72. Lake Biwa Mainichi Marathon (Japan) am 5. März 2017: Am Ende ging allen die “Puste” aus

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Eine Woche nach den großartigen Resultaten beim Tokyo Marathon brachte die 72. Auflage des Lake Biwa Mainichi Marathon am heutigen Sonntag die Topathleten auf den Boden der Realitäten zurück. Noch ganz im Sog des einmaligen Rennen in der japanischen Haupstadt legte man am Ufer des Lake Biwa in Otsu los, als wollte man auch hier die Veranstaltung in neue (Leistungs-)Dimensionen hieven. Dass dabei ein bißchen in Vergessenheit geriet, dass ein Marathon erst nach gut 42 km zu Ende geht, war in der Schlussphase leider sehr deutlich zu erkennen. Nach einem ersten km in 2:58 setzten die 3 Tempomacher und ein Feld von ca. 30 Läufern die schnelle Fahrt fort und befanden sich nach 5 km in 14:55 Minuten auf Kurs zu einer Zeit von 2:05:53. Damit war man schneller als der aktuelle Kursrekord beim “Biwako” von 2:06:13 durch Wilson Kipsang.

An dieser Konstellation änderte sich zunächst wenig, 10 km wurde nach 29:49 und 15 km in 44:48 erreicht. Erst nach 20 km in genau einer Stunde ließ das Tempo etwas nach, kurz vor der Wende auf dem Pendelkurs am See und einem Stichkanal erreichten 21 Läufer die Halbmarathon-Marke nach 1:03:19. Der kommende Part wurde wieder schneller zurückgelegt, 25 km nach 1:14:52 und 30 km in 1:29:45 mit jeweils 5 km-Segmenten von unter 15 Minuten. Dies führte zu einschneidenden Änderungen in der Spitzengruppe und sah nur noch die beiden Favoriten im Vorfeld Vicent Kipruto (KEN) und Ezekiel Chebii (KEN) vorne.

Dahinter mühte sich Munyo Mutai (UGA) um Anschluss, während die japanischen Topläufer zurückfielen, aber immer noch um die WM-Tickets nach London stritten. Dass für alle Beteiligten die Tempojagd im ersten Teil überzogen war, offenbarte sich im Finale. Kipruto und Chebii passierten 35 km nach 1:45:44 und 40 km 2:02:03. Dabei reduzierte sich das Tempo derart sichtbar, das der km-Abschnitt nach 40 km in nur noch 3:23 Minuten absolviert wurde. Hinter den drei Kenianern kämpften die Japaner um Plätze und schnelle Zeiten, wobei sich Olympia-Teilnehmer Satoru Sasaki (JPN) auf Platz 4 vorarbeiten konnte.

Ohne noch zulegen zu können, gewann am Ende Ezekiel Chebii den Sprint auf der Bahn des Ojiyama-Stadions in 2:09:06 knapp vor Vincent Kipruto in 2:09:15. Munyo Mutai (UGA) lief mit Bestzeit von 2:09:59 auf Platz 3. Erst dann folgten mit Satoru Sasaki in 2:10:10 und Kohei Matsumura in 2:11:04 die ersten Japaner, die aber das Ziel einer Zeit von unter 2:09:11 um eine bzw. zwei Minuten verfehlten. Somit wird keiner der japanischen Athleten aus diesem Lauf eine Chance auf die Nominierung für das WM-Team ihres Landes haben.

Freuen darf sich nun Lauf-Unikum Yuki Kawauchi, der am Tage seines 30. Geburtstags die Kunde seiner WM-Teilnahme in London mit Freude entgegen genommen haben wird.

Ergebnisse Marathon der Männer:

1. Ezekiel Chebii (KEN) – 2:09:06
2. Vincent Kipruto (KEN) – 2:09:15
3. Munyo Solomon Mutai (UGA) – 2:09:59
4. Satoru Sasaki (JPN) – 2:10:10
5. Kohei Matsumura (JPN) – 2:11:04
6. Suehiro Ishikawa (JPN) – 2:11:05
7. Hayato Sonoda (JPN) – 2:11:32
8. Shoya Osaki (JPN) – 2:12:07
9. Yihuniligh Adane (ETH) – 2:12:33
10. Daisuke Uekado (JPN) – 2:12:58