Olympische Spiele Paris – Marathon der Männer am 10. August 2024: “Ersatzmann” Tola gewinnt überlegen

Mit dem Sieg des äthiopischen Ex-Weltmeisters Tamirat Tola (ETH) endete heute morgen der Marathonlauf der Männer im Rahmen der Olympischen Spielen in Paris. Tola siegte überlegen mit neuem Olympischen Rekord von 2:06:32 und war dabei nur durch den Verzicht seines Landsmann Sisay Lemma ins äthiopsche Team nachnominiert worden. Die Silbermedaille ging an den Belgier Bashir Abdi (BEL) und Bronze an Benson Kipruto (KEN) in 2:07:00. Die “Altmeister” Kenenisa Bekele (ETH) sowie Doppel-Olympiasieger Eliud Kipchoge (KEN) spielten im Rennen keine Rolle; Bekele landete auf Platz 39, Kipchoge gab zum ersten Mal in seiner Karriere in einem Marathonrennen auf und erreichte das Ziel nicht.

Bei moderaten Temperturen am Start um 8 Uhr von 18°C wurde das Rennen recht verhalten gestartet. 5 km wurden nach 15:40 und 10 km nach 30:59 erreicht. Dann startete der Italiener Eyob Faniel (ITA) eine Attacke, die ihm bei 15 km in 45:38 eine Vorsprung von 23 Sekunden vor einer gut 50-köpfigen Verfolgergruppe brachte. Der schmolz aber bei 20 km in1:01:32 auf 10 Sekunden zusammen und beim Halbmarathon in 1:04:51 war der Ausreißer gestellt, wobei nun Tola, Faniel und Conner Mantz (USA) vorne agierten. Dabei zeigte der Anstieg ab 17 km mit Splits von 3:16, 3:17 und 3:15 deutliche Wirkung. An Spitze konnten nach der Hälfte weitere Vergolger aufschließen und bei 25 km in 1:16:08 lagen nun 15 Läufer wieder vorne.

Den Anstieg nach 28 km nutzte nun Tola für eine weitere Attacke, die die Gruppe an der Spitze sprengte und bei 30 km in 1:31:12 lag der Äthopier allein in Front, 11 Sekunden vor dem Briten Emile Cairess (GBR), 15 Sekunden vor Deresa Geleta (ETH) und 17 Sekunden vor Abdi, der beim letzten Olympischen Marathon in Sapporo Bronze gewann. Nach 30 km folgte nun eine steile Bergabpassage, die Tola mit km-Splits von 2:36, 2:47, 2:52 und 2:51 absolvierte. Damit hatte er dann bei 35 km in 1:45:14 seinen Vorsprung auf Geleta, Abdi, Kipruto und Akira Akasaki (JPN) als erste Verfolger auf 18 Sekunden ausbauen können. In Konsequenz schaffte Tola die 5 km von 30 km nach 35 km in eundrucksvollen 14:02 (1:58 Marathontempo). Und so sehr sich hinter Tola die Verfolger auch mühten, sie kamen ihm nicht mehr näher und bei 40 km in 2:00:02 lagen Abdi 22 Sekunden, Kirputo 24 Sekunden und Geleta 31 Sekunden zurück.

Tamirat Tola gewann den Olympischen Marathon in 2:06:26 (OR). © Livestream/Screenshot

Tola gewann das Rennen nach 2:06:26 und verbesserte damit den Olympischen Rekord durch Samuel Wanjiru in Beijing 2008 um 6 Sekunden, eine Zeit, die auf der Grundlage des Höheprofils der Strecke im Vorfeld nicht zu erwarten war.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Tamirat Tola ETH 2:06:26 OR
2. Bashir Abdi BEl 2:06:47
3. Benson Kipruto KEN 2:07:00
4. Emile Cairess GBR 2:07:29
5. Deresa Geleta ETH 2:07:31
6. Akira Akasaki JPN 2:07:32 PB
7. Tebello Ramakongoana LES 2:07:58 NR
8. Conner Mantz USA 2:08:12
9. Clayton Young USA 2:08:44
10. Samsom Amare ERI 2:08:56
11. Elroy Gelant RSA 2:09:07
12. Richard Ringer GER 2:09:18
13. Suguru Osako JPN 2:09:25
14. Ibrahim Hassan DJI 2:09:31
15. Samuel Fitwi Sibhatu GER 2:09:50