Mary Keitany (KEN) in 2:24:26 und Ghirmay Ghebreslassie (ERI) in 2:07:51 waren die Sieger beim heutigen TCS New York City Marathon. Damit konnte Keitany in New York City zum dritten Mal in Folge gewinnen, während Ghebreslassie den ersten Sieg im Big Apple für einen Läufer aus Eritrea verbuchte. Der Vorjahressieger und Mitfavorit Stanley Biwott musste auf Grund einer Wadenverletzung, die er sich im Vorfeld zugegezogen hatte, den Lauf nach bereits 15 km aufgegeben. Am Ende gerieten die Rennen bei Frauen und Männern zu “One-Woman-” bzw. “One-Man-Shows”, die mit erheblichem Vorsprung gewonnen wurden. Der Sieger hatte am Ende gut eine Minute herausgelaufen, bei den Frauen waren sogar fast vier.
Die Frauen begannen das Rennen (ohne Tempomacher/innen) sehr verhalten. 5 km wurde erst nach 18:42 absolviert, man lief auf Kurs von 2:37 Stunden, für ein Feld dieser Klasse war das fast Joggingtempo. Dann wurde die Fahrt deutlich schneller, eine neunköpfige Gruppe erreichte 10 km nach 35:50 und 15 km in 52:48. Danach zog das Tempo stark an, was Meilensplits von 5:06 für die 10. Meile und 5:08 für die 12. Meile zeigten; dies entsprechen km-Splits um 3:10 Minuten. Das Trio Mary Keitany, Joyce Chepkirui und Aselefech Mergia lag nun deutlich vorne, wobei Mergia schon bald den Anschluss verlor und zurückfiel; am Ende wurde der äthiopische Topstar nur Sechste.
Keitany and Chepkirui erreichten über 1:09:04 bei 20 km den Halbmarathon nach 1:12:39, wonach Keitany sich mit einer Meile von 5:10 allein in Führung bringen konnte. Den Abschnitt von 25 km (1:25:35) nach 30 km (1:41:35) lief Keitany in glatten 16 Minuten und baute damit ihren Vorsprung auf ihre Konkurrentin schnell aus. Das enorm hohe Tempo führte dazu, dass Keitany sich auf Kurs zu einer Zeit von 2:22:53 befand, das lag sogar in Reichweite des Streckenrekords von 2:22:31 (Margaret Okayo 2003). Doch der schnelle Mittelteil kostete auch der Ausnahmeläuferin aus Iten Reserven, für die 5 km nach 35 km brauchte sie schon 17:04 nach 40 km sogar 17:39. Mary Keitany gewann in New York City zum dritten Mal in Folge. (c) WABC7
Damit rutschte bei wunderschönem, aber etwas windigem Wetter der Kursrekord bei den Frauen außer Reichweite. Ihren Verfolgerinnen erging es aber noch ärger, so dass Keitany am Ende mit einem riesigen Vorsprung das Zielband im Cental Park nach 2:24:26 zerriss und den Hattrick beim New York City Marathon perfekt machte. Sally Kipyego rettete in 2:28:01 Platz 2 gegen eine am Ende mächtig aufkommende Molly Huddle (USA), die bei ihrem Marathondebüt gleich auf dem schwierigen Kurs 2:28:13 lief und als Dritte einen Platz auf dem Podium erzielte. Huddle sagen die Experten eine große Zukunft im Marathon voraus. Zusammen mit Galen Rupp bei den Männern stehen die USA vor attraktiven Perspektiven auf dieser Distanz.
Bei den Männern sollte es eigentlich der US-Topläufer Dathan Ritzenhein richten, der auf den ersten Meilen als “Tempomacher” fungierte. Dadurch war das Rennen deutlich schneller in der Anfangsphase als in den letzten Jahren. So wurde die erste Meile zwar nur in 5:14 gelaufen, dass war schon um mehr als 10 Sekunden schneller als sonst üblich. Bei 5 km in 15:20 lag eine große Gruppe bereits auf Kurs zu einer Zeit von unter 2:10 Stunden, was auch bei 10 km in 30:40 der Fall war.
Schon hier gab es die ersten Vorentscheidungen. Mitfavorit Biwott lag hier überraschend zurück und stieg dann bei 15 km mit einer Wadenverletzung aus. Mit Problemen an der Ferse folgte ihm bald danach Ritzenhein. Über 20 km in 1:01:08 erreichte man die Hälfte (13,1 Meilen) der Distanz nach 1:04:24 und war auf Kurs zu 2:08:48. Hier machte nun der junge Weltmeister Ghirmay Ghebreslassie (ERI) das Tempo, das nur noch Lelisa Desisa (ETH) und Lucas Rotich (KEN) mitgehen konnten. Mit einer Meile von schnellen 4:33 (2:50 Minuten/km) hatte sich das Trio absetzen können. Kurz danach wurde es zur Meile 16 in 4:26 (2:45 Minuten/km) noch schneller und vor allem Desisa wirkte da schon angezählt.
30 km passierte das Trio in 1:30:15, man war erstmals auf einer Zeit im Ziel von unter 2:07 Stunden. Kurz darauf musste Desisa abreißen lassen, fiel schnell zurück und gab bald darauf auf. Rotich lief nun tapfer hinter dem Youngster aus Eritrea her, verdaute auch nach 17 Meilen zwei schnelle Meilensplits von 4:35 und 4:37, doch dann war auch er mit seinen (Lauf-)Künsten am Ende und musste den wie entfesselt und locker laufenden Ghebreslassie ziehen lassen. Der musste nun auch erst einaml durchschnaufen, denn die Tempojagd (5 km nach 30 km in 14:19 ist 2 Stunden-Marathontempo!; 10 km nach 30 km in 29:07) hatte auch ihm viel abverlangt.
