22. Dubai Marathon am 12. Februar 2023: Abdisa Tola gewinnt mit Welt-Jahresbestleistung von 2:05:42

Der Debütant Abdisa Tola (ETH) und Dera Dida (ETH) gewannen heute morgen die 22. Ausgabe des Dubai Marathon in 2:05:42 und 2:21:11. Dabei ergab sich eine in der Tat einmalige Konstellation der Sieger, als Tola der jüngere Bruder des amtierenden Weltmeisters Tamirat Tola und Dida dessen Ehefrau ist. Nach dem Jahr 2020, in dem Dida übrigens in 2:22:52 Fünfte in Dubai geworden war, gab es am heutigen Sobnntag (12.2.) einen erfolgreichen Neustart des Events, ohne Titelsponsor und auf einem neuen Kurs, der im Landesinneren auf dem Gelände der Dubai Expo begann und endete. Bei günstigen äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 14°C , allerdings einem Taupunkt von 13°C und der damit verbundenen hohen absoluten Feuchte.

Das Rennen der Männer startete eine Gruppe von 17 Athleten mit 14:52 für die ersten 5 km, darunter auch die beiden Tempomacher Solomen(!) Kipchoge (ETH) und Haimanot Muleneh (KEN), wobei Kipchoge im Chat mit seinem weit berühmteren Namensvetter verwechselt wurde, es aber keinerlei Verbindungen zum Meister gibt. Über 29:36 für 10 km, 44:25 für 15 km und 59:15 für 20 km wurde die Hälfte nach 1:02:34 erreicht. Bei 25 km in 1:14:05 waren immer noch 13 Läufer in der Spitzengruppe, was sich nach 30 km in 1:28:51 zunehmend reduzierte. Dazu gehörte auch Pacer Kipchoge, der nach 30 km ausstieg.

Bei 35 km in 1:44:09 lagen mit Tola, Gebretsadik Abraha (ETH), Haymanot Alew (ETH), Abraraw Misgenaw (ETH) und Deresa Gelete (ETH) noch fünf Akteure an der Spitze, wobei Misgenaw bis 40 km in 1:59:06 aus der Gruppe herausfiel. Es war nun der Bruder des Weltmeisters Tola in seinem ersten Marathon, der sich an die Spitze setzte und seinen kleinen Vorsprung einbüßte, als er durch ein Begleitfahrzeug fehlgeleitet wurde und von der Strecke abkam. Mit einem kurzen Zwischensprint holte er aber seine drei Mitstreiter wieder ein und setzte sich noch einmal, diesmal entscheidend, von seinen Konkurrenten ab, um den Lauf in der Jahres-Weltbestzeit von 2:05:42 zu gewinnen. Für die Ansprüche des Topevents in den Emiraten eine eher “normale” Siegerzeit. Deresa Gelete wurde in 2:05:51 Zweiter und Haymanot Alew belegte in 2:05:57 Platz3. Drei Läufer unter 2:06 Stunden sind auch in der Leistungsbreite ein achtbares Ergebnis.

Die Sieger bei der 22. Ausgabe des Dubai Marathon. (c) Livestream/Screenshot

Das Rennen der Frauen sah einen zunächst recht verhaltenen Verlauf, der die Hoffnung auf eine flotte Zeit schon früh zerrinnen ließ. Bei 5 km in 17:07, 10 km in 34:02 und 15 km in 50:57 lagen alle zwölf Eliteathletinnen in der Spitzengruppe zusammhen. Bei 20 km in 1:07:47 war nur Wude Ayelew (ETH) zurückgefallen und nach der Hälfte in 1:11:36 lag man mit Kurs zu einer Zeit um 2:23 Stunden deutlich hinter den Vorgaben zurück. Über 1:24:29 bei 25 km, reduzierte sich die Führungsgruppe auf acht Frauen, was sich bei 35 km in 1:58:04 auf das Quintett Fikre Wereta (ETH), Topfavoritin mit einer PB von 2:18:34 Ruti Aga (ETH), Dera Dida, Siranesh Yirga (ETH) und Debütantin Tigist Getnet (ETH) reduzierte.

Schon bald darauf fiel die Spitze auseinander und es entwickelte sich ein Duell zwischen der Frau mit der besten Vorleistung Ruti Aga und Dera Dida. Bei 40 km in 2:14:05 lag Dida zwei Sekunden vor Aga, die aber nach erbittertem Kampf Richtung Ziel den Anschluss immer mehr verlor. Dida gewann in 2:21:11 vor Aga in 2:21:24. Auf Platz 3 komplettierte Siranesh Yirga, die vor einem Jahr in Ljubljana mit 2:21:08 für Furore sorgte, in 2:21:59 das Podium. Alle drei Ergebnisse sind zwar durchaus beachtliche Zeiten, die hohen Standards haben sich aber im Marathon der Frauen deutlich in das Regime von unter 2:20 Stunden verschoben. Sieger und Siegerin wurden für ihre Mühen mit einem Prsigeld von jeweils 80.000 US$ bedacht.

 Liste der Eliteathleten 2023:
Tsegaye Mekonnen ETH 2:04:32 Dubai 2014
Abera Kuma ETH 2:05:50 Rotterdam 2017
Gebru Redahgne ETH 2:05:58 Barcelona 2022
Gebretsadik Abraha ETH 2:06:09 Ljubljana 2022
Fikre Bekele ETH 2:06:13 Linz 2022
Deresa Geleta ETH 2:07:30 Frankfurt 2022
Dechasa Alemu Mereda ETH 2:08:07 Hamburg 2022
Weldu Negash Gebretsadik NOR 2:09:14 Rotterdam 2014
Abraraw Misgenaw ETH 2:09:47 Ljubljana 2016
Teressa Nyakora ETH 2:11:30 La Rochelle 2022
Adamu Girma ETH 2:12:07 Yangling 2016
Abdisa Tola ETH Debüt
Liste der Eliteathletinnen 2023:
Ruti Aga ETH 2:18:34 Berlin 2018
Gutemi Shone Imana ETH 2:20:11 Dubai 2020
Gelete Burka Bati ETH 2:20:45 Dubai 2018
Siranesh Yirga ETH 2:21:08 Ljubljana 2022
Bedatu Hirpa ETH 2:21:32 Frankfurt 2018
Dera Dida ETH 2:21:45 Dubai 2018
Waganesh Mekasha ETH 2:22:45 Dubai 2019
Bekelech Gudeta ETH 2:22:56 Prag 2022
Wude Ayalew ETH 2:24:03 Abu Dhabi 2019
Fikrte Wereta ETH 2:26:15 Hamburg 2022
Amente Sorome Negash ETH 2:29:46 Florenz 2019
Tigist Getnet ETH Debüt

Detaillierte Splits für die Männer