Hofu Yomiuri Marathon (Japan) am 20. Dezember 2015: Arata Fujiwara gewinnt vor Yuki Kawauchi

hofu-2015-logoMit einem Sieg von Arata Fujiwara in 2:11:50 ging heute morgen im japanischen Hofu die 46. Auflage des Hofu Yomiuri Marahon über die Bühne. Dabei kam es am Ende in der Tat zum nicht ganz zu erwartendem Duell zwischen Fujiwara und Vorjahressieger Yuki Kawauchi, das Fujiwara mit einem Vorsprung von 34 Sekunden auf den Vielstarter gewann.

Dabei ist es schon fast eine kleine Sensation, dass der gute Yuki 2 Wochen (!) nach der völligen Verausgabung beim Fukuoka Marathon mit 2:12:24  seine zweitbeste Marathonzeit des Jahres 2015 erzielte. Der Mann ist und bleibt ein Phänomen. Dazu gehört auch die Information, die Brett Larner von den JRN soeben mitteilte: 28mal lief Yuki damit unter 2:13 Stunden und egalisierte auch Kjell-Eriks Stahls einmaligen Rekord von 53 Marathonläufen unter 2:19 Stunden!

Mit einer großen Gruppe von 23 Läufern war man die 5 km in 15:39 für die Leistungsstärke des Feldes sehr angemessen auf 2:12 Stunden angegangen. Bei 10 km in 31:11 waren immer noch 18 Läufer vorne. Bei 15 km in 46:59 und 20 km in 1:02:29 war die Situation unverändert. Den Halbmarathon absolvierte man in 1:05:52 und war somit auf Kurs von 2:11:44. Als (perfekter) Tempomacher fungierte der in Japan lebende Mongole Bat-Ochir, der wie Kawauchi vor 14 Tagen beim Fukuoka Marathon dabei war und dort am Ende in 2:14:19 gewaltig einbrach.

Erst dann schmolz die Spitzengruppe etwas zusammen, bei 25 km nach 1:17:52 lagen 14 Athleten vorne, bei 30 km in 1:33:34 (Tempo auf 2:11:30) waren das noch 10. Dann konnte sich Fujiwara absetzen, passierte 35 km in 1:49:23 mit sieben Sekunden Vorsprung  auf eine Fünfergruppe mit Yuki Kawauchi, die anschließend auseinanderfiel. Über 2:05:00 bei 40 km siegte Arata Fujiwara unangefochten in beachtlichen 2:11:50, Yuki Kawauchi hatte sich aus der Verfolgergruppe lösen können und wurde in 2:12:24 Zweiter. Platz 3 ging an Tadashi Suzuki in 2:13:10.

Ergebnis des Hofu Marathon vom 20.12.2015:

選手氏名  Name  Zeit
 1. 藤原 新 Arata Fujiwara 2:11:50
2. 川内 優輝 Yuki Kawauchi 2:12:24
3. 鈴木 忠 Tadashi Suzuki 2:13:10
4. 吉村 大輝 Doshimura Daiki 2:13:12
5. 中村 泰之 Nakamura Yasuyuki 2:13:48
6. タンザニア Fabiano Joseph 2:13:57
7. タンザニア Alphonse Simbu 2:14:15
8. 五十嵐 真悟 Igarashi Shingo 2:14:24

 

Die Splits des Siegers Arata Fujiwara (JPN):

 5 km 15:39 15:39 2:12:04
10 km 31:11 15:32 2:11:35
15 km 46:59 15:48 2:12:10
20 km 1:02:30 15:31 2:11:52
 HM 1:05:52 2:11:44
25 km 1:17:53 15:23 2:11:27
30 km 1:33:36 15:43 2:11:39
35 km 1:49:23 15:47 2:11:52
40 km 2:05:00 15:37 2:11:52
 Ziel 2:11:50   6:50

Hofu Yomiuri Marathon am 20. Dezember 2015: Und noch einmal Yuki Kawauchi in Marathon Nr. 14

Nach einem langen (Lauf-)Jahr wird am Sonntag beim 46. Hofu Yamaguchi Marathon (Japan) die internationale Marathonszene die Schlussgerade erreicht haben. Dieser Marathon ist traditonsgemäß der letzte im Jahr auf internationalem Niveau, d.h. mit Siegerzeiten unter 2:13 Stunden. Dabei wird vor allem das Duell zweier Kontrahenten im Mittelpunkt stehen, die stets im Wettkampf gegeneinander die letzten Ressourcen mobilisieren und bis am Limit kämpfen. Die Rede ist von Yuki Kawauchi und Arata Fujiwara, die zum siebten Mal aufeinandertreffen und deren direktes Marathonduell aktuell unentschieden 3:3 steht. kawauchi-tokyo-pk-2012Arata Fujiwara (links) und Yuki Kawauchi (Mitte) treffen in Hofu am kommenden Sonntag aufeinander.  (c) H. Winter

Yuki Kawauchi war erst vor 14 Tagen (!) in Fukuoka am Start, ging dort – obwohl er vom New York City Marathon eigentlich noch gar nicht erholt sein konnte – mit hohem Risko und zu schnell (10 km: 30:01) an und brach anschließend dramatisch ein, um im letzten Viertel doch wieder auf Platz 8 in 2:12:48 nach vorne zu laufen. Aber Fukuoka offenbarte auch sehr deutlich, dass der gute Yuki die Häufigkeit seiner Marathonauftritte reduzieren muss, um in erholtem Zustand wieder Zeiten unter 2:10 Stunden angehen zu können.

Hier folgt eine Liste seiner diesjährigen (!) Marathonläufe, die von den Endzeiten nicht mehr ganz die Qualität früherer Jahre haben (Dank an Brett Larner von den JRN). Aber wie dem auch sei, Yuki wird in Hofu seinen 14. Marathon des Jahres 2015 in Angriff nehmen. Eigentlich ist dies ein erheblicher Unsinn und scheint ihn auch nicht weiter zu bringen. Übrigens wird Yuki zu Silvester in Trier beim Bitburger Silvesterlauf dabei sein. Und auch einen Frühjahrmarathon wird er in Europa laufen (Ort wir in Kürze bekannt gegeben), wobei ihm im Vertrag untersagt wird, in den Monaten zuvor einen Marathon zu laufen! Ob dies ihm vielleicht hilft?

Yuki Kawauchis Marathonläufe (incl. 50 km) im Jahr 2015:

Jan. 11: Ibusuki Nanohana Marathon, Kagoshima: 2:24:10 – 1st
Feb. 8: Nobeoka Nishi Nippon Marathon, Miyazaki: 2:15:16 – 8th
Feb. 15: Kochi Ryoma Marathon, Kochi: 2:15:06 – 1st
Mar. 15: Seoul International Marathon, South Korea: 2:13:33 – 16th
Apr. 19: Zurich Marathon, Switzerland: 2:12:13 – 2nd
May 24: Kurobe Meisui Marathon, Toyama: 2:17:58 – 1st – CR
June 21: Okinoshima Ultramarathon 50 km, Shimane: 2:48:23 – 1st
July 5: Gold Coast Airport Marathon, Australia: 2:16:23 – 8th
Aug. 30: Perth City to Surf Marathon, Australia: 2:16:23 – 1st
Sept. 20: Sanlam Cape Town Marathon, South Africa: 2:16:33 – 9th
Oct. 11: Kitakami Marathon, Iwate: 2:13:21 – 1st – CR
Nov. 1: TCS New York City Marathon, U.S.A.: 2:13:29 – 6th
Dec. 6: Fukuoka International Marathon, Fukuoka: 2:12:48 – 8th

Sein ärgster Widersacher könnte Arata Fujiwara werden, der nach langer Verletzungspause zwei kleinere Marathonläufe gewann. Fujiwara peilt eine Zeit von 2:10 bis 2:11 Stunden an, um sich dann Ende Februar 2016 in Tokyo für das japanische Olympiateam zu qualifizieren. Fujiwara hat eine Bestzeit von 2:07:48 vom Tokyo Marathon 2012.

Ein interessanter Gegner ist Saeki Makino, der in Seoul Anfang November 2:15:22 lief. Letzte Woche (!) lief der Trainingspartner von Yuki Kawauchi die erste Hälfte beim Honolulu Marathon in 64:27, bevor er das Tempo für den Lauf in Hofu herausnahm. Er will in Hofu seine Bestzeit in den Bereich von 2:12 steigern. In den Vorjahren hatte Makino auf Hawaii für Furore gesorgt, als er lange vor dem Feld des Honolulu Marathon her lief, im Schlusspart aber stets noch eingeholt wurde.

46th Hofu Yomiuri Marathon Elite Field (Quelle: Brett Larner, JRN)
(gelistet sind die besten Zeiten in den Jahren 2013-2015)

Yuki Kawauchi (Saitama Pref. Gov’t) – 2:08:14 (Seoul Int’l 2013)
Alphonce Simbu (Tanzania) – 2:12:01 (Gold Coast 2015)
Sho Matsumoto (Nikkei Business Service) – 2:13:38 (Nobeoka 2013)
Atsushi Hasegawa (Kawasaki T&F Assoc.) – 2:14:20 (Kasumigaura 2014)
Kazuyoshi Tokumoto (Monteroza) – 2:14:36 (Berlin 2014)
Yasuyuki Nakamura (Suzuki Hamamatsu AC) – 2:14:41 (Tokyo 2013)
Fabiano Joseph (Tanzania) – 2:15:21 (Glasgow 2014)
Saeki Makino (DNPL Ekiden Team) – 2:15:22 (Seoul 2015)
Arata Fujiwara (Miki House) – 2:16:49 (Hokkaido 2015)
Takeshi Makabe (Kurosaki Harima) – 2:18:32 (Tokyo 2013)

Rückblick auf die internationale Straßenlaufszene im Jahr 2015: Ereignisreich in allen Belangen

dubai2015-siegerin-mergia-zweiteSicherlich eines der Bilder des Jahres 2015: Gleich im Januar glänzte der Dubai Marathon mit einer einmaligen Leistungsdichte bei den Frauen. Am Ende hatte Aselefech Mergia in tollen 2:20:02 den besseren Spurt und gewann mit einer Sekunde Vorsprung vor Gladys Cherono, eine Sekunde die 120.000 USD Preisgeld ausmachten. Und wie man sieht, liegen Glück und Leid eng beeinander.  (c) H. Winter

Nach den stetigen Verbesserungen im Marathonlauf der Weltelite in den letzten Jahren ist insbesondere bei den Männern im Jahr 2015 ein gewisse Stagnation bis Rückschritt im Leistungsniveau zu verkennen. Während 2014 Dennis Kimetto (KEN) als Sieger des Berlin Marathons in 2:02:57 einen Weltrekord erzielen konnte, wurde die schnellste Zeit dieses Jahr an gleicher Stelle von Eliud Kipchoge (KEN) mit 2:04:00 erzielt; also eine gute Minute langsamer. Auch in der Leistungsbreite ließ das Niveau nach: Nur 3 Athleten blieben 2015 unter einer Zeit von 2:05 Stunden, im Vorjahr waren das noch 8 Läufer; 10 Läufer blieben unter 2:06 Stunden, 2014 schafften dies 17.

Bei den Frauen fällt der Vergleich mit dem Vorjahr deutlich besser aus. Nachdem 2014 keine Läuferin unter der Schallmauer von 2:20 Stunden blieb, waren das in diesem Jahr mit Gladys Cherono (KEN) in Berlin mit 2:19:25 und Mare Dibaba (ETH) in Xiamen mit 2:19:52 gleich zwei Athletinnen. Sieben Läuferinnen liefen 2015 unter 2:21 Stunden gegenüber fünf im Vorjahr. Und eine Zeit unter 2:24 Stunden schafften in diesem Jahr 31 Läuferinnen, 2014 waren das nur 19.

Keine Frage, die internationale Straßenlaufszene bleibt in Bewegung, da macht auch das Jahr 2015 keine Ausnahme. In vielfältiger Hinsicht setzte sich die Flut an herausragenden Leistungen und außergewöhnlichen Ereignissen aus den Vorjahren fort. Der Lauf auf den Straßen durch die Städte dieser Welt kennt keine Pause mehr, auf globaler Skala wird zu jeder Jahreszeit auf höchstem Niveau agiert. Es wurden wieder viele Bestzeiten aufgestellt, gekrönt von einigen Weltrekorden. Aber auch der Schatten des Dopings lässt die Laufszene nicht los, wobei allerdings wenig fundierte Hinweise auch in die Hochburgen der Laufeliten Ostafrikas führten.

Dabei sorgte ein (selbst ernannter) Doping-Experte (Wie wird man so etwas eigentlich?) einer öffentlich-rechtlichen Funk-Anstalt für Aufsehen. Im Rund-um-Schlag setzte er sich in dürftig recherchierten Beiträgen in Szene und schadete damit einer Sportart, über die seine Funkhäuser in sportlichen Belangen so gut wie nie berichten. Dass dann auch noch der Deutsche Leichtathletik Verband (DLV) diese “journalistischen Leistungen” prämiert, reiht sich in die Serie von Fehleinschätzungen ein, die diesem Verband auch im Jahr 2015 zuhauf unterliefen. Dabei knickte man aber immerhin ob des Tsunami gleichen Protests bei der “Läufer-Maut” halbherzig ein. Die Begründung eines dem Straßenlauf angemessenen Verbandes scheint nach den Entwicklungen im Jahr 2015 dringlicher denn je zuvor.

grr-maut-stopDas Logo des Jahres: Stop der “Lauf-Maut”. 1 Euro ist in der Tat zu viel. Vor allem für was eigentlich?  (c) GRR

Von sportlicher Seite waren die Böller zu Silvester kaum verklungen, da gab es schon beim Neujahr-Marathon im Schnee von Zürich durch den Franzosen Ruberti in 2:48:47 die erste Jahres-Weltbestzeit, über die sich der wackere Freizeitsportler traditionell nur wenige Tage freuen konnte. Bereits am 3. Januar ging es dann in der chinesischen Hafenstadt Xiamen in andere Dimensionen mit großartigen Bestmarken bei den Männern durch den Kenianer Moses Mosop im Duell mit Tilahun Regassa (ETH) in 2:06:19. Bei den Frauen lief die Äthiopierin Mare Dibaba in einem einsamen Rennen einen neuen Streckenrekord von 2:19:52. Diese Zeit unter der Schallmauer bei den Frauen von 2:20 Stunden, wurde im Jahr 2015 nur von Gladys Cherono (KEN) beim Berlin Marathon unterboten werden.

Dieser Grenze zur absoluten Weltklasse kamen die Läuferinnen beim Dubai-Marathon Ende Januar sehr nahe, mit einer einmaligen Leistungsdichte mit sechs Läuferinnen unter 2:22 Stunden. In einem ganz knappen Finale gewann Aselefech Mergia (ETH) in 2:20:02 vor der amtierenden Weltmeisterin im Halbmarathon Gladys Cherono (KEN), die bei ihrem Debüt eine Sekunde länger brauchte. Bei den hohen Preisgeldern in Dubai kostete diese Sekunde allerdings 120.000 USD.

Dabei stellten die Frauen mit diesen Zeiten die Leistungen der Männer in den Schatten. Denn einer der Superstars der Laufszene, der Äthiopier Kenenisa Bekele, konnte den schnellen Kurs im Vereinigten Arabischen Emirat nicht für eine flotte Zeit. Immer noch durch Verletzungen beeinträchtigt musste Bekele vor 30 km das Rennen beenden, dabei war man beim Halbmarathon in 1:02:19 noch auf Kurs zu einer sehr schnellen Zeit und dem Streckenrekord (2:04:23). Sichtlich irritiert durch Bekeles Aufgabe begann ein Taktieren um Sieg und Preisgelder, das der noch wenig bekannte Lemi Berhanu (ETH) in 2:05:28 deutlich vor seinem Landsmann und Boston-Sieger Lelisa Desisa in 2:05:52 gewann. Für die mittlerweile hohen Ansprüche im Emirat war das schon fast Mittelmaß.

dubai2015-ca36kmLemi Hayle Berhanu and Lelisa Desisa (beide ETH) kämpfen nach dem Ausscheiden des Favoriten Kenenisa Bekele beim Dubai Marathon im Januar 2015 um den Sieg.  (c) H. Winter

Bereits am Wochenende zuvor gab es beim Chevron Houston Marathon (USA) sowie beim Standard Chartered Mumbai Marathon (Indien) ausschließlich äthiopische Sieger. In einem spannenden Schlusspart holte in Houston Birhanu Gedefa seinen enteilten Landsmann Gebo Burka auf dem letzten km noch ein und siegte in 2:08:03, wobei er von der 40 km-Marke bis ins Ziel eindrucksvolle 6:16 brauchte. Bei den Frauen siegte Yebrgual Arage (ETH) in guten 2:23:23. In der indischen Metropole Mumbai verhinderte die zunehmende Hitze einen neuen Streckenrekord (2:09:32), der bei Halbzeit in 1:04:47 noch in Reichweite lag. Es siegte Tesfaye Abera in 2:09:46 vor seinem Landsmann Dereje Debele in 2:10:31. Der beste Kenianer landete mit Ex-Weltmeister Luke Kibet in 2:10:57 nur auf Platz 3.

