Kenianische Siege durch Duncan Maiyo (KEN) und Vivian Kiplagat (KEN) gab es am Sonntagmorgen bei der 37. Ausgabe des Maraton de la Ciuda de Mexico. Maiyo gewann angesichts der Seehöhe im Bereich um 2250 m guten 2:12:50 und Kiplagat konnte in 2:33:27 sogar den Kursrekord von allerdings nicht hochklassigen 2:36:16 (Gladys Tejeda 2017) deutlich unterbieten. Der Kursrekord bei den Männern durch Titus Ekiru (KEN) mit 2:10:38 aus dem Vorjahr blieb unangetastet, obwohl das Rennen der Männer aberwitzig schnell begonen wurde. Dabei war es der Mann mit der besten Vorleistung im Feld, Mathew Kisorio (KEN) (PB 2:04:53 Valencia 2018), der sich schon kurz nach dem Start von allen Mitläufern absetzte und nach 5 km in 14:33 einen Vorsprung von 6 Sekunden auf Maiyo mit 14:39 hatte, eine größere Verfolgergruppe folgte in 14:53.
Mit diesem Tempo lag der führende Läufer auf Kurs zu einer Zeit von 2:02:48. Das konnte eigentlich angesichts der Seehöhe und des Höhenprofils der Strecke niemals gut gehen. Kisorio passierte 10 km nach 29:30 und wurde bald darauf von Maiyo fast eingeholt, bevor sich Kisorio nach 15 km noch einmal absetzen konnte. Den Halbmarathon legte er in 1:04:00 zurück, wurde danach aber zunehmend langsamer, so dass er nach Oberschenkelproblemen bei 32 km nach 1:39:20 von Maiyo passiert wurde. Maiyo baute seinen Vorsprung schnell aus.
Duncan Maiyo gewann den Marathon in Mexiko City. (c) Veranstalter
An der 35 km-Marke hatte er in 1:48:48 einen Vorsprung von 1 1/2 Minuten auf Kisorio herausgelaufen, der bald darauf das Rennen aufgab. Maiyo gewann das Rennen unangefochten in 2:12:50, wobei der die zweite Hälfte in nur noch 1:08:22 zurücklegen konnte. Das sagt über die Renngestaltung eigentlich alles. Mit deutlichem Abstand wurde Girmay Birhanu Gebru (ETH), der eine PB von 2:05:49 vom Dubai Marathon 2015 aufweist, in 2:16:14 Zweiter knapp vor Amanuel Mesel (ERI) in 2:16:28.
Das Rennen der Frauen verlief in der Renngestaltung völlig anders als bei den Männern. Hier war es zunächst die Mexikanerin Sarai Perez (MEX), die nach 5 km in 20:25 bei guten äußeren Bedingungen mit Temperaturen um 13°C und 80% relativer Feuchte (Taupunkt 10°C) fast im Jogging-Tempo vor dem Elitefeld vorweglief. Erst nach 10 km in gleichfalls schwachen 39:40 hatten sechs ostafrikanische Läuferinnen die wackre Mexikanerin eingeholt.
Nach der Halbmarathon-Marke in 1:21:43 konnte sich Kiplagat zusammen mit Pascalia Kipkoech (KEN) und Zinash Debebe (ETH) von der Konkurrenz absetzen, die hier schon fast eine Minute zurücklag. Kurz darauf verlor nach einer Tempoverschärfung Debebe den Anschluss, die Kiplagat und Kipkoech bei 30 km in 1:51:55 weit in Führung brachte. Debebe folgte erst nach 1:53:13. Die restlichen Läuferinnen lagen mehr als weitere 2 Minuten zurück. Bis 35 km in 2:08:53 blieb das Duo vorne zusammen, bis sich Kiplagat mit einer Attacke nach gut 36 km entscheidend absetzen konnte.
Bei 40 km in 2:25:54 lag sie bereits eine halbe Minute vor Kipkoech und gewann das Rennen unangefochten in 2:33:27, das war neuer Streckenrekord. Nachdem sie die erste Hälfte in 1:21:43 absolvierte, lief die Kenianerin mit einer PB von 2:28:26 (Rennes 2017) den zweiten Part mit 1:11:44 fast exakt 10 Minuten schneller. Ein mehr aus ausgeprägter sog. negativer Split, der für eine Veranstaltung von internationaler Klasse eher ungewöhnlich ist. Pascalia Kipkoech wurde in 2:34:07 Zweite vor Pamela Jepkosgei (KEN) in 2:38:14. Bei allen diesen Zeiten ist unbedingt die erhebliche Höhenlage der Hauptstadt in Betracht zu ziehen.
Insgesamt gut 25.000 Teilnehmer waren für die Veranstaltung gemeldet, die erstmals unter dem Gold Label der IAAF firmierte. Nachdem im letzten Jahr über 10.000 Läufer wegen Abkürzungen disqualifiziert wurden und der Lauf z.B. vom Boston Marathon nicht als Qualifikationsleistung anerkannt wurde, scheint es nach Lage der Dinge diesmal weit regulärer abgelaufen zu sein.
Ergebnisse Marathon der Männer:
- Duncan Maiyo, KEN 2:12.50
- Girmay Birhanu, ETH 2:16.14
- Amanuel Mesel, ERI 2:16.28
- Yihunling Adane, ETH 2:16.39
- Deriba Robi, ETH 2:21.48
- Ian Butler, USA 2:22.04
- Usaack Kemboi, KEN 2:23.36
- Óscar Fernando Crisóstomo, MEX 2:24.01
- Max Belisario, PER 2:25.32
- Pedro Espinoza, MEX 2.26.35.
Ergebnisse Marathon der Frauen:
- Vivian Kiplagat, KEN 2.33.27
- Paskalia Chepkorir Kipkoech, KEN 2.34.07
- Pamela Jeskosgei, KEN 2:38.14
- Zinesh Debebe, ETH 2:41.27
- Zerfie Limeneh, ETH 2:43.25
- Tigist Memuyw, ETH 2.44.32
- Micaela Rayo Reyes, MEX 2:55.02
- Joan Cherop, KEN 2:55.51
- Luisa Nicandra, MEX 3:01.20
- Melissandre Yolanda Passerat, MEX 3:02.27