13. Tokyo Marathon am 3. März 2019: Chumba und Aga planen Angriffe auf die Kursrekorde

tokyo-mar-2019-logoBei der Präsentation der Eliteathleten auf der heutigen Pressekonferenz zur 13. Auflage des Tokyo Marathon am 3. März 2019 waren ein Höhepunkt die Aussagen des Vorjahressiegers Dickson Chumba (KEN) und der äthiopischen Läuferin Ruti Aga (ETH), die hochklassigen Streckenrekorde aus dem Vorjahr angreifen zu wollen. Dabei könnten die Bedingungen am Sonntag ab 9:10 Uhr Ortszeit mit Temperaturen um 10°C und einem Taupunkt um 0°C  für solche Vorhaben durchaus förderlich sein. Die seit Tagen vorhergesagten Regenschauer sollen dann erst am Nachmittag in der japanischen Hauptstadt niedergehen.

Wegen einer Stressfraktur kann der Superstar der Laufszene Kenenisa Bekele (ETH) nicht starten, ähnliches gilt für Marius Kipserem (KEN), der erst im Dezember auf dem etwa 200 m zu kurzen Kurs in Abu Dhabi 2:04:04 erzielt hatte. Neben der kurzfristigen Absagen von Kenta Murayama (JPN), der immer noch auf seinem Durchbruch über die volle Marathondistanz wartet, und von einer ganzen Reihe japanischer Eliteathleten hatte im Vorfeld auch Feyese Tadese (ETH) ihre Startzusage zurückgezogen, die im letzten Jahr in Dubai 2:19:30 gelaufen war.

london-mar-2016-bekele-finishKenenisa Bekele musste seinen Start beim Tokyo Marathon absagen. (c) H. Winter

Mit der Absage Bekeles wird ein möglicher Start in einem anderen Rennen im Frühjahr nicht ausgeschlossen, Angaben dazu gibt es aus verständlichen Gründen derzeit nicht. Somit ist Birhanu Legese (ETH) mit 2:04:15 vom Dubai Marathon 2018 der schnellste Mann im Feld, während “Mr. Tokyo” Dickson Chumba bereits 2014 seine PB von 2:04:32 in Chicago aufstellte. Chumba gewann den Tokyo Marathon im letzten Jahr in 2:05:30, ein halbes Jahr später stieg er in Chicago aus. Ansonsten belegte er in Tokyo die Plätze 1, 3, 3, und 3 in den Jahren 2014 bis 2017. Bei der Pressekonferenz trat Chumba recht selbstbewusst auf und gab bei dem in Tokyo traditionellem Prozedure eine Zielzeit von 2:03:57 an. Damit würde er den Streckenrekord durch Wilson Kipsang (der startet im April in London) bei der Premiere auf der neuen Strecke vor zwei Jahren um eine Sekunde unterbieten.

tokyo-mar-2019-pk-elite-athletesDie Präsentation einiger Eliteathleten nach der Pressekonferenz zum Tokyo Marathon. (Aga, Chumba, Kiplagat, Abbassi, v.l.). (c) JRN/Brett Larner

Ein Shooting Star des letzten Jahres ist El Hassan El Abbassi (BRN), der sich im November 2018 als Zweiter in Valencia sensationell auf 2:04:43 steigern konnte. Das ist neben dem Landesrekord gleichzeitg auch Asien-Rekord. Seifu Tura (ETH) war im Januar 2018 der siebtplatzierte Läufer, der in 2:04:44 beim Dubai Marathon 2018 unter 2:05 Stunden blieb. Weiterhin zu beachten sind Norbert Kigen (KEN) mit 2:05:13 beim Amsterdam Marathon 2017, Gideon Kipketer (KEN) mit 2:05:51 beim Tokyo Marathon 2017 sowie Bedan Karoki (KEN), der im Januar Dritter beim Halbmarathon in Houston wurde und von den Unterdistanzen her erheblich mehr Potential hat, als es seine Bestzeit von 2:07:41 vom London Marathon 2017 ausweist. Dazu gesellt sich eine ganze Phalanx japanischer Läufer, die im letzten Jahr mit dem Landesrekord von Yuta Shitara für Furore sorgten. Diesen Rekord konnte Suguru Osako (JPN) im Oktober in Chicago auf 2:05:50 steigern, womit er nun durchaus gute Platzierungschancen hat.

