JoongAng Seoul International Marathon am 1. November 2015: Äthiopischer Sieg durch Zawude

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Der Äthiopier Tebalu Zawude gewann am Sonntag den Joong Ang Seoul International Marathon in 2:08:46. Damit gab es zwar keine Zeit im Bereich des Streckenrekords, den James Kwambai (KEN) 2012 auf 2:05:50 drücken konnte, aber am Ende setzte sich Zawude gegen sehr starke internationale Konkurrenz durch (auch Kwambai war dabei) und war damit in der Geschichte dieses Laufs (seit 1999) erst der dritte äthiopische Sieger (2008: Molla, 2014: Woldemikael).

joongan-2015-winnerTebalu Zawade (ETH) siegte in Seoul in seinem dritten Marathon.  (c) Veranstalter

Zawade, der seinen dritten Marathon bestritt und eine Bestzeit von 2:07:10 hat, lag im Ziel 15 Sekunden vor dem Kenianer Gideon Kipkemoi Kipketer in 2:09:01. Nach 40 km konnte sich Zawade von Kipketer lösen, nachdem der zweimalige Seoul-Sieger James Kwambai bei 38 km zurückfiel. Kurz vor der Ziellinie wurde Kwambai noch von Abreham Cherkos Feleke (ETH) überspurtet, der mit 2:09:23 eine Sekunde vor dem Kenianer lag. Sechs Läufer unter 2:10 Stunden bedeutet auch eine gutes Ergebnis in der Breite.

Bei den Frauen bot die 29jährige Koreanerin Park Ho-sun in 2:26:30 die beste Leistung, nachdem sie diesen Lauf schon 2013 gewinnen konnte. Sie lag damit über eine Viertelstunde vor der Zweiplatzierten Kim Sun-ae in 2:42:33. Insgesamt waren etwa 14000 Teilnehmer am

Ergebnis der Männer:

1. Tebalu Zawude Heyi ETH 2:08:46
2. Gideon Kipkemoi Kipketer KEN 2:09:01
3. Abreham Cherkos Feleke ETH 2:09:23
4. James Kipsang Kwambai KEN 2:09:24
5. Wilfred Kipkogei Murgor KEN 2:09:38
6. Bantayehu Assefa Adane ETH 2:09:49
7. Belachew Alemayehu Ameta ETH 2:10:03
8. Abdelmajid Elhissouf MAR 2:10:36
9. Frankline Chepkwony KEN 2:12:50
10. Son Myeong Jun KOR 2:13:30

TCS New York City Marathon am 1. November: Auch das dritte WMM Rennen in den USA mit schwachen Zeiten, aber mit grandiosem Finale

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Mit einer Siegerzeit von über 2:10 Stunden blieb auch die dritte World Marathon Majors (WMM) Veranstaltung des Jahres 2015 weit hinter den internationalen Standards schneller Zeiten zurück. Nachdem schon der Boston Marathon eine Zeit von nur 2:09:17 aufwies und Chicago erstmals ohne Tempomacher mit 2:09:26 regelrecht unterging, kann die Zeit von Stanley Biwott (KEN) in 2:10:34 auch nicht Ansätzen zufriedenstellen. Zwar waren die Wettbewerbe bei Frauen sowie Männern im letzten Viertel durchaus sehenswert (so man in der chaotischen und durch zahlreiche Werbeeinblendungen unterbrochenen TV-Übertragung das Rennen überhaupt nachvollziehen konnte), aber “reparieren” ließen sich die anfänglichen Herbstspaziergänge durch den Big Apple kaum noch.

Somit lieferten gleich alle WMM Veranstaltungen auf US-amerikanischem Boden Zeiten ab, für die man sich die Verpflichtung hochkarätiger Athleten eigentlich ersparen kann. Wenn man sieht auf welchem Niveau Läufe wie in Eindhoven, Gyeongju (liegt in Korea), Frankfurt, Xiamen, Kosice, etc., etc. auch im Jahr 2015 agieren, dann kann man der selbst ernannten Elite des Marathonlaufs nur solide Zweitklassigkeit attestieren. Man kann die Sache drehen und wenden, wie man will, von leistungssportlicher Seite sind für die US-WMM-Events die “Golden Labels” der IAAF nicht zu rechtfertigen. Sicherlich kann man über Tempomacher kontrovers diskutieren, wenn man aber sieht, was da vor allen in Chicago und New York City herausgekommen ist, dann waren dies sehr deutliche Argumente FÜR den Einsatz von “Hasen”.

Während die Frauen durch die Portugiesin Moreira noch ein halbwegs flottes Tempo anschlugen, deutete schon die erste Meile der Männer an, was nun auch in New York City drohte. 5:22 war der erste Meilensplit auf der Verenzano Narrows Bridge. 5 km passierten die Männer nach 15:49, 10 km nach 31:31, 20 km nach 1:03:14. Man war auf Kurs von nur 2:13:30 und das Männerfeld mit 14 Läufern lag noch dicht zusammen. Höhepunkt der Tempoverschleppung war dann der 5 km-Abschnitt nach 25 km in indiskutablen 16:25, erst zur 30 km Marke in 1:34:58 wurde es mit 15:19 deutlich schneller und nur noch acht Läufer waren in Front. Dann war vor allem Stanley Biwott, der nun das Tempo erhöhte und die Spitzengruppe sprengte, in der nun Yuki Kawauchi, Meb Kefelzighi und Yemane Tsegaye zurückfielen. Bei den 20 Meilen (von dort sind es noch recht genau 10 km bis ins Ziel) ging die Jagd so richtig los. Dr 20 Meilen-Split war 1:41:59, der spätere Sieger lief von hier bis ins Ziel grandiose 28:35! Und das trotz des welligen Profils im Central Park.

Erstaunlich, dass bei der Tempoverschärfung Topfavorit Wilson Kipsang schnell zurückfiel. Geoffrey Kamworor beteiligte sich an der Tempohatz und versuchte seine Begleiter abhzuhängen, was ihm aber nur bezgl. Lelisa Desisa gelang. Auf welchem Niveau man nun agierte zeigt auch die Zeit für den Abschnitt von 35 km (1:49:47) nach 40 km (2:04:06), der in 14:19 Minuten absolviert wurde. Nach 38 km war das schon die Entscheidung gefallen. Biwott ließ auch noch Kamworor zurück und siegte unangefochten in 2:10:34, wo bei der die zweite Hälfte in 1:03:43 mit einem erheblichen negativen Split von 3 Minuten gelaufen wurde. Für eine gute Zeit wurde aber im ersten Part zu stark gebummelt. Platz 2 ging an Kamworor in 2:10:48 vor Lelisa Desisa in 2:12:10. Yuki Kawauchi schaffte im Duell mit Keflezighi noch Platz 6 in 2:13:29.

nyc-mar-2015-yukiYuki Kawauchi gab am Ende sehr sichtbar wieder Alles und wurde mit Platz 6 in 2:13:30 belohnt.  (c) A Runners Eye

Bei den Frauen fiel die Entscheidung nach 33 km, wo sich Keitany zunächst mit der London-Siegerin dieses Jahres, Tigist Tufa (ETH), absetzen konnte. Schon bald danach konnte auch Tufa nicht mehr folgen und Keitany lief in 2:24:25 einem überlegenen Sieg entgegen. Somit konnte sie ihren Erfolg aus dem Vorjahr an gleicher Stelle wiederholen. Aselefech Mergia, die Siegerin von Dubai im Januar, arbeitete sich noch auf Platz 2 in 2:25:32 vor, Dritte wurde Tigist Tufa in 2:25:50. Für ihren mutigen Lauf im ersten Teil wurde die Portugiesin Sara Moreira mit Platz 4 in 2:25:53 belohnt.

Die Zahl der Finisher war wieder mit 49617 sehr hoch, insbesondere angesichts der 50235 Teilnehmer, die im Fort Wadsworth die Startlinie überquerten, was einer Quoto von 98,8 % entspricht. Gegenüber dem Rekord vom letzten Jahr mit 50530 Finisher lag man etwas zurück. Nach wie vor ist der New York City Marathon der teilnehmerstärkste Lauf auf dem Globus, mit 46034 liegt Chicago auf Platz 2 vor Paris mit 40259.

