Wie in den Vorjahren zeichnete sich die 35. Jubiläumsausgabe des NN Rotterdam Marathons durch ein mutiges Angehen der Männerspitze aus. Mit vier Läufern mit Bestzeiten unter 2:05 hatte man sich auf dem schnellen Kurs wieder Hoffnungen auf eine schnelle Zeit gemacht. Bei den Frauen musste man deshalb sichtbar sparen und konnte kein ähnlich hochklassiges Feld an den Start bringen.
Bereits nach 5 km nach sehr flotten 14:33 mit 13 Läufern an der Spitze war klar, dass man wieder eine schnelle Zeit laufen wollte und dabei ein (zu) hohes Risiko einging. Dieses Rekordtempo hielt bis 10 km in 29:03 fast konstant und befand sich dort auf Kurs zu einr Zeit von 2:02:20. Bei einem Feld dieser Klasse eigentlich Wahnsinn. Dies merkte auch der sportliche Leiter Erik Brummond, der die Tempomacher etwas bremste, so dass 15 km nach 43:49 passiert wurden mit Kurs auf 2:03:15.
Nach 20 km in 58:47 passierten noch 13 Läufer an der Spitze die Halbdistanz nach 1:02:04 was sich tivialerweise auf eine Zeit von 2:04:08 verdoppelt. Das war immer noch eine Topzeit. Kurz danach zeigten aber zwei der Favoriten Schwächen und stiegen bald danach aus. Das war zunächst der hoch eingeschätzte Jonathan Maiyo (KEN) und kurz danach sein Landsmann und Oldie James Kwambai, der 1:24 Stunden seinen Dienst quittierte.
Nachdem man zur 25 km Marke in 1:13:46 noch einen 3 Minuten/km Schnitt hielt lies das Tempo weiter nach, nach 30 km in 1:28:53 lagen nur noch vier Läufer an der Spitze: Aberu Kuma (ETH), Mark Kiptoo (KEN), Bernard Koech (KEN) und der Debütant Abayneh Ayele (ETH). Nach 35 km in 1:43:57 fiel Ayele nach Schwächephasen endgülti zurück und ein Trio kämpfte nun um den Sieg.
Dabei bekamen die Drei mit einem strammen Gegenwind einen ungebetenen Begleiter, der neben schwindenen Kräften durch die fulminante Startphase zu einem weiteren Nachlassens des Tempos führte. Die Splits rutschten jetzt deutlich über 3 Minuten/km, viel zu langsam für eine schnelle Endzeit im Bereich des Streckenrekords (2:04:23), der bei 30 km noch möglich schien. Die km-Abschnitte ab 37 km wurden in 3;21, 3:09 und 3:05 zurückgelegt, bei 40 km nach 1:59:52 waren alle Läufer an der Spitze sichtlich gezeichent.
Aberu Kuma (ETH) gewann den Rotterdam Marathon in 2:06:46. (c) Veranstalter
Abera Kuma, der im letzten Jahr in Berlin beim Weltrekordlauf von Kimetto in 2:05:56 Dritter werden konnte, hatte letztlich das beste Stehvermögen und setzte sich nach 39 km ab und erreichte als erster das Ziel auf den Coolsingel nach 2:06:47. Das ist immer noch eine gute Zeit, aber zum Jubiläum hatten die Veranstalter mit eine viel besseren Zeit gerechnet. Aber die zweite Hälfte in 1:04:43 gegenüber 1:02:04 für den ersten Part sagt eigentlich alles.
Zweiter wurde Mark Kiptoo in 2:07:21 vor Bernard Koech in 2:08:01, die beiden auf dem Schlussteil gewaltig Zeit verloren und für die schnelle Ouvertüre büßen mussten.
Bei den Frauen siegte unangefochten die Japanerin Asami Kato mit neuer Bestzeit von 2:26:30. Bereits bei 30 km hatte sie nach 1:42:36 mit 50 Sekunden Vorsprung in Führung gelegen. Deutlich zurück wurde Gladys Tejeda (PER) in 2:28: 12 Zweite. (c) Veranstalter
Zwischenzeiten der Spitze: |
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5 Kilometer | 14:33 (14:33) |
10 Kilometer | 29:04 (14:31) |
15 Kilometer | 43:49 (14:45) |
20 Kilometer | 58:47 (14:58) |
Halbmarathon | 1:02:04 |
25 Kilometer | 1:13:47 (15:00) |
30 Kilometer | 1:28:53 (15:06) |
35 Kilometer | 1:43:57 (15:04) |
40 Kilometer | 1:59:52 (15:55) |
Marathon | 2:06:47 (6:55) |
Ergebnisse Männer:
1. | Abera Kuma | ETH | 2:06:47 |
2. | Mark Kiptoo | KEN | 2:07:21 |
3. | Bernard Koech | KEN | 2:08:02 |
4. | Abayneh Ayele | ETH | 2:09:21 |
5. | Feyisa Lilesa | ETH | 2:09:55 |
6. | Raul Pacheco | ETH | 2:11:01 |
7. | Reid Coolsaet | CAN | 2:11:24 |
8. | Asmare Abate | ETH | 2:12:03 |
9. | Abdi Nageeye | NED | 2:12:33 |
10. | Mergersa Bacha | ETH | 2:12:58 |
11. | Tebalu Zawude | ETH | 2:13:06 |
12. | Michel Butter | NED | 2:14:02 |