Great North Run am 13. September 2015: Mo Farah gewinnt und läuft einen (leider nicht gültigen) Europa-Rekord

great-nirth-2015-logoOhne Frage ist und bleibt der Brite Mo Farah das Maß aller Dinge auf den Langstrecken. Auch bei Great North Run im englischen Newcastle konnte einer der besten Kenianer Stanley Biwott nicht bezwingen. Auf dem leider nicht Rekord tauglichen Punkt-zu-Punkt-Kurs gewann Farah in 59:23 knapp vor dem Kenianer, das wäre ein neuer Europa-Rekord gewesen, den Mo erst im April mit 59:32 in Lissabon aufgestellt hat. Dabei begann das Rennen recht verhalten mit einer Zwischenzeit von 14:26 bei 5 km. Kurz vor 10 km forcierte Mike Kigen (KEN) das Tempo, so dass dort die Durchgangszeit 28:45 betrug. Nach etwa 35 Minuten startet Stanley Biwott eine vorentscheidene Attacke, der nur noch Mo Farah folgen konnte.

Mit Meilenabschnitten bis hinunter zu 4:20 Minuten wurde das Rennen richtig schnell. Nach 42:29 wurde 15 km erreicht mit einem 5 km Abschnitt von phänomenalen13:44. Obwohl der Brite immer wieder etwas abreißen lassen musste, verlor er nie den Kontakt zum Führenden und kämpfte sich immer wieder an Biwott heran, der sichtlich bemüht war, den Doppelweltmeister von Beijing vor dem Finale loszuwerden. Da ihm dies nicht gelang, war der Ausgang des Rennen fast vorherzusehen. Nach 20 km in 56:39 (14:10) beginn ein sehenswertes Finale, in dem Mo die letzten 800 m in 2:01 und die letzten 400 m in 57 Sekunden heruntersprintete. Biwott hatte nicht die Spur einer Chance gegen den Ausnahmeläufer, der mit diesem Lauf eine überaus erfolgreiche Saison 2015 abschloß. Nach diesen Leistung kann man für die Zukunft nur gespannt sein,  was Mo vor allem noch auf der Straße leisten wird.

vlcsnap-2015-09-13-18h58m03s216Mo Farah war im Schlußspurt beim Great North Run nicht zu schlagen.  (c) BBCone

Die Abstände zu den Nächstplatzierten waren erheblich, Mike Kigen (KEN) lief auf Platz 3 1:00:10 und Stephen Mokoka (RSA) wurde in 1:00:40 Vierter.

Bei den Frauen war Mary Keitany (KEN) schnell auf sich alleine gestellt, nach nur 5 Minuten setzte sie sich von der Verfolgerinnen ab. Durch die Absagen der Topläuferinnen Rita Jeptoo (KEN) sowie Tigist Tufa und Gelete Burka (beide Äthiopien) war das Elitefeld der Frauen arg dezimiert worden. Bei 5 km in 16:01 war Mary bereits auf Kurs zu 1:07:30, diese Zeit war am Ende auch fast ihre Siegerzeit. Über 32:16 bei 10 km und 48:15 bei 15 km siegte sie überlegen in 1:07:32. Die Britin Gemma Steel sicherte sich problemlos in 1:11:00 Platz 2 und Jelena Procupkupa (LAT) komplettierte in 1:11:52 das Podium.

Eine erhebliche Enttäuschung produzierte (wieder einmal) Ryan Hall (USA), der die 5 km noch knapp unter 15 Minuten lief, danach aber zunehmend schlapp machte. Seine Zeit im Ziel von 1:09:38 ist absolut indiskutabel. Ganz nebenbei: Die Siegerin Mary Keitany war über 2 Minuten schneller als der US-Star.

Insgesamt nahmen wieder 55000 Läuferinnen und Läufer an dem größten Halbmarathon der Welt teil, bei dem im letzten Jahr nach dem Start im Jahr 1981 der Millionste Finisher gefeiert werden konnte.

 

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