Haruki Okayama (JPN) und Floriane Hot (FRA) gewannen bei der 31. Weltmeisterschaft der IAU über 100 km im brandenburgrischen Bernau die Titel. Dabei verpasste Okayama in 6:12:10 den Weltrekord seines Landmanns Nao Kazami (JPN) von 6:09:14 um weniger als zwei Minuten, Hot siegte in 7:04:03. Das Rennen begann mit einer Schrecksekunde, als die ersten Läufer bereits nach 6:30 Minuten die vermeintlich 2,5 km lange Einführungsrunde absolviert hatten. Damit befanden sie sich mit einem 5 km-Tempo von 13 Minuten (!) auf Kurs zu einem Fabel-Weltrekord von 4:20 Stunden. Schnell wurde alle Beteiligten klar, dass da etwas nicht stimmen konnte. Und in der Tat zeigte sich schon bald darauf, dass der Wendepunkt für die erste 2,5 km-Runde um ca. 400 m zu früh markiert war.
Man muss den Organisatoren hoch anrechnen, dass sie nach diesem Fauxpas sehr schnell reagierten und sofort überlegten, wie dieses Defizit zu beheben war. Die am Ende sehr überzeugende Lösung war eine Extra-Runde am Ende des Rennens über 800 m, die die Gesamtlänge der Strecke wieder auf die notwendigen 100 km brachte. Dabei profitierte man von der Dauer von über 6 Stunden, die ein Lauf über diese Ultradistanz in Anpruch nimmt, so dass man die notwendigen Maßnahmen auch umsetzen und an die meisten Teilnehmer kommunizieren konnte.
Dabei war ohne Zweifel sehr betrüblich, dass die Männerspitze fast im gesamten Rennen im Regime des Weltrekords agierte und dabei die projizierten Zeiten mehr als irritierend waren, da diese sich bis zum Ende immer an einer 3 Minuten zu kurzen Zeit orientierten. Wie dem auch sei, nach gut 13 km setzte sich der Franzose Guillaume Ruel (FRA) vorne ab und lief schnell einen Vorsprung von über zwei Minuten heraus, bevor er nach gut 70 km von der japanischen Konkurrenz eingeholt wurde. Hier war es dann Okayama in seinem erst seinen zweiten 100 km, der sich bald darauf entscheidend absetzen konnte, um den Lauf nach 6:12:10 zu gewinnen.
Die japanischen Topathleten bei der 100 km WM in Bernau. Okayama (#160), Yamaguchi (#161), dahinter der Weltrekordhalter Kazami. (c) Eldoreso
Platz 2 ging in 6:15:19 an seinen Landsmann Jungei Yamaguchi (NED), der kurz vor 70 km sogar einmal kurz die Führung innehatte. Auf Platz 3 konnte sich mit einem starken Finale der Niederländer Piet Wiersma (NED) vorschieben und 6:18:47 benötigte. Und auch die Läufer auf den Plätzen 4 und 5, Sebastian Hakonsson (NOR) in 6:19:01 und der lange führende Ruel in 6:19:51, erzielten mit Zeiten von unter 6:20 Stunden absolute Weltklasse-Resultate.
Ergebnisse 100 km der Männer: | |||
1. | Haruki Okayama | JPN | 6:12:10 |
2. | Jungei Yamaguchi | JPN | 6:15:19 |
3. | Piet Wiersma | NED | 6:18:47 |
4. | Sebastian Hakonsson | NOR | 6:19:01 |
5. | Guillaume Ruel | FRA | 6:19:51 |
6. | Nao Kazami | JPN | 6:21:43 |
7. | Elov Olsson | SWE | 6:30:14 |
8. | Manel Deli Andujar | ESP | 6:30:24 |
9. | Gareth King | GBR | 6:32:05 |
10. | Alexander Bock | GER | 6:34:40 |
Ergebnisse 100 km der Frauen: | |||
1. | Floriane Hot | FRA | 7:04:03 |
2. | Camille Chaigneau | FRA | 7:06:32 |
3. | Caitriona Jennings | IRL | 7:07:16 |
4. | Courtney Olsen | USA | 7:15:29 |
5. | Satu Lipiäinen | FIN | 7:15:35 |
6. | Miho Nakata | JPN | 7:19:12 |
7. | Anna Kacius | USA | 7:24:41 |
8. | Silvia Luna | ITA | 7:19:01 |
9. | Federica Moroni | ITA | 7:31:45 |
10. | Mai Fujisawa | JPN | 7:32:22 |