Bashir Abdi (BEL) und Helen Tola (ETH) gewannen die 56. Ausgabe des San Silvestre Vallecana durch die abendlichen Hauptstraßen der spanischen Haupstadt Madrid. Auf dem vom Stadion Bernabéu ins Estadio Teresa Rivero führenden Kurs, der wegen eines Höhenunterschieds von 50 Metern (leider) nicht Bestlisten tauglich ist, siegte der in der Gruppe um Eliud Kipchoge trainierende Abdi in 27:47, während bei den Frauen Helen Tola nach 30:50 Minuten im Ziel war. Im letzten Jahr gab es auf dem Kurs durch Jacob Kiplimo in 26:41 und Brigid Kosgei in 29:54 Fabelzeiten, wobei die Vorjahressieger aber beide wenige Stunden zuvor beim Silvesterlauf in Sao Paulo am Start waren.
Diesmal ging es etwas langsamer vom Start weg los, bei 1 km lag der Spanier Antonio Beci (ESP) nach 2:50 Minuten in Front, wobei sich bis 2 km sein Vorsprung sogar auf bis zu 30 m steigerte, bevor er vorne Gesellschaft von seinem Landsmann Jesus Ramos (ESP) bekam, die 2,5 km nach 6:46 erreichten. Erst nach 12 km schlossen einige der Topläufer auf und 6 Läufer erreichten 5 km nach flotten13:32, im letzten Jahr war man hier allerdings in 13:12 durchgegangen. Eine Vorentscheidung fiel nach 18 Minuten als sich die Topfavoriten Mande Bushendish (UGA) und Bashir Abdi von den Mitstreitern absetzen konnten. Bei 7,5 km nach 19:55 war Adbi schon knapp vor Bushendish, wobei etwas überrachend Beci wenige Sekunden dahinter der erste Verfolger war.
Bei 8 km in 21:40 war noch eine Zeit im Bereich von etwas über 27 Minuten möglich, aber alle Akteure mussten für das hohe Tempo zu Beginn Tribut zollen, zudem steigt der Kurs am Ende auf dem Weg ins Stadion Teresa Rivero leicht an, was weitere Zeit kostete. Bushendish kam zwar von hinten noch einmal stark auf, aber Abdi konnte den Sieg in 27:47 sichern vor Bushendish in 27:51. Erstaunlich war der dritte Platz von Antonio Beci in 27:56, der sein hohes Tempo zu Beginn halbwegs bis ins Ziel durchhalten konnte. Auf Platz 4 folgte Boniface Sikowo (UGA) in 28:04. Der Sieger des Laufs war Mitte Oktober den Chicago Marathon gelaufen (Landesrekord 2:06:14) und will am 1. März beim Tokyo Marathon den noch frischen Europa-Rekord (2:04:16) angreifen. Bester Kenianer wurde erst auf Platz 7 Moses Kurong (KEN) in 28:16.
Bashir Abdi gewann den Silvesterlauf über 10 km in Madrid. (c) Livestream/Screeshot
Bei den Frauen war von Beginn an in einem dichten Männerpulk Helen Tola unterwegs, immer dicht gefolgt von der Marathon-Weltmeisterin von Doha Ruth Chepngetich (KEN). Bei 5 km in sehr flotten 14:50 lag Tola 4 Sekunden vor Chepngetich, bei 7,5 km in 21:58 war der Vorsprung sogar auf 8 Sekunden angestiegen und änderte sich bis zum Zieleinlauf nicht mehr. Tola gewann in 30:50, wobei auch sie im zweiten Teil deutlich langsamer wurde, Chepngetich wurde Zweite in 30:57.
Dabei fühlte sich die Weltmeisterin von Doha noch nicht völlig erholt, zeigte sich aber trotzdem in guter Verfassung und wird noch unbestätigt Ende Januar beim Dubai Marathon an den Start gehen. Das Podium komplettierte Carla Rocha (POR) in 31:52. Insgesamt waren in Madrid über 40.000 Aktive auf den Beinen, die vor allem bei einem Volkslauf, der drei Stunden zuvor gestartet wurde, das alte Jahr ausklingen ließen. Beim Rennen der Elite (Limit: 38 Minuten) bildeten dann Zuschauermassen entlang der gesamten Strecke und im gut besetzten Stadion eine tolle Kulisse für ein großes Event zum Jahresabschluss.
Ergebnisse 10 km der Männer: | |||
1. | Bashir Abdi | BEL | 27:47 |
2. | Mande Bushendich | UGA | 27:51 |
3. | Antonio Beci | ESP | 27:56 |
4. | Binface Sikowo | UGA | 28:04 |
5. | Hamid Ben Akki | ESP | 28:06 |
6. | Aras Kaya | TUR | 28:13 |
Ergebnisse 10 km der Frauen: | |||
1. | Helen Bekele Tola | ETH | 30:50 |
2. | Ruth Chepngetich | KEN | 30:37 |
3. | Carla Rocha | POR | 31:52 |
4. | Juliel Chekwel | UGA | 32:13 |
5. | Sara Ribero | POR | 32:29 |
6. | Camile Buscomb | FRA | 32:36 |