Diamond League Meeting Lausanne (9. Juli 2015): Mo Farah bleibt der Chef im Ring

IAAF_DiamondLeagueDer Brite Mo Farah bleibt auf den Bahnlangstrecken das Maß der Dinge. Ohne größere Probleme gewann der Weltmeister und Olympiasieger die 5000 m beim Diamond League Meeting im schweizerischen Lausanne am 9. Juli 2015. Dabei hatte der Lauf insofern noch eine besondere Bedeutung, als der äthiopische Verband die WM-Ausscheidung für diesen Lauf angesetzt hatte.

Dass dies aber nicht unbedingt ein Vorteil in Richtung schneller war, zeigte sich schon kurz nach dem Startschuss. Keiner der Eliteläufer war willens dem hohen Tempo der beiden Schrittmacher zu folgen, die weit vor der Meute liefen. Dabei war schon der Split für die ersten 1000 m mit 2:37,84 nicht übermäßig schnell. Und das änderte sich auch nicht auf dem zweiten km, den die Tempomacher nach 5:16,29 passierten (letzter km 2:38,45), Farah und der Rest lagen dort 6 Sekunden zurück und damit auch Kurs von 13:25; für ein Feld dieser Klasse eine fast indiskutable Zeit.

Dann gingen die Tempomacher heraus, die nächsten Splits waren für 3000 m 8:02,66 (letzter km 2:46,37) und für 4000 m 10:42,03 (letzter km 2:39,37). Erst dann wurde das Rennen schnell. Zwischenzeitlich war bei einer Rempelei einer die äthiopischen Topläufer Alamirew gestürzt und bracht sich so um einen WM-Start. Erwartungsgemäß war der erst 17jährige Riese Yomif Kejelcha, der schnellste Läufer über 5000 m bisher in dieser Saison (12:58,39 – Rom), ärgster Widersacher für Mo.

Die Beiden setzten sich eingangs der letzten Runde schnell vom Rest des Feldes ab, wobei Farah 200 m vor dem Ziel von Kejelcha überspurtet wurde. Doch nach der letzten Kurve kämpfte sich Mo wieder an den Youngster heran und paasierte ihn in seiner unnachahmlichen Art auf der Schlußgeraden in 13:11,77. 54,44 brauchte er für die letzten 400 m, 2:29,74 für die letzten 1000 m. Kejelcha wird sicher für Äthiopien bei der WM starten, seine Zeit als Zweiter in Lausanne 13:12:59.

Damit beseitigte Mo Farah alle Zweifel an seiner aktuellen Form, die nach dem Zirkus und der Gerüchteküche um das Nike Oregon Project von Trainer Alberto Salazar beeinträchtigt schien. Solange die ostafrikanische Konkurrenz nicht einen taktischen Tempolauf am absoluten Limit inszeniert, können Sie Mo Farah den Sieg auch gleich schenken. Man darf auf die WM in Beijing gespannt sein, wo Äthiopien durch Kejelcha, Haji und Edris vertreten werden dürfte.

Aber die Zeiten der schnellen Rennen auf der Bahn von Tergat, Haile, Bekele, etc., die scheinen aktuell der Vergangenheit anzugehören. Gerade einmal fünf Athleten liefen in dieser Saison bisher (knapp) unter 13 Minuten. Z.B. im Jahr 1999 standen noch 21 sub13er-Zeiten in der Bestenliste.

dl-lausanne-2015-farahMo Farah war auch in Lausanne von der ostafrikanischen Konkurrenz nicht zu besiegen.  (c) SRF2

  Das Ergebnis 5000 m der Männer:

dl-lausanne-2015-5000m-result


Die Splits des führenden Läufers:

1000 m   2:37,84 P
2000 m   5:16,29 P  2:38,45
3000 m   8:02,66  2:46,37
4000 m  10:42,03  2:39,37
5000 m  13:11,77  2:29,74