Am 25. Januar gewann die Ukrainerin Tatjana Shmyrko den Frauen-Marathon im japanischen Osaka mit neuem Landesrekord von ausgezeichneten 2:22:09 und lag damit weit vor der (rein japanischen) Konkurrenz. Sehr lange konnte sie sich aber über diese Errungenschaften nicht freuen, denn der Verband sperte sie wegen der “Einnahme verbotener Substanzen”. Am 1. Februar begann in Beppu-Oita die Serie der drei japanischen Elite-Marathons im Frühjahr, den Twelde Estifanos (ERI) in 2:10:18 gewann.

Ein erster Höhepunkt des Jahres war – nach dem Sieg von Mary Keitany (KEN) beim Halbmarathon im Emirat Ras Al Khaimah am 13. Februar in sehr guten 1:06:02 – der neue Weltrekord ihrer Landsfrau Florence Kiplagat in Barcelona. Beim Mitja Marato de Barcelona steigerte Kiplagat ihren Weltrekord aus dem Vorjahr an gleicher Stelle um 3 Sekunden auf phänomenale 1:05:09. Letztlich kam diese Steigerung fast so überraschend wie der Rekord im Vorjahr, denn sie war wegen des Marathontrainings für London nicht optimal vorbereitet. In einem kuriosen Rennen holte sie sich zunächst sehr deutlich den Weltrekord über 15 km in 46:13, reduzierte zwar das Tempo, aber sowohl für 20 km (1:01:54) und vor allem für den Halbmarathon „reichte“ es dann auch noch für globale Rekorde. Danach lief für sie die Saison 2015 eher durchwachsen, aber in einem kürzlichen Interview nach ihrem Ausscheiden beim Halbmarathon im indischen  Delhi möchte sie beim dritten Start 2016 in Barcelona als erste Frau den halben Marathon unter 65 Minuten laufen

kiplagat-barcelona-2015Florence Kiplagat verbesserte in Barcelona ihren eigenen Weltrekord über die Halbmarathon-Distanz auf 1:05:09.  (c) Veranstalter

Auf der Marathondistanz sorgte der Tokyo-Marathon am 22. Februar vor allem durch eine Neuregelung zur World-Marathon-Majors(WMM)-Serie für Aufsehen, die diesen Wettbewerb mit 500.000 USD Preisgeld nun auf ein volles Jahr beschränkt. Sportlich holte man im Vergleich zu den anderen fünf WMM-Partnern weiter auf, die Siegerzeit von Endeshaw Negesse (ETH) mit 2:06:00 rangiert in der Jahresbestenliste im Vorderfeld. „Sieger der Herzen“ wurde allerdings Olympiasieger und Weltmeister Stephen Kiprotich (UGA), der kurz zuvor seine Tochter verlor und im Spurt um Platz 2 mit persönlicher Bestzeit von 2:06:33 Dickson Chumba (KEN) abfangen konnte. Bei den Frauen lag Birhane Dibaba in 2:23:15 vorne.

tokyo-2015-spitze-20kmDie Spitzengruppe beim Tokyo Marathon passiert die 20 km Marke. Die späteren Erstplatzierten laufen hier noch in dritter und vierter Reihe. Ganz rechts Wilfred Kirwa, der vier Monate zuvor Kimetto zum Weltrekord zog.  (c) H. Winter

Am 22. Februar verpasste in der zweiten Hälfte Lawrence Cherono (KEN) mit 2:09:39 den Streckenrekord im spanischen Sevilla nur knapp und am 27. Februar reichten 2:10:30 für William Yegon (KEN) zum Sieg beim Marathon in Tel Aviv.
Im Monat März gewann am Lake Biwa im japanischen Otsu der Kenianer Samuel Ndungu den dortigen Traditions-Marathon (Gold Label der IAAF) in 2:09:08 mit großem Vorsprung. Eine Woche später wurde im nur unweit gelegenen Nagoya die Russin Mariya Konovalova zwar nur Zweite hinter Eunice Kirwa (KEN, 2:22:08), ihre Zeit von 2:22:27 bedeutete für die im August 1974 geborene Russin jedoch einen neuen Masters-Weltrekord im Marathon der Frauen. Bei den Männern fiel dieser Rekord sogar gleich zweimal, im April sowie Juli jeweils durch den Kenianer Kenneth Mungara. Dieser Weltrekord besteht auch heute noch, während Konovalova sprichwörtlich im russischen Doping-Sumpf versackte und ihren Rekord verlor. Irina Mikitenko bekam noch vor Weihnachten den Masters-Weltrekord für Marathonfrauen zurück.

konovalova-chicago-2013 Mariya Konovalova (RUS) wurde “erwischt” und verlor Platzierungen sowie den Masters-Weltrekord der Marathonfrauen.  (c) H. Winter

Einen Europarekord lief nach einem kuriosen Rennverlauf der Brite Mo Farah beim Lissaboner Halbmarathon in 59:32. Dabei lag der Topstar der Langstreckenszene auf der Bahn schon scheinbar abgeschlagen zurück, bevor er im Spurt an einer weiteren Größe der Bahnleichtathletik, dem Kenianer Micah Kogo, vorbeizog. Den Halbmarathon in Prag gewannen Daniel Wanjiru (KEN) in 59:51 und Worknesh Degefa (ETH) in 1:07:14, und der Weltrekordversuch über die gleiche Distanz in Berlin durch den Schnellsten des Vorjahres, Abraham Cheroben (KEN), war durch starken Wind schon früh zum Scheitern verurteilt. Am Ende war hier Birhane Legese (ETH) in 59:45 vorne, Cheroben wurde Dritter. Die Jagd des neuen Stars der deutschen Straßenlaufszene Arne Gabius auf den deutschen Rekord von Carsten Eich (1:00:30) scheiterte an Magenkrämpfen nach 11 km.

b-hm-2015-spitze-menHart umkämpft war der Sieg beim Berliner Halbmarathon, den Birhane Legese (ETH, rechts) für sich entschied.  (c) H. Winter

Eine noch schnellere Zeit über die Halbmarathon-Distanz lief am 8. März der Kenianer Stanley Biwott beim City-Pier-City Loop in der niederländischen Hauptstadt Den Haag mit 59:20. Und eine Woche später gab es durch die Siege von Wilson Loyanae Erupe (KEN) in 2:06:11 beim Seoul International Marathon und von William Yegon (KEN) in Barcelona mit 2:08:16 sehr beachtliche Leistungen. Beim mittlerweile hochkarätigen Rom-Marathon war diesmal bei strömendem Regen nur eine Zeit von 2:12:23 durch Abebe Negefa (ETH) möglich.

Im April häuften sich innerhalb von zwei Wochen die hochklassigen Läufe des Frühjahrs. Zuvor siegte bereits am 5. April im (süd-)koreanischen Daegu der Äthiopier Girmay Birhanu in beachtlichen 2:07:26, und eine Woche später gab es beim Mailand Marathon ein kaum erwartetes Highlight, wo Kenneth Mungara (KEN) in 2:08:44 einen Masters-Weltrekord erzielte. Lauflegende Haile Gebrselassie hatte dort den Startschuss gegeben und gab einen Monat später nach dem Great Manchester Run seinen (endgültigen) Rücktritt vom Leistungssport bekannt. Haile hatte in letzter Zeit noch den Marathon-Masters-Weltrekord (40+) im Visier, den Andres Espinoza (MEX) 2003 mit 2:08:46 in Berlin aufstellte. Nun unterbot in Mailand ausgerechnet der am 7. September 2013 geborene Mungara diese Marke um 2 Sekunden.

Am gleichen Tag siegten in Paris Mark Korir (KEN) in 2:05:49 und Meseret Mengistu (ETH) in 2:23:24. In Rotterdam lagen 15 Läufer zur Hälfte in 1:02:05 nahe am Weltrekordkurs. Kräftiger Wind und schwindende Kräfte forderten ihren Tribut, Abera Kuma war am Ende in 2:06:46 noch der Beste. Und noch schlimmer erwischte es die Spitze beim Wien Marathon, wo der Äthiopier Sisay Lemma Kasaye in 2:07:31 die Leistungsbilanz eines Golden Label Events rettete, danach gab es mit Duncan Koech in 2:12:14 und der Siegerin Maria Neuenschwander (SUI) nur Mittelmaß. Auch die Vorjahressiegerin Anna Hahner auf Platz 5 in 2:30:50 konnte die Bilanz nicht aufbessern.

wien-mar-2015-lemmaSiasay Lemma Kasaye (ETH) gewann in diesem Jahr die Marathonläufe in Wien und Frankfurt.  (c) Veranstalter

Am 19. April konnten die Läufe in Enschede und Hannover mit Siegen von Evans Cheriuyot (KEN) in 2:09:40 und Jacob Ceshari (KEN) in 2:09:32 ihre Serie schneller Zeiten nicht fortsetzen, dafür meldete man aus San Antonio (Italien) mit dem Sieg von Robert Kipkemboi in gleichfalls 2:09:32 eine beachtliche Zeit. Auch in Zürich war mit 2:11:35 durch Edwin Kemboi der Höhenflug erst einmal vorbei, wobei sich das japanische Lauf-Unikum Yuki Kawauchi in bekannter Manier auf Platz 2 in 2:12:13 kämpfte. Das blieb dann auch die beste Zeit des Jahres für den eigenwilligen Japaner, der nach seiner Verletzung zu Silvester in Barcelona und unverminderten Startaktivitäten so langsam seinem Raubbau der Ressourcen Tribut zu zollen scheint.

fukuoka-mar-2015-yuki-18kmDas japanische Lauf-Unikum und Vielstarter Yuki Kawauchi scheint seinen Raubbau der Ressourcen so langsam Tribut zu zahlen. Im Jahr 2015 lief er erstmals wieder keine Zeit von unter 2:12 Stunden.  (c) H. Winter

Beim traditionellen Boston Marathon hielten sich die afrikanischen Topathleten merklich zurück, so dass heimische Läufer die Tempogestaltung übernahmen. Am Ende lagen aber doch die Afrikaner vorne. Lelisa Desisa (ETH) siegte in 2:09:17 nach Platz 2 im Januar in Dubai und Caroline Rotich gewann die Frauenkonkurrenz in 2:24:55. Der Sensationssieger des Vorjahres Meb Keflezighi (USA) landete diesmal nur auf Platz 8 in 2:12:42.

dubai-2015-desisa-40kmLelisa Desisa (ETH) gewann nach Platz 2 in Dubai den Boston Marathon 2015.  (c) H. Winter

Eine Woche später setzte man in Hamburg durch Lucas Rotich (KEN) in 2:07:17 das Niveau guter Siegerzeiten fort, während in Düsseldorf der (unfreiwillige) Verzicht auf ostafrikanische Topläufer Wirkung zeigte. Marius Ionescu (ROM) siegte in 2:13:19, da war man in den Vorjahren wesentlich schneller. Dafür schaffte man in Warschau durch die Verpflichtung des Siegers des Dubai Marathons Hayle Berhanu Lemi (ETH) in 2:07:57 eine beachtliche Zeit.

Der Höhepunkt des Frühjahrs war wieder der London Marathon, wo man bei Frauen sowie Männern die absolute Weltklasse an den Start brachte. Entsprechend hoch waren die Erwartungen, die sich aber bei den Frauen nicht in Ansätzen erfüllten. Hatte man im Vorfeld einen Angriff auf Zeiten in den Regionen einer Paula Radcliffe erwartet – die lief dort einen beeindruckenden „Abschieds-Marathon“ – , wurden diese Hoffnungen bereits beim Halbmarathon nach 1:11:43 enttäuscht.

llondon-2015-paula-finish“Goodbye and thank you, Paula!” Ihre Abschiedsvorstellung in London war grandios, ihr Marathon Weltrekord ist vermutlich für die Ewigkeit bestimmt.  (c) H. Winter

Am Ende profitierte mit Tigist Tufa (ETH) eine Läuferin von dem moderaten Tempo, die keiner auf der Rechnung hatte. Dabei sorgte Tufa mit einer Bestzeit von immerhin 2:21:52 (Shanghai 2014) im Januar beim Dubai Marathon bis 35 km für Furore, wo sie als kurzfristige Nachmeldung lange auf Kurs von 2:18 Stunden vor dem Feld herlief, dann aber aufgab. In London konnte ihrem Antritt 7 km vor dem Ziel keine Kontrahentin mehr folgen, sie gewann deutlich in allerdings angesichts des Starterfeldes enttäuschenden 2:23:22. Paula schaffte zum Abschied recht locker gelaufene 2:36 Stunden.

londom-mar-2015-tufa-40kmTigist Tufa gewann etwas überraschend den London Marathon gegen das vermeintlich stärkste Marathonfeld der Geschichte.  (c) H. Winter

Bei den Männern entwickelte sich nach der Hälfte in 1:02:19 ein beeindruckendes Ausscheidungsrennen im Showdown der (kenianischen) Topstars der Szene Wilson Kipsang (Vorjahresssieger, Ex-Weltrekordler, 2:03:23), Dennis Kimetto (Weltrekordler, 2:02:57) und Eliud Kipchoge (Chicago-Sieger 2014, 2:04:05). Eliud Kipchoge gewann in sehr guten 2:04:42, wobei er den letzten km in phänomenalen 2:41 lief und nach seinem Sieg beim Berlin Marathon Ende September der aktuell wohl stärkste Marathon-Läufer der globalen Szene sein dürfte. In der Bestenliste des Jahres 2015 belegt der Kenianer, der erst eine klassische Bahn-Karriere hinter sich brachte, die Plätze 1 und 2. Das besagt eigentlich alles.

london-2015-kipchoge-finish-42kMit einem Lächeln im Gesicht eilt Eliud Kipchoge (KEN) auch in London zum Sieg. Aktuell dürfte er der stärkste Läufer im globalen Ranking sein.  (c) H. Winter

Am 3. Mai siegten in Prag Felix Kandie (KEN) in 2:08:32 und Yebrgual Melese (ETH) in 2:23:49, Ende Mai schafften im kanadischen Ottawa die äthiopischen Sieger Girmay Birhanu in 2:08:14 und Abebech Afework 2:23:53 ähnlich gute Zeiten. Zwischendrin gab es am 10. Mai bei den BIG25 über die selten gelaufene Distanz von 25 km einen Weltrekordangriff von Abraham Cheroben (KEN), der aber mit guten 1:12:31 im kräftigen (Gegen-)Wind im zweiten Teil scheiterte. Beachtlich war zudem die Zeit der Siegerin von 1:21:55 durch Sutume Kebede (ETH).big25-2015-cheroben-winnerAbraham Cheroben siegte über 25 km bei den BIG25 in Berlin in 1:12:31. Im Jahr 2015 war niemand auf dem Globus schneller als er.  (c) H. Winter

Am 13. Juni lief Abayuch Woldegiorgis (ETH) im chinesischen Langzhou am Ufer des Gelben Flusses mit 2:10:10 einen Streckenrekord, und einen Monat später am 5. Juli blieben an der australischen Gold Coast gleich 3 Läufer unter dem Streckenrekord von 2:09:14. Kenneth Mungara gewann in 2:08:42 und steigerte seinen Masters-Weltrekord vom April um weitere 2 Sekunden. Weiterhin ist die Siegerzeit die schnellste jemals im Monat Juli gelaufene Zeit, die man sich zuvor mit Jörg Peter und dem Marathon in Berlin Grünau teilte.

gold-coast-2015-mungara-zielKenneth Mungara (KEN) lief an der australischen Gold Coast einen neuen Masters-Weltrekord im Marathon der Männer und ist nun der schnellste Läufer im Monat Juli.  (c) Veranstalter

Die Marathonszene im (Hoch-)Sommer bestimmten dann die Marathonläufe im Rahmen der WM in der chinesischen Hauptstadt Beijing, wo besonders der Lauf der Männer (wieder) unter weitgehend irregulären äußeren Bedingungen stattfand. Warum die IAAF seine Athleten immer wieder derart extremen Bedingungen aussetzt, bleibt ein Rätsel. Irgendwann sollten die Herren auch einmal an die Gesundheit ihrer Schützlinge denken als an die Einschaltquoten in relevanten Zeitzonen auf dem Globus. In einem Rennen unter dem Motto „survival of the fittest“ stiegen etliche Favoriten aus, so auch Kenias Topstars Dennis Kimetto und Wilson Kipsang, und am Ende sorgte der erst 19jährige Ghirmay Gebreslassie aus Eriträa mit seinem Titelgewinn in 2:12:27 für eine große Überraschung. Für die Laufnation Kenia gerieten die Titelkämpfe zum Desaster, Mike Kigen endete in indiskutablen 2:21 Stunden auf Platz 22.

wm-2015-gebreslassieGhirmay Ghebreslassie (ERI) wurde überraschend neuer Marathon Weltmeister bei der WM in Beijing.  (c) ZDF – Screenshot

Bei den Frauen gewann die Äthiopierin Mare Dibaba ein Sprintfinale gegen drei Konkurrentinnen in 2:27:35, eine Sekunde später rettete Helah Kiprop die Ehre Kenias mit der Silbermedaille. Bei den Langstrecken auf der Bahn glänzte der Brite Mo Farah ein weiteres Mal bei internationalen Meisterschaften und gewann nahezu problemlos sowohl die 5000 m und 10000 m gegen die verbissene Gegenwehr der kenianischen Konkurrenz.

