Mit im Vorfeld kaum zu erwartenden Leistungen krönten die Athleten die 20. Ausgabe des Scotiabank Toronto Waterfront Marathon. Bei guten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 10°C katapultierte der Streckenrekordler Philemon Rono (KEN) seine Bestmarke aus dem Jahr 2017 auf hochklassige 2:05:00 und bei den Frauen steigerte Magdelyne Masai (KEN) den Kursrekord auf 2:22:16. Beide Leistungen stellen die schnellsten, jemals auf kanadischem Boden gelaufenen Zeiten dar, sog. “All Comers Records”. Neben der Topzeit des Siegers war auch die Leistungsbreite mehr als beachtlich, kamen doch in 2:05:13 Stunden die vier Erstplatzierten ins Ziel und lagen damit weit unter dem vorigen Streckenrekord von 2:06:52. Zusammen mit Buenos Aires führt damit Toronto die Jahresbestenliste 2019 für den amerikanischen Kontinent an.
Mit 3 Tempomachern lagen acht Topläufer an der Spitze schon früh auf Rekordkurs. 5 km passierte man nach 14:52, 10 km nach 29:41 und 15 km nach 44:49. Bei der Halbmarathonmarke in 1:03:06 waren noch alle “Hasen” zusammen mit 6 Akteuren dabei und über 1:14:47 bei 25 km erreichte man 30 km in 1:29:24. Hier blieb ein Tempomacher übrig, der zusammen mit dem Trio Lemi Berhanu Hayle (ETH), dem Vorjahressieger Benson Kipruto (KEN) und dem Sieger von 2017 Philemon Rono noch bis 35 km in 1:43:57 lief, um dort seine Dienste zu quittieren.
Philemon Rono gewann den Toronto Waterfront Marathon mit Streckenrekord. (c) Veranstalter
Als nun Berhanu das Tempo anzog konnte nur noch Rono mitgehen, wobei man bereits hier mit 2:05:19 weit unter dem Kurs zum Streckenrekord lag. Als Berhanu, der mit 2:04:33 beim Dubai Marathon der Mann mit der schnellsten Vorleistung im Feld war, nach 1:52 Stunden an einer Getränkestation das Tempo steigerte, sah dieser schon wie der Sieger aus. Doch auf dem letzten Kilometer kämpfte sich der Kursrekordhalter Rono an dem Äthiopier vorbei, um das Rennen nach 2:05:00 zu gewinnen. Die gute Zeit erzielte der Sieger vor allem mit einer schnellen zweiten Hälfte von 1:01:54. Auch die nachfolgenden Läufer erzielten Topzeiten von internationaler Klasse. Berhanu wurde Zweiter in 2:05:09 und Filex (heißt der nicht Felix?) Chemonges (UGA) wurde in 2:05:12 Dritter. Der Sieger des Vorjahres Benson Kipruto lief eine starke PB von 2:05:13 auf Platz 4, zum Podium reichte es für ihn aber diesmal nicht.
Ereignisreich verliefen auch die in den Wettbewerb integrierten Olympia-Trials des kanadischen Verbandes. Während Cam Levins (CAN), der im letzten Jahr sensationell bei seinem Debüt den Landesrekord auf 2:09:25 schraubte, im zweiten Teil einbrach und in 2:15:01 die anvisierte Olympianorm deutlich verfehlte, machte es Trevor Hofbauer (CAN) weitaus besser. Der Mann aus Calgary wuchs über sich hinaus und steigerte in 2:09:51 auf Platz 7 seine PB um sage und schreibe 7 Minuten. Und um sieben Minuten steigerte auch die Siegerin bei den Trials ihre PB, Dayna Pidhoresky (CAN) gewann in 2:29:03 und wurde damit Gesamtzehnte.
Mit dem Sieg bei den Frauen hatte sie allerdings nichts zu tun. Den machte zunächst eine achtköpfige Spitzengruppe unter sich aus, die 5 km in 16:48, 10 km in 33:50 und den Halbmarathon in 1:11:34 zurücklegte. Jenseits der 30 km in 1:41:52 brach die Kopfgruppe auseinander, und nach diversen Attacken war es dann Magdelyne Masai, die sich nach 2:13 Stunden absetzen und das Rennen in 2:22:16 gewinnen konnte. Damit steigerte sie den Kursrekord aus dem Vorjahr von 2:22:29 und auch den All Comers Record vom Ottawa Marathon mit 2:22:17 konnte sie um eine Sekunde verbessern.
Biruktayit Eshetu (ETH) wurde in 2:22:40 Zweite knapp vor Betsy Saina (KEN) in 2:22:43. Nur bedingt erfolgreich verlief das Debüt der Halbmarathon-Spezialistin Bekelech Gudeta (ETH) (1:07:03 Kopenhagen), die in 2:27:40 Platz 9 belegte. Bei der wieder einmal sehr erfolgreichen, von Alan Brookes und seinem Team organisierten Veranstaltung wurden 4855 Finisher im Ziel gezählt.
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Philemon Rono | 02:05:00.0 | |
2. | Lemi Berhanu | 02:05:09.0 | |
3. | Filex Chemonges | 02:05:12.0 | |
4. | Benson Kipruto | 02:05:13.0 | |
5. | Silas Mwetich | 02:06:59.0 | |
6. | Abera Kuma | 02:09:14.0 | |
7. | Trevor Hofbauer | 02:09:51.0 | |
8. | Juan Luis Barrios | 02:11:52.0 | |
9. | Enoch Nadler | 02:13:04.0 | |
10. | Juan Alberto Mena | 02:13:08.0 | |
11. | Tristan Woodfine | 02:13:16.0 | |
12. | Cam Levins | 02:15:01.0 | |
13. | Josh Griffiths | 02:15:20.0 | |
14. | Reid Coolsaet | 02:15:23.0 | |
15. | Thomas Toth | 02:16:28.0 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Magdelyne Masai | 02:22:16.0 | |
2. | Biruktayit Eshetu | 02:22:40.0 | |
3. | Betsy Saina | 02:22:43.0 | |
4. | Birke Debele | 02:23:19.0 | |
5. | Racheal Mutgaa | 02:23:30.0 | |
6. | Ruth Chebitok | 02:24:13.0 | |
7. | Shuko Genemo | 02:24:28.0 | |
8. | Etaferahu Temesgen | 02:27:21.0 | |
9. | Bekelech Gudeta | 02:27:40.0 | |
10. | Dayna Pidhoresky | 02:29:03.0 | |
11. | Emily Setlack | 02:29:48.0 | |
12. | Becky Wade | 02:33:03.0 | |
13. | Kinsey Middleton | 02:34:36.0 | |
14. | Kate Bazeley | 02:36:35.0 | |
15. | Robyn Mildren | 02:36:47.0 |