Great Manchester Run am 22. Mai 2016: Bekele und Dibaba mit überlegenen Siegen – Arne Gabius läuft 29:44

great-manchester-run-logoMit überlegenen Siegen der äthiopischen Superstars der Laufszene ging soeben im englischen Manchester die 14. Auflage des Great Manchester Run zu Ende. Bei den zuerst gestarteten Frauen gewann Tirunesh Dibaba (ETH) den 10 km Lauf in guten 31:16 und bei den Männern war der dreifache Olympiasieger Kenenisa Bekele (ETH) in 28:08 im Finish nicht zu schlagen.

Bei guten Bedingungen mit Temperaturen um 15°C, aber starker Sonneneinstrahlung, startete das Rennen der Frauen mit 3:11 Minuten/km Abschnitten. Fünf Läuferinnen lagen nach 2 km an der Spitze in 6:22 zusammen, ehe sich durch eine Tempoverschärfung durch Dibaba mit einem Kilometer in 3:06 die Spitzengruppe auf ein Trio reduzierte. Nach einer fast zweijährigen Babypause war Dibaba schon im ersten Rennen wieder die dominierende Kraft. Bei 5 km nach 15:43 waren nur noch Diababa und die kenianische Lauflegende Edna Kiplagat vorne. Dieses Duo blieb über 6 km in 18:48, 7 km in 21:56 und 8 km in 25:03 zusammen. Erst 600 m vor dem Ziel zog die Äthiopierin unaufhaltsam davon und gewann in guten 31:16 vor Kiplagat in 31:35. DAmit konnte Dibaba diesen Lauf nach 2013 (30:49) und 2014 (31:09) zum dritten MAl gewinnen. Platz 3 ging an Diane Nukuri (BDI)  in 31:49.

london-mar-2016-bekele-finishKenenisa Bekele (ETH) gewann die 10 km beim Great Manchester Run.  (c) H. Winter

Bei den Männern war man vor allem gespannt auf den Auftritt des äthiopischen Superstars Kenenisa Bekele, der sich beim London Marathon Ende April eindrucksvoll nach langer Verletzungspause wieder zurück meldete. Bekele war in dieser Woche von seinem Verband nur als Ersatzmann für das äthiopische Olympia-Team im Marathon der Männer nominiert worden. Sechs Läufer, darunter auch der Deutsche Arne Gabius, gingen den ersten km in 2:45 Minuten an. Diese Gruppe reduzierte sich bis 5 km in 14:17 auf vier Läufer, wobei neben dem Briten Goodman auch Gabius das Tempo der Spitze nicht mehr mitgehen konnte.

Der km-Abschnitt von 5 km nach 6 km wurde in 2:44 Minuten zurückgelegt, was die Konsequenz hatte, dass erst der Australier David McNeill und dann auch der hoch eingeschätzte Neuseeländer Zane Robertson den Anschluss an das Führungsduo Wilson Kipsang (KEN) und Kenenisa Bekele verlor. Über 17:02 bei 6 km, 19:52 bei 7 km, erreichte man 8 km nach 22:40; hier lagen Robertson und McNeill schon 12 bzw. 21 Sekunden zurück. Dabei musste Kipsang das Tempo machen, Bekele hielt sich weitgehend hinter dem Ex-Weltrekordler im Marathon und verrichtete so gut wie keine Führungsarbeit. Nach 2:44 Minuten von 8 km zur 9 km Marke (25:24) zog Bekele das Tempo an und Kipsang musste umgehend abreißen lassen.

Keine Frage, Bekele ist in der Tat zurück und dürfte – so er verletzungsfrei bleibt – in der nächsten Zeit für Furore auf den Straßen sorgen. Ob das auch noch in Rio der Fall ist, bleibt nach den Eindrücken in Manchester abzuwarten. Dazu Bekele: “Everything was fantastic and I’m happy to be here. It was a great race and I’m happy with the win. I can’t give up. I’ve represented my country for a long time and flown the flag in track races. If I represent my country I would expect to do better than others. But they didn’t give me that chance.”

great-manchester-2016-winnersDie Erstplatzierten beim Great Manchester Run 2016: McNeill (AUS), Bekele (ETH) und Kipsang (KEN) (v.l.)  (c) Veranstalter

Mit einem Schluss-Kilometer von 2:44 gewann Bekele unangefochten in 28:08 vor Kipsang in 28:15. McNeill (AUS) lief sich noch auf Platz 3 in 28:39 vor, für einen sichtlich erschöpften Robertson (NZL) reichte es in 28:54 nur zu Platz 4. Gleichfalls erschöpft kam Arne Gabius als Fünfter in 29:44 ins Ziel. Gabius scheint seine Topform des letzten Jahres noch nicht wieder erreicht zu haben. In der 14. Ausgabe dieses Laufs konnten die Veranstalter den 300.000 Finisher im Ziel begrüßen.

great-manchester-results-men

great-manchester-results-women