Die kenianischen Läufer Evans Chebet (KEN) und Sharon Lokedi (KEN) gewannen die 51. Ausgabe des TCS New York City Marathon. Nach wahrlich dramatischen Rennverläufen lief der Sieger des diesjährigen Boston Marathon 2:08:41, während bei den Frauen etwas überraschend die Debütantin Lokedi in 2:23:23 als Erste das Ziel im Central Park erreichte. Bei sommerlichen Temperaturen über 20°C und großer Schwüle (Taupunkt 16°C) bestimmte schon kurz nach dem Start der brasilianische Rekordhalter Daniel do Nascimento (BRA) das Geschehen in der Männerkonkurrenz. Der legte mit ersten Meilenabschnitten um 4:20 Minuten sofort einen großen Abstand zum restlichen Elitepulk.
Bei 10 km in 28:42 lag do Nascimento mit 2:01:06 auf Weltrekordkurs, während der Rest der Elitemänner hier in 30:11 bereits 1 1/2 Minuten zurücklag. Bei 15 km in 43:16 mit Kurs auf 2:01:43 war der Vorsprung auf 1:41 angewachsen und betrug bei 20 km in 58:04 knapp über 2 Minuten auf die Weltklassekonkurrenz mit Läufern wie Evans Chebet, Vorjahressieger Albert Korir (KEN), Olympischer Bronzemedaillengewinner Abdi Nageeye (NED) oder London Marathonsieger Shura Kitata (ETH). Die Hälfte der Distanz absolvierte der Führende in 1:01:22. Das Verfolgerfeld folgte nach erst 1:03:35, was für den Kurs in New York City immer noch ein flottes Tempo war, und nachdem dort US-Star Galen Rupp (USA) eine kurze Attacke startete, fiel er bald darauf auf der Spitze zurück, die nun Chebet zusammen mit Nageeye bildeten.
Bei 25 km in 1:13:29 wurde deutlich, dass do Nascimento seinem Höllenritt Tribut zahlen musste, da er die letzten 5 km in nur noch 15:25 zurückgelegt hatte. Trotzdem war sein Vorsprung auf Chebet als nun ersten Verfolger auf 2:12 Minuten angewachsen. Nach 1:26 Stunden fand dann das Drama an der Spitze seinen Lauf. Do Nascimento musste ein Toilettenhäuschen aufsuchen, verlor dort ca. 20 Sekunden und schleppte sich noch in 1:29:09 bis 30 km, wo sich ihm Chebet als ersten Verfolger bereits bis auf eine gute Minute genähert hatte. 25 Sekunden danach folgten Nageeye, Kitata und Mohamed El Aaraby (MAR). Bei 20 Meilen in 1:36:22 lag der Brasilianer noch 40 Sekunden vor Chebet, brach aber mach 1:40 Stunden an der Absperrung zusammen und fiel total erschöpft auf den Boden.
Evans Chebet gewann den 51. New York City Marathon. (c) Veranstalter
Do Nascimento wurde ins Hospital transportiert, von wo schon bald Entwarnung hinsichtlich seines Zustands gemeldet wurde. Der Weg war nun frei für Evans Chebet, der 35 km in 1:45:46 passierte und 20 Sekunden vor Kitata als ersten Verfolger lag. Dieser Vorsprung reduzierte bei 40 km in 2:01:44 auf 12 Sekunden, wobei Chebet auf dem letzten 5 km in 15:58 sichtbar schwächelte und wertvolle Zeit verlor. Doch auch Kitata war am Limit und konnte Chebet bis zur Ziellinie im Central Park nicht mehr einholen. Chebet gewann in 2:08:41 vor Kitata in 2:08:54 und Nageeye in 2:10:31.
Erneut eine achtbare Vorstellung lieferte der deutsche Marathon-Meister Hendrik Pfeiffer (GER) ab, der erst vor einer Woche beim Frankfurt Marathon 2:11:28 lief. Da er in New York City nicht ins Elitefeld aufgenommen worden war, die Reise in den Big Apple aber schon gebucht hatte, lief der nun für Hannover startende Athlet im Rennen der Massen mit und siegte dort in 2:22:45, was ihm im Elitefeld den 16. Platz eingebracht hätte.