Bei den Frauen stehen noch drei Läuferinnen auf der Startliste, die bereits die Schallmauer im Marathon der Frauen von 2:20 Stunden unterboten haben. Allen voran ist diesbezüglich Ruti Aga (ETH) zu nennen, die sich als Zweite beim Berlin Marathon 2018 auf 2:18:34 steigern konnte. Nach der Dopingsperre für die Siegerin des Jahres 2017, Sarah Chepchirchir (KEN), dürfte der aktuell gültige Streckenrekord die Zeit von 2:19:51 aus dem Vorjahr durch Birhane Dibaba (ETH) sein.

Diese Zeit möchte Aga mit einer Prognose von 2:18:30 unterbieten und dabei ihren ersten großen Marathon gewinnen. Yebrgual Melese (ETH) lief beim Dubai Marathon 2018 2:19:36, während die PB von der Ex-Weltrekordlerin im Halbmarathon Florence Kiplagat (KEN) von 2:19:44 bereits im Jahr 2011 in Berlin erzielt wurde. Gespannt sein darf man auch auf das Abschneiden von Ababel Yeshaneh (ETH), die erst im Dezember auf der etwas zu kurzen Strecke in Abu Dhabi 2:20:16 schaffte und dabei ihre aktuell reguläre PB um mehr als 10 Minuten steigern konnte!

Dem Veranstalter in Tokyo lagen ca. 350.000 Meldungen vor, von denen gut 30.000 für einen Start durch die Straßen der Hauptstadt mit Ziel an der Tokyo Station ausgewählt wurden.

Elitefeld Marathon der Männer:
Kenenisa Bekele (ETH) 2:03:03 2016 Berlin
Marius Kipserem (KEN) 2:06:11
2:04:04
2016 Rotterdam
2018 Abu Dhabi (zu kurz)
Birhanu Legese (ETH) 2:04:15 2018 Dubai
Dickson Chumba (KEN) 2:04:32 2014 Chicago
El Hassan El Abbassi (BRN) 2:04:43 2018 Valencia
Seifu Tura (ETH) 2:04:44 2018 Dubai
Nobert Kigen (KEN) 2:05:13 2017 Amsterdam
Gideon Kipketer (KEN) 2:05:51 2017 Tokyo
Deme Tadu Abate (ETH) 2:06:47 2018 Amsterdam
Bedan Karoki (KEN) 2:07:41 2017 London
Suguru Osako (JPN) 2:05:50 2018 Chicago
Ryo Kiname 2:08:08 2018 Tokyo
Elitefeld Marathon der Frauen:
Ruti Aga (ETH) 2:18:34 2018 Berlin
Feyse Boru Tadese (ETH) 2:19:30 2018 Dubai
Yebrgual Melese (ETH) 2:19:36 2018 Dubai
Florence Kiplagat (KEN) 2:19:44 2011 Berlin
Ababel Yeshaneh (ETH) 2:33:10
2:20:16
2013 Mailand
2018 Abu Dhabi?
Shure Demise (ETH) 2:20:59 2015 Dubai
Bedatu Hirpa (ETH) 2:21:32 2018 Frankfurt
Mimi Belete (BRN) 2:22:29 2018 Toronto
Helen Tola (ETH) 2:22:48 2018 Berlin
Rose Chelimo (BRN) 2:22:51 2017 Boston
Ruth Chebitok (KEN) 2:23:29 2018 Toronto
Joan Chelimo Melly (KEN) Debut 1:05:04 2018 Prag HM
Honami Maeda(JPN)   2:23:48 2018 Osaka Women