Die Siegerin des 2. Saitama International Marathon im Norden der japanischen Hauptstadt Tokyo heißt Flomena Cheyech Daniel (KEN), die das Rennen am Ende sehr überlegen nach 2:23:18 gewann. Nach der ersten Auflage dieser Veranstaltung mit dem Sieg von Atsede Baysa (ETH) in 2:25:44 bedeutete die Zeit der Siegerin einen neuen Streckenrekord. Für die japanischen Teilnehmerinnen geriet der Lauf zu einer (allerdings zu erwartenden) Enttäuschung, als sich mit erheblichem Rückstand niemand in diesem Qualifikationsrennen für das Team des Landes für den WM-Marathon im kommenden Jahr in London empfehlen konnte. Warum der japanische Verband JAAF nur zwei Wochen später die nationalen Ekiden Meisterschaften der Frauen angesetzt hat, ist eine der viele Ungereimtkeiten, die sich immer wieder auf Funktionärsebene in dem Inselstaat ereignen.
Somit war es auch keine Überraschung, dass vom Start weg die beiden Tempomacherinnen Kabuu (machte später für die beste Japanerin das Tempo) und Tanui zusammen mit den vier eingeladenen ostafrikanischen Läuferinnen das Geschehen an der Spitze dominierten. Nach einem viel zu schnellen ersten Kilometer in 3:10 fand man ins Tempo und Flomena Cheyech, Monica Jepkoech (beide KEN) sowie Atsede Habtamu und Amane Gobena (beide ETH) passierten 5 km nach 16:52, womit man sich auf Kurs zu 2:22 Stunden befand. Über 33:56 bei 10 km und 51:09 bei 15 km blieb dieses Quartett bis 20 km in 1:08:17 zusammen, bevor sich Cheyech und Gobena zur Halbmarathon-Marke in 1:11:51 absetzen konnten. Kurz nach 25 km in 1:24:50 fiel bereits die Entscheidung um den Sieg.
Nach einem schnellen 5 km Segment zur 25 km Marke in 16:33 bekam Gobena zunehmend Magenprobleme, verzichtete an der Verpflegungsstation auf ihre Flasche und fiel schnell zurück. Bei 30 km in 1:41:32 ging die Tempomacherin Tanui aus dem Rennen und Cheyech hatte hier schon eine halbe Minute Vorsprung auf die Läuferin mit der besten Vorleistung im Feld, die beim Tokyo Marathon im Februar als Zweite 2:21:51 gelaufen war und eine Zeit in diesen Regionen für Saitama angekündigt hatte. Doch am Sonntag liefen die Dinge, vor allem Cheyech, gegen sie. Die passierte 35 km nach 1:58:25 und 40 km in 2:15:46 und baute damit ihren Vorsprung auf Gobena kontinuierlich auf über 2 Minuten aus.
Bei 38 km lag Cheyech mit großem Vorsprung an der Spitze. (c) S. Hayato
Mit dem neuen Kursrekord von 2:23:18 erreichte eine überglückliche Cheyech das Ziel, die nach dem Paris Marathon im Jahr 2014 (PB 2:22:44) einen weiteren bedeutenden Marathon gewann. Nach 2:25:58 erreichte Gobena als Zweite das Ziel. Mit Jepkoech in 2:28:56 und Habtamu in 2:29:44 blieben nur vier Läuferinnen unter der Marke von 2:30 Stunden.
Auf die erste Japanerin musste man lange warten, Platz 5 sicherte sich die schon 36 Jahre alte Mizuho Nasukawa (JPN) in 2:33:16 im Spurt gegen Cassie Fien (AUS) in 2:33:17. Damit lagen die Beiden fast exakt 10 Minuten hinter der Siegerzeit. Für eine Nominierung für das japanische WM-Team wird das sicher nicht reichen.
Der Marathon in Saitama hatte bis vor zwei Jahren in Yokohama stattgefunden. Von dort kamen am Wochenende von den 254. Nittai University Time Trials beeindruckende Neuigkeiten. Der in Japan lebende Kenianer Bedan Karoki lief dort am Samstagabend in 27:07,30 auf Platz 11 der Jahres-Weltbestenliste für die 10000 m auf der Bahn. Am Tag darauf siegte er auch über die 5000 m in 13:25,64. Karoki ist der amtierende Vize-Weltmeister im Halbmarathon.
Splits der Siegerin: | ||
5 km | 16:52 | |
10 km | 33:56 | 17:04 |
15 km | 51:09 | 17:13 |
20 km | 68:17 | 17:08 |
HM | 71:51 | |
25 km | 1:24:50 | 16:33 |
30 km | 1:41:32 | 16:42 |
35 km | 1:58:25 | 16:53 |
40 km | 2:15:46 | 17:21 |
Ziel | 2:23:18 | 7:32 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Flomena Cheyech | KEN | 2:23:18 CR |
2. | Amane Gobena | ETH | 2:25:58 |
3. | Monica Jepkoech | KEN | 2:28:56 |
4. | Atsede Habtamu | ETH | 2:29:44 |
5. | Mizuho Nasukawa | JPN | 2:33:16 |
6. | Cassie Fien | AUS | 2:33:17 |
7. | Maryna Damantsevich | BLR | 2:34:50 |
8. | Winfridah Kebaso | KEN | 2:35:53 |
9. | Kaori Yoshida | JPN | 2:38:37 |
10. | Deborah Toniolo | ITA | 2:41:39 |