Die japanische Topläuferin Mizuki Matsuda (JPN) gewann überlegen die 10. Ausgabe des Nagoya Women´s Marathon in 2:21:51. Bei günstigen Temperaturen um 12°C und geringer Luftfeuchte machte allerdings allen Läuferinnen in dem größten globalen reinen Frauen-Marathon ein immer wieder aufböender Wind erheblich zu schaffen. Im Gegensatz zu den vielen Absagen und Rennen mit sehr beschränkten Teilnehmerzahlen entschlossen sich die Organisatoren, die 10. Jubiläumsausgabe mit großen – wenn auch gegenüber den Vorjahren reduzierten – Teilnehmerfeldern zu starten. Neben der Elite – diesmal Corona bedingt allerdings ohne Athletinnen aus Übersee – nahmen 5000 weitere Läuferinnen am Marathon teil, im Halbmarathon wurden sogar 9000 Aktive zugelassen.
Der Start der 10. Ausgabe des Nagoya Women´s Marathon. (c) Livestream/Screenshot
Zusammen mit vier Tempomacherinnen setzte sich die Topelite umgehend nach dem Start vom Rest des Feldes ab und nach einem flotten ersten Kilometer in 3:16 lagen schon nach 2 km in 6:36 nur 4 Eliteathletinnen vorne. 5 km passierte man nach 16:35 und bei 10 km nach 33:02 lag man noch auf Kurs zu einer Zeit von 2:19:24, deutlich unter dem Kursrekord von 2:20:29 durch Mao Ichiyama aus dem Vorjahr. Bei 13 km verabschiedeten sich die Tempomacherinnen bis auf Monica Wanjiu (KEN) aus ihren Diensten, wobei die in Japan lebende Kenianerin nur noch von der Vorjahressiegerin des Osaka Marathon Matsuda sowie Sayaka Sato (JPN) begleitet wurde.
Bei 20 km in 1:06:46 lagen nur noch Wanjiri (pace) und Sato sowie Matsuda (v.l.) vorne. (c) Livestream/Screenshot
Über 49:52 für 15 km passierte man 20 km in 1:06:46, wo sich durch ein abrupt stoppendes Begleitfahrzeug ein unliebsamer, aber gut endender Zwischenfall ereignete. Ein Offizieller sollte vom Fahrzeug aufgenommen werden, was der Fahrer des Vans pflichtgetreu, aber ohne Augenmaß, umsetzte. Die Spitzengruppe lag mittlerweile fast zwei Minuten vor der Konkurrenz, passierte den Halbmarathon nach 1:10:23 und rannte schon dort dem Streckenrekord hinterher. Eine Vorentscheidung fiel dann nach gut 22 km, wo Sato das Tempo nicht mehr mitgehen konnte und zusehends zurückfiel.
Ein Zwischenfall bei 20 km: Ein Offizieller will ein Begleitfahrzeug besteigen, das deshalb unvermittelt abbremst. (c) Livestream/Screenshot
Bei 25 km hatte sie bereits einen Rückstand von 20 Sekunden auf die beiden Läuferinnen vorne, die diese Distanz in 1:23:29 zurücklegten. Nach 30 km in 1:40:27 stieg Wanjiru wie geplant aus und Matsuda war nun ganz allein an der Spitze. Zur 35 km-Marke lief sie mit 17:02 den langsamsten 5 km-Abschnitt des gesamten Rennens und lag mit einer Projektion ins Ziel von 2:21:39 eine gute Minute über den Streckenrekord. 2:14:27 brauchte sie für 40 km und in 2:21:51 erreichte sie das Ziel im Nagoya Dome.
Der Siegerin gelang somit nach Osaka im Jahr 2020 der Sieg in einem weiteren hochklassigen Marathonlauf, wobei sie aber die Teilnahme am Olympischen Marathon – vermutlich im August in Sapporo – leider knapp verpasste. Bei den Marathon Grand Championships im September 2019, der Olympia-Qualifikation für das japanische Marathon-Team, wurde sie in Tokyo in 2:29:51 nur Vierte. Ihre PB verpasste sie um nur 4 Sekunden, in der Saison 2021 lief sie weltweit die zweitschnellste Zeit. Zufrieden war Matsuda aber mit ihrer Leistung nicht und entschuldigte sich, fast den Tränen nahe, dass sie ihr Ziel den Landesrekord für reine Frauenrennen von 2:20:29 verfehlt hatte. Mit großem Rückstand überquerte Sato als Zweite in 2:24:32 die Ziellinie, Platz 3 ging in 2:26:26 an die Debütantin Natsumi Matsushita (JPN).
Mizuki Matsuda gewann den 10. Nagoya Women´s Marathon in 2:21:51. (c) Livestream/Screenshot
Damit ging trotz zuletzt steigender Infektionszahlen auf der Insel wieder einmal ein “Massen-Marathon” über die Bühne. Bleibt zu hoffen, dass die Veranstaltung ein Zeichen setzen konnte für alle Events, die im Sommer und vor allem im Herbst weltweit geplant sind.
Ergebnisse Marathon: | |||
1. | Mizuki Matsuda | JPN | 2:21:51 |
2. | Sayaka Sato | JPN | 2:24:32 |
3. | Natsumi Matsushita | JPN | 2:26:26 |
4. | Mirai Waku | JPN | 2:26:30 |
5. | Hanae Tanaka | JPN | 2:26:49 |
6. | Yomogi Akasaka | JPN | 2:26:51 |
7. | Mao Uesugi | JPN | 2:27:03 |
8. | Misaki Kato | JPN | 2:27:20 |