Die äthiopische Topläuferin Gotytom Gebreslase (ETH) gewann den WM-Marathon der Frauen mit einer Zeit von 2:18:11 und stellte damit wie Tamirat Tola bei den Männern einen neuen WM-Rekord auf. In einem von Beginn an flotten Rennen setzte sich die Siegerin des Berlin Marathon von 2021 im Finale gegen die Kenianerin Judith Korir (KEN) durch, die im letzten Drittel fast ausschließlich das Tempo gemacht hatte. Mit ersten km-Splits von 3:17, 3:14, 3:13, 3:16 und 3:10 blieb schnell nur noch eine 10-köpfige Spitzengruppe über, die sich auf Kurs für ein Meisterschaftrennen untypisch schnellen 2:16:16 befanden. Bei 10 km in 32:39 waren noch 8 Läuferinnen vorne, dahinter lief mit 30 Sekunden Rückstand die neue US-Rekordlerin Keira D’Amato (USA) und knapp darauf sieben weitere Läuferinnen mit Sara Hall (USA), Jess Piasecki (GBR) und Emma Bates (USA).
An dieser Konstellation änderte sich auch bis 15 km in 49:29 wenig. Eine erste Entscheidung fiel nach 19 km, wo sich die Titel-Verteidigerin von Doha Ruth Chepngetich (KEN) in die Büsche verabschiedete und kurz darauf das Rennen mit Magenkrämpfen aufgeben musste. 20 km wurden von einer nun dreiköpfigen Spitzengruppe in 1:05:36 und die Hälfte nach 1:09:01 absolviert. Nach 23 km konnte Angela Tanui (KEN) nach vorne aufschließen, so dass ein Quartett bestehend aus Gebreslase, Tanui, Korir und Lonah Salpeter (ISR) vorne lag. 25 km wurde nach 1:22:04 erreicht, bevor die Spitzengruppe auseinanderfiel und vorne nur noch Gebreslase und Korir zu finden waren. An dieser Konstallation an der Spitze sollte sich bis zum Ziel nichts mehr ändern.
Gotytom Gebreslase gewann den WM-Titel im Marathon der Frauen in 2:18:11. (c) ZDF-Livestream/Screenshot
Mit 1:38:09 bei 30 km, 1:54:41 bei 35 km wurde die 40 km-Marke auf dem 14 km-Rundkurs nach 2:11:17 erreicht und schon hier war sicher, dass der WM-Rekord von 2:20:59 durch Paula Radcliffe im Jahr 2005 deutlich unterboten würde. Dahinter konnte sich Salpeter von Nazret Weldu (ERI) lösen und erreichte 40 km nach 2:12:51 vor Weldu in 2:12:59. An der Spitze ging nun Gebreslase erstmals nach vorne und gewann mit einem schnellen Schlusspart in 6:54 das Rennen und den WM-Titel in 2:18:11. Judith Korir folgte als Zweite nach 2:18:20 und die Bronze-Medaille ging an Lonah Salpeter in 2:20:18, Weldu folgte in 2:20:29.
Durch den Ausstieg der beiden Äthiopierinnen Ababel Yeshaneh (ETH) und Ashete Bekere (ETH) konnte sich Sara Hall in einer eindruckvollen Aufjagd noch auf Platz 5 in 2:22:10 vorlaufen, bevor Angela Tanui in 2:22:15 auf Platz 6 folgte. Auf den nächsten Plätzen sorgten Emma Bates mit PB von 2:23:18 und Keira D’Amato in 2:23:34 für ein eindrucksvolles Mannschaftsergebnis für die US-Girls.
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Gotytom Gebreslase | ETH | 2:18:11 CR |
2. | Judith Korir | KEN | 2:18:20 |
3. | Lonah Chemtai Salpeter | ISR | 2:20:18 |
4. | Nazret Weldu | ERI | 2:20:29 |
5. | Sara Hall | USA | 2:22:10 |
6. | Angela Tanui | KEN | 2:22:15 |
7. | Emma Bates | USA | 2:23:18 |
8. | Keira D’Amato | USA | 2:23:34 |
9. | Mitsuki Matsuda | JPN | 2:23:49 |
10. | Citlali Moscote | MEX | 2:26:33 |
Splits der führenden Läuferin: | ||
5 km | 16:10 | |
10 km | 32:39 | 16:29 |
15 km | 49:29 | 16:50 |
20 km | 1:05:36 | 16:07 |
HM | 1:08:49 | |
25 km | 1:22:04 | 16:28 |
30 km | 1:38:09 | 16:05 |
35 km | 1:54:41 | 16:32 |
40 km | 2:11:17 | 16:46 |
Mar | 2:18:11 | 6:54 |