Der Kenianer Erick Kiptanui (KEN) gewann den Tuscany Camp Marathon auf dem Flugplatz von Siena Ampugnano in 2:05:47, das Rennen der Frauen entschied Angela Tanui (KEN) in 2:20:08 für sich. Erfreulich von deutscher Seite war die Leistung von Richard Ringer (GER), der auf Platz 17 in seinem zweiten Marathon in 2:08:49 die Olympia Norm von 2:11:30 sehr deutlich unterbot und damit einen Startplatz im deutschen Team für den Olympischen Marathon so gut wie sicher hat. Der deutsche Ex-Marathonrekordler Arne Gabius (GER) stieg noch vor der 15 km-Marke aus dem Rennen aus.
Bei bedecktem Wetter mit in Böen auffrischenden Winden lag eine über 25-köpfige Spitzengruppe nach 5 km in 14:50 auf Kurs zu einer Zeit um 2:05 Stunden. Daran sollte ich wenig bis 20 km in 59:23 ändern. Selbst nach 25 km in 1:14:34, 30 km in 1:29:38 und 35 km in 1:44:58 waren noch 16 Akteure vorne zusammen, das Tempo war aber mittlerweile auf einen 3 min/km-Schnitt abgesunken, d.h. einer Zeit im Ziel von 2:06:26. Nun waren es Erick Kiptanui und Abdi Nigassa (ETH), die sich absetzen konnten und bei 40 km in 1:59:30 deutlich in Führung lagen. Eric Kiptanui, der erst beim letzten Dubai Marathon im Januar 2020 sein Debüt in 2:06:17 gab und beim London Marathon im Oktober 2020 ausstieg, war im Finale der Stärkste und gewann das Rennen in neuer PB von 2:05:47, 10 Sekunden später folgte Nigassa in 2:05:57.
Erick Kiptanui gewann den Marathon auf dem Flugplatz von Siena Ampugnano in 2:05:47. (c) Veranstalter
Platz 3 ging an Othane Goumri (MAR) in 2:06:18. Hochklassig waren neben den Siegerzeiten auch die Leistungsbreite, 20 Läufer unterboten im Ziel eine Zeit von 2:09 Stunden. Darunter war auch in seinem erst zweiten Marathon der deutsche Topläufer Richard Ringer, der das hohe Tempo der Spitzengruppe anfangs nicht mitging und nach der Hälfte der Distanz in 1:05:16 nur auf Platz 44 lag. Die zweite Hälfte lief Ringer, der sich erst Ende März beim Dresden Invitational bei seinem Sieg im Halbmarathon auf 1:01:37 steigerte, in großartigen 1:03:33 und belegte am Ende Platz 17 in 2:08:49.
Damit wurde der Mann von der LC Rehlingen viertschnellster deutscher Marathonläufer aller Zeiten, nur zwei Sekunden langsamer als der deutsche Uralt-Rekordler Jörg Peter aus Dresden mit 2:08:47. Über welche Reserven Ringer im zweiten Part verfügte, belegen seine 5 km-Splits von 15:28, 15:29, 14:56 und 14:51. Herausragend war dann sein Finale von 40 km bis ins Ziel mit 6:13, womit er sogar 4 Sekunden für diesen Part schneller war als der Sieger Kiptanui.