76. Seoul International Dong-A Marathon am 17. April 2022: Mosinet Geremew und Joan Melly mit großartigen Streckenrekorden

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Mosinet Geremew (ETH) sowie Joan Melly (ROM) sorgten mit hochklassigen Streckenrekorden für die Highlights der 76. Ausgabe des Seoul International Marathon am heutigen Sonntag (17.4.2022). Der Vize-Weltmeister im Marathon Mosinet Geremew siegte in 2:04:43, nachdem er noch Anfang März mit Muskelproblemen beim Tokyo Marathon nach der Hälfte aufgeben musste. Bei den Frauen dominierte die seit kurzem für Rumänien startende Kenianerin Joan Melly in gleichfalls beachtlichen 2:18:04, womit sie ihre PB um fast 3 Minuten steigern konnte.

Bereits mit einem schnellen ersten Kilometer in 2:54 deutete die Männerspitze von Beginn an auf ein schnelles Rennen hin. Zunächst lagen 18 Athleten an der Spitze, die 5 km nach 14:42, 10 km nach 29:14 und 15 km nach 43:57 erreichten. Bei 20 km in 58:43 hatte sich die Spitzengruppe auf 14 Läufer reduziert, die hier auf Kurs zu einer Zeit von 2:03:53 lagen, also deutlich unter dem Kursrekord von Joohan Oh (KOR) aus dem Jahr 2016 von 2:05:13. Der gebürtige Kenianer Oh (Wilson Erupe) war auch diesmal dabei, hatte aber nach 15 km den Anschluss verloren und landete am Ende in 2:11:16 nur auf Platz 11.

An der Spitze waren über 1:13:34 bei 25 km und bei 30 km in 1:28:41 noch 11 Akteure vorne dabei, wobei der 5 km-Abschnitt von 25 km nach 30 km in 15:07 der bei weitem langsamste des gesamten Rennens bleiben sollte. Bald darauf fiel die Kopfgruppe auseinander, aus der sich schließlich Geremew und sein Landsmann Herpasa Negasa (ETH) von einem Trio bestehend aus Daniel do Nascimento (BRA), Mark Korir (KEN) und Moses Kibet (KEN) lösen konnte. Bei 35 km in 1:43:31 lagen die beiden Äthiopier 6 Sekunden vor do Nascimento, der aber schnell näher kam und nach 37 km den Anschluss an die Führenden schaffte.

Bei 39 km lagen do Nascimento, Geremew und Herpasa an der Spitze. (c) Livestream/Screenshot

Nach 40 km in 1:58:27 fiel zunächst der Brasilianer zurück und knapp 1 km vor dem Ziel im Olympiastadion konnte auch Negasa dem Antritt seines hochkarätigen Landsmanns nicht mehr folgen, womit Geremew den Lauf mit neuem Streckenrekord von 2:04:43 gewann. Dies ist zusammen mit der Siegerzeit vom diesjährigen Valencia Marathon die viertschnelleste Zeit in der globalen Marathonszene 2022. Über welche Reserven Geremew am Ende noch verfügte, belegt u.a. ein Split von 6:16 für das Finale von 40 km bis ins Ziel. Kurz darauf erreichte Negasa in 2:04:49 das Ziel und auch der Dritte Daniel do Nascimento blieb mit neuem Landsre´kord von 2:04:51 unter der 2:05 Stunden-Barriere. Mark Korir in 2:06:54 und Moses Kibet in 2:06:55 rundeten ein auch in der Leistungsbreite mit 5 Läufern unter 2:07 Stunden erfreuliches Gesamtresultat ab.