 

Ergebnisse der Männer:

1. Stanley Biwott 2:10:34 KEN
2. Geoffery Kamworor 2:10:48 KEN
3. Lelisa Desisa 2:12:10 ETH
4. Wilson Kipsang 2:12:45 KEN
5. Yemane Tsegay 2:13:24 ETH
6. Yuki Kawauchi 2:13:29 JPN
7. Meb Keflezighi 2:13:32 USA
8. Craig Leon 2:15:16 USA
9. Birhanu Dare Kemal 2:15:40 ETH
10. Kevin Chelimo 2:15:49 KEN
11. Andrea Lalli 2:17:12 ITA
12. Juan Luis Barrios 2:18:06 MEX
13. Diriba Degefa Yigezu 2:19:21 ETH
14. Negash Abebe Duki 2:20:30 ETH

 

Die Splits des Siegers Stanley Biwott:

 5 km 15:49  2:13:37
10 km 31:31 15:42  2:13:03
 15 km 47:30 15:59  2:13:37
 20 km 1:03:14 15:44  2:13:27
   HM 1:06:51  2:13:42
 25 km 1:19:39 16:25  2:14:26
 30 km 1:34:58 15:19  2:13:36
 35 km 1:49:47 14:49  2:12:22
 40 km 2:04:06 14:19  2:10:57
  Ziel 2:10:34  6:28

 

Ergebnisse der Frauen:

1. Mary Keitany 2:24:25 KEN
2. Aselefech Mergia 2:25:32 ETH
3. Tigist Tufa 2:25:50 ETH
4. Sara Moreira 2:25:53 POR
5. Christelle Daunay 2:26:57 FRA
6. Priscah Jeptoo 2:27:03 KEN
7. Laura Thweatt 2:28:23 USA
8. Jelena Prokopcuka 2:28:46 LAT
9. Anna Incerti 2:33:13 ITA
10. Caroline Rotich 2:33:19 KEN

 

TCS New York City Marathon am 1. November 2015: Mary Keitany und Stanley Biwott gewinnen

nyc-mar-2015-logoIn sehr langsam angelaufenen Rennen setzten sich die Kenianer heute beim TCS New York City Marathon durch. Durch schnelle letzte Viertel gab es dann am Ende noch halbwegs akzeptable Zeiten. Mary Keitany konnte sich nach knapp 2 Stunden von der Konkurrenz absetzen und siegte in 2:24:25 mit einer guten Minute Vorspung auf die Äthiopierin Asefelech Mergia in 2:25:32.

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Bei den Männern kam es nach 20 Meilen zur entscheidenen Attacke, bei der sich Stanley Biwott, Geoffrey Kamworor, Lelisa Desisa und Wilson Kipsang mit einer Meile von 4:24 Minuten absetzen konnten. Überraschend fiel Kipsang schnell zurück und Biwott gewann in 2:10:34, nachdem man die erste Hälfte in nur 1:06:50 zurückgelegt hatte. Platz 2 ging an Kamworor in 2:10:48 und Platz 3 an Desisa in 2:12:10. Dann folgte Kipang und Yuki Kawauchi belegte mit 2 Minuten Rückstand Platz 6.

Ausführlicher Bericht folgt.

Rock ´n´ Roll Philadelphia Halbmarathon am 31. Oktober 2015: Keine Afrikaner – schnelle Amerikaner

logo_philadephia-2015Papst Franziskus und die veranstaltende Competitor Group hatten maßgeblichen Einfluss auf den Ausgang des diesjährigen Philadelphia Halbmarathon, der seit einigen Jahren in die Serie der Rock´n´Roll Laufveranstaltungen integriert ist. Durch Franziskus, Pontifex Maximus einer desolaten und von Skandalen erschütterten Amtskirche, erwirkte durch seinen Besuch in den USA eine Verschiebung des Laufs vom angestammten September-Termin auf den letzten Oktobertag. Und Competitor, ein weitgehend auf Profit orientiertes Unternehmen der Laufeventbranche. lud diesmal erst gar keine afrikanischen Eliteläufer ein, womit man sicher auch Geld sparte. Dass man damit das sehr hohe Leistungsniveau der Vorjahre nicht halte konnte, versteht sich fast von selbst. Die Streckenrekorde aus dem Jahr 2011 durch Dopingsünder Mathew Kisorio (KEN) in 58:46 und Kim Smith (NZL) in 1:07:11 blieben weit außer Reichweite.

Die Sieger der bisherigen Ausgaben des Philadelphia Halbmaratons (Quelle: Wikipedia):

1st 1978  Julio Piazza (USA) 1:07:35  Nora Johnson (USA) 1:24:34
2nd 1979  Lasse Virén (FIN) 1:04:48  Lena Hollman (SWE) 1:20:06
3rd 1980  Rod Dixon (NZL) 1:03:39  Jan Yerkes (USA) 1:17:56
4th 1981  Rod Dixon (NZL) 1:02:12  Jan Yerkes (USA) 1:13:33
5th 1982  Michael Musyoki (KEN) 1:01:36  Judi St. Hilaire (USA) 1:13:13
6th 1983  Michael Musyoki (KEN) 1:02:49  Joan Samuelson (USA) 1:09:10
7th 1984  Dean Matthews (USA) 1:02:14  Joan Samuelson (USA) 1:08:34
8th 1985  Mark Curp (USA) 1:00:55  Joan Samuelson (USA) 1:09:44
9th 1986  Mark Curp (USA) 1:01:43  Midde Hamrin (SWE) 1:11:41
10th 1987  Martyn Brewer (USA) 1:02:07  Sylvia Mosqueda (USA) 1:10:47
11th 1988  Steve Jones (GBR) 1:02:17  Lesley Lehane (USA) 1:10:47
12th 1989  El Mostafa Nechchadi (MAR) 1:02:01  Nan Doak-Davis (USA) 1:11:24
13th 1990  Dionicio Cerón (MEX) 1:00:46  Cathy O’Brien (USA) 1:09:39
14th 1991  Rolando Vera (ECU) 1:03:00  Kim Jones (USA) 1:12:53
15th 1992  Noel Richardson (IRL) 1:03:13  Wilma van Onna (NED) 1:10:59
16th 1993  Luketz Swartbooi (NAM) 1:01:26  Colleen De Reuck (RSA) 1:10:26
17th 1994  William Kiptoo Koech (KEN) 1:02:04  Anne-Marie Lauck (USA) 1:10:03
18th 1995  Joseph Kamau (KEN) 1:01:30  Tatyana Pozdnyakova (UKR) 1:12:56
19th 1996  Joseph Kamau (KEN) 1:01:02  Catherine Ndereba (KEN) 1:10:40
20th 1997  Khalid Khannouchi (MAR) 1:00:27  Colleen De Reuck (RSA) 1:10:06
21st 1998  Peter Gith. Mwangi (KEN) 1:01:58  Catherine Ndereba (KEN) 1:09:46
22nd 1999  Khalid Khannouchi (MAR) 1:00:47  Catherine Ndereba (KEN) 1:10:31
23rd 2000  Khalid Khannouchi (USA) 1:01:17  Catherine Ndereba (KEN) 1:10:01
24th 2001  Ronald Mogaka (KEN) 1:01:25  Catherine Ndereba (KEN) 1:08:30
25th 2002  Ronald Mogaka Boraya (KEN) 1:02:22  Catherine Ndereba (KEN) 1:09:20
26th 2003  Laban Kipkemboi (KEN) 1:01:29  Leah Malot (KEN) 1:11:20
27th 2004  Julius Kibet Koskei (KEN) 1:01:17.1  Nuța Olaru (ROM) 1:09:38
28th 2005  Gudisa Shentama (ETH) 1:02:23  Deena Kastor (USA) 1:07:53
29th 2006  Wilson Kebenei (KEN) 1:01:05  Lineth Chepkurui (KEN) 1:10:09
30th 2007  Julius Kibet Kosgei (KEN) 1:02:02  Pamela Chepchumba (KEN) 1:08:45
31st 2008  Yerefu Berhanu (ETH) 1:01:22  Liliya Shobukhova (RUS) 1:10:21
32nd 2009  Ryan Hall (USA) 1:01:52  Catherine Ndereba (KEN) 1:09:43
33rd 2010  Mathew Kisorio (KEN) 1:00:16  Meseret Defar (ETH) 1:07:45
34th 2011  Mathew Kisorio (KEN) 58:46  Kimberley Smith (NZL) 1:07:11
35th 2012  Stanley Biwott (KEN) 1:00:03  Sharon Cherop (KEN) 1:07:21
36th 2013  Stanley Biwott (KEN) 59:36  Lyudmila Kovalenko (UKR) 1:08:59
37th 2014  Bitan Karoki (KEN) 59:23  Aberu Kebede (ETH) 1:08:41

