Zu einem Festival der Rekorde geriet die 40. Ausgabe des Telenor Kopenhagen Marathon durch die Siege von Jackson Limo (KEN) in 2:09:54 und Etalemahu Habtewold (ETH) in 2:29:29. Niemals zuvor waren im Marathon ein Läufer auf dänischem Boden unter 2:10 Stunden und eine Läuferin unter 2:30 Stunden geblieben. Dabei waren die Bedinungen vor allem im zweiten Teil mit Temperaturen um 22°C bereits um 11 Uhr alles andere als optimal, was am Ende zu etwas langsameren Zeiten – als noch im Mittelteil erwartet – führte.
Im Rennen der Männer passierte ein neunköpfige Spitzengruppe zusammen mit einem Tempomacher, der zum Teil bis zu 50 m vor der Elite vorweglief, die 5 km nach 15:20, 10 km nach 30:28 und 15 km nach 45:35. Damit lag man auf Kurs zu einer Zeit von 2:08:15 und weit unter dem Streckenrekord von 2:11:15 aus dem Vorjahr. Über 1:00:57 bei 20 km erreichte die Spitze die Hälfte nach 1:00:18 und in gleicher Konstellation ging es bis 25 km in 1:16:22 weiter. Nach 28 km kam Bewegung in den Rennverlauf, denn Victor Kiplimo (ETH) und Gebre Yadete (ETH) konnten sich leicht von einem Verfolgertrio absetzen.
Der Streckenrekordler und Sieger des Vorjahres William Morwabe (KEN) lag hier an sechster Stelle, etwa eine 1/4 Minute hinter der Spitze. Bei 30 km wurde das Spitzenduo in 1:31:39 gestoppt, die Verfolger lagen hier nur 5 Sekunden zurück in Schlagweite. Nach 34 km in 1:44:00 zog Kiplimo – mit einer Bestzeit von 2:09:06 angereist – das Tempo an und lag bei 35 km in 1:47:07 auf Kurs von genau seiner PB. Yadete folgte 13 Sekunden später, dann kam Limo mit einem Rückstand von 22 Sekunden.
Jackson Limo gewann den Kopenhagen Marathon mit Streckenrekord. (c) Livestream/Screenshot
Mit einem sehenswerten Zwischenspurt holt Limo bei ca. 37 km den führenden Kiplimo ein und zog sofort davon. Bei 40 km in 2:02:54 betrug sein Vorsprung bereits 30 Sekunden auf Kiplimo und 70 Sekunden auf Yadete. An dieser Konstellation änderte sich nichts mehr, Limo, der am Ende sichtbar gegen die Strapazen im Schlussteil ankämpfen musste, gewann mit Streckenrekord von 2:09:54 vor Kiplimo in 2:11:04, der gleichfalls noch unter der alten Bestmarke in Kopenhagen blieb. Dritter wurde Yadete in 2:11:58. Die schnellste Zeit im Marathon auf dänischem Boden lag bislang bei 2:10:37 vom Andersen Marathon in Odense, die Limo sehr deutlich unterbieten konnte.
Bei den Frauen führten zwei (männliche) Tempomacher eine Gruppe von vier Frauen über 17:28 bei 5 km, 34:53 bei 10 km und 52:25 bei 10 km zur Halbmarathon-Marke in 1:13:33, wo eine Zeit von unter 2:30 Stunden mehr als in Reichweite lag. Nach 25 km in 1:27:02 setzten sich Habtewold und Dinknesh Mekash (ETH) ab, wonach die Führung zwischen den Beiden mehrfach wechselte. Dabei war Habtewold als “Nobody” erst spät in das Starterfeld gekommen, was sich auch an der hohen Startnummer von “121” äußerte. Bis gut 2 Stunden lagen die beiden Äthiopierinnen, die ab 33 km zusammenliefen, beieinander, bevor Habtewold zum entscheidenden Angriff ansetzte.
Die junge Äthiopierin musste zwar wie allen anderen Läuferinnen der Wärme am Ende etwas Tribut zollen, gewann aber mit Streckenrekord und All Comers Record von 2:29:29 vor Mekash in 2:30:22 und Aberu Mulisa (ETH) in 2:34:39. Somit gab es bei einer mustergültig organisierten Veranstaltung ein rein äthiopisches Podium. Insgesamt war die 40. Jubiläumsausgabe ein großer Erfolg. Die weiteren Zahlen: 13.280 Meldungen lagen für den Lauf vor, davon waren 11.497 Läufer gestartet und 10.881 erreichten das Ziel. Somit liefen die Teilnehmer im Ziel insgesamt 472.929 km, das sind immerhin 12 Runden um den Erdball!
Ergebnisse Marathon der Männer: | |||
1. | Jackson Kibet Limo | KEN | 2:09:54 |
2. | Victor Kiplimo | ETH | 2:11:04 |
3. | Gebre Roba Yadete | ETH | 2:11:58 |
4. | William Nyarondia Morwabe | KEN | 2:14:46 |
5. | Jari Munyaradzi | ZIM | 2:15:33 |
6. | James Kiptum Barmasai | KEN | 2:18:33 |
Ergebnisse Marathon der Frauen: | |||
1. | Etalemahu Zeleke Habtewold | ETH | 2:29:29 |
2. | Dinknesh Mekash | ETH | 2:30:22 |
3. | Aberu Ayana Mulisa | ETH | 2:34:39 |
4. | Nigist Muluneh Desta | ETH | 2:34:49 |
5. | Ruth Van Der Meijden | NED | 2:35:41 |
6. | Karen Van Proeyen | BEL | 2:38:10 |