Auch die 13. Ausgabe des Ras Al Khaimah (RAK) Half Marathon am 8. Februar im Vereinigten Arabischen Emirat ca. 80 km nördlich von Dubai wird wieder mit großartigen Feldern an Eliteathleten an den Start gehen. Auf einem völlig neuen Kurs, der etwa 20 km südlich vom Stadtzentrum weitgehend über die künstlichen Inseln von Al Marjan führen wird, kehrt Peres Jepchirchir nach einer Babypause zurück an jenen Ort, an dem sie im Jahr 2017 mit ihrem Weltrekord im Halbmarathon von 1:05:06 Laufgeschichte geschrieben hatte. Im letzten gab es in den Rennen der Männer und Frauen jeweils neue Kursrekorde, Bedan Karoki (KEN) lief 58:42 Minuten und Fancy Chemutai (KEN) verpasste in 1:04:52 den Weltrekord bei den Frauen um eine ganze Sekunde.
Die beiden Vorjahressieger waren erst am 20. Januar im texanischen Houston am Start und werden somit ihre Titel nicht verteidigen. Karoki steht auf der Startliste des Tokyo Marathon am 3. März. Auch einige andere Spitzenkönner der Szene werden in diesem Jahr nicht nach RAK kommen, wie Mary Keitany oder Yemal Yimer. Aber trotzdem sind die Elitefelder wieder hochklassig. So gehen nicht weniger als 14 Athleten an den Start, die die Schallmauer im Halbmarathon der Männer von einer Stunde bereits unterboten haben. Bei den Frauen blieben 5 Starterinnen bisher unter 67 Minuten.
Der Mann mit der besten Vorleistung von 58:44 ist Abadi Hadis (ETH), der am 20. Oktober 2018 in Valencia mit dieser Zeit Dritter wurde. Auch auf Grund seiner Leistungen auf den Unterdistanzen ist Hadis ein erster Anwärter auf den Sieg. Zwei weitere Läufer haben die 59 Minuten bereits unterboten: Jorum Okombo (KEN) wurde im letzten Jahr Vierter in RAK in 59:36, nachdem er 2017 bereits 58:48 als Zweiter in Kopenhagen gelaufen war, und Alex Korio (KEN) lief seine PB von 58:51 gleichfalls 2017 in Kopenhagen. Daniel Kipchumba (KEN) gewann im Septemer 2018 den Kopenhagen Halbmarathon in 59:06 und einen Monat später blieb er als Dritter im indischen Delhi in 59:48 erneut unter der Stundengrenze.
Sieben weitere Läufer im Feld liefen bereits 59:30 Minuten und schneller, darunter Stephen Kiprop (KEN), der sich in Valencia 2018 auf 59:21 steigerte, nachdem er bereits im gleichen Jahr in Usti nad Labem in 59:41 und beim Venloop in 59:44 gewonnen hatte. Mit dabei ist auch auch Lelisa Desisa (ETH), der nach seinem schwachen Auftritt im “Breaking2-Project” mit einem Sieg beim New York City Marathon im Duell mit Geoffrey Kamworor eindrucksvoll überzeugen konnte. Und auch von europäischer Seite dürfte das Rennen im Emirat von Interesse sein, denn Kaan Kigen Ozbilen (TUR) trifft auf den jungen Schweizer Julian Wanders (SUI), der sich zum Jahresende in der Nähe von Paris mit einem neuen Europarekord von 27:25 über 10 km empfehlen konnte. Mit einer Bestzeit von 1:02:06 steht Sisay Lemma (ETH) ganz unten in der Liste der Eliteathleten, es erscheint aber sicher, dass der 2:04-Marathon-Mann – der in Dubai letzte Woche auf einen Start verzichtete (leider!) – weit schneller rennen kann.
Peres Jepchirchir kehrt nach ihrem Weltrekord im Jahr 2017 nach RAK zurück. (c) H. Winter
Das Feld der Frauen führt Peres Jepchirchir an, die ihren Weltrekord von 1:05:06 aus dem Jahr 2017 in RAK schon kurz darauf an Joyciline Jepkosgei beim Prager Halbmarathon verlor. Nach ihrer Babypause hat Peres kein Rennen bestritten, und es dürfte sich erst in RAK zeigen, ob sie an das fühere Niveau anknüpfen kann. Somit ist die amtierende Weltmeisterin Netsanet Gudeta (ETH) die eigentliche Favoritin, die bei ihrem Sieg bei der WM in Valencia einen Weltrekord von 1:06:11 in einem reinen Frauenrennen aufstellte. Gudeta konnte ihre drei Halbmarathon-Läufe im Jahr 2018 gewinnen, ihren Start beim Dubai Marathon sagte sie kurzfristig ab. In diesem Jahr könnte es sogar einen “einheimischen” Sieg geben, denn Alia Mohammed Saeed (UAE) lief bei ihrem Debüt im Oktober 2018 in Valencia 1:06:13.
Mit guten Aussichten sind ferner dabei: Zeineba Yimer (ETH), die Fünfte der WM in Valenica 2018 in 1:08:07, mit einer Steigerung im September in Kopenhagen auf 1:06:17 und 1:06:59 im November in Delhi; Degitu Azimeraw, die in ihren einzigen Halbmarathon bisher im letzten Jahr 1:06:47 in RAK lief; Senbere Teferi (ETH), eine der wenigen Läuferinnen, die bereits einen Marathon aber noch keinen Halbmarathon in einem Einzelrennen bestritten haben, im Januar 2018 lief sie beim (vollen) Dubai Marathon 2:24:11.
Liste der Eliteathleten: |
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Abadi Hadis | ETH | 58:44 |
Jorum Okombo | KEN | 58:48 |
Alex Korio | KEN | 58:51 |
Daniel Kipchumba | KEN | 59:06 |
Stephen Kiprop | KEN | 59:21 |
Fikadu Haftu | ETH | 59:22 |
Amedework Walelegn | ETH | 59:22 |
Benard Ngeno | KEN | 59:22 |
Edwin Kiprop Kiptoo | KEN | 59:28 |
Abel Kipchumba | KEN | 59:29 |
Lelisa Desisa | ETH | 59:30 |
Morris Gachaga | KEN | 59:36 |
Mule Wasihun | ETH | 59:44 |
Kaan Kigen Ozbilen | TUR | 59:58 |
Asefa Tefera | ETH | 60:07 |
Julien Wanders | SUI | 60:09 |
Gabriel Geay | TAN | 60:26 |
Sisay Lemma | ETH | 62:06 |
Liste der Eliteathletinnen: | ||
Peres Jepchirchir | KEN | 65:06 |
Netsanet Gudeta | ETH | 66:11 |
Alia Mohammed Saeed | UAE | 66:13 |
Zeineba Yimer | ETH | 66:21 |
Senbere Teferi | ETH | Debut |
Degitu Azmeraw | ETH | 66:47 |
Delvine Meringor | KEN | 67:48 |
Valary Jemeli Aiyabei | KEN | 67:50 |
Naom Jebet | KEN | 68:22 |
Etagegn Woldu | ETH | 69:20 |