Ohne den deutschen Marathonrekordler Arne Gabius wird am 21. August 2016 der Olympische Marathon bei den Männern über die Bühne gehen. Bei der EM in Amsterdam im Juli musste er beim Halbmarathon mit Schmerzen im Beckenbereich austeigen, die sich nun während des Trainings in St. Moritz als Entzündung im Bereich des Schambeins herausstellten. Damit erscheint ein Start in Rio nicht sinnvoll, Gabius sagte seine Teilnahme ab und ist nach Hendrik Pfeiffer bereits der zweite Läufer im deutschen Olympiateam, der nicht um Olympischen Ehren im Marathon streiten kann. Deutschland wird somit nicht mit einem kompletten Trio in Rio an den Start gehen können. Neben Philipp Pflieger (Regensburg) wird der für Pfeiffer schon nachnominierte Julian Flügel (Team Memmert) um Olympische Ehren streiten, wobei aber Topplatzierungen des Duos unrealistisch sind.
Arne Gabius musste seine Teilnahme am Olympischen Marathon am 21. August in Rio de Janeiro absagen. (c) H. Winter
Dabei wäre der Lauf in Rio für Arne auch angesichts seiner eher durchwachsenen Leistungen nach seinem deutschen Marathonrekord von 2:08:33 in Frankfurt von Bedeutung gewesen. Denn bis auf ein sehenswertes Finale beim Paderborner Osterlauf im April, wo er sich im Finale des 10 km Laufs noch Platz 2 erspurtete, war die Saison 2016 eher durchwachsen. “Höhepunkt” seines fehlenden Erfolgs war der Ausstieg beim prestigeträchtigen London Marathon Ende April, wo er nach der Hälfte ausstieg, während die Weltelite Fabelzeiten auf das Londoner Pflaster zauberte. Auch seine Angriffe auf die deutschen Rekorde über 10 km und im Halbmarathon scheiterten recht deutlich.
Sollten sich seine Beschwerden mittelfristig beheben lassen, könnte für ihn ein Start bei einem Herbstmarathon möglich sein, wobei die Bedeutung des Marathon bei Olympia – auch wegen der amputierten Konkurrenz aus Ostafrika – sowieso völlig überschätzt wird. Vielleicht sehen wir ja am 30. Oktober einen weiteren Start von Arne Gabius beim Frankfurt Marathon. Da in dessen Rahmen auch 2016 die deutschen Meisterschaften ausgetragen werden, könnte er dort einen weiteren nationalen Titel sammeln. Der Außenwirkung der Frankfurter Veranstaltung täte der Start des deutschen Topläufers – wie schon 2015 – sicher ausgesprochen gut. Selbst die Einschaltquoten beim Hessischen Fernsehen waren 2015 beachtlich.