Bei den Frauen war es zunächst die Niederländerin Ruth van der Meijden (NED) mit einer PB von 2:29:30, die vor dem Elitefeld lief. Bei 5 km in 17:18 wurde sie aber wieder eingeholt und war Teil einer 15-köpfigen Spitzengruppe, die 10 km in 34:26 und 15 km in 51:24 passierte, einem Tempo für 2:24:35. Über 1:08:32 bei 20 km erreichten 8 Frauen vorne den Halbmarathon nach 1:12:17, woraus sich schon bald darauf ein Führungstrio bestehend aus Viola Cheptoo (KEN), der Debütantin und mehrfachen Weltmeisterin im Cross sowie auf der Bahn Hellen Obiri (KEN) und der aktuellen Weltmeisterin Gotytom Gebreslase (ETH) absetzte. 25 km wurden in 1:25:47 zurückgelegt, 30 km in 1:42:27. Mit 10 Sekunden Rückstand folgten Lonah Salpeter (ISR) zusammen mit Lokedi.
Nach 1:58 Stunden stellte das Verfolgerduo Salpeter und Lokedi den Anschluss nach vorne wieder her und bald darauf fielen zunächst Cheptoo und dann auch Obiri zurück. Über 1:59:15 bei 35 km ging es an der Spitze in 2:16:07 nach 40 km, wo Gebreslase schon zurückgefallen war. Bald darauf konnte Salpeter der Debütantin Lokedi nicht mehr folgen und die Kenianerin konnte gleich ihren ersten großen Marathon nach 2:23:23 gewinnen. Salpeter wurde Zweite in 2:23:30, Gebreslase in 2:23:39 Dritte. Die fast 43-jährige Grande-Dame des Marathon Edna Kiplagat (KEN) landete in 2:24:16 auf Platz 4 und Platz 6 ging im ersten Marathon an Hellen Obiri in 2:25:49. Die Welmeisterin Gotytom Gebreslase gewann die WMM-Serie, die kaum jemand verfolgt und für die das Preisgeld dramatisch gesenkt wurde.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Evans Chebet | KEN | 2:08:41 |
2. | Shura Kitata | ETH | 2:08:54 |
3. | Abdi Nageeye | NED | 2:10:31 |
4. | Mohamed El Aaraby | MAR | 2:11:00 |
5. | Suguru Osako | JPN | 2:11:31 |
6. | Tetsuya Yoroizaka | JPN | 2:12:12 |
7. | Albert Korir | KEN | 2:13:27 |
8. | Daniele Meucci | ITA | 2:13:29 |
9. | Scott Fauble | USA | 2:13:35 |
10. | Reed Fischer | USA | 2:15:23 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Sharon Lokedi | KEN | 2:23:23 |
2. | Lonah Salpeter | ISR | 2:23:30 |
3. | Gotytom Gebreslase | ETH | 2:23:39 |
4. | Edna Kiplagat | KEN | 2:24:16 |
5. | Viola Cheptoo | KEN | 2:25:34 |
6. | Hellen Obiri | KEN | 2:25:49 |
7. | Aliphine Tukiamuk | USA | 2:26:18 |
8. | Emma Bates | USA | 2:26:53 |
9. | Jessia Stenson | AUS | 2:27:27 |
10. | Nell Rojas | USA | 2:28:32 |
Professional Athlete Field – Women’s Open Division
Name | Country | Personal Best |
Lonah Chemtai Salpeter | ISR | 2:17:45 |
Gotytom Gebreslase | ETH | 2:18:11 |
Edna Kiplagat | KEN | 2:19:50 |
Sara Hall | USA | 2:20:32 |
Jess Piasecki | GBR | 2:22:27 |
Des Linden | USA | 2:22:28 |
Mao Uesugi | JPN | 2:22:29 |
Viola Cheptoo | KEN | 2:22:44 |
Emma Bates | USA | 2:23:18 |
Caroline Rotich | KEN | 2:23:22 |
Senbere Teferi | ETH | 2:24:11 |
Lindsay Flanagan | USA | 2:24:35 |
Dakotah Lindwurm | USA | 2:25:01 |
Eloise Wellings | AUS | 2:25:10 |
Jessica Stenson | AUS | 2:25:15 |
Gerda Steyn | RSA | 2:25:28 |
Annie Frisbie | USA | 2:26:18 |
Aliphine Tuliamuk | USA | 2:26:50 |
Stephanie Bruce | USA | 2:27:47 |
Nell Rojas | USA | 2:28:09 |
Roberta Groner | USA | 2:29:09 |
Molly Grabill | USA | 2:29:17 |
Ruth van der Meijden | NED | 2:29:30 |
Maegan Krifchin | USA | 2:30:17 |
Molly (Culver) Roberts | USA | 2:30:20 |
Grace Kahura | KEN | 2:30:32 |
Sarah Pagano | USA | 2:33:11 |
Kayla Lampe | USA | 2:38:25 |
Emily Durgin | USA | Debut |
Sharon Lokedi | KEN | Debut |
Hellen Obiri | KEN | Debut |