3. Monaco Run 5 km Herculis am 14. Februar 2021: Beatrice Chepkoech läuft mit 14:43 5 km-Weltrekord

Die Hindernis-Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (KEN) lief mit 14:43 Minuten bei der 3. Auflage des Monaco Run 5k Herculis im Fürstentum an der Mittelmeerküste einen neuen Weltrekord für ein gemischtes Rennen bei den Frauen. Damit steigerte die 29-jährige Kenianerin die globale Bestmarke von 14:48 durch Caroline Kipkirui aus dem Jahr 2018 und war auch eine Sekunde schneller als der Rekord für ein reines Frauenrennen durch Sifan Hassan aus dem Jahr 2019 an gleicher Stelle. Das Rennen der Männer konnte dagegen die hohen Erwartungen im Vorfeld nicht erfüllen. Hier scheiterte der Weltrekordler Joshua Cheptegei (UGA) in 13:14 sehr deutlich an seinem Rekord aus dem Vorjahr von 12:51. Platz 6 belegte mit neuem deutschen Rekord von 13:33 Samuel Fitwi (GER) von der LG Vulkan Eifel.

Beatrice Chepkoech lief in Monaco in 14:43 einen neuen Weltrekord über 5 km. Die Zeitmessung vor Ort war mehr als irritierend. (c) Livestream/screenshot

Das mit hohen Erwartungen gestartete Rennen der Männer war in Sachen Weltrekord schon an der 1 km-Marke beendet, denn ein Split von 2:44 (“offiziell” 2:41) war gegenüber einer mittleren Durchgangszeit von 2:34 für einen Rekord einfach zu langsam. Im letzten Jahr war Cheptegei die ersten 1000 m in 2:31 Minuten angegangen. So war es diesmal auch nicht überraschend, dass sich hier noch ca. 10 Läufer in der Spitzengruppe befanden. Es war wohl vor allem ein frischer Wind, der bei Temperaturen um 7°C das Unternehmen Weltrekord für Cheptegei unmöglich machte. Über 5:22 bei 2 km reduzierte sich bis 3 km in 8:02 die Spitze auf Cheptegei, Bethwell Birgen (KEN) und Davis Kiplangat (KEN).

Nach 4 km in 10:41 sprengte Cheptegei das Trio und gewann mit einem Schluss-Kilometer von 2:33 das Rennen in 13:14, nachdem zunächst eine Zeit von 13:11 angegeben wurde. Mit deutlichem Abstand kamen dann Birgen in 13:18 und Kiplangat in 13:19 als Platzierte ins Ziel, wobei am Ende Morhad Adouni (FRA) in 13:20 auf Platz 4 noch stark aufkam. Hinter den vorderen Athleten wurden auf der selten gelaufenen Strecke auf der Straße eine ganze Anzahl von Landesrekorden erzielt.

Joshua Cheptegei gewann die 5 km in Moncao in 13:14. (c) GSC

Auf Platz 5 steigerte Richard Douma (NED) die kürzliche Bestmarke von Mike Foppen auf 13:27 und Samuel Fitwi schraubte die deutsche Rekordmarke, die immer noch nicht beim DLV offiziel geführt wird, von Jens-Peter Herold von 14:09 auf 13:33. Fitwi war allerdings im letzten Jahr bei seinem Lauf im Frühjahr 2020 in Valencia über 10 km in 28:11 bei 5 km schon mit 14:04 gestoppt worden, seine PB über 5000 m auf der Bahn liegt aktuell bei 13:35,56. Simon Boch passierte im November 2020 bei den 10 km in Dresden die 5 km-Marke in 14:07. Und die Rekorde von Österreich und Dänemark stehen nun bei 13:49. Auf Platz 9 steigerte Andreas Vojta (AUT) den Landesrekord von Peter Herzog aus dem letzten Sommer in Berlin-Schmöckwitz um 5 Sekunden, der dänische Rekordhalter heisst nun Thjis Nijhuis (DEN).