 Den Lauf gewann Tim Richie aus Massachusetts (USA) in guten 1:01:22, womit er sich und 23 weitere Läufer mit sub 2:05-Zeiten für die US-Marathon-Trials für Olympia in LA im Februar 2016 qualifizierte. Dazu der Sieger: “I’m very encouraged. This is all part of training for the trials. I’m going to take a couple of down weeks now, then ramp up. I’ll definitely race a couple more times between now and then. You never know what time you’re going to need there. In 2012, four guys went under 2:10. But I know now that I can go there and give it my best.” Jake Riley belegte mit deutlcihem Rückstand in 1:03:26 Platz 2 vor Daniel Tapia, der bei der WM in Moskau im Jahr 2011 für die USA startete, als Dritter in 1:03:57.

Bei den Frauen siegte Maegan Krifchin  in 1:09:47 vor Neely Spence-Gracey in 1:09:59) und Alisha Williams in 1:10:51 in einem Rennen zu dem fast 18000 Teilnehmer an der Startlinie standen. Insgesamt qulifizierten sich in dem Lauf 24 Männer und 20 Frauen (sub-1:15 Stunden) für die Olympia-Trials.

Im kommenden Jahr wird der Lauf wieder am angestammten Termin im September über die Bühne gehen. Ob dann auch wieder Afrikaner als Eliteläufer eingeladen werden, wird sich zeigen. Es würde aber nicht überraschen, wenn auch dem hochgradig-traditionellen Philadelphia Halbmarathon ein ähnliches Schicksal wie z.B. dem San Diego Marathon blüht. Nachdem Competitor vor zwei Jahren Wellen des Protests für ihre Reduzierung des Elitepools erntete, kommen diese Entwicklungen ganz sachte aber kaum aufzuhalten auf breiter Front zurück. Es wird eine sehr spannende Entwicklung in dem kommenden Jahren geben, bei der neben den Arbeitsplätzen für afrikanische Höchstleister auch der (Spitzen-)Sport auf dem Spiel stehen könnte.

10312015_RocknRollMarathon-89711Start zum 38. Philadelphia Halbmarathon am Samstag ohne afrikanische Eliteläufer.  (c) Veranstalter

Ergebnis Halbmarathon der Männer: 

  1. Timothy Ritchie, 28, Brighton, MA, 1:01:22
  2. Jake Riley, 27, Rochester, MI, 1:03:23
  3. Daniel Tapia, 29, Mammoth, CA, 1:03:54
  4. Ben Bruce, 33, Flagstaff, AZ, 1:04:08
  5. Tom Anderson, 25, Indianapolis, IN, 1:04:10
  6. Chris Kwiatkowski, 26, Arlington, VA, 1:04:10
  7. Kiya Dandana, 26, Houston, TX, 1:04:15
  8. John Raneri, 24, New Fairfield, CT, 1:04:26
  9. Ty McCormack, 23, Orlando, FL, 1:04:27
  10. Carlos Jamieson, 28, Washington DC, 1:04:27
  11. Matt Fischer, 23, Brighton, MA, 1:04:28
  12. Jovanny Rodriguez, 24, Hayward, CA, 1:04:29
  13. Louis Serafini, 24, Brighton, MA, 1:04:31
  14. Stephen Kersh, 24, Flagstaff, AZ, 1:04:36
  15. Brogan Austin, 24, Madison, WI, 1:04:37
  16. Matt Gillette, 24, Shippensburg, PA, 1:04:38
  17. Sam Morse, 32, Camden, NY, 1:04:38
  18. Kieran O’Conor, 28, Arlington, VA, 1:04:38
  19. Alex Monroe, 23, Lyons, CO, 1:04:41
  20. Mark Pinales, 22, Round Rock, TX, 1:04:45
  21. Bo Waggoner, 26, Cambridge, MA, 1:04:49
  22. Rory Tunningley, 25, Austin, TX, 1:04:51
  23. John Bleday, 24, Brighton, MA, 1:04:57
  24. Matthew Sonnenfeldt, 24, Johnson City, TN, 1:04:58

Ergebnis Halbmarathon der Frauen:

  1. Maegan Krifchin, 27, Silver Spring, MD, 1:09:50
  2. Neely Spence Gracey, 25, Louisville, CO, 1:09:58
  3. Alisha Williams, 33, Golden, CO, 1:10:31
  4. Kellyn Taylor, 29, Flagstaff, AZ, 1:10:59
  5. Brianne Nelson, 35, Golden, CO, 1:11:53
  6. Anjie Orjuela, 26, Columbia, 1:12:20
  7. Adriana Nelson, 35, Boulder, CO, 1:12:35
  8. Mattie Suver, 28, Colorado Springs, CO, 1:12:36
  9. Marta Mekonen, 25, Silver Spring, MD, 1:12:37
  10. Jen Rhines, 41, Boston, MA, 1:12:45
  11. Katie Di Camillo, 28, Providence, RI, 1:12:48
  12. Dot McMahan, 38, Rochester, MI, 1:13:12
  13. Laura Batterink, 30, Evanston, IL, 1:13:13
  14. Tina Muir, 27, Great Britain, 1:13:21
  15. Hillary Montgomery, 22, College Station, TX, 1:13:35
  16. Kristin Swisher, 32, Boulder, CO, 1:13:43
  17. Susanna Sullivan, 25, Falls Church, VA, 1:13:49
  18. Bridget Lyons, 27, Atlanta, GA, 1:13:49
  19. Joanna Thompson, 23, Raleigh, NC, 1:14:08
  20. Jen Rock, 25, Macomb, MI, 1:14:36
  21. Melanie Brender, 23, Rochester, MI, 1:14:38

Banque du Liban Beirut Marathon am 8. November 2015: Elijah Kemboi geht auf Rekordjagd

beirut-marathon-2015-logoEs ist schon etwas besonderes, wenn in den Krisen und Kriegen erschütterten Nahen Osten ein Marathon über die Bühne geht, der immerhin das IAAF Silver Label errungen hat. Bereits zum 13. Mal geht man in der libanesichen Hauptstadt an den Start und verzichtet bei der Veranstaltung nicht auf Eliteläufer aus dem Osten Afrikas.

Als sogenannter Topstar wird der Kenianer Elijah Kiprono Kemboi stehen, der seine Karriere in seiner Heimat im Jahr 2008 begann und im Jahr 2011 die Marathons von Antwerpen und Kosice gewann. Zwei Jahre später lief er beim Frankfurt Marathon in 2:07:34 seine Bestzeit. Und dass er auch aktuell gute Form hat, belegte er beim diesjährigen Warschau Marathon, wo er in 2:08:29 den zweiten Platz erringen konnte. Ferner war er als Tempomacher am 6. Oktober in Eindhoven unterwegs, wo er die Spitzengrupper in sehr flotten 1:02:23 zur Halbmarathonmarke führte.

Der Streckenrekord von 2:11:13 aus dem Jahr 2011 durch den Äthiopier Tariku Jufar ist sicherlich in Gefahr. Konkurrenz dürfte er durch Edeo Mamo (ETH, 2:09:52 Warschau 2014), Jackson Limo (KEN, 2:09:06 Paris 2014) und Isaac Korir (BHR) bekommen, der immerhin 2014 in Kopenhagen 1:01:40 im Halbmarathon lief.