Die Rennen der Herbstsaison begannen mit einem schnellen Halbmarathon beim Great North Run im englischen Newcastle, wo Mo Farah sich in 59:23 knapp gegen Stanley Biwott durchsetzte. Als neuer Europarekord kann die Zeit aber wegen der Punkt-zu-Punkt-Strecke keine Anerkennung finden. Ein Jahr nach der WM in Kopenhagen lief dort der in Japan lebende Kenianer Bedan Karoki mit 59:14 eine Jahres-Weltbestzeit, die dann im Oktober Abrahm Cheroben (KEN) auf 59:10 verbesserte. Somit unterbot im Jahr 2015 kein Läufer die 59 Minuten über die halbe Marathondistanz.

great-nirth-2015-moDer Brite Mo Farah hatte wieder eine sehr erfolgreiche Saison mit einem Doppelsieg über 5000 m und 10000 m auf der Bahn und Siegen im Halbmarathon.  

Leistungssportlicher Höhepunkt des Jahres war einmal mehr der Berlin Marathon, wo es zwar keinen neuen Weltrekord gab, Gladys Cherono (KEN) mit 2:19:25 als auch Eliud Kipchoge (KEN) mit 2:04:00 liefen jedoch globale Jahresbestmarken. Unvergessen wird dabei das Problem der weit herausgerutschten Innensohlen bei den Schuhen Kipchoges bleiben, das dem Kenianer bei seiner Tempojagd am Ende wertvolle Zeit gekostet haben mag.

b-marathon-2015-cherono-41kmGladys Chreono (KEN) war die schnellste Läuferin des Jahres 2015.  (c) H. Winter

Am gleichen Tag lief im chinesischen Hengshui Ernest Ngeno (KEN) beachtliche 2:07:57, noch schneller war eine Woche zuvor in Kosice ein wieder erstarkter Samuel Kosgei (KEN) in 2:07:07. Für die Posse des Jahre sorgte diesmal sicher der Chicago Marathon, der sich nach den überaus erfolgreichen Tempojagden der letzten Jahre recht unvermittelt entschloss, auf die Tempomacher („rabbits“) zu verzichten. Die ganze Sache endete fast in einem Desaster, die Männer verschleppten das Tempo im ersten Teil mit über 65 Minuten für die erste Hälfte, so dass auch mit einer erheblichen Temposteigerung der Sieger Dickson Chumba (KEN) nur noch eine Zeit von 2:09:25 erzielen konnte.

2015Chicago-0421sEin weiteres Bild des Jahres: In Chicago gab es keine “Rabbits” mehr. Das Tempo in der ersten Hälfte war sehr moderat, so dass auch Läufer vorne agierten, die man ansonsten dort nicht findet. Am Ende blieb man über 5 Minuten hinter den Zeiten der Vorjahre zurück und das Rennen war auch nicht spannender als zuvor. Enttäuschend!  (c) S. Harnett

Auch die groß angekündigte Tempojagd der Weltrekordlerin über die halbe Distanz fand nicht statt, Florence Kiplagat (KEN) gewann in kaum zufriedenstellenden 2:23:23. Da machten es die Läufer in Eindhoven und koreanischen Gyeongju weit besser, wo Stephen Chebogut (KEN) in 2:05:52 den Streckenrekord knapp verpasste bzw. Wilson Loyanae (KEN) 2:07:11 schaffte. Am gleichen Tag lief bei den GRAND10 in Berlin die Kenianerin Gladys Chesire die 10 km in 30:41, so schnell war in diesem Jahr keine Frau zuvor.

Die Vorboten des Winters verhinderten am 18. Oktober im kanadischen Toronto bei Temperaturen um den Gefrierpunkt bessere Zeiten, Ishimael Chemtan (KEN) gewann nach 2:09:00. Und auch in Amsterdam verhinderte das Wetter beim Sieg von Bernard Kipyego (KEN) in 2:06:19 noch bessere Zeiten. Auf deutschem Boden gab es beim Frankfurt Marathon am 25. Oktober ein Highlight durch die Verbesserung des 27 Jahre alten deutschen Marathon-Rekords durch Arne Gabius auf 2:08:33, der sich damit in die europäische Elite lief. Dabei wurde es für Arne am Ende noch richtig knapp, weil er nach einer schnellen ersten Hälfte in 1:03:17 nach 25 km erhebliche Problem bekam und das Tempo zurücknehmen musste. Auf dem letzten km mobilisierte er noch einmal letzte Reserven und mit 2:59 für den Abschnitt von 41 km nach 42 km vor der Festhalle vollendete er einen großartigen Auftritt beim Lauf ohne Titelsponsor. Der Gewinner von Wien Sisay Lemma Kasaye (ETH) gewann in guten 2:06:26 auch am Main, wobei er eine sogar noch bessere Zeit durch einen aberwitzigen Zwischenspurt jenseits der 25 km, der am Ende viel Substanz kostete, verspielte.

frankf-marathon-2015-gabius-42kmArne Gabius sorgte beim Frankfurt Marathon Ende Oktober für eines der Glanzlicher. Mit 2:08:33 löschte er nach gut 27 1/2 Jahren den deutschen Rekord des Dresdners Jörg Peter (2:08:47) aus.  (c) H. Winter

Am gleichen Tag wie Frankfurt lief Julius Chepkwony (KEN) über die vielen Brücken Venedigs beachtliche 2:11:08, im chinesischen Heifei lief der Sieger Marius Kipserem (KEN) sogar 2:09:23 und noch schneller lief mit 2:08:19 Limena Gatachew (ETH) beim Ljubljana Marathon, den ein deutscher, Abgaswerte manipulierender Automobilkonzern sponsorte.

Am 1. November kamen beim TCS New New City Marathon mit 49828 Finisher wieder die meisten Läufer ins Ziel, zur Marke vom Vorjahr fehlten aber fast 1000 Aktive. Übrigens schoben sich bei diesen Zahlen Paris mit 40259 Absolventen und London mit 37644 auf die Plätz 2 und 3, Chicago fiel mit 37420 Finishern auf den vierten Platz zurück. Sportlich hatte der Lauf in NYC zwei sehr unterschiedliche Hälften, die durch sehr moderates Tempo in den ersten Parts bei Männern und Frauen (ohne Tempomacher) charakterisiert war. Dann “explodierte” das Rennen regelrecht, bei den Frauen lief Mary Keitany (KEN) unangefochten wie im Vorjahr in 2:24:25 zum Sieg, bei den Männern setzte sich ihr Landsmann Stanley Biwott in bescheidenen 2:10:34 durch. Dabei lief Biwott allerdings die letzten 10 km von der 20 Meilen-Marke bis ins Ziel in phänomenalen 28:35 auf dem nicht einfachen Kurs an der Peripherie des Central Parks.

Damit waren die Siegerzeiten in allen World Marathon Majors Rennen in den USA recht bescheiden: Boston (2:09:17), Chicago (2:09:25), New York City (2:10:34). “Majors” und die damit implizierte “Elite” liegen sicherlich in einem anderen Zeitregime, das mittlerweile an vielen Stellen auf dem Globus auch 2015 erreicht wurde. Nur eben in der Eliteliga der Majors nicht. Berlin und London halten diesbezüglich die Standards hoch, Tokyo liegt im Mittelfeld; im Leistungsniveau wohl gemerkt.

nyc-mar-2015-women-winnersDie Erstplatzierten beim New York City Marathon am 1. November 2015: Tufa, Keitany und Mergia mit Tochter (von links).  (c) Veranstalter

Auf einem ganz anderem (Leistungs-)Niveau ging der Marathon im spanischen Valencia über die Bühne, in dem von Anfang an ein hohes Tempo angeschlagen wurde. Als Lohn gab es eine Flut von Topzeiten, mit denen selbst der Fünfte in Valencia die Rennen in Boston, Chicago oder New York City gewonnen hätte. Am Ende war John Mwangangi (KEN) in tollen 2:06:13 der Schnellste, womit er nicht nur den Streckenrekord um eine Minute verbesserte, sondern auch die beste Zeit auf spanischem Boden erzielte. Fünf Läufer im Marathon unter 2:09 Stunden und einige Wochen zuvor die schnellste Zeit des Jahres 2015 im Halbmarathon belegen, dass die Veranstaltung in der Weltspitze angekommen ist.

valencia-mar-winner John Mwangangi (KEN) lief in Valencia einen hochkarätigen Streckenrekord.  (c) Veranstalter

Doch nicht nur in Valencia wurde am Ende einer langen Saison sehr schnell gelaufen. In Shanghai unterbot Paul Lonyangata (KEN) in 2:07:14 den Streckenrekord, beim JoongAn Seoul Marathon lief der Äthiopier Tabalu Zawude 2:08:46, in Nizza-Cannes siegte Barnabas Kiptum in 2:10:44 und in einer Krisen geschüttelten Region gewann Jackson Limo (KEN) den Beirut Marathon mit Streckenrekord von 2:11:04.

Beim “Great Ethiopian Run” in Addias Abeba nahm die Lauflegende Haile Gebrselassie barfuß laufend seinen (endgültigen?) Abschied vom Laufsport. Am gleichen Tag gewann der Tempomacher Norbert Kigen (KEN) den La Rochelle Marathon in 2:09:24 und auch in Florenz blieb der Sieger Megersa Beyu in 2:09:54 unter 2:10 Stunden. Und der Halbmarathon im Smog der indischen Hauptstadt Delhi brachte wie im Vorjahr wieder eine Flut von Topleistungen. Wieder liefen fünf Läufer unter 59:30 und belegen damit Plätze in den Top10 des weltweiten Rankings des Jahres 2015. Es siegte Birhanu Legese (ETH) in 59:20, nachdem man lange auf Kurs von einer Zeit unter 59 Minuten lag. Dritter wurde übrigens ein wieder erstarkter Weltrekordler über diese Distanz Zersenay Tadese in 59:24. Bei den Frauen gewann Cynthia Limo (KEN) in 1:08:35, die hoch eingeschätzte Weltrekordlerin Florence Kiplagat stieg nach gut 5 km aus dem Rennen aus.

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Birhanu Legese gewann den Halbmarathon am 29. November 2015 in der indischen Hauptstadt Delhi in 59:20.  (c) Veranstalter

Anfang Dezember machte dann der Marathon im chinesischen Guangzhou von sich reden, denn mit dem Streckenrekord von 2:09:57 lief der Äthiopier Sentayehu Ejigu eine beachtliche Zeit. Eine weit bessere Zeit sollte es am gleichen Tag bei den mit Traditonen beladenen “Fukuoka Marathon International Championchips” geben, wo die Veranstalter im Vorfeld vieles getan haben, um den Streckenrekord und den japanischen All-Comers-Rekord von 2:05:18 (Tsegaye Kebede 2009) zu steigern. Den Weltrekordler Dennis Kimetto sowie Ex-Weltrekordler Patrick Makau (beide KEN) hatte man eingeladen, um endlich bei einem der ehemals bedeutendsten Marathon Topzeiten internatoinaler Klasse zu erzielen.

Dabei wich man sogar vom sturen Konzept (ausbremsender) Tempomacher ab, genutzt haben die ganzen Aktionen allerdings nichts. Topstar Kimetto, in bester Form angereist, zerrte sich schon nach 2 km den Oberschenkel und stieg bald darauf aus. Die geplanten Abläufe kamen völlig durcheinander und das Tempo brach immer mehr ein. Patrick Makau (dessen überaus sympathischer Manager Zane Branson Mitte 2015 unerwartet verstarb) tat nur noch was nötig war, als Erster ins Stadion zu kommen, und gewann deutlich in 2:08:18, gerade einmal 4 Sekunden schneller als bei seinem Sieg an gleicher Stelle im Jahr zuvor. Für Lauf-Unikum Yuki Kawauchi erfüllten sich die Träume einer Teilnahme bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio nicht. Noch nicht völlig regeneriert vom Substanzverlust beim New York City Marathon ging er mit 30 Minuten für die ersten 10 km in der Spitzengruppe für seine Verhältnisse viel zu schnell an, um im Mittelteil gewaltig einzubrechen. Rio ade!

fukuoka-mar-2015-makau-ceremony Patrick Makau gewann in 2:08:18 zum zweiten Mal in Fukuoka.  (c) H. Winter

Eine Woche nach dem Fukuoka Marathon hätte es beim Honolulu Marathon auf Hawaii durch kenianische Athleten fast neue Streckenrekorde gegeben. Felix Kiprotich siegte bei den Männern in 2:11:47 und bei den Frauen lag Joyce Chepkirui in 2:28:34 als Gesamtsiebte(r) vorn. Und beim letzten bedeutenden Marathon des Jahres im japanischen Hofu feierte der japanische Topläufer Arata Fujiwara ein beachtliches Comeback in 2:11:50. Aber fast noch beachtlicher war die Zeit, die Yuki Kawauchi zwei Wochen nach der völligen Erschöpfung in Fukuoka mit 2:12:24 aufs Pflaster legte. Das war in seinem 14. (!) Marathon des Jahres immerhin seine zweitbeste Zeit. Schneller als beim Fukuoka Marathon!

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass auch das Jahr 2015 in der globalen Straßenlaufszene in allen Belangen ereignisreich war. Die angestrebten Weltrekorde beschränkten sich dieses Jahr auf den Halbmarathon der Frauen sowie auf das Masters-Segment. Im Marathon zeigte sich, dass nun auch bei den Männern die Bestmarke von solcher Qualität ist, dass es in naher Zukunft keine weitere Verbesserung geben dürfte. Die zum Teil wenig fundiert geführte Diskussion um den “2-Stunden-Marathon” war 2015 eher akademischer Natur; man wird vermutlich noch lange auf eine männliche “Paula” warten müssen.

Viel dringlicher wird es schon 2016 sein, sich den aktuellen und sehr akuten Problemen der Straßenlaufszene zu stellen. Da ist zum einen natürlich die Problematik des Dopings, die leider von den Medien mit übermäßiger Sensationslust aufgegriffen wurde und dem Sport nachdrücklich schadet. Profunder Journalismus sieht jedenfalls anders aus.

Doch es gibt noch viele weitere Baustellen, von denen die überzogenen DLV-Normen für Olympia im kommenden Jahr fast noch ein Nebenschauplatz sind. Denn die Bedeutung Olympischer Marathonläufe wird schlichtweg überschätzt.

Ein gravierendes Problem für den leistungsorientierten Straßenlauf der Zukunft dürften die Entwicklungen sein, die auch 2015 unvermindert ihren Vormarsch fortgesetzt haben und die Bedeutung von Eliteathleten für eine Veranstaltung in Frage stellen. Immer mehr Veranstalter verzichten bewußt oder äußeren Zwängen folgend zunehmend auf die Verpflichtung meist ostafrikanischer Eliteläufer/innen. Ein Blick in die Szene deutet an, dass diese Entwicklungen bedrohlich voranschreiten. Man darf sehr gespannt sein, wie sich diese Problematik – verbunden mit dem Verlust vieler Arbeitsplätze für Topathleten – 2016 entwickeln wird. Einer der größten globalen Veranstalter, die Competitor Group in den USA mit ihren Rock´n´Roll Marathonserien nahm auch 2015 sehr sichtbar immer mehr Abschied von alten Prinzipien. So gewann z.B. in San Diego ein Freizeitläufer eine halbe Stunde über dem Streckenrekord den ehemals prestigeträchtigen Marathon.

