Bei den kurzfristig wegen der Corona Pandemie von Mitweida nach Mainz verlegten deutschen Meisterschaften über 10.000 m auf der Bahn wird es bei Frauen sowie Männern neue Titelträger geben. Bei den Frauen gewann 2019 Alina Reh (GER) von der SSV Ulm von 1846 den Titel in Essen mit der Topzeit von 31:19,87, womit sie nach wie vor für Olympia im Sommer in Tokyo qualifiziert wäre. Wegen einer Verletzung am Fuß musste aber nun Alina kurzfristig ihre Teilnahme in Mainz absagen. Das gleiche gilt auch für Richard Ringer (GER) von der LC Rehlingen, der sich erst kürzlich im italienischen Siena die Fahrtkarte für den Olympischen Marathon erlief und danach noch keine weiteren Wettkämpfe bestreiten will.
Alina Reh war Favoritin und Titelverteidigerin über 10.000 m, musste aber kurzfristig wegen einer Fußverletzung ihre Teilnahme in Main absagen. (c) B. Winter
Neben den beiden deutschen Topstars (Topstarin?) hagelte es in den letzten Tagen etliche weitere Absagen, die auch in der Breite durch weitere behördliche Auflagen der Beschränkung auf Kader- und Berufs-Läufer recht gravierend erscheinen. So sind nach den Absagen vom deutschen 5000 m Meister Mohamed Mohumed (GER) von der LG Olympia Dortmund sowie Amanal Petros (GER) von der TV Wattenscheid der Lokal-Matador Samuel Fitwi von der LG Vulkaneifel sowie Simon Boch von der LG Telis Fianz Regensburg die erklärten Favoriten. Die beiden Läufer konnten sich Anfang März in Berlin auf 28:00 bzw. 28:01 über 10 km auf der Straße steigern. Eine Außerseiterrolle könnte man Nils Vogt von der TV Wattenscheid zuschreiben, der zuletzt in Dresden im Halbmarathon gleich beim Debüt 1:01:35 lief.
Auch bei den Frauen ist die Spitze sehr ausgedünnt. Neben Alina Reh werden Miriam Dattke von der LG Telis Finanz Regenburg sowie Katharina Steinruck von der LG Eintracht Frankfurt nicht starten, um – vor allem für Dattke – bei einem schnellen Rennen in Stockholm die Olympia-Norm von 31:25 anzugreifen. Auf der Straße verbesserte sich Dattke zuletzt in Berlin auf 31:38, womit sie die aktuelle Welt-Jahresbestenliste anführt. Die deutsche Meisterin könnte unter Umständen somit aus Berlin kommen, denn Deborah und Rabea Schöneborn von der LG Nord Berlin kehren von sehr guten Marathon-Rennen zurück auf die Bahn.
Stark verbessert zeigte sich zuletzt die erst 19-jährige Juniorin Blanka Dörfel vom SCC Berlin, die sicher ein flottes Tempo bei den Frauen mitgehen könnte, nachdem sie über 10 km und im Halbmarathon ein erfreulich hohes Niveau erreichte. Und auch die Regensburgerin Domenika Mayer (PB 34:57,99) machte im März in Berlin über 10 km mit 32:34 einem gewaltigen Leistungssprung.