Der schon vor einigen Wochen angekündigte Angriff des Kenianers Wilson Kipsang auf den Weltrekord über die Marathondistanz, den aktuell sein Landsmann Dennis Kimetto mit 2:02:57 hält, steht im Fokus des Interesses beim Tokyo Marathon am kommenden Sonntag (26. Februar 2017). Auf einem maßgeblich veränderten Kurs, der insbesondere den fürchterlichen Streckenverlauf auf den letzten 7 km und den noch fürchterlicheren Zielbereich im Messezentrum “Big Site” nun endlich in die Geschichtsbücher verbannt, stehen bei den vorhergesagten Bedingungen mit Temperaturen um 10°C und einem negativen Taupunkt die Chancen recht gut, dass zumindest der Allcomers Record für Japan (die schnellste auf japanischem Boden erzielte Zeit) im Marathon fällt. Diesen hält nach wie vor der Konkurrent im Süden, der Fukuoka Marathon mit den 2:05:18, die Tsegaye Kebede (ETH) im Jahr 2018 rannte.
Spätestens seit seinem “Comeback” beim Berlin Marathon im letzten Jahr und dem denkwürdigen Duell mit dem äthiopischen Superstar Kenenisa Bekele, in dem beide Läufer mit 2:03:13 und sogar 2:03:03 großartige Zeiten erzielten, ist mit dem Ex-Weltrekordler über die Marathondistanz (2:03:23, Berlin 2013) wieder zu rechnen. Dazu der Läufer aus Iten gestern vor dem Abflug vom Eldoret Airport über Nairobi nach Japan: “The Tokyo Marathon course is fast and when you see the performances of the athletes who have been running in Tokyo sub 2:06 are attained with ease. So I think this is one of the best courses for somebody like me. I have always been trying to break the record and regain the title of the fastest marathon runner in the world. In every race that I participate in I always give my best and doing my best is attempting to break the world record.”
Wilson Kipang (KEN) plant auf dem neuen Kurs des Tokyo Marathon am kommenden Sonntag einen Angriff auf den Weltrekord im Marathon. (c) H. Winter
Und Kipang, der sich neben dem Leistungssport um einen Sitz im kenianischen Parlament bemüht, weiter: “If my body responds well, then I will attempt to break the world record. You saw in London, nobody could believe someone could run 2:03:03, but the record was almost broken so even I believe with my training and strong focus breaking the record in Tokyo is possible.”
Dass aber nicht nur der Weltrekord, der Allcomers Rekord oder sogar der Sieg in Tokyo keine Selbstläufer sein werden, das garantieren schon die Konkurrenten, die sich mit ihm um 9:10 Uhr Ortzeit an der Startlinie einfinden werden. Dazu gehören vor allem Bernard Kipyego, Dickson Chumba, Bernard Koech, Tsegaye Kebede, Tadese Tola, Shumi Dechasa sowie Evans Chebet. Zu diesen Läufern weitere Details nach der Pre-Race-Pressekonferenz am Freitagmorgen.
Ein aktuelles Listing der männlichen Eliteathleten findet sich hier. 21 Läufer sind dort zu finden, die einen Marathon in ihrer Karriere in einer Zeit von unter 2:10 Stunden absolviert haben, eine in der Tat beeindruckende Zahl.