Mosinet Geremew gewann den Seoul International Maraton mit Streckenrekord von 2:04:43. (c) H. Winter

Bei den Frauen bestimmte bis 30 km das Quartett bestehend aus Melly, Sutume Kebede (ETH), Eunice Chumba (BRN) und Celestine Chepchirchir (KEN) das Geschehen an der Spitze. Über 16:40 bei 5 km, 32:58 bei 10 km, 49:30 bei 15 km und 1:05:44 bei 20 km lag die Spitzengruppe der Frauen stets auf Kurs zu einem Streckenrekord, den bereits 2006 Zhou Chunxiu in fragwürdigen Zeiten einer Leistungsexplosion bei Athletinnen aus dem Land der Mitte aufgestellt hatte. Etwas überraschend war die Vorjahressiegerin Guteni Shone (ETH) nach 15 km deutlich zurückgefallen, war sie doch mit der besten Vorleistung von 2:20:11 als Zweite beim Dubai Marathon 2020 die erklärte Favoritin auf den Sieg.

Über 1:21:58 bei 25 km und 1:38:29 bei 30 km blieb das Quartett bis fast 35 km in 1:55:03 zusammen, dann konnte sich vorne Melly mit Kebede im Schlepptau absetzen, wobei die Entscheidung um den Sieg erst nach 40 km in 2:12:16 fiel und am Ende Melly als Siegerin mit Kursrekord in beachtlichen 2:18:04 sah. Kurz darauf folgte in 2:18:12 Kebede als Zweite. Platz 3 ging an Chumba in 2:20:02 und Vierte wurde Celestine Chepchirchir in 2:20:20, womit auch bei den Frauen die Leistungsbreite sehr erfreulich war. Erst auf Platz 5 erreichte Shone in 2:28:05 sehr deutlich abgeschlagen das Ziel.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Mosinet Geremew ETH 2:04:43 CR
2. Herpasa Negasa ETH 2:04:49 CR
3. Daniel do Nascimento BRA 2:04:51 CR, NR
4. Mark Korir KEN 2:06:54
5. Moses Kibet KEN 2:06:55
6. Philemon Rono Cherop KEN 2:07:03
7. Felix Kandie KEN 2:07:18
8. Belachew Ameta ETH 2:07:55
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Joan-Chelimo Melly ROM 2:18:04 CR
2. Sutume Kebede ETH 2:18:12 CR
3. Eunice Chumba BRN 2:20:02
4. Celestine Chepchirchir KEN 2:20:10
5. Guteni Shone ETH 2:28:05
6. Netsanet Gudeta ETH 2:29:45
7. Choi Kyungsun KOR 2:30:42
8. Shure Demise ETH 2:30:46

 

Elitefeld der Frauen:
Guteni Shone (ETH) 2:20:11
Sutume Asefa (ETH) 2:20:30
Joan Chelimo Melly (ROM) 2:20:57
Agnes Jeruto Barsosio (KEN) 2:20:59
Shure Demise (ETH) 2:20:59
Selly Chepyego Kaptich (KEN) 2:21:06
Eunice Chumba (BRN) 2:23:10
Celestine Chepchirchir (KEN) 2:23:38
Netsanet Gudeta  (ETH) 2:26:09

Elitefeld der Männer:
Mosinet Geremew (ETH) 2:02:55
Herpasa Negasa (ETH) 2:03:40
Elisha Kipchirchir Rotich (KEN) 2:04:21
Philemon Rono (KEN) 2:05:00
Filex Chemonges (UGA) 2:05:12
Joohan Oh (KOR) 2:05:13
Moses Kibet (UGA) 2:05:20
Mark Korir (KEN) 2:05:49
Felix Kandie (KEN) 2:06:03
Kenneth Keter (KEN) 2:06:05
Daniel do Nascimento (BRA) 2:06:11
Benard Kipyego (KEN) 2:06:19
Solomon Kirwa Yego (KEN) 2:06:24
Martin Kosgey (KEN) 2:06:41
Vincent Kipsang Rono (KEN) 2:07:10
Lucas Kimeli Rotich (KEN) 2:07:17
Belachew Alemayehu (ETH) 2:07:55
Brian Kipsang (KEN) 2:09:07