44. TCS Amsterdam Marathon am 20. Oktober 2019: Degitu Azimiraw läuft mit 2:19:26 hochklassigen Streckenrekord

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In Abwesenheit der Siegerin der letzten beiden Jahre, Tadelech Bekele, die ihre Teilnahme kurzfristig absagen musste, entwickelte sich bei der 44. Ausgabe des TCS Amsterdam Marathon ein hochkarätiges Rennen bei den Frauen, das die Debütantin Degitu Azimiraw (ETH) in 2:19:26 gewann. Damit verbesserte sie den Kursrekord von 2:21:04 aus dem Jahr 2012 durch Meseret Hailu um über 1 1/2 Minuten. Bei den Männern siegte in einem dramatischen Finale Vincent Kipchumba (KEN) in 2:05:09.

Das Rennen der Frauen bestimmte bis 30 km ein Sextett, das 5 km in 16:26, 10 km in 32:50 und 15 km in 49:33 lief und damit auf Kurs deutlich unter dem Streckenrekord lag. Über 1:06:24 bei 20 km erreichten die Damen die Hälfte nach 1:10:00, d.h. auf Kurs zu einer Zeit im Ziel von 2:20:00. Nach 1:22:59 bei 25 km war bis 30 km in 1:39:40 mit Worknesh Alemu (ETH) als Erste als der Kopfgruppe herausgefallen, die 35 km in 1:56:14 zurücklegte. Danach fiel die Spitzengruppe auseinander, wobei sich die Debütantin Azimiraw etwas überraschend von ihren Landsfrauen Tigist Girma (ETH), Azmera Gebru (ETH) und Besu Sado (ETH) sowie Mimi Belete (BRN) absetzen und bis 40 km in 2:12:24 einen Vorsprung von 12 Sekunden auf Girma als erste Verfolgerin herauslaufen konnte.

Degitu Azimiraw gewann den Amsterdam Marathon mit neuem Streckenrekord. (c) Liverstream/Screenshot

Azimiraw gewann ihren ersten Marathon in großartigen 2:19:26, nach Paula Radcliffe erreichte sie damit das zweitschnellste Debüt im Marathon der Frauen. Und auch die Zweitplatzierte Tigist Girma schaffte in 2:19:52 eine Zeit von unter 2:20 Stunden. Girma war mit einer PB von 2:26:34 nach Amsterdam angereist. Weiterhin gab es auf den Plätzen 3 und 4 mit 2:20:48 durch Azmera Girma und 2:21:03 durch Besu Sado Zeiten, die noch unter dem bestehendem Streckenrekord lagen. Fünfte wurde in einem einmaligen Frauenrennen Mimi Belete in 2:21:22.

Im Rennen der Männer war der Kursrekord aus dem Vorjahr von 2:04:05 durch Lawrence Cherono nie in Gefahr. Zunächst lagen ca. 20 Läufer vorne, die 5 km in 14:47, 10 km in 29:27 und 15 km in 44:37 zurücklegten. Beim Halbmarathon in 1:03:00 lag man deutlich hinter den Vorgaben von 1:02:30 zurück und damit weit hinter der Pace im Regime des Streckenrekords. Mittlerweile hatte sich die Spitzengruppe auf 12 Läufer reduziert, prominentestes Opfer war Abdi Nageye (NED), der im Frühjahr 2:06:17 beim Rotterdam Marathon gelaufen war und nun den Europarekord von Mo Farah von 2:05:11 angreifen wollte. Mit 2:07:39 im Ziel sollte dieses Unterfangen aber deutlich scheitern.

Über 1:14:25 nach 25 km lagen bei 30 km in 1:29:05 noch acht Akteure an der Spitze, die zusammen auch 35 km nach 1:44:07 erreichten. Danach fiel die Spitzengruppe auseinander, wobei sich zunächst Elisha Rotich (KEN), der im Frühjahr in Seoul 2:06:12 lief, und Solomon Deksisa (ETH), mit einer PB von 2:04:40 der Schnellste im Feld, absetzen konnten. Doch nach 40 km in 1:58:45 hatten Vicent Kipchumba, der Sieger des diesjährigen Wien Marathon, und der Debütand Betesfa Getahun (ETH) den Anschluss an das Führungsduo wieder herstellen können.

In einem dramatischen Finale waren es Kipchumba und Deksisa, die sich vor dem Ziel im Olympia-Stadion einen kleinen Vorsprung herauslaufen konnten, den die Kontrahenten bei allem Einsatz nicht mehr einholten. Kipchumba gewann in 2:05:09 seinen zweiten größeren Marathon in diesem Jahr vor Deksisa in 2:05:16. Knapp dahinter folgte in 2:05:18 Elisha Rotich auf Platz 3. In 2:06:28 lief Betesfa Getahun auf Platz 4 ein bemerkenswertes Debüt. Die sehr hohe Leistungsbreite in diesem Lauf belegen insgesamt 8 Zeiten unter 2:06:35, einem 3 Minuten/km-Schnitt.

Ergebnisse Marathon der Männer:
1. Vincent Kipchumba KEN 2:05:09
2. Solomon Deksisa ETH 2:05:16
3. Elisha Rotich KEN 2:05:18
4. Betesfa Getahun ETH 2:05:28
5. Fentahun Hunegnaw ETH 2:06:04
6. Tadu Abate ETH 2:06:13
7. Morris Gachaga KEN 2:06:24
8. Daniel Kemboi KEN 2:06:31
9. Abdi Nageye NED 2:07:39
10. Abrar Osman ERI 2:07:46
11. Leonard Korir USA 2:07:56
12. Bernard Koech KEN 2:08:50
Ergebnisse Marathon der Frauen:
1. Degitu Azimeraw ETH 2:19:26
2. Tigist Girma ETH 2:19:52
3. Azmera Gebru ETH 2:20:48
4. Besu Sado ETH 2:21:03
5. Mimi Belete BRN 2:21:22
6. Worknesh Alemu ETH 2:24:42
7. Maiya Korubitskaya KYR 2:30:40
8. Bo Hummels NED 2:32:34