Bei der 8. Ausgabe des Mattoni Ceske Budojovice (Budweis) Halbmarathon gab es überlegene Siege wie schon vor zwei Wochen in Karlsbad durch Yassine Rachik (ITA) und Lilia Fisikovici (MDA). Mit dem Fokus auf europäische Athleten (“European Heroes”) waren auch bei dieser Verstaltung keine ostafrikanischen Läufer am Start. Rachik gewann in 1:03:02, Fisikovici lief als Siegerin 1:13:29; beide Zeiten sind international sicher nur zweitklassig. Dies liegt auch daran, dass es dem Veranstalter RunCzech bei dem Verzicht auf afrikanische Athleten wieder nicht gelang, hochkarätige europäische Topathleten für diesen Lauf zu gewinnen.
Im Rennen der Männer lagen zunächst bis 5 km in 15:08 sieben Läufer vorne, von denen sich anschließend Rachid absetzen konnte. Bei 10 km nach 30:02 betrug sein Vorsprung auf die erste Verfolgergruppe Roman Romaneno (UKR), Jaume Beato (ESP), Paul Pollock (IRL) und Mykola Iuchymchuk (UKR) 16 Sekunden, den der Italiener wie vor zwei Wochen in Karlsbad kontinuierlich ausbaute. Bei 15 km in 45:02 lag er bereits 40 Sekunden vor dem ersten Verfolgerduo Romanenko und Beato. Rachik mühte sich sichtbar wieder um eine Zeit unter 63 Minuten, aber bei 20 km in 59:50 war dies fast nicht mehr möglich.
Yassine Rachid gewann den Halbmarathon in Budweis. (c) Livestream/Screenshot
Der italienische Topläufer verpasste eine 62er-Zeit denkbar knapp, gewann nach 1:03:02 und führt damit deutlich in der “European Heros”-Wertung, d.h. der Wertung der Run Czech-Laufserie mit ausschließlicher europäischer Beteiligung. Wie deutlich ein Abschwung des Leistungsniveaus mit dieser Maßnahme einhergeht, belegt auch der Kursrekord in Budweis von 59:42 durch Daniel Chebii aus dem Jahr 2012, der nicht in Ansätzen in diesem Jahr angetastet wurde. Wie in Karlsbad wurde Roman Romenko – Sieger und Streckenrekordler über 10 km bei der “Nacht im Grünauer Forst“ 2017 – Zweiter in 1:04:25 vor Jaume Beato (ESP) in 1:04:37. Von deutscher Seite war der Potsdamer Stefan Hendtke (GER) am Start, der in 1:08:13 am Ende auf Platz 9 landete.
Lilia Fisikovici gewann den Halbmarathon in Budweis. (c) Livestream/Screenshot
Bei den Frauen bestimmte bis in die Schlussphase die Siegerin von Karlsbad Fisikovici zusammen mit Darija Mykhailova (UKR) und Giovanna Epis (ITA) das Geschehen an der Spitze. 5 km wurden in 17:09, 10 km in 34:32 und 15 km in 52:21 zurückgelegt. Erst kurz vor der 20 km-Marke setzte sich die durch großflächige Tätowierungen auffällige Läuferin aus Moldawien ab, um auch in Budweis in 1:13:29 deutlich zu gewinnen. Mykhailova wurde Zweite in 1:13:56 vor Olga Skrypak (UKR) in 1:14:04, die Giovanna Epis in 1:14:23 noch vor dem Ziel abfangen konnte. Auch bei den Frauen liegt der Kursrekord mit 1:09:53 durch die Kanianerin Agnes Jeruto aus dem Jahr 2017 in einer anderen Leistungsdimension.
Die Medaille für die Teilnehmer beim Budweis Halbmarathon im Jahr 2019. (c) RunCzech
3442 Läufer waren in Budweis im Halbmarathon dabei, weitere 3000 wurden in einem Family Fun Run gezählt. Die “europäischen Helden” dürfen sich als nächstes in Olomouc auszeichnen, und die Serie wird in Ústí nad Labem am 21. September 2019 abgeschlossen.
Ergebnisse Halbmarathon der Männer: | |||
1. | Yassine Rachik | ITA | 1:03:02 |
2. | Roman Romaněnko | UKR | 1:04:25 |
3. | Jaume Leiva Beato | ESP | 1:04:37 |
4. | Paul Pollock | IRL | 1:04:42 |
5. | Mykola Iuchymchuk | UKR | 1:05:31 |
6. | Mykola Nyzhnyk | UKR | 1:06:33 |
7. | Igor Olefirenko | UKR | 1:06:57 |
8. | Vít Pavlišta | CZE | 1:07:59 |
9. | Stefan Hendtke | GER | 1:08:13 |
10. | Luke Traynor | GBR | 1:08:27 |
Ergebnisse Halbmarathon der Frauen: | |||
1. | Lilia Fisikovici | MDA | 1:13:29 |
2. | Darija Mykhailova | UKR | 1:13:56 |
3. | Olga Skrypak | UKR | 1:14:04 |
4. | Giovanna Epis | ITA | 1:14:23 |
5. | Nina Lauwert | BEL | 1:14:41 |
6. | Olha Kotovska | UKR | 1:15:01 |
7. | Volha Mazuronak | BLR | 1:18:11 |
8. | Sarah Giomi | ITA | 1:19:57 |