TCS New York City Marathon am 1. November 2015: Neuauflage des Duells Wilson Kipsang gegen Lelisa Desisa

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Beim New York City Marathon am kommenden Sonntag wird es eine Neuauflage des Duells zwischen Wilson Kipsang (KEN) und Lelisa Desisa (ETH) geben, das im letzten Jahr bis zur letzten Minute des Laufs durch den Big Apple für Hochspannung sorgte. Kipsang war nach seinem Weltrekord von 2:03:38 im Jahr 2012 eine stärksten Marathonläufer im globalen Vergleich. Doch im Jahr 2015 machte seine Karriere Rückschritte; in London konnte er im Finale den neuen Topstar Eliud Kipchoge nicht mehr stoppen, der unangefochen gewann. Im (Hoch-)Sommer quittierte er bei den WM in Beijing unter irregulären Bedingungen nach 30 km seine Dienste und braucht damit einmal wieder eine herausragende Leistung – sprich Sieg -, um seiner Reputation gerecht zu werden und sich für den Olympischen Marathon in Rio de Janeiro zu empfehlen.

Bei den Frauen dürfte Vorjahressiegerin Mary Keitany (KEN) die große Favoritin auf den Sieg sein. Sie hat die Babypause längst eindrucksvoll überwunden, musste sich aber nach einer sehr starken Vorstellung im Halbmarathon im Februar in Ras Al Khaimah (RAK) beim London Marathon von Tigist Tufa geschlagen geben, die gleichfalls in New York City am Start sein wird.

london-2015-wilson-42kmWilson Kipsangs Bilanz im Jahr 2015: Platz 2 in London, Ausstieg bei der WM in Beijing. Kann er seinen Erfolg aus dem Vorjahr in NYC wiederholen?  (c) H. Winter

Auf der heutigen Pressekonferenz machten beide Titelverteidiger einen recht zuversichtlichen Eindruck und deuteten eine sehr gute Vorbereitung auf den Lauf an. Dazu Kipsang: “I am well prepared. Last year I didn’t know much about the race, but this year I’ve prepared with the course in mind.” Und Keitany meinte: “I am well prepared and my training has been going well. I’m better than last year.”

nyc-10k-2015-keitanyVorjahressiegerin Mary Keitany (KEN) ist auf die Favoritin auf den Sieg in diesem Jahr.  (c) Veranstalter

Kipsangs wesentlicher Konkurrent dürfte wieder Desisa werden, der in diesem Jahr Zweiter in Dubai wurde und den Boston Marathon gewann. Im Gegensatz zu Kipsang hielt er in Beijing beim WM-Marathon durch, sein siebter Platz in 2:14:53 war aber sicher nicht zufriedenstellend. Da lief es bei seinem Landsmann Yemane Tsegay mit der Silbermedaille schon deutlich besser. Mit einer Bestzeit von 2:04:48 gehört er zur Weltelite und ist ein starker (Wett-)Kämpfer, der zu beachten sein wird.

dubai-2015-desisa-40kmLelisa Desisa (ETH) könnte wieder der größte Gegner von Wilson Kipsang beim New York City Marathon werden.  (c) H. Winter

Weit vorne dürften am Ende auch Stanley Biwott und Geoffrey Kamworor zu erwarten sein. Biwott überzeugte erst kürzlich beim Great North Run, wo er Mo Farah ans Limit trieb und knapp Zweiter in 59:24 wurde, Kamworor hatte gleichfalls ein Duell mit Mo Farah. Bei der WM konnte auch er ihn – diesmal über 10000 m auf der Bahn – nicht besiegen. Kamworor ist der amtierende Halbmarathon-Weltmeister mit einer Bestzeit von 58:54, diese Zeit hat er aber noch nicht ganz auf sein Niveau im Marathon transferieren können.

Neben den ganz schnellen im Feld sind noch 2:08er Läufer dabei. So das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der für einige Zeit in einem Leistungstief verschwunden war, nun aber langsam die alte Stärke zurück zu gewinnen scheint. New York City ist für ihn ein “Test” für den Fukuoka Marathon fünf Wochen später, den der eigenwillige Japaner gewinnen möchte. Und dann ist auch noch der “Haudegen” Meb Keflezighi dabei, der im letzten Jahr nahezu sensationell den Boston Marathon gegen starke ostafrikanische Konkurrenz gewann. Wie in den Jahren zuvor werden wieder 50000 Läufer im Ziel erwartet.

Elitefeld der Männer:

Nick Arciniaga 32 USA 2:11:30
Juan Luis Barrios 32 MEX 2:14:10
Chris Bendtsen 23 USA Debut
Stanley Biwott 29 KEN 2:04:55
Carmine Buccilli 33 ITA 2:16:45
Gian-Paul Caccia 29 USA 2:22:30
Kevin Chelimo 32 KEN 2:29:40
Lelisa Desisa 25 ETH 2:04:45
Matt Flaherty 30 USA 2:21:20
Geoffrey Kamworor 22 KEN 2:06:12
Yuki Kawauchi 28 JPN 2:08:14
Meb Keflezighi 40 USA 2:08:37
Wilson Kipsang 33 KEN 2:03:23
Andrea Lalli 28 ITA 2:12:48
Craig Leon 31 USA 2:13:52
Zicheng Li 25 CHN 2:11:49
Daniele Meucci 30 ITA 2:11:08
Kelly Mortenson 44 USA 2:19:20
Will Nation 23 USA Debut
Harbert Okuti 30 UGA 2:17:30
Hector Rivera 44 PUR 2:22:18
Stefano Scaini 32 ITA 2:16:28
Yemane Tsegay 30 ETH 2:04:48

Elitefeld der Frauen:

Hilary Corno 40 USA 2:47:10
Christelle Daunay 40 FRA 2:24:22
Buzunesh Deba 28 ETH 2:23:19
Changqin Ding 23 CHN 2:26:54
Jane Fardell 35 AUS 2:37:35
Ana Dulce Félix 33 POR 2:25:15
Cassie Fien 30 AUS 2:54:21
Clare Geraghty 29 AUS 2:48:35
Alana Hadley 18 USA 2:38:34
Anna Incerti 35 ITA 2:25:32
Priscah Jeptoo 31 KEN 2:20:14
Paula Keating 49 CAN 2:47:26
Mary Keitany 33 KEN 2:18:37
Sally Kipyego 29 KEN Debut
Teresa McWalters 30 USA Debut
Aselefech Mergia 30 ETH 2:19:31
Sara Moreira 30 POR 2:24:49
Jelena Prokopcuka 39 LAT 2:22:56
Beverly Ramos 28 PUR Debut
Marisol Romero 32 MEX 2:31:15
Caroline Rotich 31 KEN 2:23:32
Laura Thweatt 26 USA Debut
Tigist Tufa 28 ETH 2:21:52
Caroline Wöstmann 32 RSA 2:44:57

5. Osaka Marathon am 25. Oktober 2015: Streckenrekord bei den Frauen durch Maryna Damantsevich (BLR)

osaka-mar-2015-logoDaniel Kosgei (KEN) gewann die 5. Ausgabe des Osaka Marathon am letzten Sonntag bei Temperaturen um 19°C und geringer Luftfeuchte von 39%. Kosgei schaffte  als Sieger 2:13:46 und hatte einen großen Vorsprung vor dem Zweiten, den Japaner Taiga Ito in 2:15:32. Bei den Frauen gab es ebenfalls einen ausländischen Sieg, hier gewann Maryna Damantsevich (BLR) in 2:32:28, was ein neuer Steckenrekord bedeutete. Platz 2 ging an die Japanerin Hisae Yoshimatsu in 2:37:48.

Ergebnisse Männer:

1. Daniel Kosgei (KEN) – 2:13:46
2. Taiga Ito (JPN) – 2:15:32
3. Ser-Od Bat-Ochir (MGL) – 2:15:35
4. Sho Matsumoto (JPN) – 2:16:28
5. Yuko Matsumiya (JPN) – 2:16:40

Ergebnisse Frauen:

1. Maryna Damantsevich (BLR) – 2:32:28 – CR
2. Hisae Yoshimatsu (JPN) – 2:37:48
3. Yumiko Kinoshita (JPN) – 2:38:17
4. Chika Tawara (JPN) – 2:39:44
5. Yoshiko Sakamoto (JPN) – 2:44:46

20. Volkswagen Ljubljana Marathon: Äthiopische Siege mit flotten Zeiten

ljubljana-mar-2015-logoBei der 20 Auflage des Volkswagen (ja, die sponsern trotz Abgas-Skandal und Krise noch Läufe …) Ljubiljana Marathon liefen die äthiopischen Sieger überaus beachtliche Zeiten. Bei recht kaltem Wetter lief Limena Getachew (ETH) eine Zeit von 2:08:19 und verbesserte damit den Kursrekord von Daniel Too aus dem Jahr 2011 um 6 Sekunden.

ljubljana-mar-2015-winner

 

Dzu der Sieger: “Ich bin sehr glücklich über den Rekord. Das Wetter war ziemlich gut, vielleicht ein wenig zu kalt. Bis zu 35 Kilometer liefen wir in einer Gruppe, dann waren die anderen nicht in der Lage, mir zu folgen. Als ich sah, dass sie nicht mithalten konnten, war die Sache entschieden.” Auch die beiden Nächstplatzierten, Wami Mulugeta (ETH) in 2:08:37 und Rutto Samel (ETH) in 2:08:50 rundeten ein hervorragendes Ergebnis mit 3 Zeiten unter 2:09 Stunden ab.

