Olympische Spiele Paris – Marathon der Frauen am 11. August 2024: Sifan Hassan holt Gold und dritte Medaille

Mit einer großartigen Vorstellung – vor allem auch angesichts ihrer beiden Bronzedaillen über 5000 m und 10000 m – gewann Sifan Hassan (NED) den Marathonlauf der Frauen im Rahmen der Olympischen Spielen in Paris. Nach einem Ausscheidungsrennen gewann die holländische Ausnahmeathletin in einer Sputentscheidung mit neuem Olympischen Rekord von 2:22:55 die Goldmedaille vor der Weltrekordlerin Tigst Assefa (ETH) in 2:22:58. Die Bronzemedaille ging an die Mitfavoritin und letzte Boston Marathon-Siegerin Hellen Obiri (KEN) in 2:23:10, was eine PB für die Kenianiern bedeutete. Die deutsche Topläuferin Melat Kejeta (GER) stieg früh aus dem Rennen aus, Domenika Meyer (GER) aus Regensburg und Laura Hottenrott (GER) beendeten das Rennen auf den Plätzen 29 und 38 in 2:30:14 und 2:31:19.

Nach 17:24 für die ersten 5 km von einer fast 80-köpfigen weit auseinandergezogenen Spitzengruppe erreichte das Feld 10 km nach 34:32 und 15 km nach 51:12. Dann folgte der Anstieg nach Versailles mit 20 km in 1:09:31, wobei der km-Splits zwischen 3:40 und 4:04 lagen, die letzten 5 km in 18:19. Bei der Hälfte in 1:13:22 hatte sich vorne Jessica Stenson (AUS) leicht abgesetzt, mit 3 Sekunden Rückstand folgten alle Favoritinnen. Bei 25 km in 1:26:34 lagen als Topläuferinnen vorne wieder zusammen und erst auf dem steilen Anstieg von 28 km nach 29,5 km (km-Split 3:52) zog sich die Spitze auseinander, 30 km wurden in 1:43:59 absolviert.

Sifan Hassan gewann den Olympischen Marathon in Paris in 2:22:55 (OR). © Livestream/Screenshot

Nun folgte mit einem mittleren Gefälle von 4,5 % und mit km-Spilts von 3:00 und 3:01 erreichte man in 1:59:43 die 35 km-Marke, mit 15:44 für die letzten 5 km. An der Spitze blieben hier noch das Sextett Sharon Lokedi (KEN), Shankule, Assefa, Obiri, Yuka Suzuki (JPN) und Hassan über, von denen bis 40 km in 2:16:09 die Japanerin aus der Spitzengruppe herausfiel. Nun fiel zuerst Lokedi, dann Shankule und Obiri zurück und Hassan sowie Assefa stritten um den Sieg. An einer scharfen Kurve ca. 400 m vor dem Ziel kam es zu einer Rempelei zwischen Hassan und Weltrekordinhaberin Assefa, die Hassan nutzte, um sich im Spurt abzsetzen und das Rennen in der neuen Olympischen Rekordzeit von 2:22:55 zu gewinnen.

Die Zwischenzeiten der führenden Männer/Frauen im hügeligen Part der Strecke bei Olympischen Marathon 2024. © Sean Hartnett (Grafik der Topografie)

Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Sifan Hassan NED 2:22:55 OR
2. Tigst Assefa ETH 2:22:58
3. Hellen Obiri KEN 2:23:10 PB
4. Sharon Lokedi KEN 2:23:14
5. Amane Beriso Shankule ETH 2:23:57
6. Yuka Suzuki JPN 2:24:02 PB
7. Delvine Meringor ROU 2:24:56
8. Stella Chesang UGA 2:26:01
9. Lonah Salpeter ISR 2:26:08
10. Eunice Chumba BRN 2:26:10
11. Fatima Gardadi MAR 2:26:30
12. Dakotah Lindwurm USA 2:26:44
13. Jessica Stenson AUS 2:26:45
14. Sardana Trofimova KGZ 2:26:47 NR
15. Peres Japchirchir KEN 2:26:51
16. Fabienne Schlumpf SUI 2:28:10
17. Majida Maayouf ESP 2:28:35
18. Thalia Valdivia PER 2:29:01
19. Hanne Verbruggen BEL 2:29:03
20. Mekdes Woldu FRA 2:29:20