Zwei Tage vor dem Start der 39. Ausgabe des Virgin money London Marathon sorgen Schlagzeilen außerhalb der Laufsstrecke in der britischen Hauptstadt für Schlagzeilen. Die Topmeldung heute war die Bestätigung von Dopingvorwürfen gegen den amtierenden Weltrekordler im Halbmarathon (58:18 Minuten) Abraham Kiptum (KEN), die sich aus dem biologischen Pass des kenianischen Athleten ergeben. Damit wurden die Gerüchte seit Mitte März Realität und veranlassten Race Director Hugh Brasher, Kiptum umgehend von der Teilnahme am London Marathon auszuschließen.
Abraham Kiptum wurde wegen Dopingverdachts von der Teilnahme am London Marathon ausgeschlossen. (c) H. Winter
Die zweite Story spielte sich gleichfalls nicht auf der Laufstrecke ab und betrifft das Medientheater, das sich um den Aufenthalt des Superstars Mo Farah (GBR) im Hotel von Haile Gebrselassie rankt. Dort war nach Aussagen Farahs einige 1000 Dollar, eine Uhr und zwei Mobiltelefone abhanden gekommen. Farah machte dies am Mittwoch in der Pressekonferenz zum London Marathon bekannt und ernte postwendend die Retourkutsche von Hotelbesitzer Haile.
Die Lauflegende verbreitet nun die Behauptung, dass Farah im Fitnessbereich seiner Anlage eine Ehepaar belästigt und geschlagen haben soll, was der unmittelbar betroffene Mann aber mittlerweile schon stark relativiert hat. Mit einem der hochkarätigsten Rennen der (Lauf-)Geschichte bleibt zu hoffen, dass spätestens am Sonntag der Sport wieder die Schlagzeilen schreibt.
Joyciline Jepkosgei macht etwas überraschend in London das Tempo auf der ersten Hälfte. (c) RunCzech
Und noch eine Begebenheit in London bleibt erwähnenswert. Nicht nur der Weltrekordler im Halbmarathon sondern auch die Weltrekordlerin, Joyciline Jepkosgei (KEN), sorgt für Aufsehen. Denn die schnelle Kenianerin sagte ihr groß erwartetes Marathon-Debüt an der Elbe wegen mangelnder Fitness ab, für einen Job als Tempomacherin für Mary Keitany (KEN), Brigid Kosgei (KEN), etc. scheint die Mehrfach-Weltrekordinhaberin aber fit genug zu sein … Auch finanziell dürfte der Auftritt in London und die erneute Verschiebung des Marathon-Debüts durchaus lukrativ sein. Aber da schweigen sich die Organisatoren vor Ort in britischer Höflichkeit über Details aus.