Auch bei den Frauen gab es durch Melk Gizaw einen äthiopischen Sieg  in gleichfalls guten 2:25:42 vor Rebecca Korir (KEN) in 2:30:36 und Tuei Naomi (KEN) in 2:33:58.


Ergebnisse Männer:
1. Getachew Limenh (ETH) 2:08:19 CR

2. Wami Mulugeta (ETH) 2:08:37
3. Rutto Samel (ETH) 2:08:50
4. Omari Levi Matebo (KEN) 2:09:54
5. Sergei Richard (KEN) 2:11:20
6. Matebor Albert Kiplagat (KEN) 2:12:32
7. Paul Kipkemboi (KEN) 2:15:29
8. Oleg Grigorijev (RUS) 2:17:10
9. Lagat Cosmas (KEN) 2:20:30
10. Mitja Kosovelj (SLO) 2:20:53

Ergebnisse Frauen:

1. Gizaw Melkam (ETH) 2:25:42
2. Rebecca Korir (KEN) 2:30:36
3. Tuei Naomi (KEN) 2:33:58
4. Balciunaite Zivile (LIT) 2:39,40
5. Neža Mravlje (SLO) 2:49:33
6. Petra Tratnik (SLO) 3:00:25
7. Maja Urban (HRV) 3:09:16
8. Jasmina Jelovšek (SLO) 3:09:59
9. Borg Chiara (VBR) 3:12:07
10. Tanja Potočnik (SLO) 3:13:27

Athletics Kenya: Kommando zurück – So qualifiziert man sich für das kenianische Olympiateam im Marathon

athleticskenya

Am 15. Oktober kam die mehr als irritierende Meldung, dass der kenianische Verband (Athletics Kenya) für die kenianischen Marathonläufer Ausscheidungen (Trials) für die Plätze im Olympiateam des Landes am 14. Februar 2016 veranstalten wollte. Diese mehr als unsinnige Entscheidung hätte zur Folge gehabt, dass die Frühjahrsmarathons von London bis Rotterdam maßgeblich betroffen worden wären, aber vor allem auch die Athleten selbst, die dann dort keine Preisgelder hätten verdienen können.

Nun kam im Rahmen einer Presseerklärung Entwarnung, mit der sich alles aufklärt. April, April … und London bekommt seine Kenianer und die bekommen ihr (Preis-)Gelder.

PRESS STATEMENT

2016 OLYMPIC MARATHON TEAM.

Following consultations with athletes, coaches and other stakeholders regarding the selection of the marathon Team to represent Kenya during the for 2016 Olympic Games. The selection of the athletes  will be based on performances and results achieved at the following competition:

  1. IAAF World Championships 2015.
  2. Tokyo Marathon 2015/2016.
  3. London Marathon 2015/2016.
  4. Berlin Marathon 2015.
  5. Chicago Marathon 2015.
  6. New York Marathon 2015.
  7. Any other marathon in 2015 and not later than 30thApril, 2016.

The athletes selected will be announced on 1st May, 2016 and thereafter will be informed when and where to go for residential training camp in preparation for the Olympic Games.

ATHLETICS KENYA – MEDIA AND COMMUNICATIONS


Dublin Marathon am 26. Oktober 2015: Äthiopischer Sieg durch Alemu Gemchu

dublin-marathon-2015-logo
Regen und Wind machten den Läufern beim 36. Dubalin Marathon gewaltig zu schaffen und verhinderten schnellere Zeiten. So war beim Halbmarathon in 1:07:04 klar, dass es keinen Streckenrekord geben würde. Bei den Männern konnte jenseits der 30 km (1:36:10) sich Alemu Gemechu (ETH) aus einer Dreigruppe lösen und das Rennen in 2:14:02 gewinnen. Platz 2 gind an Francis Ngare (KEN) in 2:14:08, Dritter wurde Asefa Bekele (ETH) in 2:14:21.

Bei den Frauen siegte Nataliya Lehonkova (UKR) in 2:31:08 vor Grace Momanyi  (KEN) in 2:32:16 und Tesfanesh Denbi (ETH) in 2:34:44. 15000 Teilnehmer waren am Start einer Veranstaltung, die am kommenden Jahr nicht mehr am Feiertag (Montag) sondern an einem Sonntag über die Bühne gehen soll.

dublin-marathon-2015-winnerAlemu Gemechu gewann in Dublin bei ungünstigen Bedingungen in 2:14:02.  (c) Veranstalter

1. Alemu Gemechu 00:31:54 01:07:05 01:36:11 02:14:02
2. Francis Ngare 00:31:53 01:07:04 01:36:10 02:14:08
3. Asefa Bekele 00:31:53 01:07:04 01:36:11 02:14:21
4. Eliud Too 00:31:53 01:07:04 01:36:11 02:14:56
5. Stepan Kiselev 00:31:53 01:07:06 01:36:24 02:15:18
6. Freddy Sittuk 00:31:53 01:07:03 01:36:10 02:15:20
7. Gideon Kimosop 00:31:54 01:07:04 01:36:12 02:18:18
8. Daniel Tanui 00:31:54 01:07:05 01:36:12 02:18:48

 

Standard Chartered Nairobi Marathon am 25. Oktober 2015: Joshua Kipkorir und Elisabeth Rumokoi siegen

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Angesichts der Randbedingungen gab es beim 13. Standard Chartered Nairobi Marathon am letzten Sonntag in der kenianischen Hauptstadt beachtliche Ergebnisse. Joshua Kipkorir gewann in 2:13:25 bei den Männern, Elisabeth Rumokoi bei den Frauen in 2:29:32.nairobi-mar-2015-winnerDie Ersten beim Standard Chartered Nairobi Marathon 2015.  (c) E. Barasa

Bei zunächst angenehm kühlen Temperaturen gab es nach 15 km die erste Attacke von Hillary Kiplimo, der aber wieder eingeholt wurde, so dass 6 Läufer die Halbmarathonmarke nach schnellen 1:05:25 erreichten. Diese Gruppe reduzierte sich bis 30 km auf 3 Läufer, der spätere Sieger Kipkorir, Hillary Kiplimo und Shadrack Kimaiyo. Zunächst fiel Kiplimo nach 32 km (20 Meilen) zurück und auf den letzten km sprintete Kipkorir seinem Mitstreiter davon. Er siegte in 2:13:25 vor Shadrack Kimaiyo in 2:13:56 und Hillary Kiplimo in 2:14:18. Platz 4 ging an Moses Mengich in 2:14:40.

Das Statement des Sieges: “ The course was good but towards the finish I had stomach cramps. In my first marathon in Kisumu last year , I finished 20th so coming to the Stanchart I had to run from behind to preserve my finishing strength. Being my first major local win, I hope to get a manager to enable me enhance my career.”

Bei den Frauen konnte sich Rumokoi 5 km vor dem Ziel absetzen und in 2:29:32 gewinnen. Die Siegerin des Eindhoven Marathon von 2011 Georgina Rono wurde Zweite in 2:32:06. Dann folgten Riontukai Chemtai in 2:34:46 and Sarah Jebet in 2:35:01.

