Nicht nur von deutscher Seite geriet der 3000 m-Lauf der Frauen am Freitagabend zu einem der Highlights der 35. Leichtathletik-Europameisterschaften in der Halle. Am Ende konnte die britische (schottische) Ausnahmeläuferin Laura Muir (GBR) das Duell gegen die deutsche Nachwuchshoffnung Konstanze Klosterhalfen (GER) souverän gewinnen, nachdem sich die beiden Läuferinnen schon nach der Hälfte des Rennens weit vom Rest des Feldes abgesetzt hatten. Durch den deutschen Rekord von 8:32 bei der DM in Leipzig vor 14 Tagen war Klosterhalfen sogar in die Rolle einer (Mit-)Favoritin geraten, zumal ihre Hauptkonkurrentin Muir zwei Stunden zuvor noch einen Vorlauf über 1500 m überstehen musste, was die Britin gleichfalls locker und souverän erledigte.
Eingangs der letzten Runde lag Muir noch hinter Klosterhalfen. (c) EAA-Livestream/Screenshot
Nach dem Start übernahm die Tochter Eilish der Lauflegende Liz McColgan (GBR) bald die Initiative und führte eine zahlreiche Spitzengruppe in moderaten 2:56 über die ersten 1000 m. Die Rundenzeiten auf der 200 m-Bahn in der Glasgower Emirates Arena lagen zwischen 35 und 36 Sekunden. Fast genau zur Hälfte des Rennens übernahm dann Kosterhalfen die Initiative und die Rundenzeiten zogen auf 32 und 33 Sekunden an, 1500 m wurden in 4:25,40 zurückgelegt. Die schnelle Fahrt zeigte alsbalden Wirkung, denn nach einem schnellen Kilometer in 2:51 Minuten lagen bei 2000 m in 5:48,92 nur noch Klosterhalfen mit Muir im Schlepptau vorne. Alinah Reh (GER) bildete zusammen mit Melissa Courtney die erste Verfolgergruppe, allerdings mit merklichem Abstand zur Spitze.
Laura Muir war über 3000 m der Frauen eine Klasse für sich. (c) EAA-Livestream/Screenshot
Bei der DM in Leizig konnte Konstanze mit einem einmaligen Finish überzeugen, so dass man in Glasgow mit Spannung auf das Finale wartete. Doch da kam es für die deutschen Hoffnungen doch etwas anders als gedacht, denn Muir legte einen schier unfassbaren Spurt auf die Bahn. Die letzten 400 m lief sie in ca. 60,5 Sekunden, die letzten 200 m in 28,3 Sekunden. Und diese Fahrt konnte Konstanze auch nicht in Ansätzen mitgehen. Muir gewann mit Meisterschaftsrekord von 8:30,61, Klosterhalfen wurde in 8:34,06 Zweite, knapp 2 Sekunden über ihrem deutschen Rekord. Dritte wurde Courtney in 8:38,22 und Alinah Reh belegte erneut bei einer EM Platz 4 in persönlicher Bestzeit von 8:39,45, in Leizig war sie noch 4 Sekunden langsamer unterwegs gewesen.
Ergebnisse 3000 m der Frauen: | ||||
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1 | 619 | Laura Muir | GBR | 8:30.61 |
2 | 641 | Konstanze Klosterhalfen | GER | 8:34.06 |
3 | 607 | Melissa Courtney | GBR | 8:38.22 |
4 | 646 | Alinah Reh | GER | 8:39.45 |
5 | 715 | Karoline Grovdal | NOR | 8:52.12 |
6 | 708 | Maureen Koster | NED | 8:56.22 |
7 | 615 | Eilish McColgan | GBR | 8:59.71 |
8 | 553 | Célia Antón | ESP | 9:00.57 |
9 | 657 | Victória Gyürkes | HUN | 9:03.56 |
10 | 680 | Margharita Magnani | ITA | 9:05.32 |
Die Splits der führenden Läuferin (EAA): | |
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3000 m (Ziel) | 8:30.61 |
2900 m | 8:16.36 |
2800 m | 8:02.29 |
2700 m | 7:46.27 |
2600 m | 7:30.09 |
2500 m | 7:13.15 |
2400 m | 6:56.36 |
2300 m | 6:39.28 |
2200 m | 6:22.69 |
2100 m | 6:05.77 |
2000 m | 5:48.92 |
1900 m | 5:31.97 |
1800 m | 5:15.18 |
1700 m | 4:58.29 |
1600 m | 4:41.92 |
1500 m | 4:25.40 |
1400 m | 4:09.05 |
1300 m | 3:50.68 |
1200 m | 3:32.55 |
1100 m | 3:14.59 |
1000 m | 2:56.91 |
900 m | 2:39.03 |
800 m | 2:21.40 |
700 m | 2:03.60 |
600 m | 1:45.93 |
500 m | 1:28.39 |
400 m | 1:10.19 |
300 m | 51.71 |
200 m | 33.82 |
100 m | 15.96 |