Sammy Kitwara (KEN) gewann heute den “EDP Half Marathon Lisbon” in einer Zeit von 59:47 und war dabei am Ende mit Abstand der stärkste Eliteläufer im Feld. Kitwara hatte auch mit seinen 58:48 aus dem Jahr 2011 in Philadelphia die beste Vorleistung. Das Rennen auf dem Weltrekordkurs im Halbmarathon (Tadese 58:23, 2010) verlief allerdings am Anfang sehr ereignisreich, denn der Weltrekordler über 10 km und 15 km, Leonard Komon (KEN), legte los wie die Feuerwehr und lag bald 10 Sekunden vor den Verfolgern. Dass das Rennen enorm schnell war, wurde spätestens an der Zeitnahme bei 8 km deutlich, wo Komon mit 21:31 gestoppt wurde. Der gute Mann war auf Kurs zu einer Zeit von 56:42 und wollte offensichtlich auf Jagd nach einer weiteren Weltrekordmarke gehen.
Doch bei 12 km war sein vehementer Vorstoß beendet und Komon von vier Verfolgern eingeholt. Und schon kurz nach 14 km fiel Komon sichtlich erschöpft zurück. Er hatte sich nicht zum ersten Mal am Anfang übernommen und musste nun dafür büßen. Am Ende wurde er nur Fünfter mit 1:42 Minuten Rückstand auf den Sieger. Das hatte sich der wackere Kenianer sicher ganz anders vorgestellt. Bei 14 km war das Tempo soweit abgesackt, dass die Spitze sogar auf einen Kurs über 60 Minuten rutschte.
Dies änderte sich erst als Kitwara nach 50 Minuten die Initative übernahm und die Fahrt wieder anzog. Bei 17 km in 48:02 lag man auf Kurs von 59:37 und Kitwara konnte sich von den Mitstreitern Kenneth Kipkemoi (KEN, PB 59:01, Valencia 2011) und Paul Lonyangata (KEN, PB 59:53, Berlin 2012) lösen und das Rennen gewinnen. Mit 59:47 blieb Kitwara zwar deutlich unter einer Stunde, aber in Lissabon sind die Ansprüche in diesem Belangen hoch. Hinter Kitwara lief Kipkemoi auf Platz 2 in 1:00:05 und Lonyangata auf Platz 3 in 1:00:11. Leonard Komon wurde mit 1:01:30 nur Fünfter.Sammy Kitwara (KEN) gewann souverän den Halbmarathon in Lissabon nach 59:47. (c) H. Winter
Bei den Frauen lag lange eine dreiköpfige Gruppe bestehend aus Wude Ayalew Yimer (ETH, PB 1:08:36, Delhi 2010), Ruti Aga (ETH, PB 1:08:23, Houston 2016) und Linet Masai (KEN, PB 1:11:45, Luanda 2014) zusammen. Erst einen km vor dem Ziel fiel diese Gruppe auseinander und Aga gewann in 1:09:16 vor Ayalew in 1:09:23 und Masei in 1:09:33.
Ergebnis Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Aga, Ruti | ETH | 1:09:16 |
2. | Ayalew, Ymer Wude | ETH | 1:09:23 |
3. | Masai, Linet | KEN | 1:09:33 |
4. | Chumba, Eunice Chebicii | BRN | 1:09:55 |
5. | Moreira, Sara | POR | 1:10:17 |
6. | Calvin, Clemence | FRA | 1:11:17 |
7. | Prokopcuka, Jelena | LAT | 1:11:44 |
8. | Napieraj, Dominika | POL | 1:12:07 |