Rotich hielt sich noch lange in Sichtweite, aber gefährden konnte er den Führenden nicht mehr. Ghebreslassie siegte in guten 2:07:51, nur viermal war man überhaupt in New York City schneller. In seinem dritten Marathon des Jahres 2016 (nach London und Rio) verfehlte er seine Bestzeiten von Hamburg 2015(2:07:47) und London 2016 (2:07:46) nur knapp. Er konnte aber das Ranking von Hamburg aus dem letzten Jahr umdrehen, wo ihn Rotich auf Platz 2 verwies. Diesmal war Rotich der Zweite in 2:08:53, bevor sich deutlich dahinter der 39jährige Haudegen Abdi Abdirahman (USA) in 2:11:23 noch durch das Feld auf Platz 3 vorgelaufen hatte.
Dazu der Sieger: “In order to achieve what you need in the race and perform, you must have full confidence. If you lose your confidence, you are hopeless. That’s why I need to build up my confidence first. Then all that I did in training allowed me to make the right decisions in the race and make me be the winner.” (Quelle: IAAF)
Nach noch nicht bestätigten Meldungen haben 51388 Teilnehmer das Ziel im Central Park erreicht, das ist die höchste jemals registrierte Zahl in einem Marathon. Die Konkurrenz in Paris, Chicago und London liegt etwa 10000 Aktive dahinter. Die Konzeption ohne Tempomacher zu agieren hat (außnahmsweise) einmal ansprechend funktioniert. Bei den Männer war es vor allem der später ausgestiegene Ritzenhein, der eine Verschleppung des Tempos verhinderte.
Die Splits der Siegerin: | |||
5 km | 18:42 | 18:42 | 2:37:49 |
10 km | 35:54 | 17:12 | 2:31:29 |
15 km | 52:49 | 16:55 | 2:28:34 |
20 km | 1:09:04 | 16:15 | 2:25:43 |
HM | 1:12:39 | 2:25:18 | |
25 km | 1:25:35 | 16:31 | 2:24:27 |
30 km | 1:41:35 | 16:00 | 2:22:53 |
35 km | 1:58:39 | 17:04 | 2:23:02 |
40 km | 2:16:18 | 17:39 | 2:23:47 |
Ziel | 2:24:26 | 8:08 |
Die Splits des Siegers: | |||
5 km | 15:20 | 2:09:24 | |
10 km | 30:40 | 15:20 | 2:09:24 |
15 km | 45:53 | 15:13 | 2:09:04 |
20 km | 1:01:08 | 15:15 | 2:08:59 |
HM | 1:04:24 | 2:08:48 | |
25 km | 1:15:56 | 14:48 | 2:08:10 |
30 km | 1:30:15 | 14:19 | 2:06:56 |
35 km | 1:45:18 | 15:03 | 2:06:57 |
40 km | 2:00:52 | 15:37 | 2:07:30 |
Ziel | 2:07:51 | 6:59 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Mary Keitany | KEN | 2:24:26 |
2. | Sally Kipyego | KEN | 2:28:01 |
3. | Molly Huddle | USA | 2:28:13 |
4. | Joyce Chepkirui | KEN | 2:29:08 |
5. | Diane Nukuri | BDI | 2:33:04 |
6. | Aselefech Mergia | ETH | 2:33:28 |
7. | Lanni Marchant | CAN | 2:33:50 |
8. | Neely Gracey | USA | 2:34:55 |
9. | Sara Hall | USA | 2:36:12 |
10. | Ayantu Hailemaryam | ETH | 2:37:07 |
11. | Esther Atkins | USA | 2:37:11 |
12. | Dot McMahan | USA | 2:38:46 |
13. | Kellys Arias | COL | 2:39:14 |
14. | Gwen Jorgensen | USA | 2:41:01 |
15. | Laura Manninen | FIN | 2:41:08 |
16. | Kim Conley | USA | 2:41:38 |
17. | Kelly Calway | USA | 2:42:37 |
18. | Emma Nordling | SWE | 2:45:22 |
19. | Samantha Roecker | USA | 2:45:29 |
20. | Hilary Dionne | USA | 2:45:31 |
Ergebnisse Marathon der Männer: | ||||
1. | Ghirmay Ghebreslassie | ERI | 2:07:51 | |
2. | Lucas Rotich | KEN | 2:08:53 | |
3. | Abdi Abdirahman | USA | 2:11:23 | |
4. | Hiroyuki Yamamoto | JPN | 2:11:49 | |
5. | Shadrack Biwott | USA | 2:12:01 | |
6. | Tadesse Yae Dabi | ETH | 2:13:06 | |
7. | Moses Kipsiro | UGA | 2:14:18 | |
8. | Tyler Pennel | USA | 2:15:09 | |
9. | Ben Payne | USA | 2:15:46 | |
10. | Patrick Smyth | USA | 2:16:34 | |
11. | Craig Leon | USA | 2:17:14 | |
12. | Musa Babo Ido | ETH | 2:17:57 | |
13. | Christo Landry | USA | 2:19:14 | |
14. | Brendan Martin | USA | 2:19:34 | |
15. | Senbeto Geneti Guteta | ETH | 2:20:01 | |
16. | Mariano Mastromarino | ARG | 2:20:08 | |
17. | Matthew Llano | USA | 2:20:15 | |
18. | Werkuneh Seyoum Aboye | ETH | 2:20:54 | |
19. | Tim Ritchie | USA | 2:21:09 | |
20. | Harbert Okuti | UGA | 2:21:27 |