(Sir) Mo Farah (GBR) will beim Great North Run am kommenden Sonntag im englischen Newcastle den größten Lauf über die Halbmarathon-Distanz zum sechsten Mal in Folge gewinnen. Bei den Frauen sind Mary Keitany (KEN) und Brigid Kosgei (KEN) die Topläuferinnen, wobei Keitany bei diesem Lauf bereits 2014, 2015 und 2017 vorne lag. Der Lauf wurde 1981 von Lauflegende Brendon Foster mit 12.000 Startern ins Leben gerufen, mittlerweile näher sich die Teilnehmerzahlen den Regionen von 60.000. Damit ist der Great North Run im weltweiten Vergleich die größte Laufveranstaltung über die Halbmarathon-Distanz.
Mo Farah gewann 2018 den Great North Run zum fünften Mal in Folge. (c) BBC/Screenshot
Wie schon in den letzten Jahren ist die Konkurrenz für Sir Mo sehr überschaubar. Der 28-jährige Tamirat Tola (ETH) hat mit 59:37 eine ähliche PB wie Farah von 59:22 (war bis zu diesem Jahr Europarekord), bei Olympia 2016 in Rio gewann er Bronze über 10.000 m. Farahs Trainingspartner Bashir Abdi (BEL) wurde im letzten Jahr Dritter bei Great North Run in 1:00:42. Seine gute aktuelle Form zeigte er im April beim London Marathon, wo er als Siebter in 2:07:03 belgischen Landesrekord lief. Ferner ist noch Callum Hawkins (GBR) zu nennen, der für England bei den WM in Doha im Marathon an den Start gehen will. Beim London Marathon 2019 verbesserte er auf 2:08:14. Vor vier Jahren wurde er beim Great North Run Zweiter hinter Seriensieger Mo Farah.
Bei den Frauen will Lauflegende Mary Keitany in Vorbereitung auf den Marathon in New York City den Lauf zum vierten Mal gewinnen. Die Kenianerin hat eine PB im Halbmarathon 1:04:55 (Ras Al Khaimah 2018) und lief beim London Marathon 2017 in 2:17:01 einen Weltrekord für ein reines Frauen-Rennen. Der Erfolg dürfte aber mitnichten ein Selbstläufer werden, dafür ist ihre Landsfrau Brigid Kosgei, die im letzten Jahr beim Great North Run hinter Vivian Cheruiyot Zweite wurde, zu stark geworden.
Mittlerweile hat Kosgei seit diesem Rennen alle ihre Auftritte gewonnen, wie beim Chicago Marathon 2018 in 2:18:35 und beim London Marathon 2019 in 2:18:20. Mit 1:05:28 beim Nacht-Halbmarathon in Bahrain ist sie nach wie die Welt-Jahresbeste 2019. Beim London Marathon 2019 lag sie 2 1/2 Minuten vor Keitany, die dort nur Fünfte wurde. Magdalene Masai (KEN) wurde beim Great North Run im Jahr 2017 Vierte, dürfte aber von ihren Vorleistungen mit einer PB von 1:07:31 her kaum Chancen auf den Sieg haben. Gleiches dürfte für die britischen Läuferinnen Charlotte Purdue (GBR) und Steph(anie) Twell (GBR) gelten.