiter im Lauf Rom – Ostia in 59:39 wurde. Richard Mengich (KEN) wurde letztes Jahr in Berlin in 60:11 Dritter und Sylas Cheboge (KEN) sowie David Kogei (KEN) mit Bestzeiten von 60:14 und 60:50 werden gleichfalls vorne erwartet.

Nachdem Berlin im Marathon der Männer die internationale Szene beherrscht, besteht im Halbmarathon noch Nachholbedarf. Derzeit sind auf Berlins Straßen die geltenden Weltrekorde über 25 km, 30 km und Marathon aufgestellt worde, der Halbmarathon würde noch gut in die Sammlung passen. Aber auch bescheidenere Ziele sollten man im Auge haben: Die schnellste Zeit der Saison 2015 lief beim CPC in Den Haag Stenley Biwott mit 59:20.

cheroben-b-hm-2014Cheroben (KEN) will in Berlin am 29. März 2015 schnell laufen.  (c) H. Winter

Besonders interessant aus deutscher Sicht sind der Start von Arne Gabius und das Debut von Steffen Uliczka (Kiel). Gabius ist nach seinem tollen Debüt über die volle Marathondistanz ein Hofffnungsträger im deutschen Straßenlauf, dem man nach sogar nun eine Verbesserung des deutschen Rekords (Jörg Peter 2:08:47) zutraut. Auch sein Debüt im Halbmarathon im März 2014 in New York City war mit 1:02:09 ein grandioser Einstieg auf die Straße. Wie schon gemeldet, wird Gabius auch dieses Jahr am 15. März dort wieder an den Start gehen. Die Konkurrenz dort ist allerdings überschaubarer als im letzten Jahr.

Und bereits zwei Wochen später steht schon der nächste Einsatz in Berlin an. Eigentlich ist eine solche Zweitspanne zwischen zwei Läufen dieser Klasse etwas kurz, aber Renato Canova – der Meistertrainer, der auch Gabius berät – hatte gegen einen solchen Doppelstart keine Einwände. Richtig schnell gelaufen werden soll danach in Berlin. Eine Zeit unter 62 Minuten dürfte nach seiner guten aktuellen Form in der Halle mit dem deutschen Rekord über 5000 m kaum ein Problem dartstellen. Der deutsche Rekord ist allerdings hochklassig, Carsten Eich lief 1993 gleichfalls in Berlin 1:00:34. Damit liegt er etwa auf Platz 230 der ewigen Bestenliste.

gabius-portrait-frankfurt-2015Arne Gabius wagt ein HM-Double in New York City und Berlin.  (c) H. Winter

Entscheidung im Endspurt

Erst auf der Zielgeraden fiel die Entscheidung beim Lala Marathon im mexikanische Torreon auf der schnellsten Strecke Lateinamerikas (CR 2:08:17, 2011). Von den 5000 Teilnehmern waren am Ende der Kenianer Eric Mose in 2:14:38 und Byron Piedra (ECU) eine Sekunde dahinter die Schnellsten. Schon bei 10 km nach 32:02 – passiert von einer etwa 20-köpfigen Gruppe – war klar, dass es diesmal in dem von einer großen Molkerei gesponserten Lauf keine Topzeiten geben würde. Dies zeigte sich auch bei der Halbdistanz nach 1:07:32, wo noch 5 Läufer zusammenlagen. Nach 31 km lösten sich Mose und Piedra, die bis zum Einlauf zusammenblieben.

lala-mose-sieger-2015Der Kenianer Eric Mose siegte im mexikanischen Torreon nach 2:14:48.  (c) Veranstalter

Bei den Frauen gab es einen übelergenen Sieg der Äthiopierin Misiker Memissie in 2:37:28 vor Dulce Rodriguez (MEX) in 2:42:37 knapp vor Caroline Kiptoo in 2:37:45.

1. Eric Mose KEN 2:14:38
2. Byron Piedra ECU 2:14:39
3. Nixon Kiplagat KEN 2:16:48
4. Alejandro Suarez MEX 2:17:21