Mit dem 27-jährigen Philemon Rono (KEN) kehrt der Vorjahressieger des Scotiabank Toronto Waterfront Marathon in die kanadische Metropole zurück, um seinen Kursrekord von 2:06:52 aus dem Vorjahr weiter zu steigern. Im letzten war Race Director Alan Brookes besonders stolz auf diesen Streckenrekord, dann diese Zeit war im Jahr 2017 die schnellste Marathonzeit auf dem Boden des gesamten amerikanischen Kontinents. Dieses Ziel dürfte in diesem Jahr ungleich schwerer zu erreichen sein, denn sowohl in Chicago, wo Mo Farah in 2:05:11 gewann, als auch in Buenos Aires, wo Emmanuel Kipkemboi mehr als überraschend sensationelle 2:05:21 lief, haben sich die Standards für dieses Jahr erheblich nach oben verschoben. Rono gewann das Rennen in Toronto bereits im Jahr 2016 und peilt nun den “Hattrick” in Toronto an.
Im letzten Jahr lief Philemon Rono einen Streckenrekord. (c) Veranstalter
Seine Konkurrenz in diesem Jahr ist überschaubar, aber trotzdem hochklassig. Gespannt sein darf man auf den nächsten Auftritt von Jake Robertson (NZL), der zusammen mit seinem Zwillingsbruder Zane die internationale Laufszene erheblich aufmischt. Der in Kenia lebende und trainierende Kiwi befindet sich aktuell in sehr guter Form. Zunächst gewann er im Januar in Houston den Halbmarathon gegen die ostafrikanische Konkurrenz bei eisiger Kälte in 1:00:01, dann absolvierte er als Dritter beim Lake Biwa Mainichi Marathon in 2:08:26 ein erfolgreiches Debüt im Marathon und gewann kürzlich die Beach to Beacon 10K in Cape Elizabeth (USA) überlegen in 27:37. Und beim Great North Run wurde er hinter Mo Farah in 59:57 Zweiter. Auch er möchte den Kursrekord in Toronto angreifen.
Jake Robertson machte nach dem Great North Run seiner Freundin Magdalene Masai einen Heiratsantrag. (c) J. Robertson
Recht wechselhaft war die Karriere des mittlerweile 23-jährigen Tsegaye Mekonnen (ETH), der 2014 sensationell den Dubai Marathon in 2:04:32 gewann. 2016 war er in Dubai Dritter in 2:04:46, letztes Jahr konnte er den Hamburg Marathon in 2:07:26 gewinnen. Im Februar war seine Vorstellung beim Tokyo Marathon mit 2:10:26 weniger überzeugend. Stephen Kiprotich (UGA) wurde 2012 in London Olympiasieger und ein Jahr später in Moskau Weltmeister. Seine Bestzeit von 2:06:33 lief er 2015 beim Tokyo Marathon, im Frühjahr wurde er in 2:07:57 Fünfter beim Hamburg Marathon. John Korir (KEN) ist der 22-jährige Bruder vom Boston Marathon-Sieger des Jahres 2012 Wesley Korir. Jon lief im Frühjahr in Ottawa in 2:09:14 seinen ersten Marathon. Wieder am Start ist der Kanadier Reid Coolsaet, dessen Bestzeit von 2:10:28 vom Berlin Marathon 2015 recht dicht am kanadischen Uralt-Rekord von 2:10:09 durch Jerome Drayton liegt.
Vorbesprechung beim Toronto Marathon 2018. (c) Alan Brookes
Auch bei den Frauen könnte der Streckenrekord von 2:22:43 in Gefahr geraten, den sich etwas kurios gleich zwei Läuferinnen, Koren Jelela (ETH) und Sharon Cherop (KEN), teilen. Gelete Burka (ETH), einst eine Topläuferin auf der Bahn, hat sich mittlerweile bestens im Marathon etabliert. Im Januar lief sie in Dubai 2:20:45 und danach in Ottawa mit 2:22:17 die schnellste Zeit einer Läuferin auf kanadischem Boden. Mit Amane Beriso (ETH) ist eine Läuferin am Start, die mit 2:20:48 als Zweite beim Dubai Marathon 2016 die beste Zeit einer Läuferin mitbringt, die je in Toronto gestartet ist. In 2:26:06 wurde Mimi Belete (BRN) beim Hamburg Marathon im April Dritte und die 27-jährige Marta Megra (ETH) gewann in Toronto im letzten Jahr in 2:28:20. Megra steigerte sich im Frühjahr als Sechste beim Paris Marathon auf 2:24:08. Eine gute Rolle könnte auch Jessica Trengove (AUS) spielen, die sich in der Hitze an der Gold Coast am 1. Juli bei den Commonwealth Games auf 2:26:31 steigern konnte.