Die im folgenden aufgelisteten Bestlisten des Jahres 2015 im Marathon und Halbmarathon der Männer sowie Frauen zeigen allerdings noch ein erfreuliches Leistungsniveau höchster Qualität.

Auszüge dieses Beitrags sind im aktuellen Heft der Zeitschrift “RUNNING – Das Laufmagazin” 1/2016 (Nr. 171) auf den Seiten 94 – 102 publiziert.

Weltjahres-Bestenliste – Marathon Männer  (unter 2:07:00)
1. 2:04:00 Eliud Kipchoge KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
2. 2:04:42 Eliud Kipchoge KEN KEN London 26 APR 2015
3. 2:04:47 Wilson Kipsang Kiprotich KEN KEN London 26 APR 2015
4. 2:05:21 Eliud Kiptanui KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
5. 2:05:28 Berhanu Lemi ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
6. 2:05:49 Mark Korir KEN KEN Paris 12 APR 2015
7. 2:05:50 Dennis Kipruto Kimetto KEN KEN London 26 APR 2015
8. 2:05:52 Lelisa Desisa ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
9. 2:05:52 Stephen Kibiwott Chebogut KEN KEN Eindhoven 11 OCT 2015
10. 2:05:58 Deribe Robi ETH ETH Eindhoven 11 OCT 2015
11. 2:06:00 Endeshaw Negesse ETH ETH Tokyo 22 FEB 2015
12. 2:06:00 Mark Kosgei Kiptoo KEN KEN Eindhoven 11 OCT 2015
13. 2:06:06 Deribe Robi ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
14. 2:06:11 Wilson Loyanae Erupe KEN KEN Seoul 15 MAR 2015
15. 2:06:13 John Nzau Mwangangi KEN KEN Valencia, ESP 15 NOV 2015
16. 2:06:19 Moses Cheruiyot Mosop KEN KEN Xiamen 03 JAN 2015
17. 2:06:19 Bernard Kiprop Kipyego KEN KEN Amsterdam 18 OCT 2015
18. 2:06:26 Sisay Lemma ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
19. 2:06:33 Stephen Kiprotich UGA UGA Tokyo 22 FEB 2015
20. 2:06:33 Mathew Kipkoech Kisorio KEN KEN Valencia, ESP 15 NOV 2015
21. 2:06:34 Dickson Kiptolo Chumba KEN KEN Tokyo 22 FEB 2015
22. 2:06:34 Lani Kiplagat Rutto KEN KEN Frankfurt 25 OCT 2015
23. 2:06:35 Feyisa Lilesa ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
24. 2:06:41 Stanley Kipleting Biwott KEN KEN London 26 APR 2015
25. 2:06:47 Abera Kuma ETH ETH Rotterdam 12 APR 2015
26. 2:06:48 Alfers Lagat KEN KEN Frankfurt 25 OCT 2015
27. 2:06:54 Tilahun Regassa ETH ETH Xiamen 03 JAN 2015
28. 2:06:57 Feyisa Lilesa ETH ETH Berlin 27 SEP 2015
29. 2:06:59 Filex Kipchirchir Kiprotich KEN KEN Seoul 15 MAR 2015

 

Weltjahres-Bestenliste – Marathon Frauen  (unter 2:24:00)
1. 2:19:25 Gladys Cherono Kiprono KEN KEN Berlin 27 SEP 2015
2. 2:19:52 Mare Dibaba ETH ETH Xiamen 03 JAN 2015
3. 2:20:02 Aselefech Mergia ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
4. 2:20:03 Gladys Cherono Kiprono KEN KEN Dubai 23 JAN 2015
5. 2:20:21 Lucy Wangui Kabuu KEN KEN Dubai 23 JAN 2015
6. 2:20:48 Aberu Kebede ETH ETH Berlin 27 SEP 2015
7 2:20:59 Shure Demise ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
8. 2:21:17 Aberu Kebede ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
9. 2:21:56 Mulu Seboka ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
10. 2:22:08 Eunice Jepkirui Kirwa BRN BRN Nagoya 08 MAR 2015
11. 2:22:09 Tetiana Shmyrko UKR UKR Osaka 25 JAN 2015
12. 2:22:48 Sairi Maeda JPN JPN Nagoya 08 MAR 2015
13. 2:22:51 Tadelech Bekele ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
14. 2:23:06 Aliaksandra Duliba BLR BLR Dubai 23 JAN 2015
15. 2:23:12 Gulume Tollesa ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
16. 2:23:12 Dinkinesh Mekash ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
17. 2:23:15 Berhane Dibaba ETH ETH Tokyo 22 FEB 2015
18. 2:23:22 Tigist Tufa ETH ETH London 26 APR 2015
19. 2:23:23 Yebrgual Melese ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
20. 2:23:26 Meseret Mengistu ETH ETH Paris 12 APR 2015
21. 2:23:30 Amane Gobena ETH ETH Paris 12 APR 2015
22. 2:23:32 Guteni Shone ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
23. 2:23:33 Abebech Afework ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
24. 2:23:33 Florence Jebet Kiplagat KEN KEN Chicago, IL 11 OCT 2015
25. 2:23:37 Shure Demise ETH ETH Toronto 18 OCT 2015
26. 2:23:40 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN London 26 APR 2015
27. 2:23:41 Tirfi Tsegaye ETH ETH London 26 APR 2015
28 2:23:43 Ashete Bekele ETH ETH Dubai 23 JAN 2015
29. 2:23:43 Yebrgual Melese ETH ETH Chicago, IL 11 OCT 2015
30. 2:23:49 Yebrgual Melese ETH ETH Praha 03 MAY 2015
31. 2:23:51 Biruktayit Eshetu ETH ETH Houston, TX 18 JAN 2015
32. 2:23:52 Koren Jelela ETH ETH Frankfurt 25 OCT 2015
33. 2:23:53 Aselefech Mergia ETH ETH London 26 APR 2015

 

 

 Weltjahres-Bestenliste – Halbmarathon Männer (unter 1:00:00)
1. 59:10 Abraham Naibei Cheroben KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
2. 59:14 Bedan Karoki Muchiri KEN KEN København 13 SEP 2015
3. 59:20 Stanley Kipleting Biwott KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
3. 59:20 Birhanu Legese ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
5. 59:21 Mosinet Geremew ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
6. 59:24 Zersenay Tadese ERI ERI New Delhi 29 NOV 2015
7. 59:26 Edwin Kiprop Kiptoo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
7. 59:26 Jonathan Kiplimo Maiyo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
9. 59:28 Cyprian Kimurgor Kotut KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
9. 59:28 Alex Oloitiptip Korio KEN KEN København 13 SEP 2015
11. 59:30 Edwin Kipyego KEN KEN København 13 SEP 2015
12. 59:32 Mohamed Farah GBR GBR Lisboa 22 MAR 2015
12. 59:32 Simon Cheprot KEN KEN København 13 SEP 2015
14. 59:33 Micah Kipkemboi Kogo KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
15. 59:35 Edwin Kiprop Kiptoo KEN KEN Den Haag 08 MAR 2015
16. 59:37 Robert Kwemoi Chemosin KEN KEN Ostia Lido 01 MAR 2015
17. 59:38 Geoffrey Kipkorir Kirui KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
18. 59:39 Simon Cheprot KEN KEN Ostia Lido 01 MAR 2015
19. 59:43 Geofrey Kusuro UGA UGA Ostia Lido 01 MAR 2015
20. 59:45 Birhanu Legese ETH ETH Berlin 29 MAR 2015
21. 59:46 David Kipketer Kogei KEN KEN Berlin 29 MAR 2015
22. 59:47 Paul Mutero Kuira KEN KEN Marugame 01 FEB 2015
23. 59:47 Zane Robertson NZL NZL Marugame 01 FEB 2015
24. 59:49 Abraham Naibei Cheroben KEN KEN Berlin 29 MAR 2015
25. 59:51 Daniel Kinyua Wanjiru KEN KEN Praha 28 MAR 2015
26. 59:52 Mosinet Geremew ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
27. 59:52 Mathew Kipkoech Kisorio KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
28. 59:54 Edwin Kibet Koech KEN KEN Sarnen 06 SEP 2015
29. 59:55 Geoffrey Kipkorir Kirui KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
30. 59:55 Nguse Amlosom ERI ERI Yangzhou 19 APR 2015
31. 59:55 Vincent Kipsegechi Yator KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
32. 59:57 Wilfred Kipkosgei Murgor KEN KEN Praha 28 MAR 2015
33. 59:57 Leonard Patrick Komon KEN KEN Praha 28 MAR 2015
34. 59:58 Stephen Kosgei Kibet KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
35. 59:59 Richard Kiprop Mengich KEN KEN Berlin 29 MAR 2015

 

Weltjahres-Bestenliste – Halbmarathon Frauen (unter 1:09:00)
1. 1:05:09 Florence Jebet Kiplagat KEN KEN Barcelona 15 FEB 2015
2. 1:06:02 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
3. 1:06:28 Mamitu Daska ETH ETH Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
4. 1:06:38 Gladys Cherono Kipr. KEN KEN Istanbul 26 APR 2015
5. 1:06:38 Mary Jepkosgei Keitany KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
6. 1:07:02 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN Ras Al Khaimah 13 FEB 2015
7. 1:07:14 Worknesh Degefa ETH ETH Praha 28 MAR 2015
8. 1:07:17 Peris Chepchirchir KEN KEN Ústí nad Labem 12 SEP 2015
9. 1:07:31 Netsanet Gudeta ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
10. 1:07:51 Worknesh Degefa ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
11. 1:08:08 A Georgina J. Rono KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
12. 1:08:12 Genet Yalew ETH ETH Valencia, ESP 18 OCT 2015
13. 1:08:13 A Mercy Jerotich Kibarus KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
14. 1:08:13 Worknesh Degefa ETH ETH Göteborg 23 MAY 2015
15. 1:08:18 Flomena Cheyech Pkiach KEN KEN Luanda 06 SEP 2015
16. 1:08:21 Yebrgual Melese ETH ETH Praha 28 MAR 2015
17. 1:08:21 Rebecca Kangogo Chesir KEN KEN Milano 29 MAR 2015
18. 1:08:21 Edna Ngeringwony Kiplagat KEN KEN Glasgow 04 OCT 2015
19. 1:08:22 Rose Chelimo KEN KEN Lisboa 22 MAR 2015
20. 1:08:23 A Caroline Cheptanui Kilel KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
21. 1:08:23 Helah Jelagat Kiprop KEN KEN Istanbul 26 APR 2015
22. 1:08:23 Sutume Asefa ETH ETH Berlin 10 MAY 2015
23. 1:08:29 Purity Cherotich Rionoripo KEN KEN København 13 SEP 2015
24. 1:08:31 Molly Huddle USA USA New York City
15 MAR 2015
25. 1:08:33 Rose Chelimo KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
26. 1:08:35 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
27. 1:08:35 Helah Jelagat Kiprop KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
28. 1:08:36 Flomena Cheyech Pkiach KEN KEN Yangzhou 19 APR 2015
29. 1:08:36 Gladys Chesire Kiptag. KEN KEN New Delhi 29 NOV 2015
30. 1:08:37 Worknesh Degefa ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
31. 1:08:41 Angela Jemesunde Tanui KEN KEN Olomouc 20 JUN 2015
32. 1:08:42 A Mercy Jemutai Tanui KEN KEN Nairobi 08 MAR 2015
33. 1:08:42 Joyce Chepkirui KEN KEN New York City
15 MAR 2015
34. 1:08:43 Amane Beriso ETH ETH Ostia Lido 01 MAR 2015
35. 1:08:46 Cynthia Cherotich Limo KEN KEN Luanda 06 SEP 2015
36. 1:08:46 Genet Yalew ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
37. 1:08:47 Sutume Asefa ETH ETH København 13 SEP 2015
38. 1:08:51 Lucy Wangui Kabuu KEN KEN København 13 SEP 2015
39. 1:08:52 Tadelech Bekele ETH ETH New Delhi 29 NOV 2015
40. 1:08:53 Rose Chelimo KEN KEN Adana 04 JAN 2015
41. 1:08:53 Netsanet Gudeta ETH ETH Yangzhou 19 APR 2015
42. 1:08:54 Rose Chelimo KEN KEN Valencia, ESP 18 OCT 2015
43. 1:08:56 Peninah Jerop Arusei KEN KEN Lille 05 SEP 2015

Quelle der Weltjahres-Bestenlisten: IAAF

Standard Chartered Dubai Marathon am 22. Januar 2016: Tsegaye Kebede (ETH) am Start

dubai-2015-logoSoeben wurde der Start von Tsegaye Kebede (ETH) beim Standard Chartered Duabi Marathon am 22. Januar 2016 gemeldet. Damit hat der Lauf im Vereinigten Arabischen Emirat wieder einen großen Namen verpflichtet, der allerdings schon den Zenit seines Leistungsvermögen überschritten haben könnte. Der kleine Äthiopier alsovierte seinen ersten ernsthaften Marathon bereits 2007 in Amsterdam in 2:08:16. Bereits 1 Jahr später schaffte er in Paris bereits seinen ersten bedeutenden Sieg mit 2:06:40 und gleichfalls in 2008 langte es zu Bronze bei den Olympischen Spielen in Beijing. Die gleiche Medaille holte er 2009 bei der WM in Berlin. Unvergessen dürfte im Dezember dann sein Sieg in Fukuoka, wo er mit einem grandiosen Finale mit 2:05:18 die schnellste Zeit auf japanischem Boden erzielte. Nur eine Sekunde war er dann im Frühjahr 2010 bei seinem Sieg im London Marathon langsamer. Und seine erfolgreichste Zeit hatte er vielleicht in den Jahren 2012 und 2013, wo er u.a. den Streckenrekord in Chicago auf 2:04:38 (das ist auch seine Bestzeit) steigerte und dann den London Marathon in 2:06:04 gewann.

Kebedes letzter internationaler Auftritt Ende November beim Halbmarathon im indischen Delhi war wenig überzeugend, in schwachen 1:03:44 belegte er am Ende nur Platz 16. Seine derzeitigen Grenzen musste er schon beim Weltrekord-Lauf von Dennis Kimetto in Berlin erkennen, wo er in 2:10:27 nur Neunter wurde. Aber wie in den Vorjahren – wo z.B. Kenenisa Bekele der Topstar war – werden die weiteren Eliteathleten wieder sehr spät bekannt gemacht, wobei die Nähe zur Jahreswende das Interesse kenianischer Athleten in Dubai sehr einschränkt. Deshalb wird es auch am 22. Januar 2016 keine Überraschung sein, wenn wieder einer der zahlreichen “Wilden” aus Ätiopien mit einer sehr guten Zeit in Dubai auf sich aufmerksam macht. Mittlerweile ist es im Emirat schon fast Methode, eine Haufen von ca. 40 Athleten (und auch Athletinnen) schnell loslaufen zu lassen und nach dem Motto “survival of the fittest” eine Flut von Höchstleistungen zu erzielen.

