In einem Spurtrennen verteidigte der amtierende Weltmeister Joshua Cheptegei (UGA) seinen Titel über die 10.000 m der Männer. Der Weltrekordhalter aus Uganda gewann das Rennen in 27:27,43, nachdem er in einer großen Gruppe die erste Hälfte in 14:01,32 zurückgelegt hatte. Damit ist Cheptegei nach Haile Gebrselassie, Kenenisa Bekele und Mo Farah der vierte Läufer, dem ein WM-Double über diese Distanz gelang. Bemerkenswerter Weise gingen die gleichfalls favorisierten Äthioper bei der Vergabe der Medaillen leer aus.
Die erste Hälfte des Rennen wurde meisterschaftstypisch recht verhalten angegangen und es war der Spanier Carlos Mayo (ESP), der in 2:45,79 und 5:31,75 das Tempo für die ersten beiden Kilometer bestimmte. Danach gingen die (Mit-)Favoriten aus Uganda mit Stephen Kissa (UGA) und Cheptegei an die Spitze, steigerten dabei aber mit Durchgangszeiten von 8:20,08 bei 3000 m und 11:11,56 das Tempo nicht. Als Konsequenz war es der Olympiasieger von 2021 und Topfavorit Selemon Barega (ETH), der das Tempo nach 13 Minuten kurz anzog und mit einem Kilometer in schwachen 14:01,32 die ersten 5000 m absolvierte.
Joshua Cheptegei verteidigt seinen WM-Titel im 10.000 m-Lauf. (c) Veranstalter
Mit Halbmarathon-Weltrekordler Jacob Kiplimo (UGA) und Cheptegei an der Front wurde nun das Rennen flotter, in 16:44,47 bei 6000 m hatte man den letzten Kilometer in 2:43,15 zurückgelegt. In dieser Konstellation ging es über 19:29,84 bei 7000 m nach 8 km in 22:18,22. Dabei kontrollierte Cheptegei das Geschehen an der Spitze, wobei die Kopfgruppe sich von 16 auch 12 Athleten reduzierte. Als man 9000 m in 25:01,65 erreichte wurde das Tempo sehr sichtbar verschärft und nur noch 8 Läufer konnten dem Antritt folgen, darunter war auch der Welt-Jahresschnellste Grant Fisher (USA), der im Frühjahr in den USA 26:33 gelaufen war.
Das Zielphoto vom Einlauf des 10000 m-Laufs der Männer. (c) WA/SEIKO
Wie zu erwarten war, wurde der letzte Kilometer ein langer Sprint ins Ziel. In die letzte Runde ging in 26:34,01 der Äthiopier und 5 km-Weltrekordler auf der Straße Berihu Aregawi (ETH) als Erster, der sich fast provokativ lange am Ende des Feldes aufgehalten hatte, direkt gefolgt vom Titelverteidiger Cheptegei. Schon bald darauf ging Cheptegei nach vorne und gab die Führung bis zur Ziellinie nicht mehr ab. Mit erstaunlichen 53,39 für die letzten 400 m und 26,48 für die letzten 200 m absolvierte der Titelverteidiger den letzten Kilometer in 2:25,76 und gewann erneut den WM-Titel in 27:27,43.
Auf Platz 2 kämpfte sich noch die kenianische Nachwuchshoffnung Stanley Mburu (KEN) in 27:27,90 vor und verhinderte somit einen Doppelerfolg für Uganda. Jacob Kiplimo wurde in 27:27,97 vor Grant Fisher, der als Erster nicht Ostafrikaner in 27:28,14 Vierter wurde. Enttäuschend geriet am Ende die Ausbeute der hoch eingeschätzten Äthiopier, die mit Selemon Barega in 27:28,39 auf Platz 5 ohne Medaille über diese Distanz nach Hause fahren.
Ergebnisse 10.000 m der Männer: | |||
1. | Joshua Cheptegei | UGA | 27:27,43 |
2. | Stanley Mburu | KEN | 27:27,90 |
3. | Jacob Kiplimo | UGA | 27:27,97 |
4. | Grant Fisher | USA | 27:28,14 |
5. | Selemon Barega | ETH | 27:28,39 |
6. | Mohammed Ahmed | CAN | 27:30,27 |
7. | Berihu Aregawi | ETH | 27:31,00 |
8. | Daniel Mateiko | KEN | 27:33,57 |
9. | Joe Klecker | USA | 27:38,73 |
10. | Isaac Kimeli | BEL | 27:43,50 |