46. TCS Amsterdam Marathon am 16. Oktober 2022: Phänomenales Debüt von Almaz Ayana und 9 Männer unter 2:06 Stunden

amsterdam-marathon-logo

Die äthiopische Topläuferin Almaz Ayana (ETH) sorgte mit dem neuen Debütrekord für den Marathon der Frauen von 2:17:20 für das Highlight der 46. Ausgabe des TCS Amsterdam Marathon. Auch bei den Männern gab es durch Tsegaye Getachew (ETH) in 2:04:49 eine Topzeit, wobei erstmals in einem Marathon neun Läufer unter einer Zeit von 2:06 Stunden das Ziel im Olympiastadion von Amsterdam erreichten.

Im Rennen der Männer ging es von Anfang an flott zur Sache, 20 Läufer erreichten in der Spitze 5 km nach 14:40 und 10 km nach 29:11. Damit lag man genau im Regime des Kursrekords von 2:03:37 aus dem Vorjahr durch den aktuellen Weltmeister Tamirat Tola. Über 43:55 bei 15 km und 58:41 bei 20 km wurde die Hälfte in 1:01:52 zurückgelegt. Die Spitze dünnte nun etwas aus, bei 25 km in 1:13:19 waren neben zwei Tempomachern noch 13 Läufer vorne. Bei 30 km in 1:28:06 war man fast eine halbe Minute schneller als die Durchgangszeit beim Streckenrekord. Hier stiegen die Tempomacher aus und 10 Läufer erreichten 35 km nach 1:43:08.

Tsegaye Getachew gewinn den Amsterdam Marathon 2022. (c) Livestream/Screenshot

Mit 15:02 wurde der erste 5 km-Abschnitt mit über 15 Minuten zurückgelegt und für den Abschnitt von 35 km nach 40 km brauchte man sogar 15:13, so dass bei 40 km in 1:58:33 der Streckenrekord außer Reichweite geraten war. 5 Läufer hatten sich eingangs des Vondelparks etwas absetzen können, was sich nach 2 Stunden auf das Trio Tsegaye Getachew, Titus Kipruto (KEN) und Bezezew Asmare (ETH) reduzierte. Nach 41 km konnte sich Getachew absetzen und das Rennen in 2:04:49 gewinnen. Mit Titus Kipruto als Zweiter in 2:04:54 und Asmare in 2:04:57 auf Platz 3 blieb das komplette Podium unter 2:05 Stunden. Der Bruder von Martin Lel Cybrian Kotut (KEN) wurde in 2:05:15 Sechster und mit Adeladlew Mamo (ETH) auf Platz 9 in 2:05:45 blieben neun Athleten unter 2:06 Stunden.

Bei den Frauen lief es zunächst weniger spektakulär, eine Gruppe von 10 Athletinnen passierten in einem größeren Männerpulk die 5 km nach 16:13, 10 km nach 32:42 und 20 km nach 1:05:53. Nach der Hälfte der Distanz waren noch fünf Läuferinnen an der Spitze, die in 1:09:24 recht deutlich über einer Durchgangszeit zum Streckenrekord lagen, den erst im letzten Jahr Angela Tanui auf 2:17:57 drücken konnte. Nach einer Tempoverschärfung waren bei 25 km in 1:22:06 noch das Trio Ayana sowie die weiteren Debütantinnen Genzebe Dibaba (ETH) und Tsehay Gemechu (ETH) vorne, das noch bis knapp hinter 30 km in 1:38:03 zusammenblieb. Nach 1:48 Stunden konnten sich Ayana und Dibaba von Gemechu lösen, so dass nur noch ein Duo bei 35 km in 1:54:00 vorne lag. Gemechu lag hier schon 15 Sekunden zurück.

Almaz Ayana gewann den Amsterdam Marathon mit Streckenrekord. (c) NN Running Team

Durch die Temposteigerung lag die Spitze mit einer Projektion von 2:17:26 deutlich unter dem Streckenrekord, der umso mehr in Reichweite kam, als sich nach 2:03 Stunden Ayana absetzen konnte und bei 40 km in 2:10:07 bereits 30 Sekunden vor Dibaba und 1:14 vor Gemechu lag. Ayana gewann ihren ersten Marathon in 2:17:20, das war ein neuer Streckenrekord, niederländischer All-Comers-Record und das schnellste Marathon-Debüt einer Frau aller Zeiten. Auch Dibaba absolvierte ihren ersten Test über die volle Marathondistanz mit großem Erfolg und wurde in 2:18:05 Zweite, in 2:18:59 komplettierte Gemechu auf Platz 3 ein rein äthiopisches Podium.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Tsegaye Getachew ETH 2:04:49
2. Titus Kipruto KEN 2:04:54
3. Bazezew Asmare ETH 2:04:57
4. Abraham Kiptoo KEN 2:05:04
5. Huseydin Mohamed ETH 2:05:05
6. Cybrian Kotut KEN 2:05:15
7. Norbert Kigen KEN 2:05:32
8. Laban Korir KEN 2:05:41
9. Adeladlew Mamo ETH 2:05:45
10. Josphat Boit KEN 2:06:34
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Almaz Ayana ETH 2:17:20
2. Genzebe Dibaba ETH 2:18:05
3. Tsehay Gemechu ETH 2:18:59
4. Nasnet Amanuel ERI 2:22:45
5. Rose Chelimo BRN 2:23:12
6. Zinash Gerado ETH 2:24:21
7. Celestine Chepchirchir KEN 2:26:50
8. Gebayanesh Ayele ETH 2:27:36
9. Nora Szabo HUN 2:30:31
10. Leonie Balter NED 2:37:39