Hefei International Marathon (China) am 25. Oktober 2015: Marius Kipserem gewinnt in 2:09:23

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Beim Marathon im chinesischen Hefei sorgten die ostafrikanischen Eliteläufer für sehr beachtliche Leistungen. In dem Lauf, an dem fast 5000 Teilnehmer an den Start gingen, gewann der Kenianer  Marius Kipserem in 2:09:23 vor seinem Landsmann William Kiprono Yegon in 2:10:13 und den ÄthiopierMekuant Ayenew Gebre in 2:11:02. Bei den Frauen waren die Zeiten weniger beachtlich, wo die Äthiopierinnen alle Plätze des Podiums besetzten. Es siegte Melesech Tsegaye Beyene in 2:33:21 vor Shasho Insermu Mijana in 2:34:53. Platz 3 ging an Ayele Tsgereda Girma in 2:36:44.

34. Frankfurt Marathon am 25. Oktober 2015: „Startnummer 7“ und „10115 Tage“

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Die Startnummer „7“ hat beim sportlichen Leiter des Frankfurt Marathon, Christoph Kopp aus Berlin, eine magische Bedeutung, vergibt er diese Zahl stets an Athleten mit viel versprechenden Leistungen. So trug zum Beispiel Dennis Kimetto diese Startnummer bei seinem Weltrekord-Lauf über 25 km bei den BIG25 in Berlin im Mai 2012. Am letzten Sonntag hatte er die „7“ für den besten deutschen Läufer Arne Gabius reserviert und auch die weibliche Variante „F7“ trug mit Lisa Hahner eine deutsche Läuferin. Der Ausgang des Spiels ist bekannt: Beide Athleten glänzten mit überragenden Leistungen.

Der Frankfurt Marathon hatte in diesem Jahr – erstmals ohne Titelsponsor – weitgehend auf Arne Gabius gesetzt, der im letzten Jahr an gleicher Stelle mit einem glanzvollen Debüt nach 2:09:32 ins Ziel kam und nach Jahren der Tristesse wieder Hoffnungen für die deutsche Marathonszene bei den Männern säte. Dabei konnte seine zweite Hälfte im letzten Jahr als Fingerzeig für Größeres gedeutet werden, denn diesen Part legte er in exakt dem Tempo des deutschen Rekords zurück, den der Dresdner Jörg Peter am 14. Februar 1988 in Tokyo mit 2:08:47 aufstellte. Also einer jener Uralt-Rekorde, der am Tag des diesjährigen Frankfurt Marathons 10115 Tage bestand.

Nach Beendigung einer sehr erfolgreichen Bahnkarriere bei der WM in Beijing hatte sich Gabius wesentlich umfangreicher auf den Lauf am Main vorbereitet, wobei er vom Trainerguru Renato Canova tatkräftig unterstützt wurde. In Anbetracht des hohen Potentials des Stuttgarters auf den Unterdistanzen erschien seine Jagd auf die deutsche Bestmarke durchaus realistisch zu sein. Was allerdings dann kurz vor der Veranstaltung der Öffentlichkeit verkündet wurde, war dann schon überraschend. Gabius wollte sich nämlich weniger an der Rekordmarke orientieren, sondern kündigte gleich eine Jagd in den Bereich einer Zeit zwischen 2:07 und 2:08 Stunden an. Und dies in einem Umfeld, wo ein etablierter Qualifikationsstandard von 2:13 Stunden seit vielen Jahren nicht mehr unterboten wurde. Konnte dies gut gehen?

Durch dieses Vorhaben im erst zweiten Marathon ergab sich eine interessante renntaktische Konstellation, die Gabius in der ersten Gruppe mitlaufen sah, also zusammen mit den ansonsten übermächtigen Ostafrikanern. Man einigte sich auf eine anzustrebende Durchgangszeit für die Hälfte von 63:30 Minuten, mit der sowohl noch schnelle Endzeiten als auch für Gabius ein Angriff auf den deutschen Rekord in Reichweite lagen. Obwohl auch Kritik für diese Maßnahme aufkam, bewährte sich das Konzept im Nachhinein in bester Weise. Nach dem Desaster ohne Tempomacher beim Chicago Marathon vor zwei Wochen war der Lauf in Frankfurt eine Werbung für den Einsatz von „Hasen“, die großartige Arbeit ablieferten. Die Rennen war nicht nur schnell sondern auch ungemein spannend.

Als haltlos erwies sich die Kritik im Vorfeld, die viel schnelleren Afrikaner mit einer Zeit von 63:30 bis zum Halbmarathon auszubremsen. Jeder mit etwas Erfahrung in dem Geschäft muss immer öfter erkennen, dass schnelle Zeiten für die erste Hälfte mit erheblichen Leistungseinbrüchen am Ende erkauft werden und dramatische Konsequenzen auf die Zeiten der platzierten Läufer haben. Zum Beispiel ging man in Rotterdam in diesem Jahr das Rennen in 1:02:04 an, am Ende war der Sieger deutlich langsamer als in Frankfurt. Auch in Frankfurt war man im letzten Jahr beim Halbmarathon fast eine Minute schneller, aber am Ende gleichfalls deutlich später im Ziel als am Sonntag.

Die erste Phase des Rennens verlief trotz des verwinkelten Kurses durch die Innenstadt ausgesprochen gleichmäßig mit km-Abschnitten knapp über 3 Minuten. Dabei hatte es zu Beginn durch den verzögerten Startschuss des Frankfurter Sportdezernenten fast einen Fehlstart gegeben. Eigentlich unverständlich, dass man nicht aus Anlass einer deutschen Meisterschaft einen professionellen Starter eingesetzt hatte. Eine Gruppe von 23 Läufern zusammen mit dem wegen seiner Körpergröße alle anderen Mitstreiter überragenden Gabius passierten 5 km nach 15:06 und 10 km nach 30:09, man lag exakt auf den Vorgaben. Erst auf dem Weg zur 15 km Marke außerhalb der Innenstadt und auf der anderen Mainseite wurde vor allem einer der Favoriten Sisay Kasaye (ETH) unruhig und das Tempo zog mit zwei km-Abschnitten von 2:55 und 2:54 deutlich an. Mit 14:48 bei 15 km, d.h. einem km-Abschnitt von 14:48 lag man plötzlich auf Kurs von 2:06:27, deutlich schneller als die Marschtabelle für Arne Gabius.

Danach normalisierte sich die Fahrt wieder und mit 5 km Abschnitten von 15:06 bzw. 15:09 erreichte man 25 km in 1:15:12 mit Kurs auf 2:06:55. Zwischendrin passierte man die halbe Distanz nach 1:03:21, das war fast eine Fahrt Richtung Europarekord (2:06:36). Zu diesem Zeitpunkt lag Gabius schon einige Zeit am Ende der auf 18 Läufer geschrumpften Führungsgruppe. Überraschend war hier einer der Mitfavoriten mit der schnellsten Vorleistung (2:05:16) Bazu Worku (ETH) schon 1 ½ Minuten zurück und stieg kurz danach aus.

Nach 26 km war es wieder Kasaye der für eine rennentscheidende Tempoverschärfung sorgte. Mit km-Splits von 2:55 und sehr schnellen 2:44 sowie 2:49 setzte er sich mit einem Tempomacher ab, lief den 5 km-Abschnitt nach 30 km in phänomenalen 14:23 und lag dort mit einer Zwischenzeit von 1:29:35 auf Kurs von 2:06:00. Gabius schaffte diesen Part in 15:20 und war mit 1:30:35 auf Kurs von 2:07:24, also einem recht großen Puffer zum deutschen Rekord.
Während Gabius nun die km-Abschnitte um 3:07 zurücklegte, lief der führende Äthiopier noch einen schnellen km in 2:49, um dann allerdings auf ein 3 Minuten-Tempo zurückzufallen. Gabius wird dieser Abschnitt nicht in bester Erinnerung bleiben, denn er bekam Seitenstiche und lief Schmerz verzerrt an 17. Stelle im Feld. Dazu gesellten sich auch noch Probleme mit der Muskulatur des linken Oberschenkels, die von einem Muskelfaserriss vor zwei Jahren geschwächt war. An der Spitze war bei 32 km der letzte Tempomacher nach toller Arbeit ausgestiegen und Kasaye lief nun allein an der Spitze. 14:50 brauchte er für 5 km nach 35 km und lief nun aber die km-Abschnitte über 3 Minuten. Der aberwitzige Zwischenspurt forderte nun seinen Tribut. Gabius passierte unweit des Zielbereichs die 35 km nach 1:46:06 und auf Kurs zu einer Zeit im Ziel von ganz knapp unter 2:08 Stunden.

