Shogo Nakamura (JPN) und Honami Maeda (JPN) gewannen heute morgen die Olympiaqulifikation für das japanische Marathon-Team, den Marathon Grand Championship in der japanischen Hauptstadt Tokyo. Auf dem Kurs für Olympia 2020 liefen Nakamura 2:11:28 sowie Maeda 2:25:15 und haben damit neben den Zweitplatzierten Yuma Hattori (JPN) in 2:12:36 sowie Ayuko Suzuki in 2:29:02 Startplätze im (Hoch-)Sommer 2020 sicher. Die Drittplatzierten Suguro Osako (JPN) in 2:12:41 und Rei Ohara (JPN) in 2:29:06 müssen noch abwarten, ob ein(e) Landsmann oder -frau bei den kommenden Stadtmarathonläufen im Lande mit einer Ausnahmeleistung das Ticket für Olympia lösen kann.
Zuerst wurden kurz nach 8:50 Uhr (mit leichter Verspätung!) bei warmen Bedinungen (25°C, rel. Luftfeuchte 77%, Taupunkt 20°C) die Männer auf die Olympiastrecke geschickt, die für diesen Lauf noch nicht im Stadion beginnen und enden konnte. Es war der Mitfavorit und ehemalige Landesrekordhalter Yuta Shitara, der sich sofort vom allen 30 Mitstreitern absetzte und nach einem ersten Kilometer in 3 Minuten bei 5 km in 14:56 auf Kurs zu einer Zeit von 2:05:53 war, ganz dicht am japanischen Rekord. Mit genau einer Minute Rückstand folgte hier eine große Verfolgergruppe, die in 15:56 der Schwüle angemessenen Respekt zollte und am Ende eine bessere Einteilung des Rennens gewählt haben sollte.
Nach der Wende nach gut 10 km lag Shitara weit vor der Konkurrenz. (c) TBS/Screenshot
Davon unbeeindruckt zog Shitara vorne sein Tempo durch, lief auch die zweiten 5 km in 14:56, d.h. 10 km in 29:52, die umfangreiche Verfolgergruppe kam hier erst nach 31:37 durch. Während Shitara vorne auf Kurs zu aberwitzigen 2:05:53 lag, lief man hinten auf einer Zeit von 2:13:25. 15 km passierte Shitara unvermindert flott nach 44:59, womit er seinen Vorsprung auf eine 14-köpfige Gruppe auf 2:13 Minuten ausbaute. Bei 20 km lief Shitara in 1:00:04 durch, sein Split beim Halbmarathon war 1:03:27, also knapp über einem 3 Miunten/km-Schnitt. Hinter ihm hatte sich ein Quartett aus Ayuko Suzuki, Landesrekordler Osako, Shogo Nakamura – im letzten Jahr in Berlin in 2:08:16 Vierter – sowie Hattori – überraschender Sieger des Fukuoka Marathon im Dezember 2018 – gebildet, das genau 2 Minuten hinter dem Führenden lag.
Nach 25 km in 1:15:32 brauchte Shitara für die letzten 5 km bereits 15:28, ein erstes Nachlassen seiner Kräfte deutete sich an, das bei 30 km in 1:31:43 schon mehr aus sichtbar wurde. Eine mittlerweile 7-köpfige Verfolgergruppe hatte sich bis hier bereits in 1:33:00 auf nur noch 1:17 Minuten herangekämpft. Bei 35 km wurde Shitara mit 1:48:37 gestoppt, 16:54 für die letzten 5 km, da waren die Jäger mit 16:12 deutlich schneller. Der Rückstand war auf 35 Sekunden zuammengeschmolzen, und nach 37,5 km war Shitara ein- und überholt. Der war “laufend k.o.”, 8 seiner Landsleute zogen vorbei und lagen bei 38 km in 1:58:00 auf Kurs zu einer Zeit um 2:12 Stunden.
