31. Haspa Hamburg Marathon am 17. April 2016: Melkamu läuft in 2:21:54 tollen Streckenrekord und Anja Scherl auf Platz 3 in 2:27:50 auf dem Weg nach Rio

hamburg-mar-2016-logoMeselech Melkamu (ETH) sorgte für das Highlight beim 31. Haspa Hamburg Marathon am heutigen Sonntag (17. April). In 2:21:54 steigerte sie den Streckenrekord von 2:24:12 um über 2 Minuten.In einem einsamen Rennen lag sie schon beim Halbmarathon allein vorne und in 1:11:04 auf Kurs zu einer Klassezeit, die sie am Ende auch erreichte. Die Vorjahressiegerin Meseret Hailu (ETH) fiel im zweiten Teil noch gewaltig zurück und wurde in 2:26:26 Zweite. Dahinter sorgte die deutsche Läuferin Anja Scherl aus Regensburg in 2:27:50 für eine kleine Sensation. Nach einem sehr guten Halbmarathon im Februar in Barcelona von 71 Minuten konnte man von der voll berufstätigen Läuferin eine gute Zeit erwarten, dass es aber in diese Dimensionen ging, war dann aber doch recht überraschend.

hamburg-mar-2016-scherlAnja Scherl sorgte für eine große Überraschung beim Hamburg Marathon.  (c) Veranstalter

Und diese Leistung hat die Konsequenz, dass sich der Kampf um die Olympiatickets bei den deutschen Frauen noch einmal umordnet. Die Variante, dass Anna Hahner die sicher geglaubte Teilnahme in Rio verliert, ist leider eine sehr realistische Entwicklung, vor allem dann, wenn Fate Tola ihr Einbürgerungsverfahren über die Bühne bekommt. Tola startet morgen in Boston. Zudem wird Katharina Heinig aktuell immer stärker und wird am kommenden Wochenende in Düsseldorf einen Angriff auf die Olympianorm unternehmen.

Bei den Männern hätte man am Ende bessere Ergebnisse erwartet. Nur der Weltjahresbeste Tesfaye Abera, der in Dubai im Januar 2:04:24 lief, und Philemon Rono (KEN) konnten halbwegs überzeugen. Abera siegte in 2:06:59 (offiziell), nachdem die Spitzengruppe lange im Bereich des Streckenrekord von 2:05:30 agierte. Nach dem ersten Drittel lag man sogar auf Kurs von unter 2:05 Stunden. Dabei war es vor allem ein immer mehr auffrischender Wind, der den Eliteathelten zu schaffen machte. Rono kam nach 2:07:20 ins Ziel, danach musste man dann über drei Minuten auf Josphat Kiprono (KEN) in 2:10:44 warten. Ob die Zeit von Abera für die Olympiaqualifikation des äthiopischen Teams reicht, wird sich in der kommenden Woche in Boston und London zeigen.

 Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Abera, Tesfaye (ETH) 02:06:58
2. Rono, Philemon (KEN) 02:07:20
3. Kiprono, Josphat (KEN) 02:10:44
4. Ayele, Abayneh (ETH) 02:11:49
5. Kesete, Merhawi (ERI) 02:12:21
6. Chebii, Ezekiel (KEN) 02:12:45
7. Fernandez, Ivan (ESP) 02:12:55
8. El Hachimi, Abdelhadi (BEL) 02:13:10
9. Moeng, Benedict (RSA) 02:13:17
10. Caldeira, Franck (BRA) 02:13:17
11. Hakim Ulad, Abdi (DEN) 02:14:03
12. Gala, Mumin (DJI) 02:14:36
13. Bruno, Federico (ARG) 02:15:40
14. Kipsiro, Moses (UGA) 02:15:48
15. Castelblanco, Jorge (PAN) 02:15:57
16. Fernandez, Enrique (ESP) 02:16:02
17. Hunt, Jeff (AUS) 02:16:09
18. Ketema, Lemawork (AUT) 02:16:19
19. Jozsa, Gabor (HUN) 02:16:53
20. Budolfsen, Lars (DEN) 02:16:54
21. Homolac, Jiri (CZE) 02:16:55
22. Flügel, Julian (GER) 02:17:10

 

 Ergebnisse Marathon der Frauen:
1 Melkamu, Meselech (ETH) 02:21:54
2 Hailu, Meseret (ETH) 02:26:26
3 Scherl, Anja (GER) 02:27:50
4 Stefanowicz, Monika (POL) 02:28:26
5 Perez, Madai (MEX) 02:29:27
6 Arias, Kelly (COL) 02:29:36
7 Chepchirchir, Sarah (KEN) 02:30:08
8 da Silva, Adriana (BRA) 02:31:23
9 Ifa, Megertu (ETH) 02:32:40
10 Stockhecke, Mona (GER) 02:33:43