Im Zehnermittel liegt Dubai aktuell knapp hinter Berlin und Chicago auf Platz 3 und mit Zeiten um 2:05 Stunden und darunter kann sich Dubai wieder auf Platz 2 vorarbeiten. Platz 1 ist durch die vielen Weltrekorde bei den Männern der Berliner Strecke aktuell nicht zu nehmen. Dazu der Race Director vor Ort, Peter Connerton: “Tsegaye Kebede has been one of the most prominent and consistent marathon runners over the past few years so we are delighted he has chosen to run in the Standard Chartered Dubai Marathon in Olympic year. As well as two wins in London, he has two top three places in New York to his name so he could prove to be a real threat to the Dubai course record next month. The demand from athletes to get a fast time under the belts early in the year means we are seeing a huge amount of interest in running in Dubai on January 22 and we are currently finalising our elite line-ups in both the men and the women’s event.”

dubai-2015-kebedeTsegaye Kebede (ETH) wird am 22. Januar 2016 in Dubai an den Start gehen. Das Foto wurde in Fukuoka aufgenommen, wo er zweimal mit Streckenrekord gewann.  (c) H. Winter

Aufstellung der bisherigen Marathonläufe von Tsegaye Kebede (ETH):

2:07:58  Tokyo  8.Platz  22 Feb 2015
2:10:27  Berlin  9.Platz   28 Sept 2014
2:06:30  London  3.Platz  13 Apr 2014
2:09:16  New York  2.Platz  3 Nov 2013
2:10:47  WM – Moskau  4. Platz 17 Aug 2013
2:06:04  London  1.Platz  21 Apr 2013
2:04:38  Chicago  1. Platz  7 Okt 2012
2:06:52  London  3. Platz  22 Apr 2012
2:07:14  New York  3.Platz  6 Nov 2011
2:07:48  London  5.Platz  17 Apr 2011
2:06:43  Chicago  2.Platz  10 Okt 2010
2:05:19  London  1.Platz  25 Apr 2010
2:05:18  Fukuoka  1.Platz  6 Dez 2009
2:08:35  WM– Berlin  3.Platz 22 Aug 2009
2:05:20  London  2.Platz  26 Apr 2009
2:06:10  Fukuoka  1.Platz  7 Dez 2008
2:10:00  OS Beijing  3.Platz  24 Aug 2008
2:06:40  Paris  1.Platz   6 Apr 2008
2:08:16  Amsterdam  8.Platz  21 Okt 2007
2:15:53  Addis Ababa  1.Platz  10 Jun 2007

Freedom Marathon Berlin am 15. Mai 2016: Warum wäre ein weiterer Marathon in Berlin eine “absolute Katastrophe”?

freedom-mar-2016-logoKaum war die Nachricht verbreitet, dass im Frühjahr 2016 ein zweiter (großer) Marathon in Berlin stattfinden soll, gab es darauf umgehend in der Öffentlichkeit eine erhebliche Resonanz. Und die war nicht nur positiv. Vor allem wurde in der Berliner Tageszeitung “Die Morgenpost” der sportliche Leiter des “BMW Berlin Marathon”, Mark Milde, zitiert, auch für ihn kam die Meldung über die Ambitionen der Veranstalter Galazzo Sports und “Berlin läuft” sehr überraschend.

“Die Abgrenzung zum “BMW Berlin Marathon” wird nicht groß genug sein”, wird Milde in der “Morgenpost” zitiert. “Es wird sicherlich viele Laufinteressierte geben, die unwissentlich einen Startplatz beim Lauf im Frühjahr buchen. Dann erleben sie einen Zwei-Runden-Marathon, der mit unserem Marathon-Original überhaupt nicht zu vergleichen ist.” Und schon in der Überschrift zu diesem Beitrag wird mit Bezug auf einen Beamten (der Polizei) von einer “absoluten Katastrophe” gesprochen.

b-marathon2014-pk-milde-siegerMark Milde nach dem Berlin Marathon 2014 mit Dennis Kimetto (links) sowie Emmanuel Mutai nach weiteren Weltrekorden auf der Berliner Strecke. (c) H. Winter

In der Tat erweist sich der Termin 15. Mai 2016 als durchaus problematisch, das ist nämlich der Pfingstsonntag mit dem “Karneval der Kulturen”, Konzert im Zoo und vielen Touristen in der Stadt. Andererseits zeigt ein Blick auf die Fakten, dass die Bedenken ansonsten kaum zu halten sind.

Man muss den meisten Läufern schon soviel Intelligenz zu Gute halten, dass sie realisieren, auf welche Veranstaltung sie sich hier einlassen (vor allem auch bei solchen finanziellen Einsätzen). Wer da auf die Idee kommt, beim (“echten”) Berlin Marathon (Ende September ) zu starten, dem ist dann kaum noch zu helfen. Und sicher hat die SCC events GmbH kein Monopol auf die Organisation eines Marathons, davon gibt es im Berliner Raum immer noch einige.

Natürlich ist der geplante Marathon nicht mit dem “Original” zu vergleichen. Das will aber auch keiner. Aber wenn man sich nur die Strecke anschaut, wie diese aktuell geplant ist, so sieht das nicht schlecht aus. Die Läufer können viele Attraktionen wie Siegessäule, Brandenburger Tor, Unter den Linden, Gendarmenmarkt, Potsdamer Platz, Kurfürstendamm sogar gleich zweimal erleben. Und der Einlauf aus den Katakomben in das Olympiastadion hinein hält einem direkten Vergleich mit dem Finish des “(BMW) Berlin Marathon” nach Passieren des Brandenburger Tors durchaus stand.

Organisatorisch ist die Sache bis auf den Pfingstsonntag weniger problematisch, als die Kritiker glauben machen wollen. Die BIG25 oder die “25km von Berlin” bestehen als Lauf durch die Stadt sogar noch länger als die Verlegung des Berlin Marathon in die Innenstadt. Die Geschichte ist hinlänglich bekannt: der 25 km Lauf, ursprünglich von den französischen Allierten initiiert und gegen die Bedenken der Polizei (die gibt es jetzt wieder) durchgesetzt, waren der “Türöffner” und Vorreiter für die heutige Großveranstaltung im September.

Deshalb wird der geplante “Freedom Marathon Berlin” keine völlig neue Veranstaltung darstellen, sondern nur das angebotene Spektrum der BIG25 erweitern. Und dies hat durchaus Tradition, denn nach einem 10 km Lauf kam vor zwei Jahren auch ein Halbmarathon dazu. In beiden Fällen hat man das als Außenstehender kaum gemerkt, und der zusätzliche Organisationsaufwand hielt sich in Grenzen. Das dürfte auch bei der Hinzunahme eines Marathon ähnlich sein, zumal bis auf ein Verbindungstück zur zweiten Runde die gleiche Strecke der 25 km gelaufen wird. Also auch der Aufwand an zusätzlichen Straßensperrungen wird sich in bescheidenen Grenzen halten. Wenn man dann noch den bisher recht späten Start für die Verstaltung von 10 Uhr um eine Stunde nach vorne verschiebt, würde der zeitliche Rahmen der Sperrung der Straßen im Stadtzentrum nur unwesentlich länger in die Mittagstunden reichen als bisher.

Auch die (zusätzlichen) Teilnehmerzahlen durch den Marathon werden sich bei der Premiere in Grenzen halten. Zahlen von 20000 Teilnehmern für die Gesamtverstaltung glauben die Veranstalter doch selbst nicht. Die Klientel für einen Marathon geht in den vergangenen Jahren zunehmend zurück. Kleinere Veranstaltungen retten sich durch die Hinzunahme von Unterdistanzen und Staffeln, nur die großen etablierten Läufe (Berlin, Frankfurt, Hamburg, etc.) halten nach wie vor beachtliche Zahlen oder müssen sogar wie im Fall des Berlin Marathon im September das Mitlaufen limitieren. Letzteres ist in der Szene aber ein singulärer Luxus.

Schon die Hinzunahme des Halbmarathon bei den BIG25 hat nur zu einem bescheidenen Anstieg der Teilnehmerzahl geführt (ein Blick auf die Finisher ist hier der verlässliche Indikator). Es würde einem Wunder gleichkommen, wenn auf Anhieb mehrere 1000 Marathonläufer am 15. Mai an der Startline vor dem Olympiastadion stehen würden. Das Etablieren eines solchen zusätzlichen Events wird Zeit brauchen. Und da die Organisatoren bereits anklingen ließen, dass im Gegensatz zu den BIG25 – da hält man die aktuellen Weltrekorde – kein Elitefeld verpflichtet werden wird, dürfte auch vom leistungssportlichen Rahmen her der sportliche Leiter des Berlin Marathon mit seinen vielen Weltrekorden weiter ruhig schlafen können. Auf lange Sicht wird der “neue” Marathon nicht an das “Original” heranreichen. Aber das will doch wohl auch keiner.

Dass die Veranstalter dem Titel des Marathon folgend auch “Gutes tun” und Zeichen der Solidarität setzen wollen, ist sehr löblich. Schon aus diesem Grund muss man der Veranstaltung viel Erfolg wünschen. Organisatorisch ist die bisherige Veranstaltung bestens eingespielt, da gehen keine Nobodies an den Start, und es besteht nicht der geringste Zweifel, dass auch die Hinzunahme des Marathon problemlos geschultert wird. Wenn man dann noch die Posse wie bei der Organisation des Straußberg Marathon in diesem Sommer abstellt, dann wird der “Freedom Marathon Berlin” ein großer Erfolg. Hoffentlich auch für die Spendenbüchsen!

Portland Holiday Half Marathon am 13. Dezember 2015: Galen Rupp überzeugt mit grandioser Vorstellung

portland-hm-2015-logo
Der Holiday Half Marathon am 13. Dezember 2015 in Portland im US-Bundesstaat Oregon wartete mit einem besonderen Highlight auf. Der Lauf der üblicher Weise etwa 2000 Freizeitsportler im Halbmarathon am Start sieht, sorgte kurzfristig durch eine prominente Meldung für Aufsehen. Denn einer der besten Langstreckler der Welt, Galen Rupp (USA), hatte nachgemeldet, um einen Test über die Überdistanz zu absolvieren. Und diese Aktion absolvierte der Schützling vom umstrittenen Meistertrainer Alberto Salazar, der bei Olympia 2012 Silber über 10000 m holte und über beide Bahnlangstrecken bei der WM in Beijing Fünfter wurde, mit Bravour.

Bei regnerischen Wetter lief Rupp auf der Strecke am Ufer des Columbia Rivers ein einsames Rennen, bei dem der Zweitplatzierte fast 13 Minuten hinter ihm einlief. Für Rupp blieben die Uhren bei 1:01:20 stehen. Zwar war er 2011 beim Debüt in New York City in 1:00:30 schneller gewesen, dort war aber die Konkurrenz und die Konzentration auf den Wettkampf auch von einem anderen Kaliber gewesen. Rupps Leistung war jedenfalls so eindrucksvoll, dass nun spekuliert wird, dass er ggfs. an den US-Trials für den Olympia Marathon in Rio teilnimmt. Die Qualifikation für die Trials im Februar in Los Angeles von 1:05 Stunden hatte er jedenfalls sehr deutlich unterboten. Danach könnte dann sogar ein Start beim Marathon in Rio möglich werden.

Rupp äußerte sich nicht sehr spezifisch zu dieser Thematik: ”  I’m keeping my options open. It was good, I’m definitely pleased with it. I didn’t know what to expect. I couldn’t believe all the support. It’s an out-and-back course. When I turned around to come back, there were lots of people yelling all kinds of support. That was fun.” Und dann weiter: “I’m not sure what I’ll do. Last year was disappointing. Right now I have to get some good training in.”

portland-hm-2015-ruppGalen Rupp (USA) lief in seiner Heimatstadt Portland beim Halbmarathon in einer eigenen Liga und gewann in guten 1:01:20.  (c) Veranstalter

 
Ergebnisse Halbmarathon:
1. Galen Rupp Portland, OR 1:01:20
2. Chris McIsaac Tigard, OR 1:14:15
3. Alexander Lohr Portland, OR 1:14:34
4. Brian Bernier Mcminnville, OR 1:15:29
5. Chris Hardesty Portland, OR 1:17:33
6. Bill Aronson Portland, OR 1:17:38
7. Brandon Drake Portland, OR 1:18:47
8. Hunter Bennett-Daggett Portland, OR 1:19:49
9. Daniel Bookless Portland, OR 1:19:53
10. John McCulley Portland, OR 1:20:00

Dallas Marathon am 13. Dezember 2015: Deena Kastor überragte beim “Duo for Rio”

dallas-marathon-logoDer Dallas Marathon am 13. Dezember 2015 wäre kaum erwähnenswert gewesen, hätten die Veranstalter nicht die Idee einer Marathonstaffel der besten US-Athleten gehabt. Und eine Telefongesellschaft war auch bereit, diese Aktion gebührend zu unterstützen. Der Marathon der Einzelläufer blieb diesbezüglich (zu Recht) völlig im Hintergrund, die Daten sind auch eher bescheiden: Ganze 179 Aktive überquerten die Ziellinie, die Siegerzeit von Logan Sherman mit 2:27:28 ist nicht herausragend und die Zeit des Zweiten Ryan Siler von 2:32:57 ist schon das Niveau von Freizeitläufern.

Da sahen die Dinge bei der “Duo for Rio” Staffel schon anders aus. Dort waren ausgewiesene Topathleten am Start (unweit der Elm-Street, der Stelle des Kennedy-Attentats), die auch für entsprechende Leistungen sorgten. Allerdings war aber die Teilnahme dieser Klientel mit der Prämisse verbunden, Ressourcen für die Trials im Februar 2016 in Los Angeles zu schonen. Somit hielten sich die Halbmarathon-Zeiten der Frauen und Männer im Rahmen. Zunächst gingen 5 Männer auf die ersten Hälfte über die Marathondistanz, das Tempo entsprach von Beginn an etwas 3:02 bis 3:03 pro km (4:55 pro Meile). Beim Wechsel der Teams waren die Abstände nicht groß, Sammy Chelanga und Jared Ward wechselten als Erste nach 1:03:47, kurz dahinter Luke Puskedra in 1:03:49, Abdi Abdiraham brauchte 1:04:05 und Meb Keflezighi 1:04:07.

chicago-mar-2015-kastor1Deena Kastor überzeugte bei der “Duo for Rio” Staffel im texanischen Dallas und gewann zusammen mit ihrem Partner Abdi Abdiraham.  (c) S. Hartnett

Durch den Wechsel lagen zunächst Molly Huddle und Annie Bersagle vorn, dann bildete sich aber eine Vierergruppe, in der nur die Maratholäuferin  Desiree Linden (Desi) fehlte. Diese Gruppe blieb bis 20 Meilen (1:45:00) zusammen, bevor sich Deena Kastor und Becky Wade absetzten. Bei 22 Meilen suchte dann die schon 42jährige Kastor die Entscheidung und löste sich schnell von Wade. In beeindruckender Manier zog sie das Tempo bis ins Ziel durch und gewann zusammen mit Partner Abdiraham (Abdi) in 2:19:49, eine 3/4 Minute später kam das Team Becky Wade und Meb Keflezighi (Meb) in 2:20:34 ins Ziel. Dies sind Zeiten , die die besten Frauen des Jahres 2015 auch im Alleingang erzielten. Die Halbmarathon-Zeiten von Kastor und Wade betrugen 1:15:42 bzw. 1:16:31. Somit war das interessante Experiment in Dallas ein gutes Zeichen für Kastor, sich auch mit 42 Jahren im Februar 2016 noch einmal für den Olympischen Marathon zu qualifizieren.

Ergebnisse “Duo for Rio”  –  Zweier-Staffel über Marathon:
 Ziel  5 km  10 km 15 km  HM 30 km
1. Abdi & Deena 2:19:49 15:09 30:18 45:31 1:04:04 1:45:07
2. Meb & Becky 2:20:34 15:09 30:17 45:29 1:04:06 1:45:06
3. Sam & Molly 2:21:35 15:10 30:18 1:03:47 1:45:07
4. Luke & Annie 2:22:10 15:08 30:17 45:30 1:03:48 1:45:06
5. Jared & Desi 2:23:33 15:09 30:18 45:31 1:03:47 1:46:16

Honolulu Marathon am 13. Dezember 2015: Felix Kiprotich gewinnt in 2:11:43

honoluu-mar-2015-logo
Felix Kiprotich gewann soeben den Honolulu Marathon in 2:11:43 und verfehlte den Steckenrekord (2:11:12) nur um eine halbe Minute. Fünf Männer bildeten bis 30 km in 1:34:29 eine Spitzengruppe, die über 31:40 bei 10 km, 1:07:00 beim Halbmarathon und 1:19:00 bei 25 km auf Kurs von 2:14 Stunden lagen. Dann brach die Kopfgruppe auseinander und Kiprotich “flog” den Kontrahenten nahezu davon. Mit einem 10 km-Abschnitt nach 40 km incl. Anstieg zum Diamond Head in phänomenalen 30:19 hatte er dort in 2:04:48 einen Vorsprung von über eine Minute auf Wilson Chebet (2:05:57) als ersten Verfolger heraus gelaufen.

Auf dem abfallenden Part ins Ziel im Kapiolani Park fehlten ihm am Ende aber die Kräfte, sogar noch den Streckenrekord zu attackieren. Er siegte in 2:11:43, nur zweimal waren in Honolulu die Sieger (geringfügig) schneller. Platz 2 ging an den Vorjahres-Champion Wilson Chebet (KEN), der mit 2:12:46 gestoppt wurde. Daniel Limo wurde Dritter in 2:13:24. Es folgten auf den weiteren Plätzen Robert Kwambai (KEN) in 2:15:27 vor Masters-Weltrekordler Kenneth Mungara (KEN) in 2:18:36. Auf Platz 6 dann schon Florian Neuschwander aus Frankfurt in 2:27:58.

