Wer und wasimmer den internatoinalen Leichtathletikverband IAAF dazu bewogen hatte, globale Meisterschaften im September in die Wüste zu verlegen, musste realistisch mit diesem Szenario rechnen. Die ernorme Schwüle im Emirat führt momentan dazu, dass die Temperaturen auch in den Nachtstunden kaum die 30°C unterschreiten (weil in der hochfeuchten Luft ernormen Wärmemengen gespeichert sind). Bei einem resultierenden Taupunkt von 26°C ist bei der hohen Temperatur des Mediums (hier: die mit Wasser hochgesättigte Luft) für den menschlichen Körper die Wärmeabgabe durch Schwitzen UND Verdunsten (Verdampfungskühlung!) nur noch sehr eingeschränkt möglich.
Dies hat nun auch das Medical Team der IAAF realisiert und wird – falls nötig – zu entsprechenden Maßnahmen schreiten. Wie der “Plan B” im Detail aussieht, hat man noch nicht kommuniziert, aber die Veranstaltung wird kaum am Freitag um die Mitternachtsstunde auf dem Rundkurs des Corniche-Boulevards über die Bühne gehen. Bereits gestern hatte die Webseite “sport.francetvinfo.fr” über eine mögliche Absage des Marathonlaufs berichtet, was die IAAF aber umgehend dementierte.
Sollte der Lauf doch zustande kommen, wird sich eines der stärksten Felder im Marathon der Frauen bei einer WM auf den Weg machen. Fünf Läuferinnen haben bereits die Schallmauer bei den Frauen von 2:20 Stunden unterboten, wobei der 25-jährige Shooting Star Ruth Chepngetich (KEN) mit ihren 2:17:08 beim Dubai Marathon im Januar 2019 die mit Abstand Schnellste im Feld ist. Dazu kommt, dass Ruth im März beim Bahrain Nacht-Halbmarathon bereits beste Erfahrungen mit Läufen unter den in Katar herrschenden Bedingungen hat.
Ruth Chepngetich gehört spätestens seit dem Dubai Marathon im Januar 2019 zur Weltelite im Marathon der Frauen. (c) H. Winter
Topathletinnen Marathon WM 2019 Doha: | |||
Ruth Chepngetich | KEN | 2:17:08 | Dubai 2019 |
Ruti Aga | ETH | 2:18:34 | Berlin 2018, 1. Tokyo 2019 |
Roza Dereje | ETH | 2:19:17 | Dubai 2018 |
Lonah Chemtai Salpeter | ISR | 2:19:46 | Prag 2019 |
Edna Kiplagat | KEN | 2:19:50 | WM 1. 2013 und 2015, 2. 2017 |
Shure Demise | ETH | 2:20:59 | |
Visiline Jepkesho | KEN | 2:21:37 | 1. Rotterdam und Ljubljana 2019 |
Helaria Johannes | NAM | 2:22:25 | Nagoya 2019 |
Shitaya Eshete | BHR | 2:22:39 | 2. Prag 2019 |
Rose Chelimo | BHR | 2:22:51 | WM 1. 2017 |
Volha Mazuronak | BLR | 2:23:54 | EM 1. 2018 |
Eunice Chumba | BHR | 2:24:27 |