Durch einen Beschluss des Senats von Berlin in Sachen Großveranstaltungen steht die Austragung des 47. BMW Berlin-Marathon am 27. September 2020 vor dem Aus. Damit würde die Veranstaltung von Weltruf ERSTMALS in seiner fast fünfzigjährigen Geschichte ausfallen, das Corona Virus zeigt die Ausdauer eines Marathonläufers und ist in seinen Auswirkungen auf die Laufszene schon heute verheerend. In einem zu diesem Zeitpunkt mehr als überraschenden Beschluss der Berliner Landesregierung (Senat von Berlin) zu Großveranstaltungen in der deutschen Hauptstadt werden diese für Teilnehmerzahlen mit mehr als 1000 Menschen bis 31. August 2020, mit mehr als 5000 Menschen bis 24. Oktober 2020 untersagt. Die detaillierten Beschlüsse in dieser Sache lauten:
„Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen, insbesondere Konzerte und ähnliche Musikveranstaltungen, Messen, Volksfeste und ähnliche Veranstaltungen sowie künstlerische Darbietungen jeder Art mit mehr als 1000 Teilnehmenden dürfen bis einschließlich 31. August 2020 nicht stattfinden.
Öffentliche und nichtöffentliche Veranstaltungen, insbesondere Konzerte und ähnliche Musikveranstaltungen, Messen, Volksfeste und ähnliche Veranstaltungen sowie künstlerische Darbietungen jeder Art mit mehr als 5.000 Teilnehmenden dürfen bis einschließlich 24. Oktober 2020 nicht stattfinden.
Start zum 46. Berlin Marathon am 29. September 2019 pünktlich um 9:15:00 Uhr. (c) Livestream/Screeshot
Neben einem wenig überzeugenden Konzept der zur Eindämmung der Ausdehnung des Corona Virus realisierten Maßnahmen, stellt sich die Kommunikation der Politik mit den unmittelbar Betroffenen mehr als dürftig dar. So war im TAGESSPIEGEL zu erfahren, dass der Veranstalter des größten und spektakulärsten deutschen Straßenlaufes SCC Events von den Beschlüssen des Senats kalt erwischt wurde. Der Geschäftsführer von SCC Events, Jürgen Lock, bestätigte, dass es in Sachen Corona Virus und Berlin Marathon Ende September 2020 keinerlei Wechselwirkung mit der zuständigen Senatsverwaltung gab.
Dazu bleibt anzumerken, dass die Durchführung von Veranstaltungen bis 1000 Teilnehmern ab 31. August und 5000 ab 24. Oktober jeder inhaltlichen Basis entbehrt. Ähnlich wie der Behauptung vor wenigen Wochen der Nutzlosigkeit von Alltagsmasken seitens der zuständigen Behörden und des Gesundheitsministeriums versagen die Verantwortlichen auf ganzer Linie, die Sachverhalte ädquat zu analysieren, zu bewerten und umzusetzen.
Es wäre sicher sinnvoller gewesen, noch ein oder zwei Monate abzuwarten und die Dinge dann zu analysieren, bevor man sich in solche Festlegungen versteift. Sicher mögen die Chancen eines Massenevents aktuell als gering einzuschätzen sein, aber eines der Aushängeschilders Berlins schon im Vorfeld zu demontieren, zeugt nicht unbedingt von Weitsicht der Verantwortlichen. Für den Ausrichter des Events dürften nun harten Zeiten anbrechen: organisatorisch, sportlich, aber vor allem auch von der wirtschaftlichen Seite. Beim Berlin Marathon geht es schon seit Jahren um ein Projekt im vielfachen Millionen-Regime.