Mit einer sichtbaren Rückkehr in das Regime der Normalität veranstaltete der Schweizer Verband Swiss Athletics die Landesmeisterschaften über die Bahn-Langstrecken mit internationaler Beteiligung. Aus deutscher Sicht sorgte Simon Boch (GER) von der LG Telis Finanz Regensburg für das Highlight und lief über 10.000 m auf Platz 2 in 28:31,94 nur knapp an seiner persönlichen Bestzeit von 28:31,00 vorbei. Gleich von Beginn an agierte Boch in einer sechsköpfigen Spitzengruppe zusammen mit dem Schweizer Marathonstar Abraham Tadesse (SUI) und Andreas Voitja (AUT). Kurz vor der 5 km-Marke, die nach 14:15 passiert wurde, fiel Abraham zurück und nach 6 km lagen nur noch Boch und der Österreicher Voijta an der Spitze. Durch zahlreiche Überrundungen liefen die Beiden fast nur noch auf der zweiten Bahn.
Simon Boch (rechts) in der Spitzengruppe bei 4000 m, die in 11:24 Minuten zurückgelegt wurden. (c) UBS-Livestream/Screenshot
In der Schlussphase hatte Voitja die größeren Reserven und gewann in neuer Bestzeit von 28:30,28 vor Boch und Michael Somers (BEL) in 28:59:39. In der aktuellen Welt-Jahresbestenliste, die allerdings in 2020 nicht sehr aussagekräftig erscheint, belegt Voitja Platz 1, Boch ist Dritter. Der 38-jährige Abraham Tadesse wurde in 29:17,70 Vierter und Schweizer Meister. Das Rennen der Frauen gewann Helen Bekele Tola (ETH) in 32:12,49 knapp vor der 10000 m-Debütantin Fabienne Schlumpf (SUI) in 32:16,37. Zuvor hatte Elena Burkhard (GER) von der LG farbtex Nordschwarzwald hoch überlegen den 3000 m-Hindernislauf in 9:53,67 gewonnen.
Die Veranstaltung, die ohne sichtbare Einschränkungen über die Bühne ging, demonstrierte, dass in den Langstrecken-Wettbewerben auf der Bahn Schritte zurück in die Normalität durchaus möglich erscheinen. Und das nicht nur in Uster!