45. BOclassic in Bozen (ITA) am 31. Dezember 2019: Margaret Kipkemboi stellt Streckenrekord ein

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Margaret Kipkemboi (KEN) sowie Eyob Faniel Ghebrehiwet (ITA) gewannen die 45. Auflage der BOclassic in Bozen in Südtirol. Über 5 km der Frauen stellte Kipkemboi in 15:30 Minuten den Steckenrekord von Agnes Tirop aus dem Jahr 2017 ein, bei den Männern gab es über 10 km den überraschenden Sieg von Ghebrehiwet in 28:21. Damit gab des nach Salvadore Antibo im Jahr 1988 wieder einen italienischen Sieger. Im Rennen der Frauen lag man von Beginn an auf dem 1250 m langen Rundkurs durch die Bozener Altstadt auf Rekordkurs, bei 2 km in 6:10 waren noch vier Läuferinnen an der Spitze: Kipkemboi, die Favoritin sowie Siegerin des Vorjahres und des Jahres 2015 Netsanet Gudeta (ETH), Gloriah Kite (KEN) und Mercy Cherono (KEN).

Nach der dritten von vier Runden in 11:38 war Cherono leicht zurückgefallen und das Führungstrio auf Kurs genau zum Streckenrekord. Nach 14 Minuten konnten sich Gudeta und Kipkemboi, die bei der WM in Doha Silber über 5000 m gewinnen hatte, leicht absetzen und stritten um den Sieg. Kipkemboi hatte am Ende die besten Reserven und geann in 15:30, im Sekundentakt folgten Gudeta in 15:31 und Kite in 15:32. Neben der Einstellung des Streckenrekords war das Rennen von der Leistungsbreite her das schnellste in der lange Geschichte dieser Veranstaltung.

Margaret Kipkemboi stellte über 5 km den Streckenrekord ein. (c) RAI3/Screenshot

Bei den Männern lag zunächst ein großer Pulk an der Spitze, der sich bis 2 km in moderaten 5:47 auf 8 Läufer ausdünnte. Nach 4 Runden wurden 5 km in 14:17 von sechs Läufern an der Spitze erreicht, die deutsche Hoffung Homiyu Tesfaye (GER) war hier aus der Kopfgruppe herausgefallen, nach der 6. Runde (7,5 km) lag er schon 35 Sekunden hinter der Spitze, die konstante Runden um 3:34 Minuten lief. An der Spitze war nun noch ein Trio zusammen, Telehun Bekele (ETH), Amos Kipruto (KEN) sowie Ghebrehiwet. Kurz vor Ende der vorletzten Runde fiel Kipruto zurück und Bekele, der im Sommer in Rom über 5000 m in 12:52.98 die Jahres-Weltbestzeit erzielte und damit auch der schnellste Läufer des Jahres über diese Distanz wurde, lag nun nur noch zusammen mit Ghebrehiwet vorne.

Die erstplatzierten Läufer über 10 km: Kipruto, Ghebrehiwet, Bekele (v.l.). RAI3/Screenshot

Auf der langen Zielgeraden zog dann Ghebrehiwet dem Äthopier überraschend davon und gewann das Rennen in 28:21, wobei der Uralt-Rekord von 28:03 aus dem Jahr 1991 nie in Gefahr geriet. Ghebrehiwet, der 2004 aus Eritrea nach Italien kam, war im Oktober bei der WM auf Platz 15 im Marathon gelandet, zuvor hatte er sich im April beim Padua Halbmarathon auf 1:00:53 gesteigert. Ende Februar will der Mann mit einer Marathon PB von 2:12:16 und einer PB über 10.000 m von 29:04,79 beim Marathon in Sevilla starten. Bekele wurd in 28:28 Zweiter vor Amos Kirputo in 28:37 auf Platz 3. Weniger beeindruckend war die Vorstellung des deutschen Topläufers Homiyu Tesfaye, der in 29:18 nur auf Platz 8 einlief.

Ergebnisse 10 km der Männer:
1. Eyob Faniel Ghebrehiwet ITA 28:21
2. Telahun Bekele ETH 28:28
3. Amos Kipruto KEN 28:37
4. Albert Chemutai UGA 28:50
5. Yemaneberhan Crippa ITA 28:54
6. Ismael Debjani BEL 29:07
7. Mohamed Abdilmana ETH 29:15
8. Homiyu Tesfaye GER 29:18
Ergebnisse 5 km der Frauen:
1. Margaret Kipkemboi KEN 15:30 CR
2. Netsanet Gudeta ETH 15:31
3. Gloriah Kite KEN 15:32
4. Mercy Cherono KEN 15:38
5. Alemitu Tariku ETH 16:00
6. Nadia Battocletti ITA 16:11
7. Karolina Nadolska POL 16:18
8. Katsiaryna Karneyenka BLR 16:31