Damit lag Neuschwander einen Platz vor der besten Frau Joyce Chepkirui (KEN) in 2:28:34. Auch bei den Frauen waren die Siegerzeiten nur selten (dreimal) schneller. Lucy Karimi (KEN) wurde Zweite in 2:28:55, die noch bis 40 km mit der Siegerin mithalten konnte. Und auch Platz 3 ging mit 2:29:44 durch Isabella Ochichi an Kenia.

honolulu-2015-winnersDie Erstplatzierten beim Honolulu Marathon 2015: Daniel Limo, Felix Kiprotich und Wilson Chebet (von links).  (c) KITV

Ergebnisse Honolulu Marathon:
1. Felix Kiprotich KEN 2:11:43
2. Wilson Chebet KEN 2:12:46
3. Daniel Limo KEN 2:13:24
4. Robert Kwambai KEN 2:15:27
5. Kenneth Mungara KEN 2:18:36
6. Florian Neuschwander GER 2:27:58
7./1. Joyce Chepkirui KEN 2:28:34
8. Koji Takahashi JPN 2:28:42
9./2. Lucy Karimi KEN 2:28:55
10./3. Isabella Ochichi KEN 2:29:44

Nachlese zum 69. Fukuoka Marathon am 6. Dezember 2015: Unerfüllte Erwartungen

fukuoka-mar-2015-logo1Mit der Verpflichtung des aktuellen Weltrekordhalters im Marathon, dem Kenianer Dennis Kimetto, hatten die Veranstalter des Fukuoka International Marathon in der südjapanischen Hafenstadt bereits im Vorfeld deutliche leistungssportliche Zeichen gesetzt. Die Bilanz des Lauf am letzten Sonntag läßt sich in wenigen Worten zusammenfassen: Nach 18:20 Minuten war das Rennen “gelaufen”. Denn da gab Kimetto das Rennen auf, nachdem er sich nach gut 2 km in einer Kurve den Oberschenkel zerrte und zusehens schnell zurückfiel. Apropos “sehen”: Die TV-Zuschauer bei der Sendung mit traditionell hoher Einschaltquote bei KBC (Asahi TV) bekamen davon wenig mit, in den ersten 30 Minuten des Laufs (bis 10 km) mussten diese 12:30 Minuten Werbung ertragen. Da hilft dann auch eine ansonsten sehr gute Umsetzung des Events wenig.

fukuoka-mar-2015-startDer Start im Heiwadai-Stadion pünktlich um 12:10 Uhr.  (c) H. Winter

Pünktlich um (exakt) 12:10 Uhr mit Hilfe eines professionellen(!) Starters ging das Rennen los, Start und Ziel befinden sich auf der Tartanbahn des Heiwadai Stdions. Dies gilt allerdings nur für Läufer mit PBs unter 2:27 Stunden, von denen immerhin 134 am Start waren. Die restlichen 655 Teilnehmer mit Zeiten bis 2:40 Stunden starteten separat im nahe gelegenen Ohori Park und treffen auf den Kurs der Elite erst nach einer Meile.

Wie enttäuschend die Resultate am Ende für die Organisatoren waren, versteht sich aus den hohen Erwartungen im Vorfeld. Immerhin war es gelungen, den Halter des aktuellen Weltrekords, Dennis Kimetto (2:02:57, Berlin 2014) zu verpflichten, und mit dem Vorjahressieger Patrick Makau war ein weiterer Läufer mit Weltrekordwürden am Start. Da auch die äußeren Bedingungen mit 12,8°C und wenig Wind viel versprechend waren, galt ein Angriff auf den Streckenrekord von 2:05:18 aus dem Jahr 2009 als realistisch. Das ist auch die beste Zeit auf japanischem Boden und im Zehnermittel wäre Fukuoka wieder am Konkurrenten Tokyo vorbeigezogen.

fukuoka-mar-2015-dennis-stadiumDennis Kimetto auf den ersten Runden im Stadion, das sah alles noch bestens aus.  (C) H. Winter

Doch aus all diesen Erwartungen wurde am Ende wenig. Noch vor dem völlig überraschenden Austieg Kimettos deutete schon der erste km in 3:05 an, dass das Unterfangen problematisch weren würde. Denn auch die Tempomacher waren an diesem Tag ein Schwachpunkt bei der Mission zum Rekord. Die sorgten nämlich von Beginn an für kein gleichmäßiges Tempo und quittierten ihren Job bereits nach 25 km.

fukuoka-mar-2015-leaders-stadiumMit den Tempomachern in der ersten Reihe geht es auf die ersten Runden im Stadion. Mit 3:05 waren die ersten 1000 m auf der Bahn langsamer als geplant.  (c) H. Winter

Nach dem Ausfall Kimettos musste sich die Spitze neu orientieren, mit 15:07 war man nicht ganz auf Kurs zu 1:03 für die erste Hälfte. Kimetto joggte nach seinen Problemen noch bis hinter die 5 km-Marke, die er nach 16:20 Minuten erreichte und wurde dabei von vielen sichtlich irritierten einheimischen Läufern passiert. Das Tempo an der Spitze lag nun mit 2:56, 2:57, 2:58, 2:58 unter 3 Minuten, bei 9 km war man auf Kurs von 2:06:16. Dann folgte aber mit 3:05 wieder ein langsamer Abschnitt. Bis man 10 km nach 30:01 erreichte, schienen sich die Dinge verkehrt zu haben. Denn die eingeladenen Afrikaner Makau, Feleke, Koech, etc. hielten sich zurück und die Spitzengruppe bestand bis hier neben den Tempomachern (Wanjohi, Kiplimo, Macharia) ausschließlich aus fünf Japanern und dem Mongolen Bat-Ochir. fukuoka-mar-2015-yuki-18kmLaufunikum Yuki Kawauchi lag bei 18 km eine Minute hinter der Spitze und zeigte sehr sichtbar Anzeichen erheblicher Erschöpfung.  (c) H. Winter

Während nach knapp 10 km die “Afrikaner” zur Spitze aufschlossen, konnte Yuki Kawauchi dem hohen Tempo nicht mehr folgen. Überraschend war nicht seinen Ankündigungen gefolgt, sich am Anfang zurückzuhalten und mit den Tempomachern der zweiten Gruppe zu laufen. Bei 10 km lag die Spitze incl. Yuki auf Kurs zu 2:06:39, für einen Läufer mit einer Bestzeit von 2:08:14, mit elf Marathonläufen im Jahr 2015 und dem New York City Marathon vom 1. November in den Knochen musste das einfach zu schnell sein. So war es auch, Yuki brach ein und verlor sehr schnell auf die Spitze. Am Ende lag er mehr als 4 Minuten hinter dem Sieger.

Damit düften sich seine Ambitionen in Sachen Olympia erledigt haben. Der extreme Vielstarter, der übrigens zu Silvester nach Deutschland kommt und in Trier läuft, sollte schnellstens in sich gehen und seine Wettkampfzyklen überdenken. Mit diesem Raubbau seiner Kräfte, der keine Regeneration zulässt, wird es für ihn leistungsmässig immer weiter nach unten gehen. Dabei zeigte auch der Lauf in Fukuoka sein großes Potential; es ist phänomenal, wie ein Läufer einen solchen Zustand weitgehender Erschöpfung überwinden kann und in der Endphase eines Marathons zurück kommt und viele Plätze gut machen kann. In Fukuoka wurde Yuki zunächst “durchgereicht” und kämpfte sich im Finale in 2:12:48 noch auf Platz 8. Dabei legte er trotz Einbruchs nach 10 km die erste Hälfte in 1:05:24 zurück, für den zweiten Part brauchte er zwei Minuten mehr.

fukuoka-mar-2015-winner-makauPatrick Makau (KEN) konnte seinen Vorjahressieg in Fukuoka wiederholen. (c) H. Winter

An der Spitze lag man bis 25 km auf Kurs von 2:07 Stunden. Dort verabschiedeten sich etwas überraschend die beiden Pacer und sieben Läufer bildeten nun die Spitze. Neben den verbliebenen Favoriten Makau, Fekele und Koech waren das Mathathi (Sieger in Fukuoka von 2013), Bat-Ochir sowie die beiden Japaner Takada und Sasaki. Dabei war erstaunlich, wie locker der Japaner Satoru Sasaki mit einer Bestzeit von 2:09:47 das für ihn eigentlich zu schnelle Tempo mitging.

Mit diesem Tempo war es aber nach dem Ausscheiden der Tempomacher mit Splits von 3:06, 2:58, 3:08, 3:09, 3:11 weitgehend vorbei, bei 30 km in 1:30:50 lag man nur noch auf Kurs  von 2:07:45. Kurz danach fielen Takada und Bat-Ochir zurück und an der Wende bei 31,6 km nach 1:35:50 lagen noch fünf Läufer vorne zusammen. In der Nähe von 35 km attackierte dann Bernard Koech, dem nur noch Makau folgen konnte. Kurz danach konnte sich dann Makau entscheidend von Koech absetzen. Doch obwohl eine Topzeit bei 35 km in 1:46:10 kaum noch möglich war – entspricht einer Zeit von 2:08:00 – konnte man noch auf eine kosmetische Verbesserung der Siegerzeit hoffen. Doch dies trat leider nicht ein.

Makau lief nach 38 km den km in 3:01, um Koech los zu werden. Danach folgten aber wieder Splits mit 3:07 und 3:06, ohne dass die Verfolger näherrückten. Koech schwächelte und Feleke konnte sich trotz Magenproblemen auf Platz 2 vorarbeiten. Zur Überraschung zog nun auch noch der Japaner Sasaki an Koech vorbei. In dieser Konstellation ging es ins Stadium, wo Makau unagefochten nach 2:08:18 seinen Sieg aus dem Vorjahr wiederholen konnte. Er war diesmal sogar 4 Sekunden schneller, aber angesichts der hohen Erwartungen war die Enttäuschung trotzdem zu spüren. Im weltweiten Ranking des Jahres 2015 liegt er damit gerade einmal auf Platz 77. Feleke in 2:08:31 und Sasaki in 2:08:56 blieben noch unter 2:09 Stunden, Koech war in 2:09:43 auf Platz 4 der letzte Läufer, der eine Zeit unter 2:10 erreichte. Alle Erstplatzierten liefen einen positiven Split um die 2 Minuten für die zweite Hälfte.

fukuoka-mar-2015-second-felekeGetu Feleke (ETH) wurde in 2:08:31 Zweiter.  (c) H. Winter

fukuoka-mar-2015-finish-sasakiSaturu Sasaki (JPN) wurde für seinen mutigen Lauf mit einer neuen Bestzeit von 2:08:56 belohnt. Aktuell scheint er die Fahrkarte für den Olympischen Marathon 2016 gelöst zu haben.  (c) H. Winter

Yuki Kawauchi war jenseits der Position 15 zurück gefallen, rollte aber im letzten Drittel das Feld wieder auf und verpasste in einem sehenswerten Finale auf der letzten Runde im Stadion nur knapp Platz 7, den sich sein Landsmann Yoshiki Otsuka in 2:12:46 erkonterte, Yuki folgte 2 Sekunden später. Damit konnte er natürlich nicht zufrieden sein, aber – wie oben schon ausgeführt – sind seine Ergebnisse durchaus zu erklären. Ob er nun noch Ambitionen in Richtung Rio hegt, kann fast ausgeschlossen werden. Sein Fokus liegt auf einem Frühjahrs-Marathon in Europa, den er hoffentlich einmal völlig regeneriert angeht. Dazu müsste er allerdings gleich zweimal über den eigenen Schatten springen.

fukuoka-mar-2015-yuki-duel-stadium1Otsuka und Kawauchi (beide JPN) kämpfen mit letztem Einsatz um Platz 7.  (c) H. Winter

Fazit: Die Anstrengungen der Organisatoren mit ihrer Veranstaltung das internationale (Leistungs-)Niveau zu halten (besser: wieder zu erreichen), sind unverkennbar. Dazu wird zunehmends mit alten Traditionen weniger geladener Eliteathleten und Tempomacher nur für eine moderat anlaufende Spitzengruppe gebrochen. Gebracht hat das trotz der Verpflichtung von Weltklasse-Läufern in diesem Jahr nicht viel. Der Topstar Kimetto, der in der Tat schnell laufen wollte, fiel aus, die Arbeit der Tempomacher war bescheiden und viel zu früh nach bereits 25 km zu Ende, die verbleibenden Athleten hatten augenscheinlich an diesem Tag nicht das Potential, die guten Bedingungen für schnelle Zeiten zu nutzen. Patrick Makau gelang zwar wieder der Sieg in Fukuoka, an das Leistungspotential früherer Zeiten (WR in 2:03:38 im Duell gegen Haile 2011) kommt er wohl nicht mehr heran. Sein weiteres Ziel, im kommenden Jahr einen Marathon in 2:05 Stunden zu beenden, zeugt von einer sehr realistischen Selbsteinschätzung des Kenianers.

Im kommenden Jahr wird Fukuoka bereits die 70. Ausgabe erleben,vielleicht gibt es ja dann wieder einen Leistungssprung. Denn “Golden Label” sind die Leistungen dort (wie übrigens bei etlichen anderen Events dieser IAAF-Klasse) schon lange nicht mehr. Interessant dürfte auch sein, wie sich die Konkurrenz zum (Massen-)Marathon in Fukuoka darstellt, der einen Monat zuvor stattfindet. Die Stimmen werden immer lauter, die beiden Marathons zu vereinen und in den Monat Februar zu verschieben. Dann wäre der Februar der Monat der Serie der japanischen Großevents mit: Beppu-Oita – Fukuoka – Tokyo – Lake Biwa. Mal sehen, wie lange noch Tradition und japanische Sturheit diese Entwicklungen aufhalten können.

