Daniel Ebenyo (KEN) in 27:41 sowie Yalemzerf Yehualaw (ETH) in 31:17 waren die Sieger bei der 57. Ausgabe des NN San Silvestre Vallecana am Silvestertag auf den abendlichen Straßen der spanischen Haupstadt Madrid. Anstelle des legendären Kurses durch die Stadt vom Stadion Bernabéu ins Estadio Teresa Rivero, der allerdings wegen eines Höhenunterschieds (Gefälle) von 50 Metern nicht Bestlisten tauglich ist, wurden diesmal ausnahmsweise vier Runden von 2,5 km Länge auf einer Ausweich-Strecke gelaufen. Während die äußeren Temperaturen um 10°C nahezu optimal waren – im Gegensatz zur Frostgrenze bei den Rennen kurz zuvor in Bozen – , wehte ein recht strammer Wind auf der wenig geschützten Strecke.
Im Rennen der Frauen setzten sich sofort die beiden Topfavoritinnen Ruth Chepngetich (KEN) und Yalemzerf Yehualaw, die WM-Dritte im Halbmarathon im Oktober 2020 in Gdynia, vom Rest des Feldes ab, wobei der erste Kilometer in 3:14 für eine Jagd auf den Nur-Frauen-Weltrekord über 10 km von 30:29 deutlich zu langsam war. So war es dann auch zu verstehen, dass die Schwedin Sarah Lahti (SWE) zu den beiden Führenden aufschloss, die 2 km in 6:27 und 3 km in 9:37 absolvierten. Spätestens hier war an das Unterfangen Weltrekord nicht mehr zu denken. Nach 4 km in 12:50 war Lahti dann um 7 Sekunden zurückgefallen, nach 5 km stieg die Schwedin aus dem Rennen aus, während vorne Chepngetich und Yehualaw diese Marke nach 16:00 Minuten passierten, d.h. mit Kurs zu einer Zeit von 32 Minuten.
Es war nun die Äthiopierin, die das Tempo erhöhte und einem schnellen Kilometer von 2:52 konnte Chepngetich nicht mehr folgen, bei 7 km in 22:01 für die führende Yehualaw lag die Kenianerin schon 15 Sekunden aussichtslos zurück. Über 25:03 bei 8 km und 28:13 bei 9 km baute die Führende ihren Vorsprung auf fast eine halbe Minute auf Chepngetich aus und gewann das Rennen in 31:17. Man hatte sich zwar auf dem Ersatzkurs von Veranstalterseite eine deutlich schnellere Zeit erhofft, aber auch angesichts des starken Windes zeigte sich die Siegerin recht zufrieden, die nun auf einen Platz im Olympia-Team ihres Landes über eine 10.000 m auf der Bahn hofft. Sie konnte immerhin ihre PB auf der Straße von 31:55 deutlich steigern. Platz 2 ging an Chepngetich in 31:50 und Platz 3 belegte Alessia Zarbo (FRA) in 33:00.
Start der Männer im 19:30 Uhr. (c) Veranstalter
Auch bei den Männern fiel die (deutliche) Entscheidung jenseits der 5 km. Zunächst erreichte eine sechsköpfige Spitzengruppe über 2:44 bei 1km die 3 km nach 8:20, wo sich der Niederländer Mike Foppen (NED) an die Spitze setzte. Über 11:16 bei 4 km passierte man die Matten der Zeitnahme bei 5 km nach 13:59, dann setzte sich Daniel Ebenyo, der im September in Berlin die 10 km in 27:18 gewinnen konnte, ab und baute seinen Vorsprung mit km-Abschnitten von 2:42, 2:47 und 2:42 bis 8 km in 22:10 auf ca. 20 Sekunden auf den ersten Verfolger Eyob Faniel (ITA) aus. Über 24:58 bei 9 km erreichte er das Ziel in 27:41 vor Faniel in 28:08. Der Sieger beklagte sich nach dem Lauf über den starken Wind und hofft – wie auch die Siegerin – bei Olympia 2021 in Toyko über 10.000 m dabei zu sein.
Daniel Ebenyo gewann den Silvesterlauf in Madrid. (c) Livestream/Screenshot
Dahinter setzte sich Paul Chelimo (USA) in 28:13 knapp gegen Mike Foppen in 27:14 durch, wobei der US-Amerikaner, der bei Olympia 2016 in Rio Bronze über 5000 m gewann und mit PBs von 12:57,55 über 5000 m und 27:43,89 über 10.000 m ausgewiesen ist, bei dem Versuch scheiterte, den US-Landesrekord über 10 km von 27:48 durch Bernard Lagat und Mark Nenow zu verbessern.
Ergebnisse 10 km der Männer: | |||
1. | Daniel Simiyu Ebenyo | KEN | 27:41 |
2. | Eyob Faniel | ITA | 28:08 |
3. | Paul Chelimo | USA | 28:13 |
4 | Mike Foppen | NED | 28:14 |
5. | Ouassim Oumaiz | ESP | 28:35 |
Ergebnisse 10 km der Frauen: | |||
1. | Yalemzerf Yehualaw | ETH | 31:17 |
2. | Ruth Chepngetich | KEN | 31:50 |
3. | Alessia Zarbo | FRA | 33:00 |
4. | Carolina Robles | ESP | 33:07 |
5. | Manon Trapp | FRA | 33:10 |
Splits des führenden Läufers: | |||
1 km | 2:44 | 2:44 | |
2 km | 5:32 | 2:48 | |
3 km | 8:20 | 2:48 | |
4 km | 11:16 | 2:56 | |
5 km | 13:59 | 2:43 | |
6 km | 16:41 | 2:42 | |
7 km | 19:28 | 2:47 | |
8 km | 22:10 | 2:42 | |
9 km | 24:58 | 2:48 | |
10 km | 27:41 | 2:43 |