An der Getränkestation bei 37,5 km wird Shitara von den Verfolgern überholt. TBS/Screenshot
Noch vor der 40 km-Marke startete Shogu Nakamura eine Attacke, so dass er bei 40km in 2:05:10 einen knappen Vorsprung von 4 Sekunden auf Hattori und Osako hatte. Schon hier war klar, dass die japanischen Olympiastarter aus diesem Trio kommen würden. Bei 41 km in 2:08:08 konnte Osako den enteilten Nakamura noch einmal einholen. Doch der konterte umgehend, um das Rennen und einen (sicheren) Startplatz für Olympia in 2:11:28 zu gewinnen. Hinter ihm mobilierte Hattori seinen gesamten Kräfte und passierte Osako, um in 2:11:36 Zweiter – gleichfalls mit einem Startplatz an gleicher Stelle im Jahr 2020 – zu werden. Dritter wurde in 2:11:41 Osako, der nun warten muss, ob ihn ein Landsmann im Winter/Frühling noch aus dem Team wirft.
Shogu Nakamura gewann die Marathon Grand Championchip bei den Männern und ist damit im japanischen Olympia-Team für 2020. (c) TBS/Screenshot
Im recht überschaubaren Feld bei den Frauen mit nur 10 Starterinnen (die Qualifikationsnormen waren offensichtlich zu hoch), von denen noch Miyuki Uehara (JPN) nach 30 km aufgab, ging es von Anfang an flott zur Sache. Eine achtköpfige Spitzengruppe passierte die ersten 5 km nach 16:31, bei 10 km nach 33:34 reduzierte sich die Gruppe auch 7 Läuferinnen, nach 15 km in 50:40 waren es noch 6. Noch vor der Halbmarathonmarke setzte sich Honami Maeda, bezeichnender Weise mit der Startnummer #1 ins Rennen gegangen, ab und hatte zur Halbzeit in angesichts der Bedingungen sehr flotten 1:11:05 eine Vorsprung auf Ayako Suzuki (JPN) von 10 Sekunden und dahinter auf Rei Ohara (JPN) von 20 Sekunden.
Honami Maeda gewann die Marathon Grand Championchip bei den Frauen. (c) NHK/Screenshot
An dieser Konstallation änderte sich für den Rest des Laufs nichts mehr. Über 1:24:08 bei 25 km und 1:41:20 bei 30 km hatte Maeda bei 35 km in 1:58:53 ihren Vorsprung auf Suzuki auf volle 2 Minuten ausgebaut. Dann zeigten die äußeren Bedingungen auch bei ihr Wirkung, und mit dem langsamsten 5 km-Segment in 18:26 von 35 km nach 40 km erreichte sie das Ziel in 2:25:15. Mit dieser beachtlichen Zeit löste sie das Olympia-Ticket für 2020, genauso wie die Zweitplatzierte Ayuko Suzuki, die in 2:29:02 soeben die stark aufkommende Rei Ohara in 2:29:06 auf Platz 3 verweisen konnte. Wie Osako bei den Männern muss Ohara nun den Marathonherbst/-winter abwarten, um ihren Olympiastart zu planen.
Ergebnisse MGC der Frauen: | |||
1. | NAKAMURA Shogo | JPN | 2:11:28 |
2. | HATTORI Yuma | JPN | 2:11:36 |
3. | OSAKO Suguru | JPN | 2:11:41 |
4. | OTSUKA Shohei | JPN | 2:11:58 |
5. | HASHIMOTO Ryo | JPN | 2:12:07 |
6. | TAKENOUCHI Yoshiki | JPN | 2:12:31 |
7. | SUZUKI Kengo | JPN | 2:12:44 |
8. | NAKAMOTO Kentaro | JPN | 2:12:46 |
Ergebnisse MGC der Frauen: | |||
1. | MAEDA Honami | JPN | 2:25:15 |
2. | SUZUKI Ayuko | JPN | 2:29:02 |
3. | OHARA Rei | JPN | 2:29:06 |
4. | MATSUDA Mizuki | JPN | 2:29:51 |
5. | NOGAMI Keiko | JPN | 2:31:14 |
6. | ICHIYAMA Mao | JPN | 2:32:30 |
7. | FUKUSHI Kayoko | JPN | 2:33:29 |
8. | ANDO Yuka | JPN | 2:36:29 |