Nahezu peinlich waren die Abläufe um das Rennen der Frauen, wo bis auf den Zieleinlauf (mit Weltrekord!) Beatrice Chepkoech nie zu sehen war und auch in den Splits nicht erschien. So mussten selbst die Kommentatoren Paula Radcliffe und Sir Lord Coe den Eindruck bekommen, dass Chepkoech kurzfristig nicht an den Start gegangen war. Dabei war sie zusammen mit Tempomacher Luuk Maas (NED) in 2:57 den ersten Kilometer so schnell angegangen, dass die erste Verfolgerin bereits ca. 15 Sekunden Rückstand hatte. So wurde immer wieder die Schwedin Meraf Bahta (SWE) als (vermeintlich) Führende gezeigt, bis völlig überraschend Chepkoech dann kurz vor dem Ziel mit einer vollen Minute Vorsprung auftauchte und das Rennen in der neuen Weltrekordzeit von 14:43 gewann.

Die Spitze des Feldes nach 0:46 Minuten. Chepkoech zusammen mit Tempomacher Maas lag am Ende der Spitzengruppe der Männer und wurde im weiteren Verlauf des Rennens von den TV-Machern übersehen. (c) Livestream/Screenshot

Auch diese Zeit resultierte aus einer späteren Korrektur, die Uhren in der TV-Übertragung und über der Ziellinie liefen um mehrere Sekunden daneben. Über 5:56 bei 2 km war insbesondere der dritte Kilometer in 3:01 für einen Rekord zu langsam, was sich auch nach 4 km in 11:54 fortsetzte. Doch als Bahnläuferin mit hoher Grundschnelligkeit konnte sie am Ende noch einmal gewaltig zulegen und lief dabei den letzten Kilometer bis ins Ziel in sehr flotten 2:48 Minuten.

Damit verbesserte Chepkoech nicht nur den mixed-race WR von 14:48, sondern war auch eine Sekunde schneller als Sifan Hassan vor zwei Jahren an gleicher Stelle, wo das Rennen der Frauen noch separat gestartet wurde. Angesprochen auf den Wind verwies die neue Weltrekordlerin auf die Verdienste ihres Tempomachers, der sie vor allem auf dem Rückweg mit dem Wind im Rücken immer wieder antrieb. Monaco ist offensichtlich ein sehr gutes Pflaster für die Kenianerin, denn auch hier erzielte sie im Jahr 2018 im nahegelegenen Stadion ihren phänomenalen Weltrekord über 3000 m- Hindernis der Frauen von 8:44,32.

Inoffizielle Splits von Chepkoech:
1 km 2:57 2:57
2 km 5:56 2:59
3 km 8:57 3:01
4 km 11:54 2:57
5 km 14:43 2:49
Ergebnisse 5 km der Frauen:
1. Beatrice Chepkoech KEN 14:43 WR
2. Meraf Bahta SWE 15:46
3. Alics Finot FRA 15:52 PB
4. Nina Lauwaert BEL 15:58
5. Alexa Lemitre FRA 16:07 PB
6. Aude Clavier FRA 16:15 PB
7. Agnes McTighe SUI 16:29 PB
8. Melody Julien FRA 17:04
Inoffizielle Splits von Cheptegei:
1 km 2:43 2:43 (2:31)
2 km 5:22 2:39 (2:35)
3 km 8:02 2:40 (2:36)
4 km 10:41 2:39 (2:35)
5 km 13:14 2:33
Ergebnisse 5 km der Männer:
1. Joshua Cheptegei UGA 13:14
2. Bethwell Birgen KEN 13:18 PB
3. Davis Kiplangat KEN 13:19 PB
4. Morhad Amdouni FRA 13:20 PB
5. Richard Douma NED 13:27 NR
6. Samuel Fitwi GER 13:33 NR
7. Michael Gras FRA 13:43 PB
8. Emmanuel Roudolff FRA 13:48 PB
9. Andreas Vojta AUT 13:49 NR
10. Thjis Nijhuis DEN 13:49 NR