Die Schlussphase führte nun noch einmal durch die Innenstadt und wurde äußerst spannend. An der Spitze war die Sache noch nicht entschieden, den der führende Kasaye schwächelte und schaffte den km nach 38 km in nur 3:06, so dass die beiden Kenianer Lani Rutto und Alfers Lagat zu ihm aufschlossen. Der Kampf um den Sieg war plötzlich wieder offen. Man lag jetzt nur noch auf Kurs von über 2:06 Stunden. 40 km wurden nach 1:59:43 passiert und das Taktieren begann. Dadurch wurde wertvolle Zeit verloren, wie der Split von 3:15 nach 41 km zeigte. Gut einem km vor dem Ziel zog dann Kasaye nochmals an und mit 2:55 für den folgenden km, setzte er sich deutlich von seinen beiden Mitstreitern ab und erreichte nach 2:06:26 das Ziel in der Frankfurter Festhalle, in der wieder eine grandiose Stimmung herrschte. Platz 2 ging an Lani Rutto in 2:06:34 und Dritter wurde Alfers Lagat nach 2:06:48. Alle drei Läufer verbesserten ihre persönlichen Bestzeiten zum Teil sehr deutlich, was im nach hinein die Renntaktik einer „moderaten“ ersten Hälfte unterstützte. Mit 1:03:22 und 1:03:04 lief der Sieger einen ausgeprägten „negativen Split“. Dabei hätte ein wenig moderaterer Zwischenspurt von Kasaye nach 27 km zu einer noch besseren Zeit im Ziel führen können. Aber drei Läufer mit Zeiten von unter 2:07 Stunden ist ein sehr beachtliches Ergebnis.ffm-2015-projections-korrProjizierte Zeiten im Ziel als Funktion der Steckenlänge.  (c) H. Winter

Die letzten km wurden für Arne Gabius zu einer harten Prüfung. Dabei war es faszinierend zu sehen, dass seine ostafrikanischen Mitstreiter fast noch mehr litten als der Stuttgarter selbst. Bei 35 km lag er schon auf Platz 9 und sammelte trotz weiter nachlassendem Tempo weitere Kontrahenten ein. Schon fast symbolische Bedeutung hatte nach 1:58 Stunden der Moment als er an dem Weltklasseathleten auf der Bahn, Micah Kogo (KEN), vor der 39 km Marke vorbeizog und sich Richtung Platz 4 im Gesamtklassement vorschob. Diese Entwicklung war aber weniger auf eine Tempoverschärfung begründet, seine Mitläufer waren sprichwörtlich „platt“. Denn auch Arne hatte nun große Probleme, nicht noch weiter nachzulassen. Km-Anschnitte nach 36 km von 3:08, 3:13, 3:07, 3:12 und 3:09 führten über 2:01:52 bei 40 km zu 2:05:01 bei 41 km mit Kurs auf 2:08:40.

frankf-marathon-2015-gabius-42kmArne Gabius auf dem Weg zu einem neuen deutschen Rekord.  (c) H. Winter

Damit wurde es in Bezug auf den deutschen Rekord noch einmal richtig eng. Zum Rekord musste er die letzten 1195 m in einem km Schnitt von unter 3:09 absolvieren. Motiviert durch die Aussicht auf Platz 4 mobilisierte Gabius die letzten Kräfte und profitierte sicher von seiner hohen Geschwindigkeit auf den Unterdistanzen. In phänomenalen 2:55 lief er den km nach 42 km und überquerte die Ziellinie nach 2:08:33 – neuer deutscher Rekord! Welche Energieleistung er im Schlusspart vollführte, zeigt auch eindrucksvoll seine Zeit von 6:41 von der 40 km Marke bis ins Ziel, hier war Gabius der Schnellste im Feld, der Sieger lief mit 6:43 langsamer.

frankfurt-marathon-2015-arne-finaleArne Gabius hat viele Kenianer überholt und sich auf Platz 4 vorgearbeitet. Gleich geht es zum Zieleinlauf in die Festhalle.  (c) H. Winter

Damit fiel ein Uralt-Rekord des Straßenlaufs, gut 27 ½ Jahre oder genauer 10115 Tage haben die 2:08:47 von Jörg Peter aus Dresden gehalten, dessen großartige Leistung am 14. Februar 1988 in Tokyo durch das Vorhaben von Gabius wieder in den Fokus der (Lauf-)Öffentlichkeit zurückkehrte. Dass sich die Zeiten seit damals auch im Marathonlauf grundlegend verändert haben, zeigt schon die Tatsache, dass nur 30 Läufer vor Peters Rekord jemals schneller waren. Bei der Flut an Topleistungen in den letzten 25 Jahren wird Gabius mit dem neuen Rekord nicht unter den ersten 1000 (!) jemals gelaufenen Zeiten zu finden sein. Auch die Weltbesten agierten damals auf anderem Niveau. Erst zwei Monate nach Peters Rekordlauf lief Densimo (ETH) mit 2:06:50 als erster Mensch unter 2:07 Stunden, die Weltbestleistung lag damals bei 2:07:12 (Lopez, 1985), heute sind Kimettos 2:02:57 das Maß der Dinge, also gut vier Minuten schneller. Aber solche Entwicklungen sind nicht nur für den Marathon bekannt, wobei im Marathonlauf vor allem die Ostafrikaner den Sport auf ein neues Leistungsniveau gehoben haben.

Dass deutsche Läufer diesem Trend nicht folgen konnten, zeigt ein Blick in die Jahresbestenlisten der letzten Jahre. Die Zeiten des besten deutschen Läufers (und auch die weiteren Platzierungen) in diesem Jahrzehnt lagen weit hinter der internationalen Konkurrenz. Seit Michael Fietz mit 2:11:28 im Jahr 2000 in Rotterdam unterbot kein Läufer mehr die 2:13 Stunden. Dies hat Arne Gabius mit seinen beiden ersten Marathonläufen in Frankfurt grundlegend geändert. Der macht nun erst mal Pause von der Lauferei und plant auf Hawaii zu heiraten. Im Frühjahr soll dann vor Rio noch ein Marathon in Angriff genommen werden, bei dem ihm eine weitere Steigerung durchaus zuzutrauen ist. Während der Sieger Kasaye in Dubai Ende Januar 2016 wieder laufen wird, gibt es diesbezüglich zu Gabius noch keine näheren Informationen.

Die Jahresbesten deutschen Marathonläufer (Quelle: Bestenlisten DLV):

2000 2:11:28 Fietz Rotterdam
2001 2:14:27 Freigang Lissabon
2002 2:13:47 Eich Leipzig
2003 2:14:58 Schütz Essen
2004 2:14:02 Freigang Hannover
2005 2:18:43 Steidl Toronto
2006 2:16:02 Steidl Austin
2007 2:15:22 Beckmann Hamburg
2008 2:13:30 Cierpinski Berlin
2009 2:13:08 Pollmächer Düsseldorf
2010 2:17:18 Cierpinski Düsseldorf
2011 2:15:40 Fitschen Frankfurt
2012 2:13:10 Fitschen Berlin
2013 2:13:05 Pollmächer Berlin
2014 2:09:32 Gabius Frankfurt
2015 2:08:33 Gabius Frankfurt

Im gleichen Lauf wurde Gabius (unangefochten) deutscher Meister in einer für Meisterschaften würdigen Zeit, die über 10 Minuten (entspricht über 3 km Stecke) unter den Siegerzeiten der letzten 10 Jahre lag. Auch der Meisterschaftsrekord aus dem Jahr 1985 von Herbert Steffny mit 2:12:12 ist nun Geschichte. Im ewigen europäischen Ranking schaffte es Gabius in die Top30 und in der aktuellen europäischen Bestenliste fungiert er auf Platz 1 vor dem Ukrainer Sitkovskyy in 2:09:11. Weltweit wird er von der IAAF auf Platz 81 geführt, Jörg Peter lag 1988 europaweit auf Platz 2 und global auf Position 9. Die Norm des DLV für Olympia in Rio 2016 war für den neuen deutschen Rekordler nur noch Formsache.

