44. N Kolay Istanbul Marathon am 6. November 2022: Robert Kipkemboi siegt im zweiten Anlauf

Der Vorjahreszweite Robert Kipkemboi (KEN)  gewann in 2:10:17 im zweiten Anlauf die 44. Ausgabe des Istanbul Marathon und erreichte damit bis auf eine Sekunde die gleiche Zeit wie der Sieger des Jahres 2021. Er verfehlte dabei allerdings das erklärte Ziel des türkischen All Comers Records recht deutlich, den im Frühjahr Lani Rutto beim Izmir Marathon auf 2:09:27 gesteigert hatte. Bei den Frauen gewann Sechale Dalasa (ETH) hoch überlegen in 2:25:54. Dalasa hatte bereits im März den Rom Marathon in 2:26:09 gewinnen können, steigerte somit in Istanbul ihre PB um 15 Sekunden. Mit insgesamt 60.000 Teilnehmern in drei diversen Wettbewerben gehört die Veranstaltung am Bosporus zu den größen Straßenläufen auf dem Globus.

Eine große Spitzengruppe startete das Rennen mit guter Renneinteilung nach 3:02 für den ersten Kilometer auf der Brücke, die Asien mit Europa verbindet, man erreichte 5 km nach 15:13 und lag bei 7 km in 21:00 auf Kurs zu einer Zeit von 2:06:35. Über 30:14 bei 10 km und 45:02 bei 15 km wurde nach 1:00:59 bei 20 km die Hälfte in 1:04:32 absolviert, man war auf Kurs zu einer Zeit um 2:09 Stunden. Leider wurde das Tempo darauf wieder einmal verschleppt und über 1:16:44 bei 25 km erreichte man 30 km nach 1:32:34, womit die Projektion ins Ziel auf 2:10:12 anstieg. km-Abschnitte um 3:15 führte dann bei 35 km in 1:49:00 dazu, das man nur noch auf Kurs zu einer Zeit von 2:11:25 lag.

Dann allerdings begann mit km-Splits von 3:04, 2:57, 2:39, 2:58 und 2:56 ein Ausscheidungsrennen, in dem die 5 km von 35 km nach 40 km in grandiosen 14:34 zurückgelegt wurden, nachdem der Abschnitt von 30 km nach 35 km in kaum tolerablen 16:26 absolviert worden waren. Das sehr hohe Tempo im Finale führte dazu, dass die 13-köpfige Spitzengruppe sich auf Kipkemboi und Marius Kimutai (BHR), dem Sieger des Rotterdam Marathon 2017 in 2:06:04, reduzierte. Beim gut 30 m hohen Anstieg zum Ziel auf dem Sultanahmed konnte 500 m vor dem Ziel Kipkemboi Kimutai hinter sich lassen, um das Rennen nach 2:10:17 zu gewinnen. Kimutai wurde Zweiter in 2:10:27 und in 2:11:41 komplettierte Sila Kiptoo (KEN) das Podium. Abgesehen von ansteigenden Temperaturen um 20°C im Finale war am Ende kaum nachzuvollziehen, warum es erneut in Istanbul keine Zeiten von internationaler Klasse gab.

Robert Kipkemboi gewann den Istanbul Marathon in 2:10:17. (c) SPORIstanbul

Bei den Frauen ging man das Rennen sehr flott an und lag recht lange auf Kurs zu einer Topzeit um 2:20 Stunden. Nach 16:44 bei 5 km lagen bei 10 km in 33:11 noch fünf Läuferinnen vorne, bevor sich nach 15 km in 49:52 die Spitzengruppe der Frauen – wie immer unterstützt von David Chemweno als Tempomacher – bei 20 km in 1:06:36 auf Dalasa und ihre Landsfrau Ethlemahu Sintayehu (ETH) reduzierte hatte. Danach setzte sich Dalasa von ihrer Mitstreiterin ab und hatte bei 25 km in 1:23:39 eine Vorsprung von 7 Sekunden, der bei 30 km in 1:41:07 bereits auf 25 Sekunden angewachsen war. Die Führende lag hier noch auf Kurs zu einer Zeit um 2:22 Stunden, verlor aber im Finale wertvolle Zeit.

Über 1:59:13 bei 35 km und 2:17:38 bei 40 km erreichte die 31-jährige Äthiopierin in 2:25:54 das Ziel und hatte dort über drei Minuten Vorsprung auf Meselech Tsegaye (ETH) in 2:29:00. Platz 3 ging Sintayehu mit 2:31:37. Vor allem bei den Männern sah man in diesem Jahr zwar ein langsames, aber im Finale wieder spannendes Rennen, dessen Start recht unkontrolliert verlief und nicht den Regeln für ein Label-Event des internationalen Verbandes entsprach. Weiterhin ist kaum nachvollziehen, dass nach dem Angriffskrieg der russischen Föderation gegen die Ukraine ein erhebliches Kontingent an russischen Teilnehmern in den Ergebnislisten zu finden ist.

Eregbnisse Marathon der Männer:
1. Robert Kipkemboi KEN 2:10:17
2. Marius Kimutai KEN 2:10:27
3. Sila Kiptoo KEN 2:11:41
4. Moses Kemei KEN 2:11:54
5. Tadesse Temechachu ETH 2:11:57
6. Hillary Kpichumba KEN 2:12:01
7. Benard Sang KEN 2:12:09
8. Dechasa Alemu ETH 2:12:15
Eregbnisse Marathon der Frauen:
1. Sechale Dalasa ETH 2:25:54
2. Melesech Tsegaye ETH 2:29:00
3. Ethlemahu Sintayehu ETH 2:31:37
4. Stacy Ndiwa KEN 2:31:53
5. Judith Jerubet KEN 2:32:28
6. Marina Hmelevskaya UZB 2:34:07
7. Mercy Kwambai KEN 2:39:16
8. Rümeysa Coskun TUR 2:57:33