Ergebnisse Fukuoka Marathon am 6.12.2015
10 km 20 km  HM 30 km 40 km Ziel
1 M​A​K​A​U​,​ ​P​a​t​r​i​c​k 3​0​:​0​4 1​:​0​0​:​0​8 1​:​0​3​:​2​9 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​1​:​3​6 2​:​0​8​:​1​8
(​1​4​:​5​6​) (​1​5​:​0​3​) (​1​5​:​3​2​) (​1​5​:​2​5​) (​6​:​4​2​)
2 F​E​L​E​K​E​,​ ​G​e​t​u 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​0​8 1​:​0​3​:​2​9 1​:​3​0​:​4​9 2​:​0​1​:​4​6 2​:​0​8​:​3​1
(​1​4​:​5​3​) (​1​5​:​0​3​) (​1​5​:​3​1​) (​1​5​:​3​3​) (​6​:​4​5​)
3 S​A​S​A​K​I​,​ ​S​a​t​o​r​u 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​0​9 1​:​0​3​:​3​0 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​2​:​0​0 2​:​0​8​:​5​6
(​1​4​:​5​5​) (​1​5​:​0​4​) (​1​5​:​3​2​) (​1​5​:​4​6​) (​6​:​5​6​)
4 K​O​E​C​H​,​ ​B​e​r​n​a​r​d 3​0​:​0​2 1​:​0​0​:​0​9 1​:​0​3​:​3​0 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​2​:​0​3 2​:​0​9​:​4​3
(​1​4​:​5​3​) (​1​5​:​0​4​) (​1​5​:​3​2​) (​1​5​:​5​3​) (​7​:​4​0​)
5 T​A​K​A​D​A​,​ ​C​h​i​h​a​r​u 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​0​9 1​:​0​3​:​3​0 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​3​:​3​6 2​:​1​0​:​5​5
(​1​4​:​5​4​) (​1​5​:​0​4​) (​1​5​:​3​2​) (​1​6​:​4​8​) (​7​:​1​9​)
6 P​A​U​L​A​,​ ​P​a​u​l​o 3​0​:​2​8 1​:​0​1​:​0​1 1​:​0​4​:​2​7 1​:​3​1​:​5​5 2​:​0​3​:​5​4 2​:​1​1​:​0​2
(​1​5​:​1​1​) (​1​5​:​2​2​) (​1​5​:​3​0​) (​1​6​:​1​1​) (​7​:​0​8​)
7 O​T​S​U​K​A​,​ ​Y​o​s​h​i​k​i 3​0​:​2​3 1​:​0​1​:​0​8 1​:​0​4​:​3​9 1​:​3​3​:​3​3 2​:​0​6​:​0​0 2​:​1​2​:​4​6
(​1​5​:​1​4​) (​1​5​:​2​8​) (​1​6​:​2​9​) (​1​6​:​0​7​) (​6​:​4​6​)
8 K​A​W​A​U​C​H​I​,​ ​Y​u​k​i 3​0​:​0​1 1​:​0​1​:​4​6 1​:​0​5​:​2​4 1​:​3​4​:​0​3 2​:​0​6​:​0​0 2​:​1​2​:​4​8
(​1​4​:​5​4​) (​1​6​:​0​8​) (​1​5​:​5​9​) (​1​6​:​0​7​) (​6​:​4​8​)
9 B​A​T​-​O​C​H​I​R​,​ ​S​e​r​-​o​d 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​0​8 1​:​0​3​:​2​9 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​5​:​5​5 2​:​1​4​:​1​9
(​1​4​:​5​5​) (​1​5​:​0​3​) (​1​5​:​3​2​) (​1​8​:​1​9​) (​8​:​2​4​)
1​0 G​A​R​C​I​A​,​ ​J​o​s​e​ ​A​m​a​d​o 3​2​:​0​0 1​:​0​3​:​1​2 1​:​0​6​:​4​0 1​:​3​4​:​4​5 2​:​0​7​:​5​9 2​:​1​5​:​2​5
(​1​6​:​1​4​) (​1​5​:​2​5​) (​1​5​:​5​8​) (​1​6​:​5​7​) (​7​:​2​6​)
1​1 S​H​I​N​O​Z​A​K​I​,​ ​M​a​s​a​m​. 3​0​:​2​8 1​:​0​1​:​0​1 1​:​0​4​:​2​7 1​:​3​2​:​5​7 2​:​0​8​:​1​4 2​:​1​6​:​4​5
(​1​5​:​1​1​) (​1​5​:​2​2​) (​1​6​:​1​7​) (​1​8​:​2​4​) (​8​:​3​1​)
1​2 S​H​I​R​A​I​S​H​I​,​ ​K​e​n​i​c​h​i 3​0​:​2​8 1​:​0​1​:​0​2 1​:​0​4​:​3​4 1​:​3​3​:​5​4 2​:​0​9​:​0​2 2​:​1​7​:​3​6
(​1​5​:​1​1​) (​1​5​:​2​3​) (​1​6​:​3​8​) (​1​8​:​0​0​) (​8​:​3​4​)
1​3 S​O​N​O​D​A​,​ ​H​a​y​a​t​o 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​2​2 1​:​0​3​:​5​0 1​:​3​2​:​0​9 2​:​0​8​:​5​5 2​:​1​7​:​4​0
(​1​4​:​5​4​) (​1​5​:​1​6​) (​1​6​:​0​8​) (​1​9​:​3​4​) (​8​:​4​5​)
1​4 N​Y​A​S​A​N​G​O​,​ ​C​u​t​b​e​r​t 3​0​:​2​8 1​:​0​1​:​1​9 1​:​0​4​:​5​8 1​:​3​3​:​5​4 2​:​0​9​:​2​2 2​:​1​7​:​5​8
(​1​5​:​1​1​) (​1​5​:​3​8​) (​1​6​:​2​7​) (​1​8​:​2​0​) (​8​:​3​6​)
1​5 M​A​T​H​A​T​H​I​,​ ​M​a​r​t​i​n 3​0​:​0​4 1​:​0​0​:​0​9 1​:​0​3​:​3​0 1​:​3​0​:​5​0 2​:​0​8​:​1​6 2​:​1​8​:​0​0
(​1​4​:​5​5​) (​1​5​:​0​3​) (​1​5​:​3​1​) (​2​1​:​2​3​) (​9​:​4​4​)
1​6 T​O​M​A​R​U​,​ ​K​a​z​u​k​i 3​0​:​0​1 1​:​0​0​:​1​0 1​:​0​3​:​3​0 1​:​3​2​:​0​7 2​:​0​9​:​4​3 2​:​1​8​:​3​9
(​1​4​:​5​4​) (​1​5​:​0​5​) (​1​6​:​3​8​) (​2​0​:​2​2​) (​8​:​5​6​)
1​7 K​A​D​O​T​A​,​ ​H​i​r​o​k​i 3​0​:​0​3 1​:​0​2​:​1​9 1​:​0​6​:​0​9 1​:​3​6​:​4​7 2​:​1​2​:​1​0 2​:​1​9​:​3​7
(​1​4​:​5​7​) (​1​6​:​2​8​) (​1​7​:​1​1​) (​1​7​:​5​1​) (​7​:​2​7​)


Inoffizielle Splits des führenden Läufers:

distance  split last km last 5 km projection
1 km  3:05 3:05    2:10:00
2 km  6:08 3:03   2:09:24
3 km  9:06 2:58   2:07:38
4 km  12:05 2:59   2:07:26
5 km  15:07 3:02 15:07 2:07:34
6 km 18:03 2:56   2:06:56
7 km  21:00 2:57   2:06:35
8 km  23:58 2:58   2:06:25
9 km  26:56 2:58   2:06:16
10 km  30:01 3:05 14:54 2:06:39
11 km  32:59 2:58   2:06:31
12 km  36:01 3:03   2:06:39
13 km  38:57 2:56   2:06:25
14 km  42:00 3:03   2:06:35
15 km  45:05 3:05 15:04 2:06:49
16 km 48:04 2:59    2:06:46
17 km  51:02 2:58    2:06:40
18 km  54:01 2:59   2:06:37
19 km 57:04* 3:03    2:06:44
20 km  1:00:08  3:04 15:03 2:06:52
21 km 1:03:11*  3:03    2:06:57
HM  1:03:29   (1:03:29) 2:06:58
22 km 1:06:16 3:04   2:07:06
23 km 1:09:15  3:01   2:07:03
24 km 1:12:16 3:01   2:07:03
25 km 1:15:18 3:02 15:10 2:07:05
26 km 1:18:24 3:06   2:07:14
27 km 1:21:22 2:58   2:07:09
28 km 1:24:30* 3:08   2:07:20
29 km 1:27:39* 3:09   2:07:32
30 km 1:30:50 3:11 15:32 2:07:45
31 km 1:33:53 3:03   2:07:47
 32 km  1:36:59* 3:06   2:07:53
 33 km  1:40:02* 3:03    2:07:54
34 km 1:43:07  3:05   2:07:58
35 km 1:46:10 3:03 15:20 2:07:59
 36 km 1:49:15 3:05   2:08:03
37 km 1:52:22 3:07   2:08:09
38 km 1:55:23 3:01   2:08:07
39 km 1:58:30* 3:07   2:08:12
40 km 2:01:36 3:06 15:26 2:08:16
41 km 2:04:39* 3:03   2:08:17
42 km 2:07:41 3:02   2:08:17
Marathon 2:08:18 0:37 (1:04:49) 2:08:18

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Dallas Marathon am 13. Dezember 2015: “Duo to Rio Relay” mit Topbesetzung

dallas-marathon-logoMit einer besonderen Variante wartet heute der Dallas Marathon mit der “Duo to Rio Relay” auf, die durch eine große Telefongesellschaft der USA gesponsert wird. Da die US-Trials im Marathon im Februar immer mehr ihre Schatten werfen, andererseits aber es kaum noch sinnvoll ist, für Teilnehmer an dieser Qualifikation einen vollen Marathon zulaufen, hat man sich im texanischen Dallas etwas Besonderes ausgedacht.

Da ein Halbmarathon im Vorfeld eine durchaus sinnvolle Vorbereitung darstellen kann, geht nun eine Zwei-Teilnehmer-Staffel über die Bühne, die in der Tat einen wesentlichen Teil der US-Straßenlauf-Elite an den Start bringt, wie die Liste der prominentesten Teams zeigt:

Abdi Abdirahman & Deena Kastor

Sam Chelanga & Molly Huddle

Meb Keflezighi & Becky Wade

Luke Puskedra & Annie Bersagel

Jared Ward & Desi Linden

Die Staffel ist so organisiert, dass zunächst die Männer den ersten Part bewältigen und nach 21,0975 km oder 13 miles und 385/2 yards an die jeweiligen weiblichen Partner übergeben.

Hier folgen kurze Anmerkungen der Veranstalter zu den Teams:

Abdirahman and Kastor enter the field with the deepest collective race experience, having represented Team USA at a combined seven Olympic Games.

Chelanga and Huddle are the reigning male and female champions in the USATF 10 Mile. The duo represents a promising future in American distance running: Huddle, the 5,000m American record holder and a 2012 Olympian, and Chelanga, a two-time champion in the U.S. National 12K Race.

Dallas native Becky Wade is among the youngest female competitors qualified for the Olympic Trials; the 26-year-old local favorite that won her marathon debut in 2013 teams up with three-time Olympian and former Boston Marathon and New York City Marathon winner Keflezighi.  

Puskedra and Bersagel carry some of the fastest American marathon finishes into the Duo to Rio Relay sponsored by AT&T. Bersagel has the fifth fastest time by an American woman this year and Puskedra owns the fastest marathon finish by any American in 2015, having run 2:10:24 at the Chicago Marathon.

Ward and Linden represent two of America’s top marathon runners in recent years. Linden was a 2012 Team USA Olympian and the first female American finisher at the 2015 Boston Marathon, and Ward is the reigning U.S. champion in the marathon.

Die Staffel ist Teil des 45. Dallas Marathon, bei dem sich auch noch eine Staffel mit Ryan Hall und einigen Mittelstrecklern den Marathon zu Fünft teilen. Start ist um 9 Uhr Ortzeit (16 Uhr MEZ) und der Lauf kann im Livestream verfolgt werden. Weitere Informationen finden sich unter: dallasmarathon.com.

BP Maratón de Castellon (Spanien) am 6. Dezember 2015: Chalachew Asmamaw Tiruneh (ETH) gewinnt in 2:12:04

castellon-mar-2015-logo

Der Äthiopier Chalachew Asmamaw Tiruneh gewann den BP Ciudad de Castellon Marathon in 2:12:04. Elicky Mase (KEN) wurde Zweiter in 2:13:15 und Daniel Irungu (KEN) lief in Bestzeit von 2:14:42 auf Platz 3.

castellon-mar-2015-startStart zum Marathon im spanischen Castellon.  (c) Veranstalter

Über 30:55 Minuten nach 10 km erreichte eine fünfköpfige Gruppe in 1:05:07 auf Kurs zu einer Zeit um 2:10 Stunden die Halbmarathonmarke. Bald danach fiel die Gruppe aufeinander und der spätere Sieger Tiruneh und der Kenianer Mase setzten sich ab. Bei 30 km hatten die beiden schon einen Vorsprung von einer Minute auf die Verfolger herausgelaufen. Danach attackierte der Äthiopier und siegte unangefochten nach 2:12:04 vor Mase in 2:13:15.castellon-mar-2015-winnerChalachew Asmamaw Tiruneh gewann in Castellon den Marathon nach 2:12:04.  (c) Veranstalter

Bei den Frauen gab es gleichfalls einen äthiopischen Sieg durch Berhan Aregawi in 2:36:31 die gut fünf Minuten vor Fabiana Lafuente (ESP) in 2:41:57 lag. Auch Platz 3 ging mit Laia Canes Badenes in 2:49:21 an Spanien. Insgesamt waren gut 3000 Läufer beim Marathon am Start, 1400 weitere Teilnehmer waren in einem 10 km-Lauf dabei den Abdelmajid Elhissouf (MAR) in 28:59 gewann.

Ergebnisse Männer: Ziel 10 km HM 30 km
1. C. ASMAMAW, TIRUNEH 2:12:04 30:55 1:05:07 1:32:12
2. KIPCHOGE MASE, ELICKY 2:13:15 30:55 1:05:07 1:32:11
3. DANIEL IRUNGU, WAWERU 2:14:42 30:55 1:05:07 1:33:10
4. DERARA DUGUMA, BINEGA 2:22:34 30:55 1:05:07 1:33:11
5. NJUGUNA, MIKE 2:25:50 34:36 1:12:39 1:43:10

Macau International Marathon am 6. Dezember 2015: Ukrainische Siege gegen die afrikanische Konkurrenz

makau-mar-2015-logoBeim Macau International Marathon am 6. Dezember 2015 konnten ukrainische Athleten die ostafrikanische Konkurrenz im Schach halten. Von den etwa 500 Teilnehmern über die volle Marathondistanz, davon die Mehrheit aus Übersee, war der Ukrainer Vitaliy Shafar der Schnellste in 2:14:44. Der Kursrekord von 2:12:43 durch Julius Meisei (KEN) blieb dabei aber unangetastet. Dominic Kangor Kimwetich (KEN) wurde Zweiter in 2:15:45 vor Abraraw Misganaw Tegegne (ETH) in 2:15:46.

Auch bei den Frauen war die Ukraine vorne. Hier siegte Olena Shurkhno in 2:33:24 vor Ruth Wanjiru Kuria (KEN) in 2:36:13 und Ayelu Abebe Hordofa (ETH) in 2:36:49.

macau-mar-2015-winnerVitaliy Shafar aus der Ukraine gewann den Macau Marathon in 2:14:44.  (c) Veranstalter

Ergebnisse der Männer:
1. VITALIY SHAFAR UKR 02:14:44
2. DOMINIC KANGOR KIMWETICH KEN 02:15:45
3. ABRARAW MISGANAW TEGEGNE ETH 02:15:46
4. JULIUS NDIRITU KARINGA KEN 02:15:58
5. DUNCAN CHERUIYOT KOECH KEN 02:16:55
6. LUKE KIBET KEN 02:20:13
7. ABRAHAM KIPKOSGEI CHELANGA KEN 02:21:12
8. TIAGO FILIPE ABREU DA SILVA POR 02:28:58
Ergebnisse der Frauen:
1. OLENA SHURKHNO UKR 02:33:24
2. RUTH WANJIRU KURIA KEN 02:36:13
3. AYELU ABEBE HORDOFA ETH 02:36:49
4. KUM HUI RIM PRK 02:41:31
5. UN OK JO PRK 02:41:33
6. HELLEN WANJIKU MUGO KEN 02:42:28
7. JOAN JEPCHIRCHIR KIGEN KEN 02:42:39
8. TING WANG CHN 02:48:14

Guangzhou Marathon (China) am 6. Dezember 2015: Kursrekord in Guangzhou

guangzhou--mar-2015-logo1 Weitgehend unbemerkt vom “Rest der Welt” gab es beim Guangzhou Marathon am letzten Sonntag einen neuen Streckenrekord. An vielen Stellen Chinas wird in Sachen Laufsport gewaltig aufgerüstet, was im Elitesegment eine Flut überaus akzeptabler Zeiten mit sich bringt. Dies betrifft neben Bejing, Shanghai und Xiamen eine ganze Anzahl weiterer Lokalitäten.

Der Äthiopier Sentayehu Merga Ejigu lief mit 2:09:57 knapp unter 2:10 Stunden und einen neuen Streckenrekord. Nur knapp geschlagen landete Abdellah Tagharrafet (MAR) in 2:10:01 auf Platz 2. Worku Paji Assefa (ETH) wurde in 2:11:46 Dritter.

Bei den Frauen wurde der Streckenrekord denkbar kanpp um nur 2 Sekunden verfehlt. Hier gewann Tizita Terecha Dida (ETH) in 2:28:02 vor Racheal Jemutai Mutgaa (KEN) in 2:30:11 und Rkia El Moukim (MAR) in 2:32:36. Etwa 30000 Aktive waren bei dieser Veranstaltung dabei.

Honolulu Marathon am 13. Dezember 2015: Honolulu is ready to go!

honoluu-mar-2015-logoTraditionell trafen sich am gestrigen Freitag die Eliteathleten des Honolulu Marathon zu einer Foto-Session am Strand des Outrigger Hotels. Wie immer war die Stimmung bestens und das Wetter sowieso. Für einen Marathon werden Temperaturen und Luftfeuchte allerdings wieder am Limit sein: 22°C und 83 % zum Start um 5 Uhr früh, beim Zieleinlauf gegen 7:15 Uhr sollen die Temperaturen auf 27°C angestiegen sein. honolulu-2015-elite-beachDie diesjährigen Elite-Athleten am Strand des Outrigger Hotels.  (c) Honolulu Marathon

Im letzten Jahr kam der Sieger Wilson Chebet aus Kenia wegen Visa-Problemen erst einen Tag vor dem Lauf an, gewann aber trotzdem in 2:15:35. “Mister Amsterdam Marathon” lief dort im Oktober als Fünfter 2:08:45, fühlt sich aber aktuell in besserer Form als vor einem Jahr: “My training this year has gone even better than in 2014 and I am entering Sunday’s race riding a wave of confidence. I’ve been doing my speedwork and long runs. Everything is OK and I feel good. The course is tough and I know it’s challenging… But I will try my best.”

honolulu-2015-chebetVorjahressieger Wilson Chebet ist auch dieses Jahr in Honolulu am Start.  (c) Honolulu Marathon

Seine wesentlichen Konkurrenten sind der Masters-Weltrekordhalter Kenneth Mungara, das Halbmarathon-As  Stephen Kosgei, Benjamin Kiptoo, Felix Kiprotich, Robert Kwambai, Daniel Limo, Nicholas Kemboi sowie Daniel Abera. Details zu den Läufern finden sich im Anhang zu diesem Beitrag aufgelistet (Quelle: Veranstalter).