Dass diese Norm(en) des DLV für die Teilnahme am Marathon in Rio generell alles andere als Formsache sind, zeigte sich schon im Vorfeld und noch mehr auf der Pressekonferenz nach dem Lauf in Frankfurt, wo Renndirektor Jo Schindler einen mehr als mahnenden Appell an die Verantwortlichen des DLV in Sachen Olympianorm richtete. „Die fünf großen Marathons in Deutschland haben bereits nach dem Berlin-Marathon einen offenen Brief an den DLV geschrieben und gefordert, dass Philipp Pflieger für Rio nominiert wird. Und wenn der DLV will, werden wir den gleichen Brief noch einmal schicken und die Nominierung von Lisa Hahner fordern“, so Schindler. „Es ist Zeit, dass wir unsere Stimme erheben und dem Verband klarmachen, dass jeweils alle drei Marathon-Plätze in der Herren- und Damenkonkurrenz besetzt werden müssen. Der DLV wünscht anscheinend nicht – ich will da bewusst harte Worte finden –, dass im Langstreckenlauf eine Stimmung entsteht, die auch den Spitzensport nachhaltig fördert. Das muss man so deutlich sagen. Sollte der Verband nur Läufer nominieren, die im olympischen Marathonrennen eine Chance auf eine Platzierung unter den besten zehn haben, müsse man unter den Langstreckenlauf einen Strich machen und damit aufhören“.

frankfurt-marathon-2015-schindlerRace Director Jo Schindler richtete in Sachen Olympianorm(en) einen eindrücklichen Appell an die Adresse des DLV.  (c) H. Winter

Diese sehr harte Kritik des Frankfurt Marathon Machers ist leider mehr als angebracht, wo man allerdings auf der vom DLV betriebenen Webseite schon fast versöhnliche Töne lesen konnte, die ein „Überdenken“ der Problematik in Aussicht stellen. Dies wäre auch bitter nötig, um den Leistungsschub im deutschen Marathonlauf nicht maßgeblich auszubremsen, wo der DLV in den letzten Jahren in der Tat kaum Augenmaß und Weitsicht bewiesen hat.
Auch Gabius, der von der Problematik durch seine Ausnahmeleistung nicht unmittelbar betroffen ist, stand seinen Mitstreitern(innen) mit kritischen Worten bei: „Der DLV könne es sich nicht leisten, eine der schwersten Normen im Marathon auf der Welt zu haben: Man nimmt den Athleten bewusst die Chance zu überraschen.“ Und vermutlich die Motivation dazu.

Ein Thema war diese Problematik schon eher für Lisa Hahner, die nach über zweijähriger Verletzungspause ein großartiges Comeback auf das Frankfurter Plaster legte. Ihr Kommentar zu ihrer Bestzeit von 2:28:39, mit der ganze 9 Sekunden an der Norm für Rio fehlen: „Ich laufe, so schnell ich kann, und hoffe, dass das schnell genug für die Olympischen Spiele ist“, sagte die 25-Jährige zurückhaltend. Und zum Thema Norm selbst hielt sie sich sichtbar zurück: „Ich kenne die Vergangenheit und kann deshalb nur hoffen, dass die Zukunft für uns Läufer besser wird.“ Da kann man nur mit Lisa hoffen.

frankf-marathon-2015-lisa-42kmLisa Hahner lief mit 2:28:39 erstmals unter der 2:30 Stunden-Barriere.  (c) H. Winter

Denn ihre Leistung hat Lisa, die zusammen mit Zwillingsschwester Anna durch ihre fröhliche und ansteckende Stimmung längst zu nationalen Sympathieträger in Sachen Laufsport fungiert, zuvor eindrucksvoll erbringen können. Dabei erscheint es fast unbegreiflich, wie eine Läuferin mit einer Bestzeit im Halbmarathon von 2:14 Stunden eine Marathonzeit von deutlich unter 2:30 Stunden erzielen kann. Wenn man sieht, was das Gros der internationalen Konkurrenz mit Halbmarathon-PBs von 66 bis 68 Minuten auf die volle Distanz umsetzt, dann sollte man von Lisa und vermutlich auch von Anna noch einiges erwarten können.

In Frankfurt reichte das diesmal zu Platz 6, wobei sich Lisa von Platz 14 bei 10 km ähnlich wie Gabius durch das internationale Feld nach vorne arbeiten konnte. Beim Halbmarathon lag sie schon auf Platz 11, bei 30 km war die Zehnte und bei 35 km Achte. Im Ziel mit 2:28:39 dann Gesamtsechste, was auch für den deutschen Meistertitel reichte. Hier wurde Mona Stockhecke aus Hamburg als Gesamtzwölfte mit neuer persönlicher Bestzeit von 2:33:54 deutsche Vizemeisterin.

frankfurt-marathon-2015-siegerinnenAuch der Kampf um den Sieg bei den Frauen war spannend bis zur Ziellinie.  (c) H. Winter

Mit dem Rennen an der Spitze hatten Lisa und Mona wenig zu tun, hier lief ein Trio bis in den Schlussphase hinein ein sehr gleichmäßiges Rennen zusammen, wo sich dann zeitgleich die Äthiopierin Gulume Chala in 2:23:12 vor ihrer Landsfrau Dinknesh Tefera durchsetzte. Auch der dritte Platz auf dem Podium ging nach Äthiopien mit Koren Yal in 2:23:52.

frankfurt-marathon-2015-lisa-arneLisa Hahner und Arne Gabius sorgten für eine Sternstunde des deutschen Marathonlaufs.  (c) H. Winter

Ansonsten erlebte der Frankfurt Marathon wieder ein Fest des Laufsports. Das Konzept des Veranstalters auf die „deutsche Karte“ zu setzen, ist voll aufgegangen. Die Akzeptanz für den Marathonlauf in der Öffentlichkeit erfuhr einen gewaltigen Schub, den die beiden prominenten deutschen Athleten in großartiger Manier rechtfertigten. Eine nach deutschen Maßstäben durchaus akzeptable TV-Übertragung mit ausgezeichneten Quoten beim hr fernsehen und in der ARD brachte das Geschehen auf der Strecke in die weite Welt, wobei die Dramatik der Ereignisse so manches Fußballspiel in den Schatten stellte.
Für Wermutstropfen sorgten die Querelen um den Start der Doping belasteten Simret Restle, in deren Sache man für oder gegen einen Start beide Standpunkte vertreten kann, und das Ausgehen der Medaillen für eine erhebliche Anzahl von Finishern. Ersteres wird als Thema erhalten bleiben, die Medaillen kann man auf dem Postweg nachschicken.

frankfurt-marathon-2015-splits-canovaDie Liste der Zwischenzeiten auf der erste Hälfte, notiert vom Trainerguru Renato Canova.  (c) H. Winter

Venedig Marathon am 25. Oktober 2015: Julius Chepkwony (KEN) gewinnt in 2:11:08

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Der Kenianer Julius Chepkwony gewann in 2:11:08 die 30. Ausgabe des Venedig Marathon am Sonntag in der italienischen Lagunenstadt mit einem wunderschönen Schlusspart über die vielen Brücken des Zentrums. Dabei begann das Rennen deutlich schneller mit einer Zwischenzeit nach der Hälfte in 1:04:54, wo mit dem Tempomacher Kangogo noch fünf Läufer zusammenlagen.

venice-mar-2015-winnerJulius Chepkwony gewann in Vendig den Marathon nach 2:11:08.  (c) Veranstalter

Bei der Passage durch den San Giuliano Park fiel die Spitze auseinander, erst auf drei Läufer bevor nach 31 km Chepkwony den entscheidenden Vorstoß inszenierte. Bereits bei 35 km nach 1:48:14 lag er gut 10 Sekunden vor Ndiwa (KEN), der in 2:13:16 Zweiter wurde. Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Godana Gebissa in 2:35:19 knapp vor ihrer Landsfrau Ehite Gebireyes in 2:35:21. Damit vereitelten sie, dass es auch bei den Frauen den gleichen Namen des Siegers gab. Caroline Chepkwony wurde in 2:35:49 Dritte.

Etwa 8000 Teilnehmer waren im Marathon am Start, 4000 in einem 10 km Lauf. Dazu kamen dann noch 15000 Schulkinder, die an zwei diversen Stellen auf die Stecke gingen.