Der Streckenrekord von 2:11:12 ist mittlerweile 11 Jahre alt. Der soll attackiert werden. Das Wetter und die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen aber, dass dies wohl eher in den Bereich sehr optimistischen Wunschdenkens anzusiedeln ist.

Auch bei den Frauen ist die Vorjahressiegerin wieder dabei und auch die Favoritin auf den Sieg, der mit einer eindrucksvollen Zeremonie im Kapiolani Park gefeiert wird. Joyce Chepkirui (KEN) wird Konkurrent vor allem Zhang Yingyang (CHN) und Aheza Kiros (ETH) bekommen.

Elite Athlete Bios MEN (Quelle: Honolulu Marathon)

#1 Wilson Chebet, 30, Kenya

Personal Best: 2:05:27, Rotterdam, 2011

Key 2015 Results: 3rd Boston Marathon 2:10:22; 5th Amsterdam Marathon 2:08:45
At Honolulu: 1st 2014 2:15:35
Best Known For: Three straight victories at Amsterdam Marathon (2011, 2012, 2013); second place at 2014 Boston Marathon where he chased American Meb Keflezighi in the final kilometers, but fell 11 seconds short.

#2 Benjamin Kiptoo, 36, Kenya
Personal Best: 2:06:31, Paris, 2011

Key 2015 Results: 6th Hannover Marathon 2:11:09
At Honolulu: 4th 2014 2:16:37; 5th 2011 2:19:21
Best Known For: Winning 2009 Rome Marathon in 2:07:17, the still standing course record; Winning Paris Marathon in 2011 in his personal best 2:06:31. Coached by Gabriele Rosa, Italy’s famed marathon coach (coach of this year’s NYC Marathon winner Stanley Biwott)

#3 Felix Kiprotich, 27, Kenya
Personal Best: 2:06:39, Seoul, 2015

Key 2015 Results: 2nd Seoul Marathon 2:06:39
At Honolulu: No record
Best Known For: Winning 2014 Rennes Marathon in France; taking second at Seoul Marathon in 2015. Coached by Gabriele Rosa, Italy’s famed marathon coach (coach of this year’s NYC Marathon winner Stanley Biwott)

#4 Kenneth Mungara, 42, Kenya
Personal Best: 2:07:36, Prague, 2011

Key 2015 Results: 1st Milan Marathon 2:08:44; 1st Brisbane Marathon 2:08:42
At Honolulu: No record
Best Known For: Being the masters (40+) world record holder for the marathon (2:08:42). Worked as a barber before turning to running as a career. Three-time Toronto Marathon winner (2009, 2010, 2011). Runs very well in hot, humid weather (won Singapore Marathon in 2014)

#5 Nicholas Kemboi, 32, Qatar
Personal Best: 2:08:01, Valencia, 2011

Key 2015 Results: 2nd Hapalua Hawaii’s Half-Marathon 1:04:09; DNF Prague Marathon
At Honolulu: No Record
Best Known For: Being 2013 Prague Marathon champion. Kenyan-born, but became Qatari citizen in 2005.

#6 Robert Kwambai, 30, Kenya
Personal Best: 2:08:18, Xiamen, 2015

Key 2015 Results: 4th Xiamen Marathon 2:08:18; 3rd Yellow River Marathon 2:13:26
At Honolulu: No Record
Best Known For: Winning 2012 Padova Marathon in Italy; winning 2013 Linz Marathon in Austria

#7 Stephen Kosgei, 29, Kenya
Personal Best: 2:08:05, Rotterdam, 2012

Key 2015 Results: 1st Beach to Beacon 10-K 28:29; 3rd Lisbon Half-Marathon 59:58
At Honolulu: No record
Best Known For: Running fast half-marathons. Has Half Marathon personal best of 58:54(!), and has broken the one-hour mark four times since 2012. Coached by Gabriele Rosa, Italy’s famed marathon coach (coach of this year’s NYC Marathon winner Stanley Biwott). Probably best athlete in the field, but hasn’t yet reached his potential in the marathon.

#8 Daniel Limo, 32, Kenya
Personal Best: 2:08:39, La Rochelle, 2011

Key 2015 Results: 1st Los Angeles Marathon 2:10:36; 1st Warsaw Half-Marathon 1:00:52
At Honolulu: No record
Best Known For: Long marathon career beginning in 2008 in Venice. He’s run 16 marathons, but only one victory (Los Angeles, 2015). Strong half-marathoner with 59:55 personal best

#9 Daniel Abera, Ethiopia
Personal Best: 2:08:52, Hengshui, 2012

Key 2015 Results: None
At Honolulu: No record
Best Known For: Running marathons in China. Has competed in Hengshui, Shanghai, and Guangzhou.

#10 Samuel Ndungu, 27, Kenya (Pacemaker)
Personal Best: 2:07:04, Lake Biwa Marathon, 2012

Key 2015 Results: 1st Lake Biwa Marathon 2:09:08; 3rd Chicago Marathon 2:10:06
At Honolulu: No record
Best Known For: Has run under 2:10:00 in the marathon five times. A very consistent racer both on the track and on the roads. Has three career marathon wins, twice at Otsu (2012 and 2015) and Lisboa 2014

#11 Florian Neuschwander, 34, Germany
Personal Best: 2:20:29, Bonn, 2013

Key 2015 Results: 4th at XTERRA Half-Marathon Trail Running World Championships (Dec. 6 on Oahu)
At Honolulu: No record
Best Known For: His thick curly hair and intricate tattoos on his right arm

Elite Athlete Bios – WOMEN (Quelle: Honolulu Marathon)

#F1 Joyce Chepkirui, 27, Kenya
Personal Best: 2:24:11, Amsterdam, 2015
Key 2015 Results: 1st UAE Healthy Kidney 10-K 32:33; 1st Amsterdam Marathon 2:24:11 PB; 10th Boston Marathon 2:29:07

At Honolulu: 1st 2014 2:30:23
Best Known For: Winning both Commonwealth Games and African Championships 10,000m titles in 2014. All purpose road racer who is still learning the marathon. At Honolulu last year, she attacked the course record, splitting the first half in 1:13:07, but wobbled through the second half in 1:17:16. With last year’s Honolulu Marathon winnings, she built a small apartment complex called “Aloha Estates” in her hometown of Iten, Kenya.

#F2 Woynishet Girma, 29, Ethiopia
Personal Best: 2:27:51, Amsterdam, 2010

Key 2015 Results: None
At Honolulu: 5th 2014 2:33:20; 2nd 2013 2:36:10; 2nd 2012 2:32:22; 1st 2011 2:31:41
Best Known For: Winning at Honolulu on her first attempt in 2011, beating defending champion Belainesh Gebre who dropped out. Wears her hair in very intricate braids. Has no results in 2015, so no way to know her fitness.

#F3 Zhang Yingying, 25, China
Personal Best: 2:22:38, Xiamen, 2008

Key 2015 Results: Bronze and gold medals at World University Games in 10,000m and half-marathon, respectively
At Honolulu: No Record, but is first Chinese elite here since 1998.
Best Known For: Setting world junior marathon record (since broken) at Xiamen in 2008, and winning the Chinese national championships at just 18 years-old. Competed in both the 5000m and 10,000m at the 2008 Beijing Olympics. Hasn’t broken 2:30 in the marathon since 2008.

#F4 Aheza Kiros, 30, Ethiopia
Personal Best: 2:24:30, Dubai, 2013

Key 2015 Results: DNF Nagoya Marathon (no other results)
At Honolulu: 4th 2013 2:41:32
Best Known For: Being a top track runner (PB’s of 14:56.33 for 5000m and 31:06.93 for 10,000m), who moved to the roads with greater success at distances shorter than the marathon. She was twice second at the BAA Half-Marathon in Boston

#F5 Lucy Karimi, 29, Kenya
Personal Best: 2:27:07, Dubai, 2015

Key 2015 Results: 1st Milan Marathon 2:27:35
At Honolulu: No record
Best Known For: Winning Milan Marathon in 2015 last April in 2:27:35 only 79 days after running 2:27:08 PB at Dubai.

#F6 Isabella Ochichi, 36, Kenya
Personal Best: 2:30:20, Cape Town, 2015

Key 2015 Results: 1st Cape Town Marathon 2:30:20 PB; 2nd Gothenburg Half-Marathon 1:09:45
At Honolulu: 3rd 2014 2:32:22
Best Known For: Being superb track runner in her prime, which culminated with a silver medal in the 2004 Olympics at 5000m. She also has two world cross country championships bronze medals (2002 and 2005) in the old short course event. She’s never really made a strong transition to the marathon like other track runners.

#F7 Nicole Sifuentes, 29, Canada (pacemaker)
Personal Best: N/A

Key 2015 Results: Won Canadian 1500m and 5000m titles
At Honolulu: Paced in 2014
Best Known For: Winning bronze medal at 2014 IAAF World Indoor Championships at 1500m. Went to the University of Michigan and was Big 10 1500m champion. Was a semi-finalist in the 1500m at the 2012 London Olympic Games.

“Plänterwaldlauf” am 6. Dezember 2015: Der Aufwärtstrend hält an

plaenterwaldlauf-15-logoBei guten äußeren Bedingungen lud das veranstaltende ABC-Zentrum Berlin unter der Leitung von Kai-Thomas Arndt zum 78. Lauf durch den Berliner Plänterwald ein. In guter Tradition dieser Veranstaltung, die mit 62 Teilnehmern am 5. März 1977 im Plänterwald am Ufer der Spree im Ostteil der Stadt von Folker Lorenz ins Leben gerufen wurde, gab es auf einer genau vermessenen 5 km Runde Läufe über 5 km, 10 km, 15 km sowie 20 km. Die Veranstaltung findet zweimal im Jahr statt, jeweils Anfang Februar und Anfang Dezember.

plaenterwaldlauf-15-startStart zum 78. Plänterwaldlauf. Der Sieger über 20 km, Paul Schmidt, links mit der Startnummer 755.  (c) ABC Zentrum

Durch den Termin im Winter hatten Kapriolen des Wetters einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Teilnehmerzahlen, so wagten sich im Februar 1991 gerade einmal 31 Unentwegte auf die Strecke. Im Mittel schwankten die Teilnehmerzahlen im Bereich von wenigen 100 Aktiven. Seit 2008 zeichnet das ABC Zentrum Berlin für den Lauf verantwortlich und konnte seitdem auch in diesem Jahr wieder eine weitere Steigerung der Finisherzahlen vermelden. Dabei erwies sich die Verlegung des Start- und Zielbereichs auf einen Buswendebereich am südlichen Ende des Parks und eine verbesserte Infrastruktur als sehr erfolgreich. Die Zahl der Meldungen soll erstmal vierstellig gewesen sein. Mit 902 Finishern kommt man der Tausender-Marke immer näher. Der Plänterwald-Lauf befindet sich in der Tat im Aufwind des Zuspruchs der Breitensportler aus Berlin und dessen Umfeld. Dabei entwickelt sich der 10 km Lauf immer mehr zum Zugpferd, hier erreichten 367 Teilnehmer das Ziel.

Finisherzahlen beim Plänterwald-Lauf in den letzten Jahren:

Jahr   5 km  10 km  15 km  20 km  total
2/2010 16  61  32  78  187
12/2010 38  89  31  54  212
2/2011  57 151  76 133  417
12/2011  56  174 54  110 394
2/2012 35 113   79  107  334
12/2012  94  174  76 108  452
2/2013 84  199  84 108  475
12/2013 116 240 79   140  575
2/2014 103   274 129   176  682
12/2014  128  217  100  154  599
2/2015  129  288  134  188  739
12/2015 202 367    160 173 902

 

In den letzten beiden Jahren sorgten Volker Goineau (LG Buchsbaum) und Nils Bubel (Die Laufpartner) für die herausragenden sportlichen Leistungen. Beide Läufer waren diesmal nicht dabei, dafür war aber erstmals Paul Schmidt (ASICS Team Memmert) am Start. Der aus Dresden stammende Sportmediziner gehört ohne Zweifel zur Spitze der Berliner Laufszene und wurde im Mai Berlin-Brandenburgischer Meister über 5000 m. Noch beeindruckender war sein Auftritt beim Marathon in Rostock am 1. August, den er in 2:19:35 souverän nach ereignisreicher Anreise gewann. Danach musste er verletzungsbedingt kürzer treten, so dass er den Berlin Marathon nicht mit vollem Einsatz bestreiten konnte.

plaenterwaldlauf-15-schmidtPaul Schmidt war der Schnellste im gesamten Feld und gewann die 20 km nach 1:04:59.  (c) ABC Zentrum

Mittlerweile scheint die Verletzung auskuriert und Schmidt ging mit einer Wochenleistung von etwa 180 km in den Beinen an den Start der 20 km (4 Runden). Unangefochten zog er mit recht konstanten 3:15 Minuten/km seine Bahnen, niemand im Feld konnte folgen. Am Ende der 20 km lag er in 1:04:59 fast 2 1/2 Minuten vor Gerrit Wegener (Die Laufpartner) in 1:07:23. Beste Frau über 20 km war Annika Holland vom SSV Hohen Neuendorf in 1:24:35.

Zuvor war bereits über 5 km Ludwig Säman aus Schorndorf in 17:34 vor Felix Nadeborn vom Team Dowe Sports in 17:48 eingelaufen. Als Gesamtfünfte war Mariam Konstanian vom TiB in 18:23 die beste Frau über diese Distantz.

Über 10 km siegten Jonas Wienecke vom VfV Spandau in 35:24 und Dorina Schmidt (Die Laufpartner) in 40:19, über 15 km Tobias Barkschat vom WSV 21 in 57:15 sowie Saskia Hein aus Berlin in 1:02:35.

Mit Unterstützung eines bekannten Sportschuhherstellers war der ehemalige deutsche Topläufer Jan Fitschen vor Ort, der bei der Moderation mitwirkte und die Läufer mit Ratschlägen unterstützte.

plaenterwaldlauf-15-fitschenJan Fitschen, Ex-Europa-Meister über 10000 m, war als “special guest” im Plänterwald vor Ort und unterstützte die Moderation.  (c) ABC-Zentrum

Die nächste Ausgabe des Plänterwalslaufs soll am 7. Februar 2016 stattfinden. Bei gutem Wetter könnte der Lauf erstmals die Grenze von 1000 Teilnehmern im Ziel sprengen. Das Anmeldeportal zum 79. Plänterwaldlauf ist bereits frei geschaltet. Weitere Informationen gibt es unter: http://www.plaenterwaldlauf.de/plaenterwaldlauf.html     


Ergebnisse 5 km:
1. Sämann, Ludwig SG Schorndorf 1846 17:34
2. Nadeborn, Felix Team Dowe Sports/TVB 09 17:48
3. Skalitz, Erik Tus Neukölln Berlin 18:10
4. Kowalak, Leon SCC Berlin 18:15
5. Cuccoli, Nico Tus Neukölln Berlin 18:16
6. Kostanian, Mariam TiB (1. Frau) 18:23

Ergebnisse 10 km:
1. Wienecke, Jonas VfV Spandau 35:24
2. Angelier, Yannick Berlin 36:18
3. Hentschel, Paul HSG Turbine Zittau 36:19
4. Dinter, Dennis A3K Berlin 36:51
5. Meyer, Christoph Fünf Sternie Deluxe 37:33
6. Hügle, Manuel Nike+ Run Club 37:35


Ergebnisse 15 km:
1. Barkschat, Tobias WSV 21 57:15
2. Hünig, Christian Nike Run Club 57:54
3. Dembowski, Holger A3K Berlin 58:55
4. Holzkamp, Philipp Berlin 1:00:21
5. Schumann, Winfried Berlin 1:00:42
6. Wiedemann, Frank TuS Neukölln Berlin 1:01:58
          

Ergebnisse 20 km:
 1.  Schmidt, Paul  Asics Team Memmert  1:04:59
 2.  Wegener, Gerrit  Die Laufpartner  1:07:23
 3.  Wiessner, Enrico  LG Nord Berlin Ultra  1:11:54
 4.  Schäfer, Samalya  Die Laufpartner  1:14:33
 5.  Neumann, Marek  Running Twins / Spreeg.  1:17:04
6.  Hollain, Rolf  LAZ Puma Rhein-Sieg  1:17:37